Discussion:
Erdung von Wasserverteilung
(zu alt für eine Antwort)
Lutz Illigen
vor 21 Jahren
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Dann greift natürlich die VDE für Badewannen/Duschen.
Nein, VDE 0190 Hauptpotentialausgleich. Wobei wenn alles in
Kunststoff ausgeführt wurde immer noch der Wasserzählerhalter
vorhanden ist. Dieser musste früher überbrückt werden. Würde ich in
dem Fall dort anschliessen.
Ich verstand ihn so, dass sein Wasserverteiler irgendwo im Keller
rumhängt.
Ich auch.
Einigen wir uns dahingehend, dass er sein Rohrstück gern erden
kann, wenn er die VDE, wie von Dir beschrieben, auslegt?
Nein, er muss.

EOD.

Lutz
M. Müller
vor 21 Jahren
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Na super. Gut, ich will Deine Meinung hier nicht demontieren. Aber du
weißt
schon, wie viele metallische, berührbare Teile des Gebäudes im
Allgemeinen
nicht geerdet sind, weil es schlicht und einfach keinen Sinn macht?
Ein
Stück Metallrohr, was "isoliert" irgendwo rumhängt, kann nach meiner
Lebenserfahrung kein bedrohliches Fremdpotenzial annehmen.
Hallo Gerd !
Nach der VDE 0190 (HauptPA) sowie den immer noch bei vielen
Grosshändlern zu findenden Bildern von z.B. der Fa. Kleinhuis oder
Bettermann, demnach sind sogar metallische Abflussrohre (SML /
Gussrohre) zu erden bzw. mit dem PA zu verbinden...
Dass das mal schon jemand gemacht hat, hab ich aber bislang auch noch
nicht erlebt! Zumal bei richtiger Ausführung hier dann alle max. 2m eine
Erdungsbrücke installiert sein müsste (je Trennstelle / Muffe / Abzweig)
...

Solange ein metallisches Rohrteil innerhalb des Wasserverteilers
vorhanden ist (ab der Zählerhalterung in Fliessrichtung gesehen), würde
ich diese Rohrteile auch mit dem PA verbinden.
Ebenso sind die Gasleitung, Lüftungskanäle, Kabelbühnen, Antennenmasten,
u.U. der HAK (je nach TAB + Netzform) sowie andere metallische
Gebäudebestandteile / + Konstruktionen zu "erden".

Ausnahme könnte allerdings der Teil der Gasleitung / Wasserleitung vor
dem Zähler sein, wg. KKS (Kathodischer Korrosionsschutz des Versorgers)
auf deren Leitung, den man mit dem PA "niedermachen" würde. Zwischen der
Zuleitung und dem Zähler werden daher dann Isolierstücke eingebaut,
zwecks Trennung vom Versorgernetz + dem KKS - geschützten Bereich.

Ciao
Markus
Chr. Keßler
vor 21 Jahren
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--
Grüße aus dem Rheinland
von Christian Keßler
Na super. Gut, ich will Deine Meinung hier nicht demontieren. Aber
du weißt
schon, wie viele metallische, berührbare Teile des Gebäudes im
Allgemeinen
nicht geerdet sind, weil es schlicht und einfach keinen Sinn
macht?
Es ist rund 20 Jahre her als ich mich mit solchen Themen beschäftigt
habe. Damals war es üblich/Vorschrift alle Rohre zu erden und damit
auch letztlich auf ein Potential zu ziehen. Zu der Zeit waren ja
fast
alle Wasser- und Heizungsrohre noch durchgehend elektrisch leitend.
Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, ob grundsätzlich alle Rohre
geerdet werden mussten. Oder hat man die Rohre nur geerdet, weil sie
irgendwie immer auch mit Armaturen im Bad verbunden waren?
Manche Vorschriften bezüglich der Erdung konnte ich schon damals nur
bedingt nachvollziehen. Z.B. die Erdung von Bade- und Duschwanne.
Meiner Meinung wäre es sinnvoller gewesen, diese Badewannen
möglichst
gut vom Erdpotential zu isolieren, damit im Fehlerfall ein möglichst
geringer Fehlerstrom zu fliessen kommt. Und FIs waren damals noch
nicht unbedingt üblich. OK, man muß auch die Armaturen im Bad und
die
BAdewanne auf ein gleiches Potentiel bekommen, damit da keine
Fehlerströme auftreten können. Dazu wäre es aber IMHO richtiger
gewesen, die Armatur von der Rohrleitung elektrisch zu isolieren und
dann einen Potentialausgleich zwischen Armatur und Badewanne
auszuführen.
Der Potentionalausgleich hat doch nichts mit Fehlerströmen zu tun,
dafür ist doch der PE zuständig.
Der Potentionalausgleich ist doch als "Blitzschutz" gedacht. Sollte
nämlich in der nähe ein Blitz einschlagen bedeutet das, es ändert sich
unendlich schnell und groß das Magnetfeld im Haus und damit verbunden
wird auch in allen metallischen Teilen im Haus ein unendlich hoher
Strom und damit auch Spannung induziert! Um nun den Unterschied der
Potentionale dieser unterschiedlichen metallischen (besonders oft
vergessen die Ständerwände von Rigibswänden!) Teile im Haus möglichst
gering zu halten, und damit auch gefährliche Berüherungsspannungen,
macht man den Potentionalausgleich!
Gerade jetzt wo mittlerweile nahezu alle Wasserrohre aus Kunststoff
bestehen und damit von der Armatur elektrisch isoliert sind, da muß
man keinen Potentialausgleich mehr machen. Eigentlich wäre es jetzt
doch einfach und wirkungsvoll, die Armaturen mit der Bade- und
Duschwanne zu verbinden. Egal, ich habe eh nur Acrylwannen im Haus.
Udo Piechottka
vor 21 Jahren
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Post by Chr. Keßler
Der Potentionalausgleich hat doch nichts mit Fehlerströmen zu tun,
dafür ist doch der PE zuständig.
..welcher in den Potenzialausgleich einbezogen ist
Post by Chr. Keßler
Der Potentionalausgleich ist doch als "Blitzschutz" gedacht. Sollte
Auch dieser ist mit einbezogen. Sinn des Potenzialausgleichs ist, ein
gemeinsames Potenzial aller berührbaren leitenden Elemente herzustellen,
um eine "Spannungsverschleppung" zu vermeiden.
Ohne ihn wäre so manche Einrichtung nicht ausreihend geschützt und es
könnte im Fehlerfall oder auch schon durch erdungsbezogene Entstörung ein
ernstzunehmendes Potenzial auftreten.

Sicherlich, bei einem Blitzschlag ohne hinreichende Ableitung wären alle
Einrichtungen, die am Potenzialausgleich hängen, auf hohem
Spannungsniveau. Es würde aber schon reichen, wenn mit relativ hohem
Auslösestrom bemessene RCDs ein fehlerhaftes Gerät speisen, das keinen
ausreichenden Potenzialausgleich hat.

- Udo
Carsten Kreft
vor 21 Jahren
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Post by Chr. Keßler
Der Potentionalausgleich hat doch nichts mit Fehlerströmen zu tun,
dafür ist doch der PE zuständig.
Der Potentionalausgleich ist doch als "Blitzschutz" gedacht.
Ich darf Dir versichern, dass Unter Tage im Steinkohlenbergbau auf Sohle
1200 auch Potentialausgleich (verschärft) gefordert ist.
Die Wahrscheinlichkeit eines Blitzeinschlages möge der geneigte Leser selber
beurteilen.

Aufgabe des Potentialausgleichs ist es, dass zwei gleichzeitig berührbre
Teile immer das (annähernd) gleiche Potential führen müssen.
Dies wird gefordert für alle berührbaren leitfähigen Teile, die ein vom
Erdpotential verschiedenes Potential annehmen können.
In besonders sensiblen Bereichen ist Potentialführung gefordert, da sind
alle Gebäudeteile mit einzubeziehen.
(z.B. durch Erdung der Moniereisen / Eisenmatten im Stahlbeton).
Für Badewannen und Duschtassen hat man es mittlerweile als
höchstunwahrscheinlich anerkannt, dass diese ein gefährliches Potential
führen (Whirpool mal ausgenommen) - diese sind nicht mehr in den
Potentialausgleich mit einzubeziehen.
Leitfähige Rohre, die ins Badezimmer hereinführen, können aber sehr wohl
böse Spannungen ins Bad führen, daher sind sie nahe der Eintrittstelle mit
dem Potentialausgleich zu verbinden.

Zurück zum OP:
Ein Stück Wasserleitung, leitfähig, welches an beiden Enden an
Kunststoffrohre angeschlossen ist.
Die Frage ist:
Könnte dieses Stück evtl. durch Kontakt mit naheliegenden Stromleitungen
Spannung führen?
Wenn nein, dann (mir ist die Norm jetzt mal wieder egal) frage ich mich:
Wieso dann an die Potischiene???
Michael Kauffmann
vor 21 Jahren
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Carsten Kreft verlautbarte zum Themenkomplex
Post by Carsten Kreft
Für Badewannen und Duschtassen hat man es mittlerweile als
höchstunwahrscheinlich anerkannt, dass diese ein gefährliches Potential
führen - diese sind nicht mehr in den Potentialausgleich mit einzubeziehen.
Beim vielzitierten Fön in der Badewanne könnte irgendwas geerdetes
allerdings ausgesprochen hilfreich sein.

Michael Kauffmann
Bernd Löffler
vor 21 Jahren
Permalink
Tach
Post by Michael Kauffmann
Beim vielzitierten Fön in der Badewanne könnte irgendwas geerdetes
allerdings ausgesprochen hilfreich sein.
und wenn eines Tages Metall wieder modisch ist und die
VDE-Vorschriften dann zufällig wieder eine Erdung vorschreiben,
dann sagt man sich :hätte man doch damals einen Draht verlegt

MfG
Rolf Bombach
vor 21 Jahren
Permalink
Post by Michael Kauffmann
Carsten Kreft verlautbarte zum Themenkomplex
Post by Carsten Kreft
Für Badewannen und Duschtassen hat man es mittlerweile als
höchstunwahrscheinlich anerkannt, dass diese ein gefährliches Potential
führen - diese sind nicht mehr in den Potentialausgleich mit einzubeziehen.
Beim vielzitierten Fön in der Badewanne könnte irgendwas geerdetes
allerdings ausgesprochen hilfreich sein.
Der Fön?
--
mfg Rolf Bombach
Michael Kauffmann
vor 21 Jahren
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Rolf Bombach verlautbarte zum Themenkomplex
Post by Rolf Bombach
Post by Michael Kauffmann
Beim vielzitierten Fön in der Badewanne könnte irgendwas geerdetes
allerdings ausgesprochen hilfreich sein.
Der Fön?
Wenn er es denn ist, weil er z.B. ein Metallgehäuse hat.
Die meisten Föne haben aber ein Kunststoffgehäuse und sind schutzisoliert.
Da ist es nicht nur unüblich, sondern, wie ich hier gelernt habe, verboten,
zur FI-Erzeugung einen blind endenden Schutzleiter einzubauen.

Michael Kauffmann

Rolf Bombach
vor 21 Jahren
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Post by Chr. Keßler
Der Potentionalausgleich ist doch als "Blitzschutz" gedacht. Sollte
nämlich in der nähe ein Blitz einschlagen bedeutet das, es ändert sich
unendlich schnell und groß das Magnetfeld im Haus und damit verbunden
wird auch in allen metallischen Teilen im Haus ein unendlich hoher
Strom und damit auch Spannung induziert!
Ich wär jetzt mit dem Wort "unendlich" hier etwas sparsamer
umgegangen ;-]
BTW, es zitiert sich leichter, wenn der Sigtrenner nicht
_vor_ jedwedem Text kommt.
--
mfg Rolf Bombach
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