Dominik Pusch
2003-11-10 19:32:35 UTC
Hallo,
heute sind wir in der Berufsschule irgenwie auf das Thema Elektrozaun
(fuer Viehweiden) gekommen.
Ach ja: Unser Lehrer behauptete, dass Gleichspannungen unter 120V und
Wechselspannungen unter 50V nicht toedlich seien. Soweit kenn ich das
auch.
Nun meinte dann ein Schueler, dass er so eine fette Autobatterie, die
mehrere hundert A liefert, auch nicht unbedingt anpacken wolle.
Auch hier erklaerte mein Lehrer, dass der Strom irrelevant ist.
Theroretisch kann die Stromquelle ruhig auch unendlich hohe
Kurzschlussstroeme liefern: Durch den Koerperwiderstand fliesst immer
nur der gleiche Strom, egal wieviel Strom die Quelle liefern kann.
Soweit so gut. Dann machte er eine ziemlich missverstaendliche
Schlussbemerkung dazu, welche in etwa so war: "Die Toedlichkeit
haengt nur von der Spannung ab und nicht vom Strom". Ein anderer
Schueler widersprach direkt mit der Frage: "Und wie ist das beim
Weidezaun? Der hat doch mehrere tausend Volt? Wieso ist das denn
nicht toedlich, wenn es nicht vom Strom abhaengt und nur von der
Spannung. 5000V ist doch deutlich ueber den genannten Werten"
Dann habe ich dem Lehrer erst mal meine Meinung verklickert, dass ja
immer nur jede Sekunde ein kurzer, aber starker Hochspannungsimpuls
im Weidezaun anliege (man hoert das ja manchmal so ticken) und man
nicht permanent unter Strom steht.
Die war natuerlich total falsch. Er malte uns einen Schaltplan an, mit
einem Hochspannungsgenerator 5kV und einen dahinter in Reihe
geschalten festen Widerstand in der Leitung.
Das verstanden wir nicht und er bemaengelte ziemlich abwertend, dass
wir nicht mal das ohmsche Gesetz kennen wuerden:
R = U/I
So lange der Stromkreis nicht geschlossen sei, es also keine
Verbindung zwischen Weidezaun und Erde gibt, ist der Strom quasi
Null. Dann laegen die 5kV trotz des in Reihe geschalteten
Widerstandes noch ueberall an, weil der Strom hinreichend klein sei.
Wenn man nun den Zaun anpackt braeche die Spannung angeblich sofort
auf einem Wert unter 50V zusammen. Das laege an dem festen Widerstand
in der Leitung: R=U/I. Der Widerstand R ist konstant. Wenn der Strom
I nun ansteigt, man also den Zaun anpackt und einen Schluss zur Erde
macht, muss die Spannung U folglich sinken.
Irgendwie ist seine Erklaerung schon logisch (auch wenn mir das noch
ziemlich neu ist, dass die Spannung dann abfaellt).
Na ja, ich haette so gerechnet:
U=5000V R=konstant => es liegt eine Spannung von 5000V an und es
fliesst ein Strom, der nicht groesser als 5000V/R_konstant ist. Das
ist auch der maximale Strom, der durch den Koerper abfliessen kann.
Das dabei die Spannung geringer wird, war mir nicht klar.
Dann stellt ein Schueler folgende Frage zum Thema Weidezaun: Man
erzaehlt ja immer, ich hoffe, dass es hier einige auch schon mal
gehoert haben, dass wenn man eine Menschenkette bildet, nur der
letzte einen gewischt kriegt, wenn der erste den Weidezaun anpackt.
Der erste und die mittleren sollen angeblich nichts spueren. Das hat
mir auch mein Vater oder/und Opa mal als kleines Kind erzaehlt, als
wir spazieren gingen und an Weidezaeunen vorbeikamen.
Damals habe ich das, bzw konnte ich das, noch nicht weiter
hinterfragt. Jetzt wuerde ich eher sagen, dass ist Bloedsinn.
Ich wuerde eher vermuten, dass der hintere am wenigsten einen gewischt
kriegt? Es sei denn, der letzte hat die am schlechtesten isolierten
Schuhe an, bzw. steh im Matsch oder so. Dann muessten aber doch alle
einen gewischt kriegen, denn der Strom laeuft dann durch alle?
Wir haben das als Kind nie ausprobiert und ehrlich gesagt moechte ich
das auch gar nicht experimentell feststellen ;)
Mein Lehrer hatte das noch nie gehoert und wollte da auch noch mal
Nachhaken. Wahrscheinlich wollen wir dann naechste Stunde sogar ein
Experiment dazu machen. Er wollte das dann gerne mal ausprobieren.
Kann ich mich also mutig und gefahrlos als letzter der Kette zu
Verfuegung stellen oder ist an dem Maerchen doch was dran? ;)
TIA,
Dominik
heute sind wir in der Berufsschule irgenwie auf das Thema Elektrozaun
(fuer Viehweiden) gekommen.
Ach ja: Unser Lehrer behauptete, dass Gleichspannungen unter 120V und
Wechselspannungen unter 50V nicht toedlich seien. Soweit kenn ich das
auch.
Nun meinte dann ein Schueler, dass er so eine fette Autobatterie, die
mehrere hundert A liefert, auch nicht unbedingt anpacken wolle.
Auch hier erklaerte mein Lehrer, dass der Strom irrelevant ist.
Theroretisch kann die Stromquelle ruhig auch unendlich hohe
Kurzschlussstroeme liefern: Durch den Koerperwiderstand fliesst immer
nur der gleiche Strom, egal wieviel Strom die Quelle liefern kann.
Soweit so gut. Dann machte er eine ziemlich missverstaendliche
Schlussbemerkung dazu, welche in etwa so war: "Die Toedlichkeit
haengt nur von der Spannung ab und nicht vom Strom". Ein anderer
Schueler widersprach direkt mit der Frage: "Und wie ist das beim
Weidezaun? Der hat doch mehrere tausend Volt? Wieso ist das denn
nicht toedlich, wenn es nicht vom Strom abhaengt und nur von der
Spannung. 5000V ist doch deutlich ueber den genannten Werten"
Dann habe ich dem Lehrer erst mal meine Meinung verklickert, dass ja
immer nur jede Sekunde ein kurzer, aber starker Hochspannungsimpuls
im Weidezaun anliege (man hoert das ja manchmal so ticken) und man
nicht permanent unter Strom steht.
Die war natuerlich total falsch. Er malte uns einen Schaltplan an, mit
einem Hochspannungsgenerator 5kV und einen dahinter in Reihe
geschalten festen Widerstand in der Leitung.
Das verstanden wir nicht und er bemaengelte ziemlich abwertend, dass
wir nicht mal das ohmsche Gesetz kennen wuerden:
R = U/I
So lange der Stromkreis nicht geschlossen sei, es also keine
Verbindung zwischen Weidezaun und Erde gibt, ist der Strom quasi
Null. Dann laegen die 5kV trotz des in Reihe geschalteten
Widerstandes noch ueberall an, weil der Strom hinreichend klein sei.
Wenn man nun den Zaun anpackt braeche die Spannung angeblich sofort
auf einem Wert unter 50V zusammen. Das laege an dem festen Widerstand
in der Leitung: R=U/I. Der Widerstand R ist konstant. Wenn der Strom
I nun ansteigt, man also den Zaun anpackt und einen Schluss zur Erde
macht, muss die Spannung U folglich sinken.
Irgendwie ist seine Erklaerung schon logisch (auch wenn mir das noch
ziemlich neu ist, dass die Spannung dann abfaellt).
Na ja, ich haette so gerechnet:
U=5000V R=konstant => es liegt eine Spannung von 5000V an und es
fliesst ein Strom, der nicht groesser als 5000V/R_konstant ist. Das
ist auch der maximale Strom, der durch den Koerper abfliessen kann.
Das dabei die Spannung geringer wird, war mir nicht klar.
Dann stellt ein Schueler folgende Frage zum Thema Weidezaun: Man
erzaehlt ja immer, ich hoffe, dass es hier einige auch schon mal
gehoert haben, dass wenn man eine Menschenkette bildet, nur der
letzte einen gewischt kriegt, wenn der erste den Weidezaun anpackt.
Der erste und die mittleren sollen angeblich nichts spueren. Das hat
mir auch mein Vater oder/und Opa mal als kleines Kind erzaehlt, als
wir spazieren gingen und an Weidezaeunen vorbeikamen.
Damals habe ich das, bzw konnte ich das, noch nicht weiter
hinterfragt. Jetzt wuerde ich eher sagen, dass ist Bloedsinn.
Ich wuerde eher vermuten, dass der hintere am wenigsten einen gewischt
kriegt? Es sei denn, der letzte hat die am schlechtesten isolierten
Schuhe an, bzw. steh im Matsch oder so. Dann muessten aber doch alle
einen gewischt kriegen, denn der Strom laeuft dann durch alle?
Wir haben das als Kind nie ausprobiert und ehrlich gesagt moechte ich
das auch gar nicht experimentell feststellen ;)
Mein Lehrer hatte das noch nie gehoert und wollte da auch noch mal
Nachhaken. Wahrscheinlich wollen wir dann naechste Stunde sogar ein
Experiment dazu machen. Er wollte das dann gerne mal ausprobieren.
Kann ich mich also mutig und gefahrlos als letzter der Kette zu
Verfuegung stellen oder ist an dem Maerchen doch was dran? ;)
TIA,
Dominik