Discussion:
Teilentladungsmessung für Arme
(zu alt für eine Antwort)
Ole Jansen
2016-05-24 15:00:54 UTC
Permalink
Moin,

Bei fehlerhaften Hochspannungsisolierung kann es durch
Ungleichmäßigkeiten im Dielektrikums zu lokalen Überschlägen
kommen, ohne dass jedoch ein vollkommenener Durchschlag statt findet.
Diese Überschläge erzeugen Signale, die man messen kann.

Ein typischer Messaufbau ist z.B. hier auf Seite 12 beschrieben:
<https://hps.hs-regensburg.de/~wea39402/Praktikumsversuche/Versuch3_Teilentladungen.pdf>

Betreiber von z.B. Mittelspannungsanlagen nutzen solche Messungen zur
Früherkennung von Problemen oder zur zerstörungsfreien Prüfung von
Neuanlagen usw. Normen zur Messung von Wechselspannungsanlagen gibt
es und es sind dafür zu entsprechenden Kosten fertige Messgeräte am
Markt erhältlich. Damit lassen sich feine Sachen machen:

<https://www.tu-braunschweig.de/Medien-DB/elenia/tae_20110314_paper.pdf>

Ich würde die dahinter steckende Technik gerne besser verstehen und
falls möglich günstig und praktisch nachvollziehen
(Vergüsse und Kabel/Stecker bis ca. 25kV). Kalibrierte Messungen
im Coulomb benötige ich nicht, ich möchte lediglich die Ensetzspannung
ermitteln und ggf. grob innere / äußere TE unterscheiden:

- Auslegung und Funktionsweise von Zi (Messimpedanz). Solche Teile
werden in anderen Arbeiten auch als Ankopplungsvierpol (AKV)
oder "Quadrupole" (Englisch) bezeichnet.
<https://www.pdix.com/products/pd-accessories/quadrupoles.html>
Wie funktionieren die Teile? Ist da ein Balun mit Hochpass und
Überspannungsschutz drin?
Weiß jemand mit welchen konkreten Werten die Auslegung am
sinnvollsten geschieht?

- Was macht in der Schaltung "MI" (Messgerät)?
Handelt es sich um einen breitbandigen Störmessempfänger?

- kennt jemand Links zu Bauanleitungen?

Erste Idee war es, für die Messung über einen Spannungsteiler den Sinus
der Hochspannung abzugreifen und über einen geeigneten Übertrager mit
einem Schwarzbek FSME 1515 (evtl über die ZF) die auftretenden
Störungen zu messen und die Signale in einem Zweikanaloszi zu
vergleichen.

Für Tips und Hinweise in jede Richtung bin ich dankbar. *)

Viele Grüße,

O.J.

*) Ja, eine geeignete und ausreichend sichere Umgebung für
Experimente mit Hochspannung ist vorhanden. Ehrlich!
Joerg Honerla
2016-05-24 18:25:46 UTC
Permalink
Post by Ole Jansen
Moin,
Bei fehlerhaften Hochspannungsisolierung kann es durch
Ungleichmäßigkeiten im Dielektrikums zu lokalen Überschlägen
kommen, ohne dass jedoch ein vollkommenener Durchschlag statt findet.
Diese Überschläge erzeugen Signale, die man messen kann.
<https://hps.hs-regensburg.de/~wea39402/Praktikumsversuche/Versuch3_Teilentladungen.pdf>
Betreiber von z.B. Mittelspannungsanlagen nutzen solche Messungen zur
Früherkennung von Problemen oder zur zerstörungsfreien Prüfung von
Neuanlagen usw. Normen zur Messung von Wechselspannungsanlagen gibt
es und es sind dafür zu entsprechenden Kosten fertige Messgeräte am
<https://www.tu-braunschweig.de/Medien-DB/elenia/tae_20110314_paper.pdf>
Ich würde die dahinter steckende Technik gerne besser verstehen und
falls möglich günstig und praktisch nachvollziehen
(Vergüsse und Kabel/Stecker bis ca. 25kV). Kalibrierte Messungen
im Coulomb benötige ich nicht, ich möchte lediglich die Ensetzspannung
Dazu müsste eine phasenaufgelöste Messung gemacht werden. Könnte mit
einem Zweikanal Oskar machbar sein.
Post by Ole Jansen
- Auslegung und Funktionsweise von Zi (Messimpedanz). Solche Teile
werden in anderen Arbeiten auch als Ankopplungsvierpol (AKV)
oder "Quadrupole" (Englisch) bezeichnet.
Im Prinzip ja. Da drin ist üblicherweise erst einmal ein Übertrager zur
galvanischen
Entkopplung. Ob man da noch einen Hochpass einbaut, ist "Geschmacksache".
Ich kenne AKV's, die praktisch nur aus einem Übertrager bestehen und
solche,
die hier bereits die Netzfrequenz herausfiltern (Grenzfrequenz ca. 10 kHz).
Post by Ole Jansen
<https://www.pdix.com/products/pd-accessories/quadrupoles.html>
Wie funktionieren die Teile? Ist da ein Balun mit Hochpass und
Überspannungsschutz drin?
Weiß jemand mit welchen konkreten Werten die Auslegung am
sinnvollsten geschieht?
- Was macht in der Schaltung "MI" (Messgerät)?
Handelt es sich um einen breitbandigen Störmessempfänger?
Auch hier: Im Prinzip ja! Die ersten TE-Messgeräte waren Störmessempfänger.
Typische Messfrequenzen liegen zwischen 70 kHz und 400 kHz. Ob breitbandig
oder eher schmalbandig hängt eher davon ab, was an Störern Im Raum ist....
Post by Ole Jansen
- kennt jemand Links zu Bauanleitungen?
Erste Idee war es, für die Messung über einen Spannungsteiler
Nimm keinen Teiler, sondern mach' eine über den AKV eine "Strommessung"
über den Koppelkondensator. Das ergibt bereits eine Hochpassfunktion.

den Sinus
Post by Ole Jansen
der Hochspannung abzugreifen und über einen geeigneten Übertrager mit
einem Schwarzbek FSME 1515 (evtl über die ZF) die auftretenden
Störungen zu messen und die Signale in einem Zweikanaloszi zu
vergleichen.
Für Tips und Hinweise in jede Richtung bin ich dankbar. *)
Viele Grüße,
O.J.
*) Ja, eine geeignete und ausreichend sichere Umgebung für
Experimente mit Hochspannung ist vorhanden. Ehrlich!
Jörg
Gernot Stenzel
2016-05-24 21:24:09 UTC
Permalink
Post by Ole Jansen
Ich würde die dahinter steckende Technik gerne besser verstehen und
falls möglich günstig und praktisch nachvollziehen
Die einfachste Variante ist wohl, die Erdleitung durch einen HFCT führen
und mit einem Oszilloskop die Impulse zu messen. Die Auskopplung erfolgt
über einen Ringkern mit einer Meßwicklung. Kann man sich vermutlich
selbst bauen. Damit hast Du zumindest das Problem der galvanischen
Entkopplung gelöst. Das sollte für eine Beurteilung der TE-Freiheit
reichen. Achtung: Macht nur Sinn bei Wechselspannung. Bei DC gibt es
keine stabilen Entladungen und die Bewertung gestaltet sich schwierig.

Gruß
G.
Gernot Stenzel
2016-05-24 21:30:30 UTC
Permalink
Gernot Stenzel <***@nurfuerspam.de> schrieb:

Noch einfacher und dient gleichzeitig der Lokalisierung: 20 mm
Installationsrohr auf überschlagstechnisch sicher Länge zuschneiden, ans
Ohr halten und mit dem anderen Ende das Objekt "abscannen". Selbst innere
Entladungen kann man bei feststoffisolierten Objekten, ruhige Umgebung
vorausgesetzt, gut hören. Technisch aufwendiger: Ultraschallmikrofon mit
Richtwirkung.
Ole Jansen
2016-05-25 07:01:03 UTC
Permalink
Post by Gernot Stenzel
Noch einfacher und dient gleichzeitig der Lokalisierung: 20 mm
Installationsrohr auf überschlagstechnisch sicher Länge zuschneiden, ans
Ohr halten und mit dem anderen Ende das Objekt "abscannen". Selbst innere
Entladungen kann man bei feststoffisolierten Objekten, ruhige Umgebung
vorausgesetzt, gut hören. Technisch aufwendiger: Ultraschallmikrofon mit
Richtwirkung.
Das ist wohl auch schon kommerziell verfügbar:

<http://www.eatechnology.com/global/deutschland/teilentladung/information-teilentladungen>

In einem Filmchen wird eine Art Handy gezeigt, welches optisch,
akustisch und elektronisch beim nachweis von Teilentladungen im
Feld helfen kann.

Wat es nich alles gibt...

O.J.
Gernot Stenzel
2016-05-27 20:16:14 UTC
Permalink
Post by Ole Jansen
Wat es nich alles gibt...
Äußere TE:
Optisch: Lichtverstärker-Kamera mit UV-Filter; Tageslichtkamera mit
Impulszähler
Akustisch: Richtmikrofon im Ultraschallbereich

Innere TE:
Optisch: -
Akustisch: Körperschall-Mikrofon

Kann man alles kaufen für verschiedenste Diagnosezwecke an
HS-Isolierungen. Alles nicht ganz billig.

Elektrisch Messung am einfachsten mit einer Rogowski-Spule in der
Erdleitung eines isoliert aufgestellten Objektes. Die Impulse sieht man
mit einem Oszi, 100 MHz Bandbreite reichen schon aus, um den Einsatz der
TE zu bestimmen. Wenn man die Impulse zählen oder korrekt bewerten will,
steigt der Aufwand (siehe IEC 60270).
Joerg
2016-05-24 23:16:58 UTC
Permalink
Post by Ole Jansen
Moin,
Bei fehlerhaften Hochspannungsisolierung kann es durch
Ungleichmäßigkeiten im Dielektrikums zu lokalen Überschlägen
kommen, ohne dass jedoch ein vollkommenener Durchschlag statt findet.
Diese Überschläge erzeugen Signale, die man messen kann.
<https://hps.hs-regensburg.de/~wea39402/Praktikumsversuche/Versuch3_Teilentladungen.pdf>
Betreiber von z.B. Mittelspannungsanlagen nutzen solche Messungen zur
Früherkennung von Problemen oder zur zerstörungsfreien Prüfung von
Neuanlagen usw. Normen zur Messung von Wechselspannungsanlagen gibt
es und es sind dafür zu entsprechenden Kosten fertige Messgeräte am
<https://www.tu-braunschweig.de/Medien-DB/elenia/tae_20110314_paper.pdf>
Ich würde die dahinter steckende Technik gerne besser verstehen und
falls möglich günstig und praktisch nachvollziehen
(Vergüsse und Kabel/Stecker bis ca. 25kV). Kalibrierte Messungen
im Coulomb benötige ich nicht, ich möchte lediglich die Ensetzspannung
- Auslegung und Funktionsweise von Zi (Messimpedanz). Solche Teile
werden in anderen Arbeiten auch als Ankopplungsvierpol (AKV)
oder "Quadrupole" (Englisch) bezeichnet.
<https://www.pdix.com/products/pd-accessories/quadrupoles.html>
Wie funktionieren die Teile? Ist da ein Balun mit Hochpass und
Überspannungsschutz drin?
Weiß jemand mit welchen konkreten Werten die Auslegung am
sinnvollsten geschieht?
- Was macht in der Schaltung "MI" (Messgerät)?
Handelt es sich um einen breitbandigen Störmessempfänger?
- kennt jemand Links zu Bauanleitungen?
Erste Idee war es, für die Messung über einen Spannungsteiler den Sinus
der Hochspannung abzugreifen und über einen geeigneten Übertrager mit
einem Schwarzbek FSME 1515 (evtl über die ZF) die auftretenden
Störungen zu messen und die Signale in einem Zweikanaloszi zu
vergleichen.
Für Tips und Hinweise in jede Richtung bin ich dankbar. *)
Hier steht etwas mehr zu den Einzelheiten:

http://www.haefely-hipotronics.com/wp-content/uploads/2014/12/e1-60.pdf

Ich bin eher ein Fan von Breitbandverfahren, wenn es um Pulsentladungen
geht. M.W. koennen sich Episoden schonmal im Bereich einiger zig MHz
abspielen. Fuer Experimente in stoerbehafteter Umgebung habe ich einen
mit Kupferfolie beklebten grossen und materialstarken Karton, halber
Kubikmeter oder so. Oben und auch im Deckel ist die Folie umgeschlagen,
damit das wirklich HF-dicht wird. Einige kleine Loecher dienen zum
Reinfuehren von Kabeln, bei denen man den Schirm auf der Folie per
Loetkolben (vorsichtig, dass nichts kokelt!) auflegen kann.

Wenn man Scopes nimmt, kann deren mickrige Amplitudenaufloesung ein
Problem werden. Mehr als 8-bit ADC haben die meist nicht. Es sei denn,
Du haettest Zugang zu einer flotten 12-bit Digitizer-Karte fuer den PC.
Post by Ole Jansen
Viele Grüße,
O.J.
*) Ja, eine geeignete und ausreichend sichere Umgebung für
Experimente mit Hochspannung ist vorhanden. Ehrlich!
Waren die letzten Worte des Ingenieurs, bevor die Sirene aufheulte :-)

Stelle auf jeden Fall sicher, dass Dein Messgeraet bei einem Ueberschlag
nicht geschossen wird. Besonders, wenn Du einen Spectrum Analyzer
nimmst. Bei letzteren darf man z.B. keinesfalls den Eingang verbunden
haben, wenn die Hochspannung an- oder abgeschaltet wird, sofern kein
Limiter dazwischen ist. Der finanzielle Effekt waere aehnlich einem
kapitalen Motorschaden am Auto.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Ole Jansen
2016-05-25 07:14:49 UTC
Permalink
Post by Joerg
Ich bin eher ein Fan von Breitbandverfahren, wenn es um Pulsentladungen
geht. M.W. koennen sich Episoden schonmal im Bereich einiger zig MHz
abspielen. Fuer Experimente in stoerbehafteter Umgebung habe ich einen
mit Kupferfolie beklebten grossen und materialstarken Karton, halber
Kubikmeter oder so. Oben und auch im Deckel ist die Folie umgeschlagen,
damit das wirklich HF-dicht wird.
Ich bin mir nicht sicher ob ich verstehe was Du mit "Pulsentladung"
meinst. Testest Du Motorwicklungen mit DC Pulsen?

<http://www.wirautomatisierer.de/home/-/article/22469894/26132451/>
Post by Joerg
Post by Ole Jansen
*) Ja, eine geeignete und ausreichend sichere Umgebung für
Experimente mit Hochspannung ist vorhanden. Ehrlich!
Waren die letzten Worte des Ingenieurs, bevor die Sirene aufheulte :-)
Stelle auf jeden Fall sicher, dass Dein Messgeraet bei einem Ueberschlag
nicht geschossen wird.
Ich darf hier ein gut eingefahrenes 5kVA Testfeld für
Stehspannungsmessung bis 100kV mit benutzen. Gelegentliche
Überschläge sind eingeplant.

So eisch wie dieser OP hier bin ich dann aber doch nicht:


Post by Joerg
Besonders, wenn Du einen Spectrum Analyzer
nimmst.
Der Prüftrafo verfügt übrigens über eine Messwicklung auf der
Sekundärseite. Interessanterweise gibt es hier auch einen Trenntrafo
230V mit 70kV Isolierspannung. Könnte nützlich sein...
Post by Joerg
Bei letzteren darf man z.B. keinesfalls den Eingang verbunden
haben, wenn die Hochspannung an- oder abgeschaltet wird, sofern kein
Limiter dazwischen ist. Der finanzielle Effekt waere aehnlich einem
kapitalen Motorschaden am Auto.
Ich bezahl das dann quasi selber, da pass ich schon schon auf.
Helfen evtl. auch "normale" Blitzschutzpatronen für Antennen?

O.J.
Joerg
2016-05-25 14:54:01 UTC
Permalink
Post by Ole Jansen
Post by Joerg
Ich bin eher ein Fan von Breitbandverfahren, wenn es um Pulsentladungen
geht. M.W. koennen sich Episoden schonmal im Bereich einiger zig MHz
abspielen. Fuer Experimente in stoerbehafteter Umgebung habe ich einen
mit Kupferfolie beklebten grossen und materialstarken Karton, halber
Kubikmeter oder so. Oben und auch im Deckel ist die Folie umgeschlagen,
damit das wirklich HF-dicht wird.
Ich bin mir nicht sicher ob ich verstehe was Du mit "Pulsentladung"
meinst. Testest Du Motorwicklungen mit DC Pulsen?
In Keramiken hinein, kleinere Amplituden und kleinere Spannungen. Ausser
beim Test von Keramik und uebertragern in einem Designs auf
Defibrillator-Sicherheit, da muessen wir bis 5kV. Diese Massungen finden
nun wegen Obamacare nun kaum noch statt, ist jedoch ein anderes Thema.
Post by Ole Jansen
<http://www.wirautomatisierer.de/home/-/article/22469894/26132451/>
Post by Joerg
Post by Ole Jansen
*) Ja, eine geeignete und ausreichend sichere Umgebung für
Experimente mit Hochspannung ist vorhanden. Ehrlich!
Waren die letzten Worte des Ingenieurs, bevor die Sirene aufheulte :-)
Stelle auf jeden Fall sicher, dass Dein Messgeraet bei einem Ueberschlag
nicht geschossen wird.
Ich darf hier ein gut eingefahrenes 5kVA Testfeld für
Stehspannungsmessung bis 100kV mit benutzen. Gelegentliche
Überschläge sind eingeplant.
http://youtu.be/L5E4NiP4hpM
Hei, der ist mutig. Ein Studienkollege, der aehnliche Scherze moechte,
bekam irgendwann Herzrhythmusstoerungen. M.W. sind die wieder
weggegangen, aber das wuerde ich nicht riskieren.
Post by Ole Jansen
Post by Joerg
Besonders, wenn Du einen Spectrum Analyzer
nimmst.
Der Prüftrafo verfügt übrigens über eine Messwicklung auf der
Sekundärseite. Interessanterweise gibt es hier auch einen Trenntrafo
230V mit 70kV Isolierspannung. Könnte nützlich sein...
Nur um die Eingangsspannung in den Pruefling zu messen?
Post by Ole Jansen
Post by Joerg
Bei letzteren darf man z.B. keinesfalls den Eingang verbunden
haben, wenn die Hochspannung an- oder abgeschaltet wird, sofern kein
Limiter dazwischen ist. Der finanzielle Effekt waere aehnlich einem
kapitalen Motorschaden am Auto.
Ich bezahl das dann quasi selber, da pass ich schon schon auf.
Helfen evtl. auch "normale" Blitzschutzpatronen für Antennen?
Die helfen nicht. In vielen Spectrum Analyzers finden sich im Eingang
heisse HF Transistoren, wo einige wenige Volt reverse Vbe reichen und er
nimmt Schaden oder ist ganz hin. Antiparallele Dioden ueber den Eingang
machen viele, doch das gibt Intermodulation. Besser ist z.B., zwei
Hilfsspannungen von +/- 1.5V oder so zu erzeugen und dann Dioden gegen
diese zu legen. Eine BAV99 sollte reichen. Davor je nach Bedarf noch ein
Widerstand. Den kann man so bemessen, dass sich mit den 50ohm des
Eingangs ein 10dB oder 20dB Teiler ergibt.

Wenn die Messanordnung saubere 50ohm vorschreibt, muss noch ein
Widerstand nach Masse.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Waldemar
2016-05-25 09:55:22 UTC
Permalink
Post by Ole Jansen
Moin,
Bei fehlerhaften Hochspannungsisolierung kann es durch
Ungleichmäßigkeiten im Dielektrikums zu lokalen Überschlägen
kommen, ohne dass jedoch ein vollkommenener Durchschlag statt findet.
Diese Überschläge erzeugen Signale, die man messen kann.
<https://hps.hs-regensburg.de/~wea39402/Praktikumsversuche/Versuch3_Teilentladungen.pdf>
Betreiber von z.B. Mittelspannungsanlagen nutzen solche Messungen zur
Früherkennung von Problemen oder zur zerstörungsfreien Prüfung von
Neuanlagen usw. Normen zur Messung von Wechselspannungsanlagen gibt
es und es sind dafür zu entsprechenden Kosten fertige Messgeräte am
<https://www.tu-braunschweig.de/Medien-DB/elenia/tae_20110314_paper.pdf>
Ich würde die dahinter steckende Technik gerne besser verstehen und
falls möglich günstig und praktisch nachvollziehen
(Vergüsse und Kabel/Stecker bis ca. 25kV). Kalibrierte Messungen
im Coulomb benötige ich nicht, ich möchte lediglich die Ensetzspannung
- Auslegung und Funktionsweise von Zi (Messimpedanz). Solche Teile
werden in anderen Arbeiten auch als Ankopplungsvierpol (AKV)
oder "Quadrupole" (Englisch) bezeichnet.
<https://www.pdix.com/products/pd-accessories/quadrupoles.html>
Wie funktionieren die Teile? Ist da ein Balun mit Hochpass und
Überspannungsschutz drin?
Weiß jemand mit welchen konkreten Werten die Auslegung am
sinnvollsten geschieht?
- Was macht in der Schaltung "MI" (Messgerät)?
Handelt es sich um einen breitbandigen Störmessempfänger?
- kennt jemand Links zu Bauanleitungen?
Erste Idee war es, für die Messung über einen Spannungsteiler den Sinus
der Hochspannung abzugreifen und über einen geeigneten Übertrager mit
einem Schwarzbek FSME 1515 (evtl über die ZF) die auftretenden
Störungen zu messen und die Signale in einem Zweikanaloszi zu
vergleichen.
Für Tips und Hinweise in jede Richtung bin ich dankbar. *)
Viele Grüße,
O.J.
*) Ja, eine geeignete und ausreichend sichere Umgebung für
Experimente mit Hochspannung ist vorhanden. Ehrlich!
Kenne mich nicht so gut aus, aber ich habe mit 2/3 der in dieser
Patentschrift erwähnten Kollegen gearbeitet. Sie haben u.A. eine
Überwachungsanlage für das 400kV Kabel in Berlin gebaut.

http://www.google.de/patents/WO2010076002A1?cl=de

Aber für Arme war es nicht ;-)

Waldemar
dieterwinzler
2016-05-25 15:04:18 UTC
Permalink
Post by Waldemar
Post by Ole Jansen
Moin,
Bei fehlerhaften Hochspannungsisolierung kann es durch
Ungleichmäßigkeiten im Dielektrikums zu lokalen Überschlägen
kommen, ohne dass jedoch ein vollkommenener Durchschlag statt findet.
Diese Überschläge erzeugen Signale, die man messen kann.
Die Intensität von Koronaentladungen (bei zB Freileitungen) kann als
Rauschen zur Bewertung derLebensdauer von Isolatoren herangezogen werden.
Post by Waldemar
Kenne mich nicht so gut aus, aber ich habe mit 2/3 der in dieser
Patentschrift erwähnten Kollegen gearbeitet. Sie haben u.A. eine
Überwachungsanlage für das 400kV Kabel in Berlin gebaut.
http://www.google.de/patents/WO2010076002A1?cl=de
Sieht nach einer Weiterentwicklung von Rauschanalysatoren aus, um
darüber Aussagen zur Qualität/Lebensdauer von Bauteilen zu erhalten.
--
---hdw---
Rafael Deliano
2016-05-25 15:44:39 UTC
Permalink
Ist da ein Balun ?
Bei dem

http://www.embeddedFORTH.de/temp/PartialDischarge.pdf

ist es das:

https://en.wikipedia.org/wiki/Rogowski_coil

MfG JRD
Rafael Deliano
2016-05-25 16:03:01 UTC
Permalink
Post by Rafael Deliano
http://www.embeddedFORTH.de/temp/PartialDischarge.pdf
Soweit man mit 50Hz Sinus arbeitet kommt die Entladung
nur an den Spannungsspitzen ( vgl. Bild S.8 ).
Man würde wohl in 2 Phasen messen: um den Null-
durchgang das Hintergrundgeräusch. Bei den Spitzen
Hintergrund und Signal. Und dann die Differenz
bilden.

MfG JRD
Ole Jansen
2016-05-27 05:49:03 UTC
Permalink
Post by Rafael Deliano
Post by Rafael Deliano
http://www.embeddedFORTH.de/temp/PartialDischarge.pdf
Soweit man mit 50Hz Sinus arbeitet kommt die Entladung
nur an den Spannungsspitzen ( vgl. Bild S.8 ).
Man würde wohl in 2 Phasen messen: um den Null-
durchgang das Hintergrundgeräusch. Bei den Spitzen
Hintergrund und Signal. Und dann die Differenz
bilden.
Bei meinem Versuch muss ich mit Blasen und Lunkern in
Vergussmassen rechnen. Kommen die Impulse dann nicht
stark phasenversetzt?

O.J.
dieterwinzler
2016-05-27 06:03:40 UTC
Permalink
Post by Ole Jansen
Post by Rafael Deliano
Post by Rafael Deliano
http://www.embeddedFORTH.de/temp/PartialDischarge.pdf
Soweit man mit 50Hz Sinus arbeitet kommt die Entladung
nur an den Spannungsspitzen ( vgl. Bild S.8 ).
Man würde wohl in 2 Phasen messen: um den Null-
durchgang das Hintergrundgeräusch. Bei den Spitzen
Hintergrund und Signal. Und dann die Differenz
bilden.
Bei meinem Versuch muss ich mit Blasen und Lunkern in
Vergussmassen rechnen. Kommen die Impulse dann nicht
stark phasenversetzt?
Wenn von einer Wellenfront ausgegangen wird, würde der Impuls durch
Lunker verzerrt. Er würde "breiter" werden.
--
---hdw---
Ole Jansen
2016-05-27 09:05:57 UTC
Permalink
Post by dieterwinzler
Post by Ole Jansen
Post by Rafael Deliano
Post by Rafael Deliano
http://www.embeddedFORTH.de/temp/PartialDischarge.pdf
Soweit man mit 50Hz Sinus arbeitet kommt die Entladung
nur an den Spannungsspitzen ( vgl. Bild S.8 ).
Ja, wenn der Fehler an der Oberfläche liegt.
Post by dieterwinzler
Post by Ole Jansen
Bei meinem Versuch muss ich mit Blasen und Lunkern in
Vergussmassen rechnen. Kommen die Impulse dann nicht
stark phasenversetzt?
Wenn von einer Wellenfront ausgegangen wird, würde der Impuls durch
Lunker verzerrt. Er würde "breiter" werden.
Ich meinte die Verscheibung der Position der Enladungen im
Phasenhistogramm.

<http://www.hst.e-technik.tu-dortmund.de/cms/de/Lehre/Praktika/V_409.pdf> Seite
8.

Ist das ideale Theorie oder gibt es das wirklich?

O.J.
dieterwinzler
2016-05-27 10:06:19 UTC
Permalink
Post by Ole Jansen
Post by dieterwinzler
Post by Ole Jansen
Post by Rafael Deliano
Post by Rafael Deliano
http://www.embeddedFORTH.de/temp/PartialDischarge.pdf
Soweit man mit 50Hz Sinus arbeitet kommt die Entladung
nur an den Spannungsspitzen ( vgl. Bild S.8 ).
Ja, wenn der Fehler an der Oberfläche liegt.
Post by dieterwinzler
Post by Ole Jansen
Bei meinem Versuch muss ich mit Blasen und Lunkern in
Vergussmassen rechnen. Kommen die Impulse dann nicht
stark phasenversetzt?
Wenn von einer Wellenfront ausgegangen wird, würde der Impuls durch
Lunker verzerrt. Er würde "breiter" werden.
Ich meinte die Verscheibung der Position der Enladungen im
Phasenhistogramm.
<http://www.hst.e-technik.tu-dortmund.de/cms/de/Lehre/Praktika/V_409.pdf> Seite
8.
Ist das ideale Theorie oder gibt es das wirklich?
Die beschreiben auf Seite 8 durchaus die Praxis denn in den
Nulldurchgängen hat das Signal die höchste Steilheit und das
Isoliermaterial wird dann besonders belastet. Möglicherweise werden
durch solche Voränge, als weitere Folgen, Kompensationskondensatoren
höher belastet als geplant. Resonanzeffekte sind ebenfalls zu beachten.
Detektieren lassen sich diese Entladungen übrigens im Vorfeld oft auch
mit einem kleinen LW-Empfänger.
--
---hdw---
Ole Jansen
2016-05-27 11:53:01 UTC
Permalink
Post by dieterwinzler
Post by Ole Jansen
<http://www.hst.e-technik.tu-dortmund.de/cms/de/Lehre/Praktika/V_409.pdf> Seite
8.
Ist das ideale Theorie oder gibt es das wirklich?
Die beschreiben auf Seite 8 durchaus die Praxis denn in den
Nulldurchgängen hat das Signal die höchste Steilheit und das
Isoliermaterial wird dann besonders belastet. Möglicherweise werden
durch solche Voränge, als weitere Folgen, Kompensationskondensatoren
höher belastet als geplant. Resonanzeffekte sind ebenfalls zu beachten.
Detektieren lassen sich diese Entladungen übrigens im Vorfeld oft auch
mit einem kleinen LW-Empfänger.
So ähnlich kenne ich das auch. Zur Zeit benutze ich sowas zur groben
Orientierung:

<https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/telefonverstaerker-ic-tele-amp-antiquitaet-/451677855-173-4386>

O.J.
Rafael Deliano
2016-05-27 15:53:18 UTC
Permalink
Post by Ole Jansen
Post by dieterwinzler
Detektieren lassen sich diese Entladungen übrigens im Vorfeld oft auch
mit einem kleinen LW-Empfänger.
<https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/telefonverstaerker-ic-tele-amp-antiquitaet-/451677855-173-4386>
Siehe wie ein Nf-Verstärker aus.

Eventuell wäre Kurzwellenradio besser wenn billig zu haben:

http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_sacat=0&_nkw=Kurzwellenempf%C3%A4nger&_sop=2

Mehr als eine grobe akustische Auswertung macht der aber auch nicht.

Andere akustische Ausgabe die man umbauen könnte, die aber wohl nicht
weit genug raufgeht: batdetector
http://www.ebay.de/sch/i.html?_odkw=Ultraschall+Fledermaus&_osacat=0&_from=R40&_trksid=p2045573.m570.l1313.TR0.TRC0.H0.Xbatdetector.TRS0&_nkw=batdetector&_sacat=0

Letztlich will man wohl keine akustische Ausgabe und dann muß man
ohnehin selber bauen.
Ich würde mir breibandige OPs von LTC oder TI besorgen. Deadbug auf
auf Platine löten die Massefläche macht. Dann hat man
das Signal passend für Oszilloskop hochverstärkt.
Kann dann mit Dioden, Kerko, Widerstand Hüllkurve bestimmen.
Mit zwei Batterien +9V und -9V versorgt.

Ob die grosse Entladung an der Spitze oder im Nulldurchgang
erfolgt wäre egal solange 50Hz periodisch. Kann man mit Poti
einstellbaren Phasenschieber bauen der Analogschalter steuert.
Damit man Signal besser vom Hintergrund trennen kann.

MfG JRD
Joerg Honerla
2016-05-28 09:35:02 UTC
Permalink
Post by Ole Jansen
Post by Rafael Deliano
Post by Rafael Deliano
http://www.embeddedFORTH.de/temp/PartialDischarge.pdf
Soweit man mit 50Hz Sinus arbeitet kommt die Entladung
nur an den Spannungsspitzen ( vgl. Bild S.8 ).
Man würde wohl in 2 Phasen messen: um den Null-
durchgang das Hintergrundgeräusch. Bei den Spitzen
Hintergrund und Signal. Und dann die Differenz
bilden.
Bei meinem Versuch muss ich mit Blasen und Lunkern in
Vergussmassen rechnen. Kommen die Impulse dann nicht
stark phasenversetzt?
O.J.
Exakt! Dann erscheinen sie jeweils schwerpunktmäßig in den ansteigenden
Teilen einer Periode.

Jörg

Loading...