Discussion:
Wieviele Transistoren?
(zu alt für eine Antwort)
Ralf Kusmierz
2005-12-28 12:50:07 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes

begin Text


Moin,


ein nicht so ganz ernsthaftes Thema:

Mich rief gerade eine Bekannter an und meinte spaßeshalber, wieviele
Transistoren gerade bei mir arbeiten würden (darauf anspielend, daß
hier ein Rechner vor mir für mich vor sich hinrödelt). So spontan fiel
mir keine schlagfertige Antwort ein, ich druckste ein wenig herum und
murmelte "Milliarden ...".

Stimmt die Größenordnung? Wieviele stecken in einer CPU, wieviele kann
man pro MB RAM rechnen, was hat man sonst noch so im Rechner? Wieviele
gibt es in einer SD-Card o. ä.?

(Wenn ich mal "per Daumen" eine Millarde pro 100 Euronen rechne, dann
komme ich auf hunderttausend für einen Cent - beeindruckend ...)


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Christian Schroeder
2005-12-28 13:43:05 UTC
Permalink
Post by Ralf Kusmierz
X-No-Archive: Yes
begin Text
Moin,
Mich rief gerade eine Bekannter an und meinte spaßeshalber, wieviele
Transistoren gerade bei mir arbeiten würden (darauf anspielend, daß
hier ein Rechner vor mir für mich vor sich hinrödelt). So spontan fiel
mir keine schlagfertige Antwort ein, ich druckste ein wenig herum und
murmelte "Milliarden ...".
Stimmt die Größenordnung? Wieviele stecken in einer CPU, wieviele kann
man pro MB RAM rechnen, was hat man sonst noch so im Rechner? Wieviele
gibt es in einer SD-Card o. ä.?
(Wenn ich mal "per Daumen" eine Millarde pro 100 Euronen rechne, dann
komme ich auf hunderttausend für einen Cent - beeindruckend ...)
CPU: ca. 80 Millionen, hab ich neulich gelesen. Auf ne Million mehr oder
weniger kommts da ja nich an.... Also dürfte die restliche Hardware (von
der Graka abgesehen) egal sein.
--
Gruß Chris
Wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen!
Christian Schroeder
2005-12-28 13:48:20 UTC
Permalink
Post by Christian Schroeder
Post by Ralf Kusmierz
X-No-Archive: Yes
begin Text
Moin,
Mich rief gerade eine Bekannter an und meinte spaßeshalber, wieviele
Transistoren gerade bei mir arbeiten würden (darauf anspielend, daß
hier ein Rechner vor mir für mich vor sich hinrödelt). So spontan fiel
mir keine schlagfertige Antwort ein, ich druckste ein wenig herum und
murmelte "Milliarden ...".
Stimmt die Größenordnung? Wieviele stecken in einer CPU, wieviele kann
man pro MB RAM rechnen, was hat man sonst noch so im Rechner? Wieviele
gibt es in einer SD-Card o. ä.?
(Wenn ich mal "per Daumen" eine Millarde pro 100 Euronen rechne, dann
komme ich auf hunderttausend für einen Cent - beeindruckend ...)
CPU: ca. 80 Millionen, hab ich neulich gelesen. Auf ne Million mehr oder
weniger kommts da ja nich an.... Also dürfte die restliche Hardware (von
der Graka abgesehen) egal sein.
Ach ja: Neuer Grakas haben so um die 160 Millionen Transistoren...
--
Gruß Chris
Wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen!
Markus Becker
2006-01-02 20:42:35 UTC
Permalink
Post by Christian Schroeder
Ach ja: Neuer Grakas haben so um die 160 Millionen Transistoren...
... in der GPU und zusätzlich in etwa 1 Transistor pro Bit Grafikspeicher.
Das, was in einer CPU wirklich rechnet, sind in der Tat nur eine Hand voll
Transistoren. Die anderen, die nicht rechnen und nicht zum Cache gehören
sind dazu gedacht, daß man nicht weiss, ob bei 1+1 wirklich zwei rauskommt,
oder nicht doch manchmal 1,89876

Markus
Matthias Weißer
2005-12-28 14:09:24 UTC
Permalink
Post by Christian Schroeder
CPU: ca. 80 Millionen, hab ich neulich gelesen. Auf ne Million mehr oder
weniger kommts da ja nich an.... Also dürfte die restliche Hardware (von
der Graka abgesehen) egal sein.
Jedes Bit DRAM -> 1 Transistor. Bei 1 Gigabyte RAM also schonmal 8
Milliarden Transistoren. Da ist so ne CPU nichts dagegen.
--
Matthias Weißer
***@matwei.de
http://www.matwei.de
Christian Schroeder
2005-12-28 16:16:03 UTC
Permalink
Post by Matthias Weißer
Post by Christian Schroeder
CPU: ca. 80 Millionen, hab ich neulich gelesen. Auf ne Million mehr
oder weniger kommts da ja nich an.... Also dürfte die restliche
Hardware (von der Graka abgesehen) egal sein.
Jedes Bit DRAM -> 1 Transistor. Bei 1 Gigabyte RAM also schonmal 8
Milliarden Transistoren. Da ist so ne CPU nichts dagegen.
OK, das leuchtet ein.
--
Gruß Chris
Wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen!
Franz Glaser (KN)
2005-12-28 18:10:37 UTC
Permalink
Post by Christian Schroeder
Post by Matthias Weißer
Jedes Bit DRAM -> 1 Transistor. Bei 1 Gigabyte RAM also schonmal 8
Milliarden Transistoren. Da ist so ne CPU nichts dagegen.
OK, das leuchtet ein.
Uuuund - arbeiten die denn? die meisten davon liegen faul rum
und refreshen höchstens alle paar ms mal, aber mehr tun sie
nicht. Überschätzt deren Fleiß nicht :-)

Die im Video-RAM vielleicht, aber arbeiten die würklüsch? Nöö,
bloß die paar, die ein Werbungsdings untergebraten bekommen
haben mit beweglichen Weihnachtsmännchen :-(
Und der cursor, der blinkt.

MfG
--
"5 Köpfe denken in 1 h produktiver als 1 Kopf in 5 h".
Das sagen die 4 Köpfe mehrheitlich, die sich nach der
1-h-Besprechung mit dem 5-h-Einzeldenker selber
auch für Produktive halten.
Mario F. Duhanic
2005-12-28 18:16:17 UTC
Permalink
Post by Franz Glaser (KN)
Post by Christian Schroeder
Post by Matthias Weißer
Jedes Bit DRAM -> 1 Transistor. Bei 1 Gigabyte RAM also schonmal 8
Milliarden Transistoren. Da ist so ne CPU nichts dagegen.
OK, das leuchtet ein.
Uuuund - arbeiten die denn? die meisten davon liegen faul rum
und refreshen h=F6chstens alle paar ms mal, aber mehr tun sie
nicht. =DCbersch=E4tzt deren Flei=DF nicht :-)
Wenn sie aufgefrischt werden und =FCber eine Zeit Leistung
umgesetzt wird (die sicherlich klein ist f=FCr eine
einzelne Transistorfunktion), arbeiten die tats=E4chlich
im wahrsten Sinne des Wortes :)
Post by Franz Glaser (KN)
Die im Video-RAM vielleicht, aber arbeiten die w=FCrkl=FCsch? N=F6=F6,
blo=DF die paar, die ein Werbungsdings untergebraten bekommen
haben mit beweglichen Weihnachtsm=E4nnchen :-(
Und der cursor, der blinkt.
Na, da haben wir wohl ein paar E-Weihnachtspostkarten
zu viel bekommen? ;-)

Gru=DF,
Mario
Franz Glaser (KN)
2005-12-29 11:35:17 UTC
Permalink
Post by Mario F. Duhanic
Post by Franz Glaser (KN)
Die im Video-RAM vielleicht, aber arbeiten die würklüsch? Nöö,
bloß die paar, die ein Werbungsdings untergebraten bekommen
haben mit beweglichen Weihnachtsmännchen :-(
Und der cursor, der blinkt.
Na, da haben wir wohl ein paar E-Weihnachtspostkarten
zu viel bekommen? ;-)
Tatsächlich ja. Nicht zu viele, ich freu mich über alle.

Eigenartigerweise habe ich viele Weihnachtskarten von arabischen
Geschäftspartnern bzw. islamischen erhalten und von israelischen,
zwei aus China, eine aus Vietnam, eine aus Bangkok wo es überhaupt
kein Weihnachten und kein Neujahr gibt, zumindest jetzt nicht.
Etliche davon direkt adressiert, nicht als Sammelware BCC.

Jetzt steh ich da wie der Ox vorm Tor und muß mich für deren
Feiertage interessieren :-) Wo krieg ich dafür Grußkarten her,
von Guggl oder Jahuu?

MfG
--
"5 Köpfe denken in 1 h produktiver als 1 Kopf in 5 h".
Das sagen die 4 Köpfe mehrheitlich, die sich nach der
1-h-Besprechung mit dem 5-h-Einzeldenker selber
auch für Produktive halten.
Jan Bruns
2005-12-31 12:10:29 UTC
Permalink
Post by Matthias Weißer
Post by Christian Schroeder
CPU: ca. 80 Millionen, hab ich neulich gelesen. Auf ne Million mehr oder
weniger kommts da ja nich an.... Also dürfte die restliche Hardware (von
der Graka abgesehen) egal sein.
Jedes Bit DRAM -> 1 Transistor. Bei 1 Gigabyte RAM also schonmal 8
Milliarden Transistoren. Da ist so ne CPU nichts dagegen.
Das habe ich auch schonmal irgendwo gelesen.
Wie kommt es zu dieser Zahl (1 Transistor pro Bit)?

Eigentlich sollte man doch meinen, daß es "überhaupt keine"
Transistoren für DRAM braucht.

Für eine n mal m Matrix (die dann n*m Bits speichern kann) werden doch
eigentlich bloss n+m Schalter, oder ca. 2*(n+m) Transistoren benötigt.
Für jeden dieser Transistoren dann zwecks Adressdecodierung z.B. nochmal
einen Widerstand und 2*lg(n) bzw. 2*lg(m) Dioden, macht insegesamt (zuzgl.
natürlich des einen Kondensators pro Bit):

Transistoren_n : 2*n
Transistoren_m : 2*m
Widerstände_n : 2*n
Widerstände_m : 2*m
Dioden_n : 4*n*lg(n)
Dioden_m : 4*m*lg(m)
==========================
Bauteile : 4*(n+m+n*lg(n)+m*lg(m))

1M-Bit( 1024x 1024)RAM: 90.112 Bauteile -> 0,086 Teile/Bit
1G-Bit(32768x32768)RAM: 4.194.304 Bauteile -> 0,004 Teile/Bit

Die Überlegung ist wahrscheinlich völlig uninteressant, weil ein
passender Kondensator ohnehin wahrscheinlich mehr Platz braucht,
als ein kleiner Transistor (aber nicht mehr als ~3, denn dann
würde man ja vermutlich auf statische RAMs umsteigen).

Gruss

Jan Bruns
Martin
2005-12-31 12:25:27 UTC
Permalink
Post by Jan Bruns
Post by Matthias Weißer
Post by Christian Schroeder
CPU: ca. 80 Millionen, hab ich neulich gelesen. Auf ne Million mehr oder
weniger kommts da ja nich an.... Also dürfte die restliche Hardware (von
der Graka abgesehen) egal sein.
Jedes Bit DRAM -> 1 Transistor. Bei 1 Gigabyte RAM also schonmal 8
Milliarden Transistoren. Da ist so ne CPU nichts dagegen.
Das habe ich auch schonmal irgendwo gelesen.
Wie kommt es zu dieser Zahl (1 Transistor pro Bit)?
Jeder Kondensator kann über einen Schalter (=1 Transistor) auf die
Auswerteleitung (= Spaltenleitung) geschaltet werden, alle Gates einer
Zeile sind zu einer Zeilenleitung zusammengefasst.
Post by Jan Bruns
Eigentlich sollte man doch meinen, daß es "überhaupt keine"
Transistoren für DRAM braucht.
Für eine n mal m Matrix (die dann n*m Bits speichern kann) werden doch
eigentlich bloss n+m Schalter, oder ca. 2*(n+m) Transistoren benötigt.
Für jeden dieser Transistoren dann zwecks Adressdecodierung z.B. nochmal
einen Widerstand und 2*lg(n) bzw. 2*lg(m) Dioden, macht insegesamt (zuzgl.
Transistoren_n : 2*n
Transistoren_m : 2*m
Widerstände_n : 2*n
Widerstände_m : 2*m
Dioden_n : 4*n*lg(n)
Dioden_m : 4*m*lg(m)
==========================
Bauteile : 4*(n+m+n*lg(n)+m*lg(m))
So ein passives Array funktioniert nichtmal für ein LCD Display gut genug
(OK, kleine SW Displays sind passiv), für Farbe wird auch ein Transistor
/Pixel verwendet. TFT heist Thin Film Transistor, die sind auf der
Glasplatte drauf.
Selbst für ein Masken-ROM brauchst du eine Diode pro Bit, für eine 1 ist
sie vorhanden, für eine 0 fehlt sie.

Ich mußte ähnliches auch in einer Matrix aus 16 Relaisspulen (Bistabil)
schmerzlich erfahren: Ohne Diode in Serie haben zuerst immer _alle_ Relais
gleichzeitig geschaltet, obwohl die Matrix ansteuerung korrekt war.
Post by Jan Bruns
1M-Bit( 1024x 1024)RAM: 90.112 Bauteile -> 0,086 Teile/Bit
1G-Bit(32768x32768)RAM: 4.194.304 Bauteile -> 0,004 Teile/Bit
Die Überlegung ist wahrscheinlich völlig uninteressant, weil ein
passender Kondensator ohnehin wahrscheinlich mehr Platz braucht,
als ein kleiner Transistor (aber nicht mehr als ~3, denn dann
würde man ja vermutlich auf statische RAMs umsteigen).
Der Kondensator wird in einen Graben gebaut.
--
Martin
Jan Bruns
2005-12-31 13:49:37 UTC
Permalink
Post by Martin
Post by Jan Bruns
Post by Matthias Weißer
Jedes Bit DRAM -> 1 Transistor. Bei 1 Gigabyte RAM also schonmal 8
Milliarden Transistoren. Da ist so ne CPU nichts dagegen.
Das habe ich auch schonmal irgendwo gelesen.
Wie kommt es zu dieser Zahl (1 Transistor pro Bit)?
Jeder Kondensator kann über einen Schalter (=1 Transistor) auf die
Auswerteleitung (= Spaltenleitung) geschaltet werden, alle Gates einer
Zeile sind zu einer Zeilenleitung zusammengefasst.
Aha. Wo genau liegt denn der Vorteil dieser Konstruktion?
Post by Martin
Post by Jan Bruns
Eigentlich sollte man doch meinen, daß es "überhaupt keine"
Transistoren für DRAM braucht.
So ein passives Array funktioniert nichtmal für ein
LCD Display gut genug
(OK, kleine SW Displays sind passiv),
Und woran könnte das liegen? Ist das LC vielleicht doch nicht so
hochohmig? So ganz furchbar wild können doch die Kondensatorleckströme
selbst nicht sein, sonst würden CCD ja nicht funktionieren.
Post by Martin
TFT heist Thin Film Transistor, die sind auf der Glasplatte drauf.
Naja, daß man da keine so großen Kapazitäten hinbekommt, ein aktives
Leuchtmittel zu betreiben, ist ja klar. Oder worum geht's dabei?
Post by Martin
Selbst für ein Masken-ROM brauchst du eine Diode pro Bit, für eine 1 ist
sie vorhanden, für eine 0 fehlt sie.
Darf auch eine simple Drahtbrücke sein.
Post by Martin
Post by Jan Bruns
1M-Bit( 1024x 1024)RAM: 90.112 Bauteile -> 0,086 Teile/Bit
1G-Bit(32768x32768)RAM: 4.194.304 Bauteile -> 0,004 Teile/Bit
Die Überlegung ist wahrscheinlich völlig uninteressant, weil ein
passender Kondensator ohnehin wahrscheinlich mehr Platz braucht,
als ein kleiner Transistor (aber nicht mehr als ~3, denn dann
würde man ja vermutlich auf statische RAMs umsteigen).
Der Kondensator wird in einen Graben gebaut.
Was für ein Graben? Meinst Du einfach eine längliche statt fast
quadratische Form? Klar, wie soll sonst eine brauchbare Kapazität
zustande kommen.

Gruss

Jan Bruns
Martin
2005-12-31 14:13:10 UTC
Permalink
Post by Jan Bruns
Post by Martin
Post by Jan Bruns
Post by Matthias Weißer
Jedes Bit DRAM -> 1 Transistor. Bei 1 Gigabyte RAM also schonmal 8
Milliarden Transistoren. Da ist so ne CPU nichts dagegen.
Das habe ich auch schonmal irgendwo gelesen.
Wie kommt es zu dieser Zahl (1 Transistor pro Bit)?
Jeder Kondensator kann über einen Schalter (=1 Transistor) auf die
Auswerteleitung (= Spaltenleitung) geschaltet werden, alle Gates einer
Zeile sind zu einer Zeilenleitung zusammengefasst.
Aha. Wo genau liegt denn der Vorteil dieser Konstruktion?
Daß sie funktioniert.
Post by Jan Bruns
Post by Martin
Post by Jan Bruns
Eigentlich sollte man doch meinen, daß es "überhaupt keine"
Transistoren für DRAM braucht.
So ein passives Array funktioniert nichtmal für ein
LCD Display gut genug
(OK, kleine SW Displays sind passiv),
Und woran könnte das liegen? Ist das LC vielleicht doch nicht so
hochohmig? So ganz furchbar wild können doch die Kondensatorleckströme
selbst nicht sein, sonst würden CCD ja nicht funktionieren.
Um die geht es nicht, du mußt jede Zelle einzeln adressieren können -
Dioden reichen beim AC Betrieb der LCDs nicht, und der ist nötig, um
keinen Elektrolyse des LC Materials zu haben.
Post by Jan Bruns
Post by Martin
TFT heist Thin Film Transistor, die sind auf der Glasplatte drauf.
Naja, daß man da keine so großen Kapazitäten hinbekommt, ein aktives
Leuchtmittel zu betreiben, ist ja klar. Oder worum geht's dabei?
In passiven Displays beeinflussen sich die einzelnen Pixel zu stark,
benachbarte Kondensatoren (LC-Pixel, Speicherzellen) werden teilweise
wieder entladen. Das gibt dann Verschmierungseffekte nach oben und unten.
Für reinen s/W Anwendungen kann man das Schwellenverhalten des Materials
ausnützen indem man komplizierte Treppenspannungen aus 4..5 Spannungen
anlegt. Bedenke, dem LC ist die Poalrität erstmal egal, es hat keine
Diodenfunktion, es zählt nur die Feldstärke. Aber der DC Anteil muß =0
sein.
Post by Jan Bruns
Post by Martin
Selbst für ein Masken-ROM brauchst du eine Diode pro Bit, für eine 1 ist
sie vorhanden, für eine 0 fehlt sie.
Darf auch eine simple Drahtbrücke sein.
Nein, dann hast du ein leitendes Gitter.

Nimm folgendes Beispiel:

---X---O---X X ist Verbindung (1), O ist offen (0)
| | |
---X---X---O
| | |

Du adressierst Zeile 1, Zeile 2 ist offen. Du möchtest das Bitmuster 101
herausbekommen, du wirst aber wegen der 2 "X" in Zeile 2 auch Spannung auf
der mittleren Spalte haben und 111 auslesen -> der Speicher funktioniert
so nicht. Mit Kondensatoren wäre es ähnlich. Abgesehen davon, daß die
Kondensatoren im Chip alle gegen Masse (Substrat) als gemeinsamen Anschluß
gebaut sind, es wäre sonst aufwendiger.
Post by Jan Bruns
Post by Martin
Post by Jan Bruns
1M-Bit( 1024x 1024)RAM: 90.112 Bauteile -> 0,086 Teile/Bit
1G-Bit(32768x32768)RAM: 4.194.304 Bauteile -> 0,004 Teile/Bit
Die Überlegung ist wahrscheinlich völlig uninteressant, weil ein
passender Kondensator ohnehin wahrscheinlich mehr Platz braucht,
als ein kleiner Transistor (aber nicht mehr als ~3, denn dann
würde man ja vermutlich auf statische RAMs umsteigen).
Der Kondensator wird in einen Graben gebaut.
Was für ein Graben? Meinst Du einfach eine längliche statt fast
quadratische Form? Klar, wie soll sonst eine brauchbare Kapazität
zustande kommen.
Man ätzt einen relativ tiefen, schmalen Graben, dessen Wände mit
Dielektrikum und Deckelektroden beschichtet werden. Transistoren kann man
nur flächig herstellen, aber sie sind kleiner.
--
Martin
Jan Bruns
2005-12-31 18:09:13 UTC
Permalink
Post by Martin
Post by Jan Bruns
Post by Martin
Post by Jan Bruns
Post by Matthias Weißer
Jedes Bit DRAM -> 1 Transistor. Bei 1 Gigabyte RAM also schonmal 8
Milliarden Transistoren. Da ist so ne CPU nichts dagegen.
Das habe ich auch schonmal irgendwo gelesen.
Wie kommt es zu dieser Zahl (1 Transistor pro Bit)?
Jeder Kondensator kann über einen Schalter (=1 Transistor) auf die
Auswerteleitung (= Spaltenleitung) geschaltet werden, alle Gates einer
Zeile sind zu einer Zeilenleitung zusammengefasst.
Aha. Wo genau liegt denn der Vorteil dieser Konstruktion?
Daß sie funktioniert.
Ein gutes Argument.
Post by Martin
Post by Jan Bruns
Post by Martin
Post by Jan Bruns
Eigentlich sollte man doch meinen, daß es "überhaupt keine"
Transistoren für DRAM braucht.
Ja, nee, ist Blödsinn.
Post by Martin
In passiven Displays beeinflussen sich die einzelnen Pixel zu stark,
benachbarte Kondensatoren (LC-Pixel, Speicherzellen) werden teilweise
wieder entladen. Das gibt dann Verschmierungseffekte nach oben und unten.
Hm, ja. Ich hatte mal so ein Farb-DSTN (oder so ähnlich) Display,
und richtig, es bildeten sich bei Zeilen und Spalten mit hohem Kontrast
eine sichtbare Linie über die gesamte Linie.
Post by Martin
Für reinen s/W Anwendungen kann man das Schwellenverhalten des Materials
ausnützen indem man komplizierte Treppenspannungen aus 4..5 Spannungen
anlegt. Bedenke, dem LC ist die Poalrität erstmal egal, es hat keine
Diodenfunktion, es zählt nur die Feldstärke. Aber der DC Anteil muß =0
sein.
Ja richtig. Und mal in wiki nachgesehen:
TFTs verwenden anscheinend gar keine LEDs, sondern immer noch diese
Flüssigkristallgeschichte. Wusst' ich gar nicht (obwohl, warum sollten
sie sonst so langsam und kontrastarm sein...).
Post by Martin
Post by Jan Bruns
Post by Martin
Selbst für ein Masken-ROM brauchst du eine Diode pro Bit, für eine 1 ist
sie vorhanden, für eine 0 fehlt sie.
Darf auch eine simple Drahtbrücke sein.
Quatsch.
Post by Martin
Nein, dann hast du ein leitendes Gitter.
Ja, hab' ich selbst auch schon "tausendfach" rausgefunden,
aber wieder verdrängt. Und mit Kondensatoren ist's ähnlich;
der Spannungabfall über Kondensatorpaaren ist dann immer
gleich demjenigen über andere Paare.
Post by Martin
Post by Jan Bruns
Post by Martin
Der Kondensator wird in einen Graben gebaut.
Was für ein Graben? Meinst Du einfach eine längliche statt fast
quadratische Form? Klar, wie soll sonst eine brauchbare Kapazität
zustande kommen.
Man ätzt einen relativ tiefen, schmalen Graben, dessen Wände mit
Dielektrikum und Deckelektroden beschichtet werden. Transistoren kann man
nur flächig herstellen, aber sie sind kleiner.
Gruss

Jan Bruns
Hergen Lehmann
2005-12-31 14:26:16 UTC
Permalink
Post by Jan Bruns
Post by Martin
Jeder Kondensator kann über einen Schalter (=1 Transistor) auf die
Auswerteleitung (= Spaltenleitung) geschaltet werden, alle Gates einer
Zeile sind zu einer Zeilenleitung zusammengefasst.
Aha. Wo genau liegt denn der Vorteil dieser Konstruktion?
Sie ist die einfachstmögliche Konstruktion, die tatsächlich
funktioniert.
Post by Jan Bruns
Post by Martin
So ein passives Array funktioniert nichtmal für ein
LCD Display gut genug
Und woran könnte das liegen?
Weil es in einer passiven Matrix unmöglich ist, ein einzelnes Element
gezielt anzusteuern, ohne dabei weitere, benachbarte Elemente mit zu
beeinflussen.

Bei einem LCD äussert sich das "nur" in einem deutlichen Kontrast-
verlust (weshalb man bei kleinen Displays mit geringen Anforderungen
an die Bildqualität noch mit einer Passivmatrix leben kann). Bei einem
Speicher wäre eine gegenseitige Beeinflussung der Speicherzellen
dagegen fatal. Man braucht also zwingend einen aktiven Schalter pro
Speicherzelle.
Post by Jan Bruns
hochohmig? So ganz furchbar wild können doch die Kondensatorleckströme
selbst nicht sein,
Sie reichen, um den Kondensator der Speicherzelle in wenigen Milli-
sekunden zu entladen. DRAMs müssen daher regelmässig aufgefrischt
werden, indem die Speicherzellen rechtzeitig gelesen und wieder neu
geschrieben werden.
Post by Jan Bruns
sonst würden CCD ja nicht funktionieren.
Auch CCDs müssen in begrenzter Zeit ausgelesen werden, und auch CCDs
brauchen aktive Elemente pro Zelle (sogar mehrere).
Post by Jan Bruns
Post by Martin
TFT heist Thin Film Transistor, die sind auf der Glasplatte drauf.
Naja, daß man da keine so großen Kapazitäten hinbekommt, ein aktives
Leuchtmittel
Welches aktive Leuchtmittel?
Post by Jan Bruns
zu betreiben, ist ja klar. Oder worum geht's dabei?
Auch hier geht es wieder darum, ein einzelnes Pixel gezielt ansteuern
zu können, ohne die benachbarten Pixel dabei mit zu beeinflussen. So
steigt der Kontrast stark an, und grossformatige Farbdisplays werden
überhaupt erst möglich.
Post by Jan Bruns
Post by Martin
Selbst für ein Masken-ROM brauchst du eine Diode pro Bit, für eine 1 ist
sie vorhanden, für eine 0 fehlt sie.
Darf auch eine simple Drahtbrücke sein.
Nein. Ganz triviales Beispiel eines 2x2Bit-Rom:

| |
---*--*
| |
---*---

Die * stehen für eine gesetzte Drahtbrücke. Wie willst Du bei dieser
Konstruktion das rechte untere Bit erfolgreich auslesen, und
feststellen, daß dort KEINE Brücke gesetzt ist?

Hergen
Dieter Wiedmann
2005-12-31 12:39:41 UTC
Permalink
Post by Jan Bruns
Für eine n mal m Matrix (die dann n*m Bits speichern kann) werden doch
eigentlich bloss n+m Schalter, oder ca. 2*(n+m) Transistoren benötigt.
Denk nochmal heftig darüber nach.


Gruß Dieter
Jan Bruns
2005-12-31 14:04:59 UTC
Permalink
Post by Dieter Wiedmann
Post by Jan Bruns
Für eine n mal m Matrix (die dann n*m Bits speichern kann) werden doch
eigentlich bloss n+m Schalter, oder ca. 2*(n+m) Transistoren benötigt.
Denk nochmal heftig darüber nach.
Hab' ich Haare auf den Zähnen, oder was ist dein Problem?

Natürlich kann man RAMs paasiv gestalten. Das sieht dann etwa so aus:

www.abnuto.de/dram.png (die Testleitungen am rechten Rand sind allesamt
Verbunden, nicht nur -wie in der Zeichnung- paarweise)

Prinzipiell spricht also rein gar nichts gegen einen solchen Aufbau.
Was also ist an der Frage (warum+wie zusätzlich ein Transistor?) so blöd.

Gruss

Jan Bruns
Dieter Wiedmann
2005-12-31 14:13:53 UTC
Permalink
Post by Jan Bruns
www.abnuto.de/dram.png
Hab ich drei Monate verschlafen und heute ist der 1. April?


Gruß Dieter
Jan Bruns
2005-12-31 17:17:49 UTC
Permalink
Post by Dieter Wiedmann
Post by Jan Bruns
www.abnuto.de/dram.png
Hab ich drei Monate verschlafen und heute ist der 1. April?
Ja, ihr habt recht. Da hab' ich tatsächlich ganz schön
einen verpeilt. Danke für den Hinweis.

Gruss

Jan Bruns
Markus Becker
2006-01-02 20:33:56 UTC
Permalink
Post by Matthias Weißer
Post by Christian Schroeder
CPU: ca. 80 Millionen, hab ich neulich gelesen. Auf ne Million mehr oder
weniger kommts da ja nich an.... Also dürfte die restliche Hardware (von
der Graka abgesehen) egal sein.
Jedes Bit DRAM -> 1 Transistor. Bei 1 Gigabyte RAM also schonmal 8
Milliarden Transistoren. Da ist so ne CPU nichts dagegen.
Richtig, und von den 80 Mio. (welcher Proz. eigentlich? ein AMD-Duron
mit 1,4 GHz hat laut AMD 25 Mio., gefunden übrigens durch eintippern von

wie viele transistoren hat ein prozessor

und "auf gut Glück" bei Google, gelle Ralf, Du bist doch sonst
nicht so einfallslos, wenn es darum geht, was im Internet zu
finden, ohne gleich hier die gemütliche Atmosphäre zu stören.

;-)

Aber um den eben von mir angefangenen Satz zu vervollständigen,
von den 80 Mio. sind bestimmt 70 Mio, wenn nich mehr, für den
Cache zuständig.

Markus
Hergen Lehmann
2005-12-28 14:07:52 UTC
Permalink
Post by Christian Schroeder
CPU: ca. 80 Millionen, hab ich neulich gelesen. Auf ne Million mehr oder
weniger kommts da ja nich an.... Also dürfte die restliche Hardware (von
der Graka abgesehen) egal sein.
Wenn Du da mal nicht das RAM vergessen hast...

Hergen
Patrick Wiemann
2006-01-03 18:45:09 UTC
Permalink
Ein 256Mbit-DRAM in 0,14 um Technologie hat bei einer Fläche von 64mm2
über 250 Mio. Transistoren, das sind ca. 3.8 Mio. Transistoren pro mm2.


Gruß
Patrick

Loading...