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Post by Uwe BonnesPost by Georg WieserWenn er irgendwas, das Strom ins Netz zurückspeist einbauen will braucht
er den Fachbetrieb und die Genehmigung des Netzbetreibers.
Guerilla-Photovoltaik per Steckdosen-Plugin
http://www.heise.de/tp/blogs/2/153517
Davon, daß das funktioniert, hat man natürlich noch keine Genehmigung.
Aber ich frage mich gerade: Warum nicht?
Das "lohnt" sich aber nur solange, wie man die Leistung auch selbst
verbrauchen kann - man muß also in seinem Haushalt eine "(Grund-)Last"
haben, die höher als die jeweils aktuelle (also nicht die
Bemessungs-)Ausgangsleistung des WR ist, denn sonst "verschenkt" man
seinen Überschußstrom an den Netzbetreiber, da der Zähler nicht
rückwärts läuft.
(In welche Phase man einspeist, ist hingegen ziemlich wurscht - das
mittelt sich bis zum Trafo schon raus.)
Was kann denn dabei in die Grütze gehen?
Ganz rein theoretisch könnte das Netz hochohmig "weg" sein, d. h.
irgendwer hat ziemlich weit vorne etwas abgeklemmt (z. B. könnte die
Sicherung im HAK ausgelöst haben). Dann sollte sich der WR eigentlich
abschalten, aber mit ganz viel Pech "passen" die Leistungen P und Q
gerade, und die Geschichte geht in den Inselbetrieb - der Monteur
glaubt, er hätte freigeschaltet, aber es ist wegen Rückspeisung doch
Saft auf der Anlage. Nun, das dürfte hinreichend unwahrscheinlich
sein.
Das zweite Problem ist die zu hohe Netzspannung: Die Nachbarn haben
auch alle Guerilla-Anlagen und speisen in der Summe mehr ein, als das
Ortsnetz verbraucht. Dann versuchen die Vereinigten Wechselrichter,
ihre Leistung durch den Trafo ins Stadtnetz zu schieben - geht aber
nicht, weil die Spannung niederspannungsseitig zu hoch wird. Und weil
*ich* der Pechvogel bin, regelt ausgerechnet *mein* WR als erster
runter, so daß *ich* nicht meine eigene selbsterzeugte PV-Leistung
nutzen kann, *obwohl* ich gerade Bedarf hätte, und dann muß *ich* für
den Strom bezahlen, den *die anderen* dem Netzbetreiber schenken, weil
*mein* Zähler dann nämlich vorwärts läuft. GE-MEIN! Also auch
irrelevant.
Was man eigentlich brauchte, wäre dann noch ein Akku als Speicher und
eine Einspeiseleistungssteuerung, die dafür sorgt, daß am Zähler keine
negativen Leistungen anligen, weil: Man hat ja nichts zu verschenken.
Aber: lohnt sich das?
Ich frage mich gerade, wem eigentlich ein Zacken aus der Krone brechen
würde, wenn man einfach Zähler ohne Rücklaufsperre verwenden würde.
Ok, der Netzbetreiber zahlt für die rückgespeiste Energie ein bißchen
drauf, und dem Großen Dieb in Berlin entgeht ein bißchen Stromsteuer,
aber das dürfte in der Größenordnung auch kaum teurer als die
EEG-Vergütung sein.
(Daß der Brand- oder Personenschutz beeinträchtigt sein könnte, sehe
ich jedenfalls nicht. Sonstige Einwände?)
Gruß aus Bremen
Ralf
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R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus