Post by Helmut HullenHallo, Michael,
Post by Michael SPost by Helmut HullenPost by Emil NaepfleinIch habe die Liste der Fahrzeuge doch weiter oben gepostet. Die
haben alle keine Gleichstrommotoren.
Also steigt bei ihnen die Drehzahl nicht, wenn sich ihre
Klemmenspannung erhöht. Na also!
Doch, Siehe anderen Post!
Habe ich gelesen. Aber dort hast Du (wieder) nur behauptet, nicht
begründet.
Bei einem Synchronmotor ist die Drehzahl nur von der Frequenz abhängig,
nicht von der Spannung. Und ein "bürstenloser Gleichstrommotor" dürfte
faktisch ein Synchronmotor sein.
Dann begründe ich mal:
Es gibt 2 Möglichkeiten einen Synchronmotor anzusteuern:
1.: Die gibts die Frequenz (3Phasen, Sinus) vor, der Motor zieht sich
soviel Strom wie er benötigt, um der Frequenz folgen zu können. Schafft
er das nicht, bricht das Drehmoment fast vollständig zusammen.
Um den Motor aber jederzeit in seinem zulässigen Bereich betreiben zu
können, müsste man ständig den Strom überwachen und bei Überschreitung
des Maximalstrom Maßnahmen ergreifen, z.B. Strom begrenzen (Fatal, dann
ist der Moto sofort im Schlupf und hat kein Drehmoment mehr), oder man
regelt die Frequenz zurück -> Umständlich
2.: Man erfasst mit z.B. Hallsensoren die aktuelle Position des Motors
und weiß daher jeder Zeit, welche Wicklung bestromt werden muss. Man
ersetzt also den Kommutator. Der Motor selbst gibt durch seine aktuelle
Position vor, wann umkommuntiert wird. Die Frequenz wird nicht fest
vorgegeben sondern ergibt sich.
Zusätzlich wird die zu bestromende Wicklung(en) dann mit PWM getaktet,
und stellt damit effektiv eine Motorspannung ein.
Zur Regelungstechnik:
A: Stromregler: Ein Software-Regler stellt das PWM so ein, dass ein
konstanter Strom fließt (= konstantes Drehmoment). Der Sollwert kommt
z.B. vom Gaspedal. Das Gas-Verhalten ähnelt dann dem von
(Diesel)-Verbrennungsmotoren. Auch dort stellt man mit dem Gaspedal
näherungsweise ein Drehmoment ein.
Vorteil: Begrenzt man den Sollwert, ist das System prinzipiell
eigensicher, Überstrombedingungen sind im Regelbetrieb unmöglich.
B: Spannungsregler: Stellt man mit dem Gaspedal direkt das PWM (also die
Spannung) ein, so entspricht jede Gaspedalstellung einer
Leerlaufdrehzahl. Unter Last zieht der Motor so viel Strom, wie er
braucht, um diese Drehzahl zu erreichen. Erreicht er sie nicht, fließt
sehr viel Strom, der nur vom Innenwiderstand begrenzt wird. Bei Motoren
mit niedrigem Innenwiderstand muss deshalb eine Strombegrenzung
implementiert werden. Vollgas im Stand würde sonst das schwächste Glied
(den Umrichter) zerstören.
Man nutzt im E-Auto also 2A.
Ich weiß das, weil ich in E-Fahrzeugprojekten mitgearbeitet habe und
auch selbst schon so einen Antrieb (allerdings für ne
Schiffsradarantenne) entwickelt habe.
Synchronmotoren nutzt man als klassichen Synchronmotor mit
Frequenzsteuerung eigentlich nur da, wo man exakte Drehzahlen einstellen
möchte, ohne einen Drehzahlregler verwenden zu müssen. Es gibt nur
wenige Anwendungen, wo das Sinn macht.
Auch wenn ein Frequenzumrichter Frequenzumrichter heißt, bedeutet das
noch lange nicht, dass er primär die Frequenz stellt. Die Hardware ist
bei allen obigen Lösungen die selbe. Es ist nur die Frage, wie die
Software das ganze ansteuert. 2A dürfte die meistgenutzte Ansteuerart sein.
Post by Helmut Hullenhttp://de.wikipedia.org/wiki/Bürstenloser_Gleichstrommotor
"Vom mechanischen Aufbau des Motors sind bürstenlose Gleichstrommotoren
identisch mit ungedämpften Synchronmotoren, weisen jedoch in Kombination
mit der elektronischen Ansteuerschaltung weitergehende
Steuermöglichkeiten auf."
Genau, man kann sie ansteuern, als währen sie ein DC-Motor.
Post by Helmut HullenBei einem Asynchronmotor ist die Drehzahl nicht völlig von der Spannung
abgekoppelt (siehe Stern-Dreieck-Umschaltung), aber die Spannung spielt
keine so wichtige Rolle wie die Frequenz.
Benutzt man wohl nur am Drehstromnetz. Zusammen mit einem
Frequenzumrichter bringt der keinen Vorteil.
--
Michael