Discussion:
Ventilator: Funktionsweise des Motors
(zu alt für eine Antwort)
Roland Damm
2008-07-28 20:54:57 UTC
Permalink
Moin,

angesichts der Temperaturen habe ich mir für mein Zimmer unterm
Dach einen _richtigen_ Ventilator gekauft, so einen für
Männer:-). Klasse, damit kann man endlich abends mal die Bude
durchlüften unabhängig davon, ob es draußen windet oder nicht.

Frage: Das Ding lässt sich in 3 Stufen schalten. Wie geht das
üblicherweise? Hintergedanke: Gäbe es einen Trick, dem Motor in
der untersten Schalterstufe weiter zu drosseln um ihn leiser zu
bekommen? Die Maximalleistung soll natürlich weiterhin möglich
sein, weil dafür habe ich ihn ja gekauft.

Bei einem Deckenventilator wird die Leistungsumschaltung ja IMO
über eine Umschaltung der Polanzahl des Motors gemacht, aber die
drehen auch sehr langsam. Dieser hier dreht jedoch mit
Größenordnung Netzfrequenz (hab ihn mal mit 1/20 Sekunde
Belichtungszeit fotografiert, und die Flügel sieht man auf dem
Bild nicht mehr).

Nun mag man ja einfach die Spulen eines Asynchronmotors
umschalten, mal welche mit mehr, mal welche mit weniger
Leistung/Magnetfeld. Allerdings hat ein Asynchronmotor nur eine
bestimmte Drehzahl etwas unter Netzfrequenz, bei der er gut
läuft. Man kann an der Drehzahl eines Asynchronmotors also so
einfach (ohne Wechselrichter) nicht drehen. Und ein
Wechselrichter ist da sicher nicht drin, viel zu billig b.z.w.
Wechselrichter ist zu teuer). Wenn das ein Asyncronmotor ist,
ist die Idee die Leistung noch weiter zu drossen wohl kaum
machbar. Obwohl: Dimmer? Müsste natürlich einer sein, der
induktive Lasten verknusen kann. Und/oder 'nen hinreichenden
Bipolarelko dazu (parallel zum Motor), um die Spitzen
wegzufangen...

Geht sowas? B.z.w. Wie geht so ein Motor?

CU Rollo
Dieter Wiedmann
2008-07-28 21:03:20 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
Wie geht so ein Motor?
Spaltpolmotor, Wicklung hat mehrere Anzapfungen, also Steuerung über
Schlupf. Kannst aber auch Glühobst oder Trafo vorschalten um ihn
noch langsamer zu bekommen. Mit Dimmer täts übel brummen, und der
Kondensator ist eine schlechte Idee, das mag der Dimmer nicht.


Gruß Dieter
Werner Holtfreter
2008-07-28 22:17:33 UTC
Permalink
Post by Dieter Wiedmann
Spaltpolmotor, Wicklung hat mehrere Anzapfungen, also Steuerung
über Schlupf. Kannst aber auch Glühobst oder Trafo vorschalten um
ihn noch langsamer zu bekommen. Mit Dimmer täts übel brummen, und
der Kondensator ist eine schlechte Idee, das mag der Dimmer nicht.
Ja, auch einen Universalmotor (den mit Kohle) kann man auf diese
Weise langsamer machen. Ich hatte mal einen Ventilator mit
Universalmotor und schaltbaren Vorwiderständen.
--
Gruß Werner
Bedingungsloses Grundeinkommen:
www.jungefreiheit.de/Single-News-Display.268+M57f5b5a1a83.0.html
Joerg
2008-07-28 22:27:35 UTC
Permalink
Post by Werner Holtfreter
Post by Dieter Wiedmann
Spaltpolmotor, Wicklung hat mehrere Anzapfungen, also Steuerung
über Schlupf. Kannst aber auch Glühobst oder Trafo vorschalten um
ihn noch langsamer zu bekommen. Mit Dimmer täts übel brummen, und
der Kondensator ist eine schlechte Idee, das mag der Dimmer nicht.
Ja, auch einen Universalmotor (den mit Kohle) kann man auf diese
Weise langsamer machen. Ich hatte mal einen Ventilator mit
Universalmotor und schaltbaren Vorwiderständen.
Bei den grossen Lueftern sind das allerdings nicht die kleinen
Spaltpolmotoren, sondern richtig fette "normale". 10-15cm Durchmesser,
rund, 5-10cm dick. Selbst die ganz grossen Umwaelzluefter-Motoren wie in
Klimaanlagen haben fuenf oder mehr Anzapfungen und damit
Geschwindigkeiten. Moderne Pumpenmotoren bis etwa 1PS haben zwei.
--
Gruesse, Joerg

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Roland Damm
2008-07-28 22:44:05 UTC
Permalink
Moin,
Post by Dieter Wiedmann
Spaltpolmotor, Wicklung hat mehrere Anzapfungen, also Steuerung
über Schlupf.
Also die Schaltstufen sind dann 1. kleine Wicklung, 2. große
Wicklung, 3. beide Wicklungen. Jedenfalls sinngemäß.
Post by Dieter Wiedmann
Kannst aber auch Glühobst oder Trafo vorschalten
um ihn noch langsamer zu bekommen.
Trafo wäre eine Idee, ich hätte da evtl noch eine Quelle für
einen Regelbaren Trafo (Ringkern mit drehbarem Abgriff), hat mal
ein bekannter 15 Stück vor'm Schrott gerettet.
Post by Dieter Wiedmann
Mit Dimmer täts übel
brummen, und der Kondensator ist eine schlechte Idee, das mag
der Dimmer nicht.
Gut.

Bestünde die Gefahr, dass wenn ich den Motor mit geringerer
Spannung antreibe (Glühobst in Reihe, Regeltrafo), er irgendwann
so ineffektiv läuft, dass er zu heiß wird? Natürlich will ich
keine Drehzahlen von 10U/min anfahren, das ist klar. Allerdings
so lange wie das Ding nach Ausschalten nachläuft, braucht er
vermutlich für langsame Drehzahlen auch nur extrem wenig
Leistung.

Apropos Glühobst, kann man aus der Maximalleistung von 170W einen
Hinweis ableiten, welche Glühbirne passend wäre (Leistung)?

CU Rollo
Joerg
2008-07-29 01:05:15 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
Moin,
Post by Dieter Wiedmann
Spaltpolmotor, Wicklung hat mehrere Anzapfungen, also Steuerung
über Schlupf.
Also die Schaltstufen sind dann 1. kleine Wicklung, 2. große
Wicklung, 3. beide Wicklungen. Jedenfalls sinngemäß.
Ich denke mal, Ihr habt die gleichen wie wir, nur eben mit 230V
Wicklung. Da ist pro Stufe ein Anzapf rausgefuehrt, keine Kombinationen.
Stinknormaler Schalter mit einem Schleifer und x Kontakten. Ich sitze
gerade vor so einem Ventilator.
Post by Roland Damm
Post by Dieter Wiedmann
Kannst aber auch Glühobst oder Trafo vorschalten
um ihn noch langsamer zu bekommen.
Trafo wäre eine Idee, ich hätte da evtl noch eine Quelle für
einen Regelbaren Trafo (Ringkern mit drehbarem Abgriff), hat mal
ein bekannter 15 Stück vor'm Schrott gerettet.
Post by Dieter Wiedmann
Mit Dimmer täts übel
brummen, und der Kondensator ist eine schlechte Idee, das mag
der Dimmer nicht.
Gut.
Es gibt spezielle "brummarme" Dimmer fuer Deckenventilatoren, aber die
kosten. Wir haben einen im Wohnzimmer. Ok, der Dimmer brummt nicht, aber
der Ventilator schon. Mist. Also immer auf die Leiter kraxeln zum
Umschalten.
Post by Roland Damm
Bestünde die Gefahr, dass wenn ich den Motor mit geringerer
Spannung antreibe (Glühobst in Reihe, Regeltrafo), er irgendwann
so ineffektiv läuft, dass er zu heiß wird? Natürlich will ich
keine Drehzahlen von 10U/min anfahren, das ist klar. Allerdings
so lange wie das Ding nach Ausschalten nachläuft, braucht er
vermutlich für langsame Drehzahlen auch nur extrem wenig
Leistung.
Apropos Glühobst, kann man aus der Maximalleistung von 170W einen
Hinweis ableiten, welche Glühbirne passend wäre (Leistung)?
Wenn du unter die 1.Stufe willst, fange mal mit einer 75W Birne an. Oder
60W, falls es die nicht mehr gibt. Was gerade so da ist.
--
Gruesse, Joerg

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Rolf_Bombach
2008-07-30 18:19:27 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
Post by Dieter Wiedmann
Spaltpolmotor, Wicklung hat mehrere Anzapfungen, also Steuerung
über Schlupf.
Also die Schaltstufen sind dann 1. kleine Wicklung, 2. große
Wicklung, 3. beide Wicklungen. Jedenfalls sinngemäß.
Eher Anzapfungen a la 230V, 300V, 400V. Erspart den Vorschalt-
trafo. Aber aufpassen mit den "freien" "langsamen" Anschlüssen
bei Vollgas.
Post by Roland Damm
Bestünde die Gefahr, dass wenn ich den Motor mit geringerer
Spannung antreibe (Glühobst in Reihe, Regeltrafo), er irgendwann
so ineffektiv läuft, dass er zu heiß wird? Natürlich will ich
keine Drehzahlen von 10U/min anfahren, das ist klar. Allerdings
so lange wie das Ding nach Ausschalten nachläuft, braucht er
vermutlich für langsame Drehzahlen auch nur extrem wenig
Leistung.
Eher weniger. Der Luftwiderstand nimmt mit der Drehzahl stark
zu.
--
mfg Rolf Bombach
Oliver Wache
2009-06-24 15:24:43 UTC
Permalink
Post by Dieter Wiedmann
Spaltpolmotor, Wicklung hat mehrere Anzapfungen, also Steuerung über
Schlupf. Kannst aber auch Glühobst oder Trafo vorschalten um ihn
noch langsamer zu bekommen. Mit Dimmer täts übel brummen, und der
Kondensator ist eine schlechte Idee, das mag der Dimmer nicht.
Ich habe meinen auch nur noch auf der höchsten Stufe laufen und regle
ihn nun stufenlos mit einem Ringstelltrafo von Ismet. Sowas wie den
RU-1. Irgendwo in der Anleitung müsste stehen, wieviel Ampere der
Trafo liefern muss, denn die meisten Hersteller von Deckenventilatoren
haben sowas auch als Zubehör für teuer Geld im Angebot.

CU, Oliver

Marcel Müller
2008-07-28 23:13:32 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Roland Damm
Frage: Das Ding lässt sich in 3 Stufen schalten. Wie geht das
üblicherweise? Hintergedanke: Gäbe es einen Trick, dem Motor in
der untersten Schalterstufe weiter zu drosseln um ihn leiser zu
bekommen? Die Maximalleistung soll natürlich weiterhin möglich
sein, weil dafür habe ich ihn ja gekauft.
same here.

Also ich habe Stufe drei gelassen, Stufe 2 abgeklemmt, das was vorher
Stufe 1 war an den Schalter für Stufe 2 geklemmt und vom Stufe 1
Schalter einen Kondensator zum ehemaligen Stufe 1 Anschluss gelegt. Das
ist jetzt der neue Langsamlauf. Läuft jede Nacht im Schlafzimmer im
offenen Fenster durch. Und morgens um 7 wird dann alles verrammelt und
das Haus nebst Einrichtung als Kühlakku für den Tag verwendet.

Die Größe des Kondensators muss man ausprobieren. Ein paar µF, wenn ich
mich recht entsinne. Irgendwas Modell Grabbelkiste mit 220V~ auf dem
Schild. Ich weiß nur noch, dass so gut 120V~ daran abfallen. Heißt, der
Ventilator kriegt grob 70% der Lestung, die es vorher auf Stufe 1 waren.


Marcel
Roland Damm
2008-07-29 00:03:23 UTC
Permalink
Moin,
Post by Marcel Müller
same here.
Ah!
Post by Marcel Müller
Also ich habe Stufe drei gelassen, Stufe 2 abgeklemmt, das was
vorher Stufe 1 war an den Schalter für Stufe 2 geklemmt
Klingt vernünftig.
Post by Marcel Müller
und vom
Stufe 1 Schalter einen Kondensator zum ehemaligen Stufe 1
Anschluss gelegt.
Also Kondensator in Reihe, als Drossel sozusagen? Hmm, mal
rechnen...
Post by Marcel Müller
Das ist jetzt der neue Langsamlauf. Läuft
jede Nacht im Schlafzimmer im offenen Fenster durch. Und
morgens um 7 wird dann alles verrammelt und das Haus nebst
Einrichtung als Kühlakku für den Tag verwendet.
Genau sowas will ich erreichen.
Post by Marcel Müller
Die Größe des Kondensators muss man ausprobieren. Ein paar µF,
wenn ich mich recht entsinne. Irgendwas Modell Grabbelkiste mit
220V~ auf dem Schild. Ich weiß nur noch, dass so gut 120V~
daran abfallen. Heißt, der Ventilator kriegt grob 70% der
Lestung, die es vorher auf Stufe 1 waren.
Mal schauen, ich hätte da noch ein paar Elkos aus PC-Netzteilen,
aber die sind ja leider nicht Bipolar - obwohl: was hält ein
Elko an Gegenspannung wie oft aus, kann man die gegenpolig in
Reihe schalten:->?
Sperrmüll ist gerade durch.. mal suchen.

CU Rollo
Dieter Wiedmann
2008-07-29 07:53:43 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
Also Kondensator in Reihe, als Drossel sozusagen?
Ist mit Vorsicht zu genießen. Mal sollte unbedingt den Strom mit und
ohne Kondensator messen, der kann mit Kondensator größer sein als
ohne, und der Geizwicklung solcher Lüfter traue ich keine Reserve zu.
Post by Roland Damm
Mal schauen, ich hätte da noch ein paar Elkos aus PC-Netzteilen,
aber die sind ja leider nicht Bipolar - obwohl: was hält ein
Elko an Gegenspannung wie oft aus, kann man die gegenpolig in
Reihe schalten:->?
Gegenspannung: 1V, Reihenschaltung: im Prinzip ja, praktisch lieber
nicht. Nimm einen MP- oder X2-Kondensator.


Gruß Dieter
horst-d.winzler
2008-07-29 08:39:25 UTC
Permalink
Post by Dieter Wiedmann
Post by Roland Damm
Also Kondensator in Reihe, als Drossel sozusagen?
Ist mit Vorsicht zu genießen. Mal sollte unbedingt den Strom mit und
ohne Kondensator messen, der kann mit Kondensator größer sein als ohne,
und der Geizwicklung solcher Lüfter traue ich keine Reserve zu.
Post by Roland Damm
Mal schauen, ich hätte da noch ein paar Elkos aus PC-Netzteilen,
aber die sind ja leider nicht Bipolar - obwohl: was hält ein
Elko an Gegenspannung wie oft aus, kann man die gegenpolig in
Reihe schalten:->?
Gegenspannung: 1V, Reihenschaltung: im Prinzip ja, praktisch lieber
nicht. Nimm einen MP- oder X2-Kondensator.
Richtig.

Es gibt bipolare Elkos für Motoren. Die sind für ihren Zweck aber
optimiert. Also Finger von lassen.
--
mfg hdw
Harald Wilhelms
2008-07-29 14:18:44 UTC
Permalink
Post by horst-d.winzler
Post by Dieter Wiedmann
Post by Roland Damm
Also Kondensator in Reihe, als Drossel sozusagen?
Ist mit Vorsicht zu genießen. Mal sollte unbedingt den Strom mit und
ohne Kondensator messen, der kann mit Kondensator größer sein als ohne,
und der Geizwicklung solcher Lüfter traue ich keine Reserve zu.
Post by Roland Damm
Mal schauen, ich hätte da noch ein paar Elkos aus PC-Netzteilen,
aber die sind ja leider nicht Bipolar - obwohl: was hält ein
Elko an Gegenspannung wie oft aus, kann man die gegenpolig in
Reihe schalten:->?
Gegenspannung: 1V, Reihenschaltung: im Prinzip ja, praktisch lieber
nicht. Nimm einen MP- oder X2-Kondensator.
Richtig.
Es gibt bipolare Elkos für Motoren. Die sind für ihren Zweck aber
optimiert.
M.W. aber nur für Kurzzeitbetrieb
als sog. Anlsskondensator.
Gruss
Harald
Rolf_Bombach
2008-07-30 18:24:57 UTC
Permalink
Post by Dieter Wiedmann
Post by Roland Damm
Also Kondensator in Reihe, als Drossel sozusagen?
Ist mit Vorsicht zu genießen. Mal sollte unbedingt den Strom mit und
ohne Kondensator messen, der kann mit Kondensator größer sein als ohne,
und der Geizwicklung solcher Lüfter traue ich keine Reserve zu.
Passiert idR aber nur mir. Da kamen mal aus einem Querstromlüfter
plötzlich Rauchzeichen. Ich hatte ebenfalls einfach mal auf
Verdacht einen Kondensator genommen, 3uF womöglich. Zuerst
war es lustig, da der Lüfter endlich mal richtig Power hatte...

Eventuell Vorschaltdrossel verwenden, etwa aus einer alten
Leuchtstoffleuchte. Ich hab immer eine Kiste von den Dingern
für diese Zwecke vorrätig. Verschiedene Impedanzen lassen
sich durch entsprechende Parallel- und Serienschaltungen
erreichen, mein Rekord liegt iirc bei 16 Stück ;-). Die
Strombelastbarkeit steht drauf, 430mA für den 40 W Klassiker,
IIRC. Kann man dann auch einfach umschalten, einfach mit
einpoligem Schalter Drossel überbrücken. Man hat generell
weniger Überraschungseffekte als mit Vorschaltkondensatoren,
aber auch mehr Verluste.
--
mfg Rolf Bombach
Marcel Müller
2008-07-29 11:02:21 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Roland Damm
Mal schauen, ich hätte da noch ein paar Elkos aus PC-Netzteilen,
aber die sind ja leider nicht Bipolar - obwohl: was hält ein
Elko an Gegenspannung wie oft aus, kann man die gegenpolig in
Reihe schalten:->?
das würde ich nicht machen. Wenn bei 220V was brutzelt, hat man
ruck-zuck ein Problem. Und Bipolare Elkos mit 250V~ sind nicht eben
Standard. Üblicherweise sind das Teile für Frequenzweichen und die haben
dann mal 100V~.
Gut, man könnte je eine 1N4004 über die antiparallelen Elkos legen, dann
fließt halt am Anfang ggf. ein bisschen mehr Strom. Das sollte zumindest
das Umpolen hinreichend unterbinden. Aber irgendwie habe ich bei Elkos
immer ein flaues Gefühl, wenn es in irgendeiner Weise
sicherheitsrelevant werden könnte. Vielleicht könnte man eine 85°
Thermosicherung zwischen die Elkos löten.

Folienkondensatoren mit ein paar µF findet man aber auch in alten
Fernsehern. Da kommt es bei mir auch her. Alles, was 400V abkann ist,
auf jeden Fall geeignet. Und ich meine mich zu erinnern, nur gut 5µF
gebraucht zu haben.


Marcel
Roland Damm
2008-07-29 12:59:21 UTC
Permalink
Moin,
Post by Marcel Müller
Post by Roland Damm
Mal schauen, ich hätte da noch ein paar Elkos aus
was hält ein Elko an Gegenspannung wie oft aus, kann man die
gegenpolig in Reihe schalten:->?
das würde ich nicht machen.
Ich wohl auch nicht.
Post by Marcel Müller
Folienkondensatoren mit ein paar µF findet man aber auch in
alten Fernsehern. Da kommt es bei mir auch her. Alles, was 400V
abkann ist, auf jeden Fall geeignet. Und ich meine mich zu
erinnern, nur gut 5µF gebraucht zu haben.
Ich habe mal versucht nachzurechnen. Der Motor soll 170W haben,
was einem Ohmschen Widerstand von 300Ohm entspricht. Wenn ich
einfach mal annehme, der Motor habe keine Blindleistung, dann
würde eine Kapazität von 10u die Leistung halbieren. Dein
Ventilator ist vielleicht kleiner?
Jedenfalls so in dem Dreh.
Wie ich die Induktivität des Motors in die Rechnung reinbringen
soll, noch dazu wo ich sie nicht kenne, ist nicht klar. Sie
müsste ja teilweise die Wirkung des Kondensator kompensieren,
sprich Ohne Motorinduktivität und 10u Kondensator die gleiche
Wirkung, wie mit Motorinduktivität und kleinerem Kondensator ->
Die Drosselung durch 10u ist tatsächlich stärker, als der Faktor
2 den ich ausgerechnet habe unter der Annahme, der Motor sei ein
Ohmscher Verbraucher. Richtig?

Ich habe mir gerade einen regelbaren Trenntrafo geliehen (vonner
Arbeit) und mit dem herumgespielt. Bei 140V läuft der Lüfter auf
höchster Stufe etwas (geschätzt um eine Stufe) langsamer, als
bei der kleinsten Schaltstufe an normaler Netzspannung. Und mit
runtergeregeltem Trafo und kleinster Schaltstufe ist er wirklich
flüsterleise.
Mein Plan: Aufputzsteckdose, Aufputzschalter, Schukokabel
zusammen und auf ein Brett genagelt. Mit dem Schalter kann man
umschalten, ob die Steckdose direkt am Netz hängt oder über den
Kondensator in Reihe liegt. Kondensator: 7..10u sind für
Kondensatormotoren gängig, da weiß ich, wo ich sowas kaufen
kann, ohne gleich 10? Verpackung und Versand und GEMA und
schießmichtot-Gebühren zu zahlen, wie man das ja leider muss,
wenn man was bestellt. Oder ich treibe irgendwo noch einen
schrottigen E-Rasenmäher auf. Das gibt dann ein Vorschaltgerät
welches dann insgesamt 6 Schaltstufen ermöglicht, luxuriös...

CU Rollo
Marcel Müller
2008-07-29 15:28:11 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
Ich habe mal versucht nachzurechnen. Der Motor soll 170W haben,
170W!!! Was ist das für ein Ventillator? Der macht ja warm statt kalt!
Post by Roland Damm
was einem Ohmschen Widerstand von 300Ohm entspricht. Wenn ich
einfach mal annehme, der Motor habe keine Blindleistung, dann
würde eine Kapazität von 10u die Leistung halbieren. Dein
Ventilator ist vielleicht kleiner?
Mit Sicherheit. Vielleicht 50-60W.

Aber es steckt noch ein Denkfehler drin. Das ist die Leistung auf Stufe
3. Die auf Stufe 1 ist kleiner und üblicherweise nicht spezifiziert.
Post by Roland Damm
Wie ich die Induktivität des Motors in die Rechnung reinbringen
soll, noch dazu wo ich sie nicht kenne, ist nicht klar.
Wenn man die Leistung kennen würde (Stufe 1), müsste man nur einmal den
Strom messen. Dan hat man die Induktivität ungefähr.
Post by Roland Damm
Sie
müsste ja teilweise die Wirkung des Kondensator kompensieren,
sprich Ohne Motorinduktivität und 10u Kondensator die gleiche
Wirkung, wie mit Motorinduktivität und kleinerem Kondensator ->
Yep.
Post by Roland Damm
Die Drosselung durch 10u ist tatsächlich stärker, als der Faktor
2 den ich ausgerechnet habe unter der Annahme, der Motor sei ein
Ohmscher Verbraucher. Richtig?
Andersherum. Wenn die Kondensatorwirkung kompensiert wird, ist die
Drosselung natürlich schwächer. Aber ich denke der Blindleistungsanteil
wird bei einem belasteten Motor nicht der wesentlichste Faktor sein.
Post by Roland Damm
Mein Plan: Aufputzsteckdose, Aufputzschalter, Schukokabel
zusammen und auf ein Brett genagelt. Mit dem Schalter kann man
umschalten, ob die Steckdose direkt am Netz hängt oder über den
Kondensator in Reihe liegt.
Denke nicht einmal daran!
Was würde passieren, wenn andere Verbraucher, z.B. ein dicker
unbelasteter Trafo dran hängen?
Wenn, dann bitteschön den Ventilator umbauen.
Post by Roland Damm
Kondensator: 7..10u sind für
Kondensatormotoren gängig, da weiß ich, wo ich sowas kaufen
kann, ohne gleich 10? Verpackung und Versand und GEMA und
schießmichtot-Gebühren zu zahlen, wie man das ja leider muss,
wenn man was bestellt.
Kaufe lieber ein paar verschiedene kleinere (z.B. 2µ/5µ/10µ). Denn
letztlich muss man doch ausprobieren, wann der Ventilator hinreichend
leise ist und auch noch vernünftig anläuft.


Marcel
Dieter Wiedmann
2008-07-29 15:37:57 UTC
Permalink
Post by Marcel Müller
Aber ich denke der Blindleistungsanteil
wird bei einem belasteten Motor nicht der wesentlichste Faktor sein.
Bei einem Spaltpolmotor auf 'extra lahm'? Ich denke doch, bin aber
zu faul das kurz zu messen.


Gruß Dieter
Joerg
2008-07-29 15:54:01 UTC
Permalink
Post by Marcel Müller
Post by Roland Damm
Ich habe mal versucht nachzurechnen. Der Motor soll 170W haben,
170W!!! Was ist das für ein Ventillator? Der macht ja warm statt kalt!
Da haette ich aber noch deutlich mehr zu bieten. Selbst der relativ
kleine hier im Buero kommt auf 100W in der hoechsten Schaltstufe. Der
Ventilator, um abends den Wohnbereich herunterzukuehlen, kann dagegen
einen mittleren Sturm hinlegen.
Post by Marcel Müller
Post by Roland Damm
was einem Ohmschen Widerstand von 300Ohm entspricht. Wenn ich
einfach mal annehme, der Motor habe keine Blindleistung, dann
würde eine Kapazität von 10u die Leistung halbieren. Dein
Ventilator ist vielleicht kleiner?
Mit Sicherheit. Vielleicht 50-60W.
Aber es steckt noch ein Denkfehler drin. Das ist die Leistung auf Stufe
3. Die auf Stufe 1 ist kleiner und üblicherweise nicht spezifiziert.
Post by Roland Damm
Wie ich die Induktivität des Motors in die Rechnung reinbringen
soll, noch dazu wo ich sie nicht kenne, ist nicht klar.
Wenn man die Leistung kennen würde (Stufe 1), müsste man nur einmal den
Strom messen. Dan hat man die Induktivität ungefähr.
Post by Roland Damm
Sie
müsste ja teilweise die Wirkung des Kondensator kompensieren,
sprich Ohne Motorinduktivität und 10u Kondensator die gleiche
Wirkung, wie mit Motorinduktivität und kleinerem Kondensator ->
Yep.
Post by Roland Damm
Die Drosselung durch 10u ist tatsächlich stärker, als der Faktor
2 den ich ausgerechnet habe unter der Annahme, der Motor sei ein
Ohmscher Verbraucher. Richtig?
Andersherum. Wenn die Kondensatorwirkung kompensiert wird, ist die
Drosselung natürlich schwächer. Aber ich denke der Blindleistungsanteil
wird bei einem belasteten Motor nicht der wesentlichste Faktor sein.
Der Blindanteil bei "richtigen" Ventilatoren ist nicht ohne. Das gerade
laufende Exemplar hinter mir: 100W Nennaufnahme, aber 120V, 1.4A
Anschlusswert.
Post by Marcel Müller
Post by Roland Damm
Mein Plan: Aufputzsteckdose, Aufputzschalter, Schukokabel
zusammen und auf ein Brett genagelt. Mit dem Schalter kann man
umschalten, ob die Steckdose direkt am Netz hängt oder über den
Kondensator in Reihe liegt.
Denke nicht einmal daran!
Was würde passieren, wenn andere Verbraucher, z.B. ein dicker
unbelasteter Trafo dran hängen?
Wenn, dann bitteschön den Ventilator umbauen.
Kondensator auf einem Holzbrett? Wie weit ist denn die naechste
Feuerwehrstation und der naechste Hydrant entfernt?

<grusel>

[...]
--
Gruesse, Joerg

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Roland Damm
2008-07-29 20:24:33 UTC
Permalink
Moin,
Post by Joerg
Post by Marcel Müller
170W!!! Was ist das für ein Ventillator? Der macht ja warm
statt kalt!
Da haette ich aber noch deutlich mehr zu bieten.
Exakt so eine Aussage und keine andere ist von einem in Amerika
lebendem zu erwarten:-)
Post by Joerg
Kondensator auf einem Holzbrett? Wie weit ist denn die naechste
Feuerwehrstation und der naechste Hydrant entfernt?
<grusel>
Wo ist das Problem? Ist PVC besser? Hat immerhin eine bessere
Entflammbarkeit und brennt auch noch schön giftig. Einfaches
Gedankenexperiment: Starken Heizwiderstand in wahlweise
Holzkiste und Plastikbox reingelegt und bei gleicher
Heizleistung die Zeit gestoppt, bis Kabel nackt von außen
zugänglich sind und jemand an spannungsführende Teile anfassen
könnte. Muss man das Experiment machen, oder glaubst du auch so,
dass die Holzkoste hier überlegen wäre?

CU Rollo
Joerg
2008-07-29 20:40:43 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
Moin,
Post by Joerg
Post by Marcel Müller
170W!!! Was ist das für ein Ventillator? Der macht ja warm
statt kalt!
Da haette ich aber noch deutlich mehr zu bieten.
Exakt so eine Aussage und keine andere ist von einem in Amerika
lebendem zu erwarten:-)
SCNR :-)

Auf die Dauer hilft nur Power ...
Post by Roland Damm
Post by Joerg
Kondensator auf einem Holzbrett? Wie weit ist denn die naechste
Feuerwehrstation und der naechste Hydrant entfernt?
<grusel>
Wo ist das Problem? Ist PVC besser? Hat immerhin eine bessere
Entflammbarkeit und brennt auch noch schön giftig. Einfaches
Gedankenexperiment: Starken Heizwiderstand in wahlweise
Holzkiste und Plastikbox reingelegt und bei gleicher
Heizleistung die Zeit gestoppt, bis Kabel nackt von außen
zugänglich sind und jemand an spannungsführende Teile anfassen
könnte. Muss man das Experiment machen, oder glaubst du auch so,
dass die Holzkoste hier überlegen wäre?
In PVC tut man das ja auch nicht. Doch von kokelnden Bindemitteln in
Sperrholz oder Spanplatte kann einem auch bluemerant werden. Man nehme
ein gescheites Metallgehaeuse und Keramikstuetzen. Gusseisern :-)
--
Gruesse, Joerg

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Roland Damm
2008-07-29 17:42:41 UTC
Permalink
Moin,
Post by Marcel Müller
Post by Roland Damm
Wie ich die Induktivität des Motors in die Rechnung
reinbringen soll, noch dazu wo ich sie nicht kenne, ist nicht
klar.
Wenn man die Leistung kennen würde (Stufe 1), müsste man nur
einmal den Strom messen. Dan hat man die Induktivität ungefähr.
Der Regeltrafo den ich gerade hier habe, hat Anzeigen für Strom
und Spannung. Siehe da: Bei 230V und höchster Stufe fließen nach
dem Instrument gerade 0.55A, macht 126VA, also noch nicht mal
die 170 laut Verpackung. Da müsste ich schon noch die richtige
Wirkleistung dazu messen. Ach ja, auf an die 170VA nach dieser
Messung kommt er beim Hochlaufen.
Post by Marcel Müller
Post by Roland Damm
Die Drosselung durch 10u ist tatsächlich stärker, als der
Faktor 2 den ich ausgerechnet habe unter der Annahme, der
Motor sei ein Ohmscher Verbraucher. Richtig?
Andersherum. Wenn die Kondensatorwirkung kompensiert wird, ist
die Drosselung natürlich schwächer.
Klingt auch wieder logisch, aber ich muss das vielleicht mal
durchrechnen. Der Gedanke dieser Aussage war: Wenn ein Teil des
Kondensators nur die Blindleistung der Induktivität kompensiert,
dann bleibt für den Wirkanteil des Stroms weniger
Kondensatorkapazität über.
Post by Marcel Müller
Aber ich denke der
Blindleistungsanteil wird bei einem belasteten Motor nicht der
wesentlichste Faktor sein.
Unter 50% :-), siehe 'Messung' oben.
Post by Marcel Müller
Post by Roland Damm
Mein Plan: Aufputzsteckdose, Aufputzschalter, Schukokabel
zusammen und auf ein Brett genagelt. Mit dem Schalter kann man
umschalten, ob die Steckdose direkt am Netz hängt oder über
den Kondensator in Reihe liegt.
Denke nicht einmal daran!
Was würde passieren, wenn andere Verbraucher, z.B. ein dicker
unbelasteter Trafo dran hängen?
Was passiert, wenn jemand nicht autorisiertes ein Gerät falsch
benutzt...? Man könnte das Ding ja auch 1A absichern.
Post by Marcel Müller
Wenn, dann bitteschön den Ventilator umbauen.
Sagt sich so einfach. Wie soll ich das den hinbekommen unter
Einhaltung jeglicher Normen die es irgendwo auf der Welt geben
könnte? Der Kondensator passt bestimmt nicht in das Gehäuse
rein, einen zusätzlichen Schalter müsste ich auch noch
anbauen,.. - da würde jeder hier in der NG ebenso sofort
losschreien, dass das nicht erlaubt ist.
Ich muss mir erst mal die passenden Schraubendreher-Bits
besorgen, die mit den 3 Flügeln, damit ich den Schaltkasten
überhaupt aufbekomme und mal nachsehen kann, was da drin ist und
wie viel Platz ist und so. Oder 'nen Zusatzgehäuse...
Post by Marcel Müller
Kaufe lieber ein paar verschiedene kleinere (z.B. 2µ/5µ/10µ).
Denn letztlich muss man doch ausprobieren, wann der Ventilator
hinreichend leise ist und auch noch vernünftig anläuft.
Dachte ich auch schon dran. Geschickt gewählt und parallel und in
Reihe kombiniert bekommt man damit eine ganze Menge
verschiedener Werte hin.

CU Rollo
Joerg
2008-07-29 17:49:21 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
Moin,
Post by Marcel Müller
Post by Roland Damm
Wie ich die Induktivität des Motors in die Rechnung
reinbringen soll, noch dazu wo ich sie nicht kenne, ist nicht
klar.
Wenn man die Leistung kennen würde (Stufe 1), müsste man nur
einmal den Strom messen. Dan hat man die Induktivität ungefähr.
Der Regeltrafo den ich gerade hier habe, hat Anzeigen für Strom
und Spannung. Siehe da: Bei 230V und höchster Stufe fließen nach
dem Instrument gerade 0.55A, macht 126VA, also noch nicht mal
die 170 laut Verpackung. Da müsste ich schon noch die richtige
Wirkleistung dazu messen. Ach ja, auf an die 170VA nach dieser
Messung kommt er beim Hochlaufen.
War das dann so eine Art PMPO Anzeige? <duck>

Gerade mal auf den portablen Luefter im Wohnzimmer geguckt, steht 270W
drauf und 3.6A Strom (bei 120V).

Der dicke eingebaute hat ein ganz anderes Kaliber. Ausgelegt fuer 240V
bei 4.6A, zieht auf der gewaehlten Anzapfung gemessen etwa 2.5A. Da geht
so richtig die Post ab.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

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Rolf_Bombach
2008-07-30 18:30:13 UTC
Permalink
Post by Joerg
Post by Roland Damm
Der Regeltrafo den ich gerade hier habe, hat Anzeigen für Strom
und Spannung. Siehe da: Bei 230V und höchster Stufe fließen nach
dem Instrument gerade 0.55A, macht 126VA, also noch nicht mal
die 170 laut Verpackung. Da müsste ich schon noch die richtige
Wirkleistung dazu messen. Ach ja, auf an die 170VA nach dieser
Messung kommt er beim Hochlaufen.
War das dann so eine Art PMPO Anzeige? <duck>
PPPO oder PPPI? Peak Puste-Power input.
Scheinen irgendwelche worst-case Angaben zu sein, eventuell
für irgendwelche Auslegungen von Leitungen und Sicherungen.
Mein Entfeuchter zieht auch nur reichlich die halbe Anzahl
Watt wie draufsteht.
--
mfg Rolf Bombach
Roland Damm
2008-07-30 16:11:34 UTC
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Moin,
Post by Marcel Müller
Post by Roland Damm
Kondensator: 7..10u sind für
Kondensatormotoren gängig, da weiß ich, wo ich sowas kaufen
kann, ohne gleich 10? Verpackung und Versand und GEMA und
schießmichtot-Gebühren zu zahlen, wie man das ja leider muss,
wenn man was bestellt.
Kaufe lieber ein paar verschiedene kleinere (z.B. 2µ/5µ/10µ).
Denn letztlich muss man doch ausprobieren, wann der Ventilator
hinreichend leise ist und auch noch vernünftig anläuft.
Habe jetzt Kondensatoren gekauft, aber da muss ich den Händler
noch mal wegen anschnauzen: Dass er 5? pro Stück haben will,
verbuche ich mal wohlwollend noch als Einzelhandelsaufschlag,
aber dass er mit dann zwei gebrauchte verkauft hat wovon einer
warscheinlich auch noch kaputt ist, ist nicht so nett.

Egal diesbezüglich, der mit 6u geht und drosselt ganz angemessen.
Interessante Beobachtung, die auch etwas meine Hoffnungen nimmt:
Auf schnellster Schaltstufe mit Kondensator in Reihe läuft der
Ventilator langsamer, wie auf kleinster Schaltstufe mit
Kondensator - die Schaltstufen kehren ihre Wirksamkeit um!
Obgleich die Unterschiede in der Leistung klein sind. Der
Strom - laut Anzeige des Regel-Trenntrafos - macht auch keine
Kapriolen. Messung: Mit Kondensator, höchste Schaltstufe,
Spannung über Kondensator: 188V, Spannung über Motor: 102V,
Spannung aus dem Regeltrafo: 230V. Strom am Regeltrafo:
0.25A+/-0.1 (Messgerät in dem Bereich sehr ungenau).
Jedenfalls sollte der Strom dem Motor nicht schaden, im
Normalbetrieb fließen ja 0.55A, die kann er ja auch ab.

Äerklärungsversuch für die Umkehrung der Wirkung der
Schaltstufen: Per Schalter heruntergedrosselt erhöht sich der
Blindanteil des Motorstroms, der Wirkanteil nimmt ab. Mit
Kondensator in Reihe bewirkt der induktive Blindanteil des
Motorstroms eine Kompensation des Kondensators so dass dessen
drosselnde Wirkung nicht mehr so stark ist, wodurch letztlich
der Wirkanteil sogar zunimmt. Irgendwie so in der Art.
Interessante Sache, das.

CU Rollo
Marcel Müller
2008-07-31 09:01:49 UTC
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Hallo!
Post by Roland Damm
Messung: Mit Kondensator, höchste Schaltstufe,
Spannung über Kondensator: 188V, Spannung über Motor: 102V,
0.25A+/-0.1 (Messgerät in dem Bereich sehr ungenau).
Jedenfalls sollte der Strom dem Motor nicht schaden, im
Normalbetrieb fließen ja 0.55A, die kann er ja auch ab.
Ja, sieht gut aus. Allerdings sollten man den Strom mit jenem auf der
geichen Wicklung, also Schaltstufe vergleichen. Da darf er nicht darüber
liegen. Aber auch das dürfte der Fall sein, wenn der Ventillator
langsamer dreht.
Post by Roland Damm
Äerklärungsversuch für die Umkehrung der Wirkung der
Schaltstufen: Per Schalter heruntergedrosselt erhöht sich der
Blindanteil des Motorstroms, der Wirkanteil nimmt ab. Mit
Kondensator in Reihe bewirkt der induktive Blindanteil des
Motorstroms eine Kompensation des Kondensators so dass dessen
drosselnde Wirkung nicht mehr so stark ist, wodurch letztlich
der Wirkanteil sogar zunimmt. Irgendwie so in der Art.
Interessante Sache, das.
So ungefähr dürfte das sein.


Marcel
Roland Damm
2008-07-31 17:52:26 UTC
Permalink
Moin,
Post by Marcel Müller
Post by Roland Damm
Äerklärungsversuch für die Umkehrung der Wirkung der
Schaltstufen: Per Schalter heruntergedrosselt erhöht sich der
Blindanteil des Motorstroms, der Wirkanteil nimmt ab. Mit
Kondensator in Reihe bewirkt der induktive Blindanteil des
Motorstroms eine Kompensation des Kondensators so dass dessen
drosselnde Wirkung nicht mehr so stark ist, wodurch letztlich
der Wirkanteil sogar zunimmt. Irgendwie so in der Art.
Interessante Sache, das.
So ungefähr dürfte das sein.
Habe eben mal das mit der Glühlampe in Reihe ausprobiert: 2 Stück
60W parallel bringt fast das gewünschte. Nur dass ich kein
Nachtlicht haben will und das - wiederum interessant aber
nachvollziehbar - die Glühlampen mit ihrer fiesen U/I-Kennlinie
(die Temperaturabhängigkeit) die Schaltstufen des Ventilators
sehr exakt ausregeln. Er läuft dann in allen Stufen gleich
schnell, man kann eben nur die Helligkeit der Glühlampen
umschalten:-). War verblüfft, wie exakt gleich schnell der
Lüfter in den drei Stufen lief...

CU Rollo
Joerg
2008-07-31 20:26:40 UTC
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Post by Roland Damm
Moin,
Post by Marcel Müller
Post by Roland Damm
Äerklärungsversuch für die Umkehrung der Wirkung der
Schaltstufen: Per Schalter heruntergedrosselt erhöht sich der
Blindanteil des Motorstroms, der Wirkanteil nimmt ab. Mit
Kondensator in Reihe bewirkt der induktive Blindanteil des
Motorstroms eine Kompensation des Kondensators so dass dessen
drosselnde Wirkung nicht mehr so stark ist, wodurch letztlich
der Wirkanteil sogar zunimmt. Irgendwie so in der Art.
Interessante Sache, das.
So ungefähr dürfte das sein.
Habe eben mal das mit der Glühlampe in Reihe ausprobiert: 2 Stück
60W parallel bringt fast das gewünschte. Nur dass ich kein
Nachtlicht haben will und das - wiederum interessant aber
nachvollziehbar - die Glühlampen mit ihrer fiesen U/I-Kennlinie
(die Temperaturabhängigkeit) die Schaltstufen des Ventilators
sehr exakt ausregeln. Er läuft dann in allen Stufen gleich
schnell, man kann eben nur die Helligkeit der Glühlampen
umschalten:-). War verblüfft, wie exakt gleich schnell der
Lüfter in den drei Stufen lief...
Ein anderer Nachteil ist der Heizeffekt. Einen Ventilator betreibt man
ja, wenn es heiss ist. Da sind zusaetzliche Waermequellen wie
Gluehbirnen nicht immer der Hit.
--
Gruesse, Joerg

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Roland Damm
2008-08-01 07:32:44 UTC
Permalink
Moin,
Post by Joerg
...
Stufen gleich schnell, man kann eben nur die Helligkeit der
Glühlampen umschalten:-). War verblüfft, wie exakt gleich
schnell der Lüfter in den drei Stufen lief...
Ein anderer Nachteil ist der Heizeffekt. Einen Ventilator
betreibt man ja, wenn es heiss ist. Da sind zusaetzliche
Waermequellen wie Gluehbirnen nicht immer der Hit.
Richtig. Ich habe mal so herumgesucht, was ein passender Trafo
kosten würde, das ist ja vergleichsweise unbezahlbar, weil so
eine Lösung den Preis des Gerätes um 200% übersteigen würde).
Ich werde mich wohl mal auf die Suche nach etwas
als-Gehäuse-tauglichem umsehen. Ja, ich denke da an was
metallisches, obwohl Elektroinstallation auf Holz ja gerade in
Amerika der Normalfall sein dürfte:-).
Ach ja, und dann doch nicht die Lösung mit Schuko-Dose, sondern
fest ins Kabel integriert so wie ein Kabelschalter, nur eben mit
Kondensator drin.

CU Rollo
Jan Kandziora
2008-07-29 12:48:05 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
Allerdings hat ein Asynchronmotor nur eine
bestimmte Drehzahl etwas unter Netzfrequenz, bei der er gut
läuft.
Das stimmt so nicht, denn es kommt auf die Kennlinie des Motors und der Last
an. Stabile Arbeitspunkte stellen sich immer dann ein, wenn die Kennlinie
der Last die Kennlinie der Antriebsmaschine "von unten" her schneidet.

Erstmal ein längeres Traktat:
=============================
"Normale" ASM ohne Stromverdrängungsläufer haben eine M/n-Kennlinie wie eine
Sprungschanze, also bei kleinen Drehzahlen kleines Drehmoment, bei einer
relativ hohen Drehzahl das maximale Drehmoment und darüber ein bis zur
Synchrondrehzahl auf 0 fallendes Drehmoment.

Ein Lüfter hat nun eine quadratische M/n-Kennlinie. Damit der Aufbau
ASM+Lüfter selbst anlaufen kann, beginnt diese Lastkennline unterhalb der
Kennlinie der ASM. Es kann in dieser Konfiguration deshalb nur einen
Schnittpunkt der beiden Kennlinien geben, und dieser ist *immer* stabil, da
die Lastkennlinie die ASM-Kennlinie *immer* von unten schneidet.

Du kannst diesen Antrieb also allein durch Zugriff auf das Lastmoment von 0
bis n_sync hoch und runterfiedeln, ohne dass er kippt. Dazu muss die Last
größer werden, also Bremse rein (doof, wird heiß!). Die Lastkennlinie wird
beim Bremsen einfach steiler.

Von der elektrischen Seite her ist es komplizierter, denn die Kennlinie der
ASM lässt sich nicht so schön verbiegen wie die der Last.



Bei großen Maschinen wird die Dahlanderschaltung verwendet, um die Polzahl
umschaltbar zu machen. Damit halbiert sich die ASM-Kennlinie in n-Richtung
und man hat dann zwei Stufen (übrigens nicht zwangsläufig n_n und n_n/2 !)
Das geht bei einer ASM am Drehstromnetz oder mit Phasenschieberkondensator.
Bei einem Spaltpolmotor hat man diese Möglichkeit nicht.

Dort kann man aber Anzapfungen verwenden, so verändert man das L der
Maschine, damit den Fluss und dadurch das vom Läufer aufbringbare Moment.
Dabei verkleinert sich die ASM-Kennline in M-Richtung.

Man kann auch an der Ständerspannung drehen, das ist bei den Dimmern der
Fall, oder auch bei Vorwiderständen und Kondensatoren in Reihe mit der
Ständerwicklung. Auch dabei verkleinert sich die ASM-Kennline in
M-Richtung.

Mit den letzten beiden Möglichkeiten kommt der Antrieb bis auf die Drehzahl
0 runter, und das ganz ohne Umrichter.

Mit freundlichem Gruß

Jan
Rolf_Bombach
2008-08-03 16:44:59 UTC
Permalink
Jan Kandziora schrieb:

[Asynchronmotor]

Danke, endlich mal eine fundierte Erklärung.
Post by Jan Kandziora
Man kann auch an der Ständerspannung drehen, das ist bei den Dimmern der
Fall, oder auch bei Vorwiderständen und Kondensatoren in Reihe mit der
Ständerwicklung. Auch dabei verkleinert sich die ASM-Kennline in
M-Richtung.
Mit den letzten beiden Möglichkeiten kommt der Antrieb bis auf die Drehzahl
0 runter, und das ganz ohne Umrichter.
Sicher ein Vorteil eines Lüfters als Last, kein Lastmoment bei
Drehzahl gegen Null.

Umrichter: Hier geisterte mal herum, dass in einer Elektronik-
zeitschrift ein einfacher Umrichter für genau diesen Zweck
beschrieben worden wäre. Durch Auslassung von Vollwellen
wurde einfach eine Teilfrequenz von 50Hz gebildet. Hab
nie wieder was davon gehört.
--
mfg Rolf Bombach
Joerg
2008-08-03 21:28:48 UTC
Permalink
Post by Rolf_Bombach
[Asynchronmotor]
Danke, endlich mal eine fundierte Erklärung.
Post by Jan Kandziora
Man kann auch an der Ständerspannung drehen, das ist bei den Dimmern der
Fall, oder auch bei Vorwiderständen und Kondensatoren in Reihe mit der
Ständerwicklung. Auch dabei verkleinert sich die ASM-Kennline in
M-Richtung.
Mit den letzten beiden Möglichkeiten kommt der Antrieb bis auf die Drehzahl
0 runter, und das ganz ohne Umrichter.
Sicher ein Vorteil eines Lüfters als Last, kein Lastmoment bei
Drehzahl gegen Null.
Nicht immer. Wenn hier abends die Delta Breeze so richtig fegt, drehen
sich die Blaetter vor dem Einschalten schon mal rueckwaerts.
Post by Rolf_Bombach
Umrichter: Hier geisterte mal herum, dass in einer Elektronik-
zeitschrift ein einfacher Umrichter für genau diesen Zweck
beschrieben worden wäre. Durch Auslassung von Vollwellen
wurde einfach eine Teilfrequenz von 50Hz gebildet. Hab
nie wieder was davon gehört.
Hoert sich nach typischem E...... Lueckenfueller an.
--
Gruesse, Joerg

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Roland Damm
2008-08-03 21:44:46 UTC
Permalink
Moin,
Post by Rolf_Bombach
[Asynchronmotor]
Danke, endlich mal eine fundierte Erklärung.
ACK.
Post by Rolf_Bombach
Post by Jan Kandziora
Mit den letzten beiden Möglichkeiten kommt der Antrieb bis auf
die Drehzahl 0 runter, und das ganz ohne Umrichter.
Sicher ein Vorteil eines Lüfters als Last, kein Lastmoment bei
Drehzahl gegen Null.
Mein Lüfter läuft ab 60V los. Stromstärke nicht messbar, sicher
unter 0.1A (mit vorhandenen Mitteln). Also ist das Nullmoment
sicher recht klein: 6W maximal.
Post by Rolf_Bombach
Umrichter: Hier geisterte mal herum, dass in einer Elektronik-
zeitschrift ein einfacher Umrichter für genau diesen Zweck
beschrieben worden wäre. Durch Auslassung von Vollwellen
wurde einfach eine Teilfrequenz von 50Hz gebildet. Hab
nie wieder was davon gehört.
Ich hab mal was gelesen von einem Umrichtertyp, der ohne
Zwischen-Gleichspannung auskommen soll, sondern auf die Phasen
im Stil eines Schaltwandlers immer die Phase des Netzes
aufschaltet, die gerade passt (rund die richtige Spannung hat).
Vorteil: Dieser Wandler kann in beide Richtungen funktionieren,
damit könnte man einen Fahrstuhl antreiben und die Bremsleistung
ins Stromnetz zurückspeisen.

Ach ja, beim Herumsuchen bin ich auf Drehzahlsteller gestoßen,
die für Lampen aber auch solche Motoren funktionieren sollen.
Dahinter steckt letzlich ein Dimmer, aber davon wurde mit hier
ja abgeraten, weil das Lärm erzeugt.

Ach ja: Derzeit lasse ich die Maschine über einen regelbaren
Trafo laufen, den vermisst auf der Arbeit keiner. Und ich habe
eine Zusage, so einen Trafo, allerdings nackt, für lau zu
bekommen, muss mir nur Gehäuse und so drumherum bauen. So werde
ich das wohl machen, weil ist ja in Sachen Regelbarkeit die
höchstwertigste Lösung.

CU Rollo
Rolf_Bombach
2008-08-09 17:31:27 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
Ich hab mal was gelesen von einem Umrichtertyp, der ohne
Zwischen-Gleichspannung auskommen soll, sondern auf die Phasen
im Stil eines Schaltwandlers immer die Phase des Netzes
aufschaltet, die gerade passt (rund die richtige Spannung hat).
Vorteil: Dieser Wandler kann in beide Richtungen funktionieren,
damit könnte man einen Fahrstuhl antreiben und die Bremsleistung
ins Stromnetz zurückspeisen.
Ach ja, beim Herumsuchen bin ich auf Drehzahlsteller gestoßen,
die für Lampen aber auch solche Motoren funktionieren sollen.
Dahinter steckt letzlich ein Dimmer, aber davon wurde mit hier
ja abgeraten, weil das Lärm erzeugt.
Scheint da alles Mögliche zu geben. Bustauglich:
http://www.beckhoff.de/german/bus_terminal/kl2791.htm
--
mfg Rolf Bombach
Roland Damm
2008-08-10 21:54:51 UTC
Permalink
Moin,
Post by Rolf_Bombach
Post by Roland Damm
Ach ja, beim Herumsuchen bin ich auf Drehzahlsteller gestoßen,
die für Lampen aber auch solche Motoren funktionieren sollen.
Dahinter steckt letzlich ein Dimmer, aber davon wurde mit hier
ja abgeraten, weil das Lärm erzeugt.
http://www.beckhoff.de/german/bus_terminal/kl2791.htm
Auch nett. Nun habe ich mir aber einen Regeltrafo erschnorrt,
dazu noch Einbaumessgeräte für Strom und Spannung besorgt und
morgen baue ich mir das dann irgendwie in ein Gehäuse zusammen.
Das ist auf jeden Fall die nobelst möglich Lösung (Stufenlos von
0 bis 120% ohne über Gebühr Blindstrom oder Netzschmutz zu
erzeugen).

CU Rollo
Jan Kandziora
2008-08-26 20:27:43 UTC
Permalink
Post by Rolf_Bombach
Umrichter: Hier geisterte mal herum, dass in einer Elektronik-
zeitschrift ein einfacher Umrichter für genau diesen Zweck
beschrieben worden wäre. Durch Auslassung von Vollwellen
wurde einfach eine Teilfrequenz von 50Hz gebildet. Hab
nie wieder was davon gehört.
Das ist eine praktikable Lösung, wenn man eine Drehstromquelle hat.

Denn dann kann man ja auch ohne Zwischenkreis einigermaßen glatten
Gleichstrom erzeugen und bei Bedarf nach Wechselstrom dreht man die
Polarität einfach dann und wann mal um. Man kommt so ohne Rumhacken an den
einzelnen Spannungen und damit *leistungslos kommutierend* praktisch bis
zur Frequenz "0" runter. Die Spannungsform wird natürlich gleichzeitig
immer rechteckiger.

Nennt sich "Trapezumrichter" nach der Spannungsform.

Mit freundlichem Gruß

Jan
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