Discussion:
Leistungsanpassung bei Audioverstaerkern?
(zu alt für eine Antwort)
Dominik Pusch
2005-09-05 19:29:30 UTC
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Hallo,
mein Lehrer behauptet nach wie vor, dass in der Lautsprechertechnik
Leistungsanpassung betrieben wird. Ich bin da anderer Meinung.

Hat jemand ein Datenblatt einer (modernen) Audioendstufe, wo auch der
Innenwiderstand genannt ist? Meines Wissens liegt der Innenwiderstand
von modernen Halbleiterendstufen im mOhm-Bereich. Klar ist immer eine
Mindestimpedanz des Lautsprechers angegeben. Z.B. eine 4 oder
2Ohm-stabile Endstufe. Meines Wissens hat diese
'Impedanzfestigkeit' (oder wie man das nennt) nichts mit dem
Innenwiderstand zu tun?
Bei der Roehrenverstaerkertechnik war das wohl so, dass man
Leistungsanpassung betrieb. Aber ich kann mir schwer vorstellen, dass
in den Halbleitern immer noch die gleiche Leistung wie im
Lautsprecher abfaellt. Mein Lehrer argumentiert jedenfalls so: Der
Verstaerker wird ja warm...

Kann das jemand aufklaeren, bzw. mir Datenblatt nennen?

TIA,
Dominik
Ralf Kusmierz
2005-09-05 19:53:58 UTC
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X-No-Archive: Yes
Post by Dominik Pusch
mein Lehrer behauptet nach wie vor, dass in der Lautsprechertechnik
Leistungsanpassung betrieben wird. Ich bin da anderer Meinung.
Du hast recht.
Post by Dominik Pusch
Bei der Roehrenverstaerkertechnik war das wohl so, dass man
Leistungsanpassung betrieb.
Nein, auch da nicht. Auch dort gab (und gibt) es ordentliche
gegengekoppelte Gegentakt-B-Betrieb-Endstufen.
Post by Dominik Pusch
Mein Lehrer argumentiert jedenfalls so: Der
Verstaerker wird ja warm...
... und Lehrer wissen alles besser.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt heraus Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Eberhard Sengpiel
2005-09-05 20:18:24 UTC
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Post by Dominik Pusch
Hallo,
mein Lehrer behauptet nach wie vor, dass in der Lautsprechertechnik
Leistungsanpassung betrieben wird. Ich bin da anderer Meinung.
Hat jemand ein Datenblatt einer (modernen) Audioendstufe, wo
auch der Innenwiderstand genannt ist? Meines Wissens liegt der
Innenwiderstand von modernen Halbleiterendstufen im mOhm-
Bereich. Klar ist immer eine Mindestimpedanz des Lautsprechers
angegeben. Z.B. eine 4 oder 2 Ohm-stabile Endstufe. Meines
Wissens hat diese 'Impedanzfestigkeit' (oder wie man das nennt)
nichts mit dem Innenwiderstand zu tun?
Bei der Roehrenverstaerkertechnik war das wohl so, dass man
Leistungsanpassung betrieb. Aber ich kann mir schwer vorstellen,
dass in den Halbleitern immer noch die gleiche Leistung wie im
Der Verstaerker wird ja warm...
Kann das jemand aufklaeren, bzw. mir Datenblatt nennen?
TIA,
Dominik
Hallo Dominik,

da in Datenblättern der Ausgangswiderstand Ri (= Innenwiderstand
oder Quellwiderstand) des Lautsprecherverstärkers verschwiegen
wird, muss er immer ausgerechnet werden. Ri = Ra/DF. Am
schlechtesten sehen mit dem Dämpfungsfaktor von etwa DF = Ra/Ri
= 10 die Röhrenverstärker aus.
Trotzdem arbeiten auch Röhrenverstärker mit ihrem Quellwiderstand
von etwa 0,4 Ohm auf den Lautsprecher von Ra = 4 Ohm.
Das heißt Ri < Ra. Und damit ist dieses ganz klar Spannungsanpassung.
Nur Ri = Ra wäre Leistungsanpassung und das wäre schlecht für
die HiFi-Lautsprecherübertragung. Auch bei Röhrenendverstärkern
gab es nie Spannungsanpassung zum Lautsprecher.

http://www.sengpielaudio.com/LeistungsanpLautspr01.pdf
http://www.sengpielaudio.com/BrauchenWirLeistungsanpassungBeiLautsprechern.pdf
http://www.sengpielaudio.com/GeschichteDerSpannungsanpassung.pdf

Lies mal hier über Dämpfungsfaktor:
http://www.amplifier.cd/Tutorial/Innenwiderstand/Innenwiderstand.htm
Lies mal hier, warum Spannungsanpassung sein muss:
http://www.musik-service.de/PA/paKabelQuerschnitt.htm
Dämpfungsfaktor - mehr als ein Verkaufsargument:
http://www.epicenter.de/scripte/musik_portal/informationen/hifi_voodoo/dampfungsfaktor_-_mehr_als_ein_verkaufsargument.html
Wie hoch sollte der Dämpfungsfaktor sein?
http://www.lautsprechershop.de/hifi/index.htm?/hifi/inter_ps_sub_daempfung.htm

Viele Grüße
Eberhard Sengpiel
Forum für Mikrofonaufnahme und Tonstudiotechnik
http://www.sengpielaudio.com
mailto:***@t-online.de
Eberhard Sengpiel
2005-09-05 20:38:15 UTC
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Eberhard Sengpiel <***@t-online.de> schrieb:

Ein wichtiger Satz, den ich im Posting falsch geschrieben habe
soll heißen:

Auch bei Röhrenendverstärkern gab es nie Leistungsanpassung
zum Lautsprecher. Es gab immer Spannungsanpassung.

Viele Grüße

Eberhard Sengpiel
Franz Glaser (KN)
2005-09-05 21:06:51 UTC
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Post by Dominik Pusch
Kann das jemand aufklaeren, bzw. mir Datenblatt nennen?
Archaische Röhrenverstärker waren entweder gar nicht oder nur
"gemischt" gegengekoppelt. Da die Röhren selber im "flachen"
Bereich der Kennlinie betrieben worden sind und der Klirrfaktor
bei einem gewöhnlichen Radio weniger bedeutsam war als die
Verstärkung und der Preis des Ausgangsübertragers, ist der
Lautsprecher sozusagen "hochohmig" betrieben worden.

Das tun manche HIFI-freaks auch heute noch/wieder mit voller
Absicht in der Annahme, daß sie damit der Lautsprecherspule
die volle Freiheit beim Schwingen gönnen. Es soll dem Klang
dienlich sein.

Das geht auch mit Transistorschaltungen, wehe aber bei offenem
Anschluß, dann gibt es kein Halten mehr.

Auf jeden Fall muß bei solchen Dimensionierungen für ausreichend
Betriebsspannung gesorgt sein, damit die Treibspannung für die
induktive Spule auch wirklich verfügbar gemacht werden kann. Das
aber macht im Normalbetrieb etliche Kalorien zum Verheizen.

Wennst dich jetzt nicht auskennst, dann mußt du dich mit Induk-
tivitäten befassen.

Zusätzlich ist die Membran des Lautsprechers eine Feder, die
mit großem Vergnügen Spannung an der Spule erzeugt, die ein hoch-
ohmiger Verstärker verdauen muß während hingegen ein niederohmiger
die Spule einfach festnagelt.

Noch'n Hinweis: alte Lautsprecher passen nicht zu neuen, nieder-
ohmigen Verstärkern.

Dritter Hinweis: Leistungsanpassung ist eine religiöse Spinnerei
mancher HIFI-Sektierer.

MfG
--
"5 Köpfe denken in 1 h produktiver als 1 Kopf in 5 h".
Das sagen die 4 Köpfe mehrheitlich, die sich nach der
1-h-Besprechung mit dem 5-h-Einzeldenker selber
auch für Produktive halten.
Volker Gringmuth
2005-09-05 21:16:08 UTC
Permalink
Post by Dominik Pusch
mein Lehrer behauptet nach wie vor, dass in der Lautsprechertechnik
Leistungsanpassung betrieben wird. Ich bin da anderer Meinung.
Womit Du recht hast.
Post by Dominik Pusch
Hat jemand ein Datenblatt einer (modernen) Audioendstufe, wo auch der
Innenwiderstand genannt ist? Meines Wissens liegt der Innenwiderstand
von modernen Halbleiterendstufen im mOhm-Bereich.
Ja, er liegt.
Post by Dominik Pusch
Klar ist immer eine Mindestimpedanz des Lautsprechers angegeben.
Z.B. eine 4 oder 2Ohm-stabile Endstufe. Meines Wissens hat diese
'Impedanzfestigkeit' (oder wie man das nennt) nichts mit dem
Innenwiderstand zu tun?
Dieser Wert beschränkt lediglich den am Verstärker abfallenden Teil der
Leistung. Bei einer 600-Watt-Endstufe muß ich aufpassen, daß ich eben
/nicht/ in den Bereich der Leistungsanpassung komme, wenn ich damit
nicht auf Kosten der armen Halbleiter das ganze Zimmer heizen möchte.
Post by Dominik Pusch
Bei der Roehrenverstaerkertechnik war das wohl so, dass man
Leistungsanpassung betrieb. Aber ich kann mir schwer vorstellen, dass
in den Halbleitern immer noch die gleiche Leistung wie im
Lautsprecher abfaellt.
Es gibt gute Gründe für Spannungsanpassung.

- die Impedanz eines Lautsprechersystems ist über die Frequenz alles
andere als konstant, so daß es gar keine optimale Leistungsanpassung
geben kann. Bei Spannungsanpassung sie die Verhältnisse sehr viel
homogener über den gesamten Übertragungsbereich.

Beispiel: Impedanzkurve des Oberklasse-Beschallungslautsprechers
Tannoy V300 <Loading Image...> (20 KB),
Nennimpedanz 8 Ohm

- Ein niederohmiger Verstärker bedämpft die Eigenschwingungen des
Lautsprecherchassis wesentlich besser als ein gleichohmiger
(wichtigstes Argument für Aktivlautsprecher, da eine passive
Frequenzweiche diesen gewünschten Effekt schon wieder ausbremst)
Post by Dominik Pusch
Mein Lehrer argumentiert jedenfalls so: Der Verstaerker wird ja
warm...
Gib ihm mal zu bedenken, daß so'n Verstärker mehr Stromkreise aufweist
als den, an dem die Lautsprecher hängen - und jeder davon erzeugt
Leistung :)


vG, dessen CD-Player auch warm wird ... Leistungsanpassung am Line-Out?
--
~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~ http://einklich.net/ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Wer sich auf seinen Lorbeeren ausruht, trägt sie an der falschen Stelle.
Martin
2005-09-06 00:49:32 UTC
Permalink
Am Mon, 05 Sep 2005 21:29:30 +0200 schrieb Dominik Pusch
Post by Dominik Pusch
Hallo,
mein Lehrer behauptet nach wie vor, dass in der Lautsprechertechnik
Leistungsanpassung betrieben wird. Ich bin da anderer Meinung.
Zurecht, im NF Bereich wird nicht mit Leistungsanpassung gearbeitet, bei
HF (Sendeverstärkern) schon.
Post by Dominik Pusch
Hat jemand ein Datenblatt einer (modernen) Audioendstufe, wo auch der
Innenwiderstand genannt ist? Meines Wissens liegt der Innenwiderstand
von modernen Halbleiterendstufen im mOhm-Bereich. Klar ist immer eine
Mindestimpedanz des Lautsprechers angegeben. Z.B. eine 4 oder
2Ohm-stabile Endstufe. Meines Wissens hat diese
'Impedanzfestigkeit' (oder wie man das nennt) nichts mit dem
Innenwiderstand zu tun?
Nein, nur mit der Strombelastbarkeit der Transistoren. Der Verstärker muß
geringe Impedanz haben, um den (Baß)Lautsprecher Spannungsgessteuert zu
betreiben, daß gibt besseren Klang, weniger Resonanzen. Das wird als
"Dämpfungsfaktor" angegeben (R_Lautsprecher/ Ausgnagsimpedanz), wie das
bei den - deutlich hochohmigeren - röhrenverstärkern funktioniert hat,
kann ich dir aber auch nicht sagen.
Post by Dominik Pusch
Bei der Roehrenverstaerkertechnik war das wohl so, dass man
Leistungsanpassung betrieb. Aber ich kann mir schwer vorstellen, dass
in den Halbleitern immer noch die gleiche Leistung wie im
Lautsprecher abfaellt. Mein Lehrer argumentiert jedenfalls so: Der
Verstaerker wird ja warm...
--
Martin
Jens Rodrigo
2005-09-06 09:31:38 UTC
Permalink
Post by Dominik Pusch
mein Lehrer behauptet nach wie vor, dass in der Lautsprechertechnik
Leistungsanpassung betrieben wird. Ich bin da anderer Meinung.
Hat jemand ein Datenblatt einer (modernen) Audioendstufe, wo auch der
Innenwiderstand genannt ist? Meines Wissens liegt der Innenwiderstand
von modernen Halbleiterendstufen im mOhm-Bereich. Klar ist immer
eine Mindestimpedanz des Lautsprechers angegeben. Z.B. eine 4 oder
2 Ohm-stabile Endstufe. Meines Wissens hat diese
'Impedanzfestigkeit' (oder wie man das nennt) nichts mit dem
Innenwiderstand zu tun?
Bei der Roehrenverstaerkertechnik war das wohl so, dass man
Leistungsanpassung betrieb. Aber ich kann mir schwer vorstellen,
dass in den Halbleitern immer noch die gleiche Leistung wie im
Lautsprecher abfaellt. Mein Lehrer argumentiert jedenfalls so: Der
Verstaerker wird ja warm...
Kann das jemand aufklaeren, bzw. mir Datenblatt nennen?
Hallo Dominik,

Aus Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Leistungsanpassung

Die Leistungsanpassung von Lautsprechern an Endverstärker:

Dieses wird häufig bei Röhrenverstärkern unrichtig erklärt.
Auch bei Röhrenverstärkern ist der Ausgangswiderstand
(Quellimpedanz) nicht von der gleichen Größe wie der
Eingangswiderstand (Lautsprecherimpedanz). Man hat
üblicherweise einen Dämpfungsfaktor von mindestens
DF = Ra / Ri >= 10. Das heißt, Ra ist 10 mal größer als Ri.
Bei einem Lautsprecher mit 4 Ohm Nennwiderstand wird
der Verstärker einen Innenwiderstand von kleiner 0,4 Ohm
haben. Das ist Spannungsanpassung. Es gibt keine
Leistungsanpassung von Lautsprechern an Endverstärker.
Das wird in Amateurkreisen gern folgendermaßen unrichtig
erklärt: Schließe einen 4 Ohm Lautsprecher an einen 4 Ohm
Verstärker an. Es gibt aber keinen Lautsprecher-Verstärker
mit 4 Ohm Quellwiderstand (Ausgangswiderstand), auch nicht
bei Röhrenverstärkern. Gegeben ist immer ein mindestens zehnfach
kleinerer Quellwiderstand als der Lautsprecherwiderstand
und das heißt: Spannungsanpassung.

Das Märchen von der Leistungsanpassung bei Lautsprechern:
http://www.sengpielaudio.com/DasMaerchenVonDerLeistungsanpassung.pdf

Grüße an deinen fehlgeleiteten Lehrer. Es ist ja noch Hoffnung.

Gruß Jens
Rolf_B
2005-09-06 19:08:16 UTC
Permalink
Post by Dominik Pusch
Hat jemand ein Datenblatt einer (modernen) Audioendstufe, wo auch der
Innenwiderstand genannt ist? Meines Wissens liegt der Innenwiderstand
von modernen Halbleiterendstufen im mOhm-Bereich.
Je nach Aufbau der Endstufe liegt der Innenwiderstand im Bereich
von Ohm bis Kiloohm. Um definierte Signale an den Ausgang zu
bringen, wird mit heftig Gegenkopplung gearbeitet. Es steht
dem Entwickler frei, wie er diese auslegen will, also auf
Spannungsausgang mit den genannten Millohm-Innenwiderständen
(allermeistens) oder mit Stromausgang (hochohmig, ziemlich
selten) oder auf was dazwischen. Der Endstufe ist das Wurst,
sie muss in beiden Fällen eh gleich viel Energie verheizen.
Um P=U*I führt kein Weg drum herum. Unnötiges Verheizen wäre es
allerdings, den bei Kleinsignalen üblichen Weg zu wählen und an
eine 0 Ohm Endstufe einen 4 Ohm Widerstand zu hängen, um einen
4 Ohm Innenwiderstand zu erhalten (wozu auch immer dies gut
sein sollte).
Post by Dominik Pusch
Klar ist immer eine
Mindestimpedanz des Lautsprechers angegeben. Z.B. eine 4 oder
2Ohm-stabile Endstufe. Meines Wissens hat diese
'Impedanzfestigkeit' (oder wie man das nennt) nichts mit dem
Innenwiderstand zu tun?
Die Strom- und Leistungsfestigkeit der Endstufe hat seine
Grenzen.... Wenn dann gewisse Planarlautsprecher Impedanz-
einbrüche deutlich unter 1 Ohm aufweisen, wird es für viele
Endstufen ein bisschen eng ;-].

Ob Lautsprecher nun mit Spannungs- oder Strom oder
Impedanzanpassung am besten klingen, kommt auf den
Typ an. Manche behaupten, dass der Lautsprecher mit
Spannungsanpassung (niederohmig) am "besten" gedämpft
wird, was der Ri=Ra Regel schon mal widerspricht.
Allerdings haben die Spulen und die Weichen ebenfalls
Innenwiderstände, sodass es _per Zufall_ ungefähr
doch hinkommt. Ein Lautsprecher sollte ja durch die
Schallabgabe bedämft werden (ist ja Sinn und Zweck
des Geräts ;-)), sodass man nicht von vornherein
sagen kann, was optimal ist. Hörtests haben ja zum
Entsetzen manchen Hifi-Fanatikers gezeigt, dass
manche Boxen an Klingeldraht oder mit extra eingebautem
Widerstand besser klingen...
--
mfg Rolf Bombach
Jens Rodrigo
2005-09-06 21:11:55 UTC
Permalink
Post by Dominik Pusch
mein Lehrer behauptet nach wie vor, dass in der Lautsprechertechnik
Leistungsanpassung betrieben wird. Ich bin da anderer Meinung.
Hier sind Datenblätter die zeigen,
wie klein der Ausgangswiderstand der Endverstärker ist,
und es somit hier keine Leistungsanpassung gibt.
Alles zeigt feinste Spannungsanpassung.
Hierbei muss doch dein Lehrer endlich "umfallen".
Er kann sich doch nicht alleine gegen die Welt stellen.

Zum Beipiel ist hier die Ausgangsimpedanz 0,01 Ohm:
http://www.hifihenkes.de/PRODUKTE/ADV/adv_s150.html
Ausgangswiderstand kleiner 0,02 Ohm zwischen 20 Hz und 20000 Hz:
http://www.av-magazin.de/Ton_News.49+M5bfd771f16b.0.html
Ausgangsimpedanz kleiner 20m? = 0,02 Ohm bei 1kHz
http://sound-at-home.de/micromega_t120.html
Ausgangsimpedanz nahe Null. Die trauen sich nicht.
http://www.linehifi.de/Elektronik/MERIDIAN_HIFI___HEIMKINO/M-Amp/m-amp.html
Ausgangsimpedanz 0,03 Ohm:
http://www.mwaudio.de/pd-2066709732.htm?defaultVariants=search0_EQ_Schwarz_AND_%7BEOL%7D&categoryId=40
Ausgangsimpedanz 0,03 Ohm:
http://www.audiotra.de/primare/pdf/primareman-a302.pdf
Dämpfungsfaktor größer 150, also Ri kleiner 0,05 Ohm an 8 Ohm:
http://www.hifihenkes.de/PRODUKTE/NAD/ARCHIV/nad_c270.html
Dämpfungsfaktor, 800, 500 oder 300:
http://www.symphonic-line.de/preise_rg1_2_3_4_7_11_kraft250_vision.htm
Dämpfungsfaktor größer 150, also Ri kleiner 0,05 Ohm an 8 Ohm:
http://www.dieboxhifi.de/enter.html?target=BeschallungEndstufenOmnitronic.html
Dämpfungsfaktor 200:
http://www.zumi.ch/zumidetail01.cfm?Type=MA6100&Brand=Marantz&Category=Endverst%C3%A4rker
Dämpfungsfaktor größer 1000. Unnötig, zwischen 100 und 200 genügt:
http://www.burmester.de/produktlinien/power-amp-909-infos.html

Hier traut man sich weder die Ausgangsimpedanz noch
den Dämpfungsfaktor anzugeben :-( und die Dummies kaufen:
http://sound-at-home.de/leben_cs200.html

Gruß

Jens
Dominik Pusch
2005-09-06 22:11:43 UTC
Permalink
Hallo Jens,
erstmal vielen Dank fuer die Daten! Auch danke an alle anderen fuer
die Antworten.
Post by Jens Rodrigo
Hier sind Datenblätter die zeigen,
wie klein der Ausgangswiderstand der Endverstärker ist,
und es somit hier keine Leistungsanpassung gibt.
Alles zeigt feinste Spannungsanpassung.
Hierbei muss doch dein Lehrer endlich "umfallen".
Er kann sich doch nicht alleine gegen die Welt stellen.
Du wirst lachen: Heute habe ich noch einen zweiten Lehrer gefragt, den
ich eigentlich fuer sehr kompetent halte (unterrichtet auch an der FH
und nicht nur an meinem Berufkolleg). Ein Quereinsteiger mit Diplom
der besonders praxisorientiert ist. Der hat selbiges dann auch
behauptet, dass in der Lautsprechertechnik Leistungsanpassung
betrieben wird :(
Meine Ueberzeugungsversuche schlugen leider wieder fehl. Er meinte,
dass das, was ich meine, zudem Stromanpassung und keine
Spannungsanpassung sei (er war wohl nicht so ganz bei der Sache?).
Vom Daempfungsfaktor hat er auch noch nichts gehoert. Als ich ihm den
als Verhaeltnis zwischen Aussen- und Innenwiderstand erklaerte,
fragte er doch glatt nach der Einheit. Er versuchte mir dann
irgendwas an der Kennlinie eines Transistors zu erklaeren (Dass man
den Arbeitspunkt in die Mitte setzt, u.ae.), wobei ich den Transfer
nicht verstanden habe, was das nun mit dem Innenwiderstand zu tun
hat. Na ja, ich kenne mich in der Verstaerkertechnik auch nicht aus
und konnte den angeblichen Zusammenhang nicht ganz nachvollziehen.
Das Argument, dass die halbe Leistung dann ja im Verstaerker abfallen
wuerde, wies er ebenfalls damit zurueck, dass dieser ja Hitze
entwickele.
Wir einigten uns darauf, dass wir, bzw. er sich mal informiert. In der
naechsten Stunde (anderer Lehrer) gab er mir dieses[1] Datenblatt.
Dort habe ich mit dem angegebenen Daempfungsfaktor von 120 (bei
8Ohm/50Hz) dann schnell Ri=0,07Ohm berechnet und dem (nun abwesenden)
genannten Lehrer das da gelassen. Vielleicht informiert er sich dann
mal ueber den Daempfungsfaktor...
Zwischendurch stellte er noch Behauptungen auf, dass das nicht sein
koenne, dass Ri gegen Null geht. Ein Lautsprecher habe im niedrigen
Frequenzbereich, was fuer ihn 1kHz waeren, angeblich auch einen
geringeren Widerstand als die angegebene Impedanz. Der Strom wuerde
dann ja viel zu gross... Sowas kann ich mir jeden Tag in der Schule
anhoeren und soll dabei noch was lernen :(

Na ja, die beiden Lehrer halte ich dennoch fuer ziemlich kompetent, im
Gegensatz zu einem, den wir letztes Jahr hatten. Der hatte eine
herrliche Herleitung des kapazitiven Widerstand X_C. Sie endete mit
Zitat 'In jeder guten Formel gehoert 2Pi rein'


Nochmals vielen Dank,
Dominik


[1] http://www.pia-hifi.de/pdf/e-530_e.pdf
Marte Schwarz
2005-09-07 10:23:53 UTC
Permalink
Hallo Dominik,
Post by Dominik Pusch
Na ja, die beiden Lehrer halte ich dennoch fuer ziemlich kompetent, im
Gegensatz zu einem, den wir letztes Jahr hatten. Der hatte eine
herrliche Herleitung des kapazitiven Widerstand X_C. Sie endete mit
Zitat 'In jeder guten Formel gehoert 2Pi rein'
Bildungsnotstand in DE...

Marte
Ansgar Strickerschmidt
2005-09-07 11:22:37 UTC
Permalink
Post by Eberhard Sengpiel
Hallo Dominik,
Post by Dominik Pusch
Na ja, die beiden Lehrer halte ich dennoch fuer ziemlich kompetent, im
Gegensatz zu einem, den wir letztes Jahr hatten. Der hatte eine
herrliche Herleitung des kapazitiven Widerstand X_C. Sie endete mit
Zitat 'In jeder guten Formel gehoert 2Pi rein'
Bildungsnotstand in DE...
Ich weiss nicht, was Du hast - ist Xc = 1 / (2*Pi*f*C) etwa keine gute
Formel? ;))

Ansgar
--
Mails an die angegebene Adresse erreichen mich - oder auch nicht! Gültige
Adresse gibt's bei Bedarf!
Mails to the given address may or may not reach me - valid return address
will be given when required!
Marte Schwarz
2005-09-07 12:45:28 UTC
Permalink
Hi Ansgar,
Post by Ansgar Strickerschmidt
Post by Dominik Pusch
Zitat 'In jeder guten Formel gehoert 2Pi rein'
Ich weiss nicht, was Du hast - ist Xc = 1 / (2*Pi*f*C) etwa keine gute
Formel? ;))
doch, aber U = 2 * Pi * R * I find ich ohne die 2*Pi besser ;-)

Marte
Volker Gringmuth
2005-09-07 13:02:42 UTC
Permalink
Post by Marte Schwarz
Post by Ansgar Strickerschmidt
Ich weiss nicht, was Du hast - ist Xc = 1 / (2*Pi*f*C) etwa keine
gute Formel? ;))
doch, aber U = 2 * Pi * R * I find ich ohne die 2*Pi besser ;-)
Meine Wohnung ist aber viel größer, seit ich die Flächen der Zimmer mit
Länge * Breite * 2pi berechne.

Also /muß/ doch was dran sein.


vG
Heinz Saathoff
2005-09-07 14:53:35 UTC
Permalink
Marte Schwarz schrieb...
Post by Marte Schwarz
Post by Ansgar Strickerschmidt
Post by Dominik Pusch
Zitat 'In jeder guten Formel gehoert 2Pi rein'
Ich weiss nicht, was Du hast - ist Xc = 1 / (2*Pi*f*C) etwa keine gute
Formel? ;))
doch, aber U = 2 * Pi * R * I find ich ohne die 2*Pi besser ;-)
Das liegt nur daran, daß Du zuwenig PI drin hast. Versuch's mal mit

U = 2*PI * (R/sqrt(2*PI)) * (I/sqrt(2*PI))

Manchmal muß eine gute Formel eben noch mehr 2*PI haben ;-)


- Heinz
Helmut Hullen
2005-09-07 15:54:00 UTC
Permalink
Hallo, Heinz,
Post by Heinz Saathoff
Post by Marte Schwarz
Post by Ansgar Strickerschmidt
Post by Dominik Pusch
Zitat 'In jeder guten Formel gehoert 2Pi rein'
Ich weiss nicht, was Du hast - ist Xc = 1 / (2*Pi*f*C) etwa keine
gute Formel? ;))
doch, aber U = 2 * Pi * R * I find ich ohne die 2*Pi besser ;-)
Das liegt nur daran, daß Du zuwenig PI drin hast. Versuch's mal mit
U = 2*PI * (R/sqrt(2*PI)) * (I/sqrt(2*PI))
Manchmal muß eine gute Formel eben noch mehr 2*PI haben ;-)
Für einfache Anwendungen reicht es auch, die Variable "2" auf pi^-1 zu
setzen.

Viele Grüße!
Helmut
Klaus Butzmann
2005-09-07 11:19:30 UTC
Permalink
Post by Dominik Pusch
ich eigentlich fuer sehr kompetent halte (unterrichtet auch an der FH
und nicht nur an meinem Berufkolleg). Ein Quereinsteiger mit Diplom
der besonders praxisorientiert ist. Der hat selbiges dann auch
behauptet, dass in der Lautsprechertechnik Leistungsanpassung
betrieben wird :(
Lehrer halt, --> Wissen aus zweiter, dritter, ...n-ter Hand. (läster)
Leider nicht ungewöhnlich aber es gibt um Glück auch genug andere. Liegt
teilweise auch an
deren Ausbildung: "Ein Lehrer weis' alles und ist unfehlbar". Selbst erlebt.

Und die FH-lers sind die nächste Stufe, --> Anwenden von gelernten
Kochrezepten. Solange die
Randparameter stimmen sehr effiizient und praxisorientiert. Aber wehe
das Kochrezept passt
nicht so ganz zum Problem. Das wir dann meist irgendwie passend gemacht.
Post by Dominik Pusch
Meine Ueberzeugungsversuche schlugen leider wieder fehl. Er meinte,
dass das, was ich meine, zudem Stromanpassung und keine
Spannungsanpassung sei (er war wohl nicht so ganz bei der Sache?).
Gemacht werden alle drei Varianten:
- Spannungsanpassung in den meisten Fallen
- Stromanpassung für exotische Lautsprecher, wenn korrekt berechnet ok.
- Leistungsanpassung für diejenigen die das Gras wachsen hören...
Post by Dominik Pusch
Das Argument, dass die halbe Leistung dann ja im Verstaerker abfallen
wuerde, wies er ebenfalls damit zurueck, dass dieser ja Hitze
entwickele.
Macht er auch, und meistens mehr als die Hälfte!

Das ist die Anwendung eines nicht passenden Gedankenmodells:
Spannungs-, Strom,- Leistungsanpassung --> Betrachtung für meist eine
Frequenz bei konstantem Pegel
Klassiker Stromnetz, 50 Hz, 20 kV --> Spannungsanpassung

Nächster Schritt, Vereinfachung Audio/Lautsprecherverstärker
Betrachtung nur bei Vollaussteuerung
/ maximaler Leistungsabgabe:
--> in Komplementärschaltung Class B, max Wirkungsgrad 78,5%

Nächster Schritt Musiksignal mit unterschiedlicher Aussteuerung
--> Stromaufnahme sinkt, allerdings die Leitungsabgabe noch schneller,
Wirkungsgrad sinkt unter die 78,5%
Post by Dominik Pusch
Zwischendurch stellte er noch Behauptungen auf, dass das nicht sein
koenne, dass Ri gegen Null geht.
Ja, aber nur der differentielle Ri. Gleichstromseitig liegen im
Enitterzweig der verbauten
Endtransistoren meistens so 0.1 bis 0.5 Ohm in Serie, Ri also 0.1 bis
0.5 Ohm.
Die Gegenkopplung regelt dann die Transisitoren so passend ein das es
von der LS-Seite
aus betrachtet wie 0.01 bis 0.1 Ohm aussieht.

Besorge dir mal einen Tietze-Schenk "Halbleiter-Schaltungstechnik" aus
einer Bücherei.
Unter Kapitel 17, Leistungsverstärker sind die Werte hergeleitet.

Schön das es noch Leute gibt die hartnäckig nachfragen!
Franz Glaser (KN)
2005-09-07 13:29:22 UTC
Permalink
Post by Klaus Butzmann
Post by Dominik Pusch
Das Argument, dass die halbe Leistung dann ja im Verstaerker abfallen
wuerde, wies er ebenfalls damit zurueck, dass dieser ja Hitze
entwickele.
Macht er auch, und meistens mehr als die Hälfte!
Aber wieso denn das nun wieder ...

ooohmmmmmm

gemischte Gegenkopplung machz möchlisch
--
"5 Köpfe denken in 1 h produktiver als 1 Kopf in 5 h".
Das sagen die 4 Köpfe mehrheitlich, die sich nach der
1-h-Besprechung mit dem 5-h-Einzeldenker selber
auch für Produktive halten.
Klaus Butzmann
2005-09-07 17:39:12 UTC
Permalink
Post by Franz Glaser (KN)
Post by Klaus Butzmann
uch, und meistens mehr als die Hälfte!
Aber wieso denn das nun wieder ...
Weil allein der Ruhestrom einer normalen 500W Endstufe mit 30 mA * +/- 80V
0,03A*160V = 4,8 W verheitzt, und bei Zimmerlautstärke werden typisch 50 mW
an den Lautsprecher geliefert. Wirkungsgrad damit 0,05 x100/4,8 -->
gerademal 1%
Post by Franz Glaser (KN)
ooohmmmmmm
gemischte Gegenkopplung machz möchlisch
Franz Glaser (KN)
2005-09-08 06:00:16 UTC
Permalink
Post by Klaus Butzmann
Post by Franz Glaser (KN)
Post by Klaus Butzmann
uch, und meistens mehr als die Hälfte!
Aber wieso denn das nun wieder ...
Weil allein der Ruhestrom einer normalen 500W Endstufe mit 30 mA * +/- 80V
0,03A*160V = 4,8 W verheitzt, und bei Zimmerlautstärke werden typisch 50 mW
an den Lautsprecher geliefert. Wirkungsgrad damit 0,05 x100/4,8 -->
gerademal 1%
Mit flacshen Beispielen kannste jede Wahrheit wider oder aufs
Kreuz legen :-))
Post by Klaus Butzmann
Post by Franz Glaser (KN)
ooohmmmmmm
gemischte Gegenkopplung machz möchlisch
qed

servas
--
"5 Köpfe denken in 1 h produktiver als 1 Kopf in 5 h".
Das sagen die 4 Köpfe mehrheitlich, die sich nach der
1-h-Besprechung mit dem 5-h-Einzeldenker selber
auch für Produktive halten.
Harald Wilhelms
2005-09-07 15:19:12 UTC
Permalink
Post by Klaus Butzmann
Post by Dominik Pusch
ich eigentlich fuer sehr kompetent halte (unterrichtet auch an der FH
und nicht nur an meinem Berufkolleg). Ein Quereinsteiger mit Diplom
der besonders praxisorientiert ist. Der hat selbiges dann auch
behauptet, dass in der Lautsprechertechnik Leistungsanpassung
betrieben wird :(
Lehrer halt, --> Wissen aus zweiter, dritter, ...n-ter Hand.
Naja, das Ohmsche Gesetz kenne ich auch nur aus x - ter Hand.
Herr Ohm ist leider schon 1854 gestorben...
SCNR
Harald, der im Ohmbau arbeitet. :-)
Dieter Wiedmann
2005-09-07 15:50:10 UTC
Permalink
Post by Harald Wilhelms
Harald, der im Ohmbau arbeitet. :-)
Widerstandskämpfer also.;-)


Gruß Dieter
Helmut Hullen
2005-09-07 15:55:00 UTC
Permalink
Hallo, Harald,
Post by Harald Wilhelms
Post by Klaus Butzmann
Lehrer halt, --> Wissen aus zweiter, dritter, ...n-ter Hand.
Naja, das Ohmsche Gesetz kenne ich auch nur aus x - ter Hand.
Herr Ohm ist leider schon 1854 gestorben...
Den Herrn Ohm habe ich erst unlängst getroffen; er arbeitet bei einer
Firma (oder einem Institut) im Bereich des Flughafens Braunschweig-
Waggum.

Viele Grüße!
Helmut
Franz Glaser (KN)
2005-09-07 20:13:18 UTC
Permalink
Den Herrn Ohm habe ich erst unlängst getroffen; er arbeitet bei einer  
Firma (oder einem Institut) im Bereich des Flughafens Braunschweig-
Waggum.
Ach so?

Ich dachte, daß der ürgändwo in einem buddhistischen Kloster zu
finden wäre.

ohhmmmmmm

Da war ich mir ürgändwie ganz sücher.
--
"5 Köpfe denken in 1 h produktiver als 1 Kopf in 5 h".
Das sagen die 4 Köpfe mehrheitlich, die sich nach der
1-h-Besprechung mit dem 5-h-Einzeldenker selber
auch für Produktive halten.
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