Discussion:
Labornetzteil fürs Hobby
(zu alt für eine Antwort)
Tim Ritberg
2013-03-04 17:33:53 UTC
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Hallo!

Ich hatte mir vor einige Zeit den Raspberry Pi gekauft. Um einige Sachen
mit Aktoren und Sensoren zu machen, dachte ich mir, ich besorg mir ein
regelbares Netzteil. Ganz so viel Geld wollte ich nicht ausgeben, aber
zum hobbybasteln müsste doch dieses hier gut genug sein?

http://www.amazon.de/Regelbares-Labornetzger%C3%A4t-Labornetzteil-Netzger%C3%A4t-regelbar/dp/B00B002YPI/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1362344031&sr=8-4
Peter Heitzer
2013-03-05 09:29:48 UTC
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Post by Tim Ritberg
Hallo!
Ich hatte mir vor einige Zeit den Raspberry Pi gekauft. Um einige Sachen
mit Aktoren und Sensoren zu machen, dachte ich mir, ich besorg mir ein
regelbares Netzteil. Ganz so viel Geld wollte ich nicht ausgeben, aber
zum hobbybasteln müsste doch dieses hier gut genug sein?
http://www.amazon.de/Regelbares-Labornetzger%C3%A4t-Labornetzteil-Netzger%C3%A4t-regelbar/dp/B00B002YPI/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1362344031&sr=8-4
Das ist ein Schaltnetzteil. Das Regelverhalten bei raschen Lastwechseln
kann hier nicht optimal sein. Normalerweise nimmt man bei Labornetzteilen
Längsregler. Allerdings wäre bei deinem Fall hier ohne spezielle Maßnahmen
(verschiedene Trafoanzapfungen) die Verlustleistung sehr hoch (schlimmsten-
falls 150W bei 1V Ausgangsspannung und 5A Strom), was teure Kühlkörper
und/oder Lüfter erfordert.
Deinen Aktoren wird eine schlechtere Regelung wohl nichts anhaben, aber ich
wäre vorsichtig damit, an der gleichen Spannung noch eine empfindlichere
Schaltung zu betreiben.
--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, ***@rz.uni-regensburg.de
HTML mails will be forwarded to /dev/null.
Wilhelm Ernst
2013-03-06 22:41:07 UTC
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Am 5 Mar 2013 09:29:48 GMThat "Peter Heitzer"
Post by Peter Heitzer
Das ist ein Schaltnetzteil. Das Regelverhalten bei raschen Lastwechseln
kann hier nicht optimal sein. Normalerweise nimmt man bei Labornetzteilen
Längsregler.
Ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber wie ein Längsregler
schnellere Lastwechsel aufwärts realisieren soll, wenn nur alle 10ms
Energie nachfließt? Ein getaktetes Netzteil mit 50kHz ist da um den
Faktor 1000 schneller, denke ich.
Und abwärts geht es auch schneller, als mit der Entladung großer C's
beim Längsregler.
Die Stückzahl-Umsätze der anspruchsvollen Labornetzgeräte erfolgen
heute mit getakteten Geräten...
mfg
Willi
Siegfried Schmidt
2013-03-06 23:20:14 UTC
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Post by Wilhelm Ernst
Ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber wie ein Längsregler
schnellere Lastwechsel aufwärts realisieren soll, wenn nur alle 10ms
Energie nachfließt?
Indem er sich aus der Ladung des vorgeschalteten Kondensators bedient.
Post by Wilhelm Ernst
Ein getaktetes Netzteil mit 50kHz ist da um den
Faktor 1000 schneller, denke ich.
Auch das bedient sich aus der Ladung des vorgeschalteten Kondensators.
Post by Wilhelm Ernst
Und abwärts geht es auch schneller, als mit der Entladung großer C's
beim Längsregler.
Welche C's sollen da warum entladen werden?


Siegfried
Joerg
2013-03-05 21:16:37 UTC
Permalink
Post by Tim Ritberg
Hallo!
Ich hatte mir vor einige Zeit den Raspberry Pi gekauft. Um einige Sachen
mit Aktoren und Sensoren zu machen, dachte ich mir, ich besorg mir ein
regelbares Netzteil. Ganz so viel Geld wollte ich nicht ausgeben, aber
zum hobbybasteln müsste doch dieses hier gut genug sein?
http://www.amazon.de/Regelbares-Labornetzger%C3%A4t-Labornetzteil-Netzger%C3%A4t-regelbar/dp/B00B002YPI/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1362344031&sr=8-4
Solange es nicht super-empfindliches analoges ist was Du basteln
moechtest dann reicht das. Allerdings machen solche Schaltnetzteile
elektrisch und auch manchmal akustisch ein wenig Krach. D.h. zum Basteln
mit Rundfunkempfang und so ist es nicht gebsonders geeignet, und es
koennte auch sein dass beim Einschalten der Hund oder die Katze genervt
das Zimmer verlaesst.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Tim Ritberg
2013-03-06 18:24:44 UTC
Permalink
Post by Joerg
Solange es nicht super-empfindliches analoges ist was Du basteln
moechtest dann reicht das. Allerdings machen solche Schaltnetzteile
elektrisch und auch manchmal akustisch ein wenig Krach. D.h. zum Basteln
mit Rundfunkempfang und so ist es nicht gebsonders geeignet, und es
koennte auch sein dass beim Einschalten der Hund oder die Katze genervt
das Zimmer verlaesst.
Ja auf Amazon steht was von Fiepen bei einer Bewertung. Gibts noch
andere günstige Alternativen?
Joerg
2013-03-06 21:18:56 UTC
Permalink
Post by Tim Ritberg
Post by Joerg
Solange es nicht super-empfindliches analoges ist was Du basteln
moechtest dann reicht das. Allerdings machen solche Schaltnetzteile
elektrisch und auch manchmal akustisch ein wenig Krach. D.h. zum Basteln
mit Rundfunkempfang und so ist es nicht gebsonders geeignet, und es
koennte auch sein dass beim Einschalten der Hund oder die Katze genervt
das Zimmer verlaesst.
Ja auf Amazon steht was von Fiepen bei einer Bewertung. Gibts noch
andere günstige Alternativen?
Bei uns schon, bei Euch kenne ich mich nicht mehr so aus:

http://www.mastechpowersupply.com/dc-power-supply/linear-power-supply/mastech-variable-bench-power-supply-30v-5a-hy3005d/prod_3.html

Ich habe ein 60V/3A Netzteil aus der Serie, benimmt sich sehr gut im
Labor. Vielleicht weiss ja jemand aus der NG wo es die in Alemania gibt.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Michael S
2013-03-06 06:35:54 UTC
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Post by Tim Ritberg
Hallo!
Ich hatte mir vor einige Zeit den Raspberry Pi gekauft. Um einige Sachen
mit Aktoren und Sensoren zu machen, dachte ich mir, ich besorg mir ein
regelbares Netzteil. Ganz so viel Geld wollte ich nicht ausgeben, aber
zum hobbybasteln müsste doch dieses hier gut genug sein?
http://www.amazon.de/Regelbares-Labornetzger%C3%A4t-Labornetzteil-Netzger%C3%A4t-regelbar/dp/B00B002YPI/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1362344031&sr=8-4
Auf dem 2. Bild sieht man, dass da ein relativ großer Elko direkt am
Ausgang hängt. Das ist das grundsätzliche Problem an Schaltnetzteilen.
Dieser Elko stört massiv, wenn man das Netzteil in der Stromregelung
betreiben möchte, z.B. LEDs direkt anschließt. Die Stromregelung ist
dadurch sehr langsam. Da schießt dann erstmal die ganze Energie des
Elkos durch die LED, bis die Ausgangsspannung die Flussspannung der LED
erreicht hat. Das kann schon reichen, um die LED zu himmeln.
Deshalb muss man in so einem Fall die Spannung auf 0 drehen, den Strom
auf den gewünschten Wert einstellen, die LED anschließen und dann erst
die Spannung hochdrehen.

Ansonsten: Wir arbeiten in der Fa. fast ausschließlich mit SNTs von
Delta Electronica und wenn man das Proble kennt, ist es eigentlich kein
Problem. Aber eventuell hat sich Delta Elektronika da was besseres
einfallen lassen, um obiges Verhalten zu minimieren.

Also: Nachteil des SNTs ist die langsame Stromregelung/Strombegrenzung
und EMV, wenn man mit empfindlichen (Mess)Schaltungen arbeiten möchte.
--
Michael
Manuel Reimer
2013-03-06 19:13:47 UTC
Permalink
Auf dem 2. Bild sieht man, dass da ein relativ großer Elko direkt am Ausgang
hängt. Das ist das grundsätzliche Problem an Schaltnetzteilen. Dieser Elko stört
massiv, wenn man das Netzteil in der Stromregelung betreiben möchte, z.B. LEDs
direkt anschließt. Die Stromregelung ist dadurch sehr langsam. Da schießt dann
erstmal die ganze Energie des Elkos durch die LED, bis die Ausgangsspannung die
Flussspannung der LED erreicht hat.
Bei meinem Netzteil (lineargeregelt) gibt es das Problem auch. Habe mir so
schonmal 4 LED in Serie gehimmelt, bis ich drauf gekommen bin, woran es liegt ;)
Das kann schon reichen, um die LED zu himmeln.
Deshalb muss man in so einem Fall die Spannung auf 0 drehen, den Strom auf den
gewünschten Wert einstellen, die LED anschließen und dann erst die Spannung
hochdrehen.
Gerade bei meinem nochmal ausprobiert: Wenn ich die Spannung hochgedreht habe
und die Strombegrenzung auf Linksanschlag drehe, dann bricht die Spannung auf
Null ein.

Übel wird sowas aber, wenn die Verbindung LED->Netzteil nicht 100%ig ist. Wenn
der Kontakt nur für einen Sekundenbruchteil schlecht wird, regelt das Netzteil
hoch...

Aus diesem Grund betreibe ich LED auch am Labornetzteil nicht mehr ohne
Vorwiderstand. Ich nehme da einfach was mir gerade in die Finger fällt. Wenn ich
die Spannung über der LED wissen will, dann hänge ich da mein Multimeter drüber.

Gruß

Manuel
Manuel Reimer
2013-03-06 19:09:28 UTC
Permalink
Ich hatte mir vor einige Zeit den Raspberry Pi gekauft. Um einige Sachen mit
Aktoren und Sensoren zu machen, dachte ich mir, ich besorg mir ein regelbares
Netzteil.
Ich habe mir vor einiger Zeit mit den gleichen Ausgangsbedingungen etwas
ähnliches wie das hier zugelegt:

http://www.reichelt.de/?ARTICLE=87318

Meines hatte allerdings nicht die schönen Sicherheitsbuchsen sondern "fummelige"
Bananenbuchsen mit "Schraubverschluss" zum Klemmen von Drähten. Großer Nachteil:
Hin und wieder nutze ich ganz gerne die Messleitung vom Multimeter am Netzteil.
Ohne Sicherheitsbuchsen bekommt man es da aber nicht ran.

Ich habe mir die Mühe gemacht die selber durch Sicherheitsbuchsen zu tauschen
und bei der Gelegenheit auch noch eine "Erd-Buchse" nachgerüstet.

Ich weiß nicht sicher ob das, was Reichelt liefert, wirklich baugleich zu meinem
Modell ist, aber mein Netzteil ist lineargeregelt. Hat also einen großen
Kühlkörper auf der Rückseite und ein Relais eingebaut, das ab einem gewissen
Regelbereich den Trafo-Abgriff umschaltet um weniger Abwärme zu produzieren.

Mit der Zeit erweist sich so ein Labornetzteil auf jedem Fall als sehr
praktisch. Vor allem die Strombegrenzung habe ich sehr zu schätzen gelernt.

Gruß

Manuel
Tim Ritberg
2013-03-06 19:56:22 UTC
Permalink
Post by Manuel Reimer
Ich hatte mir vor einige Zeit den Raspberry Pi gekauft. Um einige Sachen mit
Aktoren und Sensoren zu machen, dachte ich mir, ich besorg mir ein regelbares
Netzteil.
Ich habe mir vor einiger Zeit mit den gleichen Ausgangsbedingungen etwas
http://www.reichelt.de/?ARTICLE=87318
Das geht ja nur bis 15 V.
Manuel Reimer
2013-03-06 20:04:33 UTC
Permalink
Post by Tim Ritberg
Post by Manuel Reimer
http://www.reichelt.de/?ARTICLE=87318
Das geht ja nur bis 15 V.
Stimmt. Aus deinem ersten Posting war aber nicht zu schließen, dass das ein
Problem sein könnte.

Mir haben 15V bisher immer gut ausgereicht. Kommt natürlich letztlich drauf an,
was du damit anstellen willst.

Gruß

Manuel
Dschen Reinecke
2013-03-06 21:55:41 UTC
Permalink
Am 04.03.2013 18:33, schrieb Tim Ritberg:

Moin Tim!
Post by Tim Ritberg
Ich hatte mir vor einige Zeit den Raspberry Pi gekauft. Um einige Sachen
mit Aktoren und Sensoren zu machen, dachte ich mir, ich besorg mir ein
regelbares Netzteil. Ganz so viel Geld wollte ich nicht ausgeben, aber
zum hobbybasteln müsste doch dieses hier gut genug sein?
Brauchst Du die 5A? Sonst nimm:

Reichelt#NSP 3630 = ELV#68-07 19 70

Die Dinger haben allerdings ein Schaltnetzteil und nervige
Endlos-Drehgeber. Meine Kollegen stört es nicht, ich nutze lieber:

Pollin#350 090

Das hat auch noch einen richtigen Trafo. Das Ding gibt irgendwo auch als
0-30V mit 0-5A, hier wird allerdings der Kühlkörper merkbar warm -
besonders, wenn man wie ich, Papiere auf das Netzteil und den Kühlkörper
legt...

Ciao Dschen
--
Dschen Reinecke

=== der mit dem Namen aus China ===

http://WWW.DSCHEN.DE mailto:***@dschen.de
Steffen Braun
2013-03-16 07:25:13 UTC
Permalink
Post by Dschen Reinecke
Pollin#350 090
Das hat auch noch einen richtigen Trafo. Das Ding gibt irgendwo auch als
0-30V mit 0-5A, hier wird allerdings der Kühlkörper merkbar warm -
besonders, wenn man wie ich, Papiere auf das Netzteil und den Kühlkörper
legt...
ich habe auch diesen Netzteil. Es hat einen Nachteil: Zum einstellen
des Kurzschlussstromes muss Du die Klemmen kurzschließen.
Bei meinem teueren Gerät ist dies stromlos möglich!

Steffen
Siegfried Schmidt
2013-03-16 17:27:38 UTC
Permalink
Post by Steffen Braun
ich habe auch diesen Netzteil. Es hat einen Nachteil: Zum einstellen
des Kurzschlussstromes muss Du die Klemmen kurzschließen.
Bei meinem teueren Gerät ist dies stromlos möglich!
Mit einem Schalter und 4 Bauteile für eine Stromsenke wäre das leicht
heilbar.


Siegfried
Manuel Reimer
2013-03-16 18:57:27 UTC
Permalink
Siegfried Schmidt wrote:
[Strombegrenzung ohne Kurzschluss einstellen]
Post by Siegfried Schmidt
Mit einem Schalter und 4 Bauteile für eine Stromsenke wäre das leicht
heilbar.
Also mit Schalter kurzschließen oder hast du da eine andere Lösung?

Gruß

Manuel
Siegfried Schmidt
2013-03-16 22:17:26 UTC
Permalink
Post by Manuel Reimer
Post by Siegfried Schmidt
Mit einem Schalter und 4 Bauteile für eine Stromsenke wäre das leicht
heilbar.
Also mit Schalter kurzschließen oder hast du da eine andere Lösung?
Stand doch da: Mit einem Schalter auf eine Stromsenke schalten, die knapp
über dem Maximalstrom eingestellt ist.

Ist für Schalter und Gerät die schonendere Lösung. Der Platz für 1
Transistor und 3 Widerstände wird sich im Gerät finden lassen.

Siegfried

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