Hoch- und Mittelspannungsnetze ohne Neutralleiter

[Juergen]

Habe mir mal Hochspannungsmasten (Stahlfachwerk) näher angeschaut und
auch die für (vermuttete) Mittelspannung (meist Betonmasten).
Aufgefallen sind mir immer drei Leiter für die drei Phasen L1-L2-L3
sowie ein reiner Erdungsdraht, bei den Hochspannungsmasten in unserer
Gegend praktisch immer an der Mastspitze.

Laut Wikipedia wird der Neutralleiter erst im Umspannwerk
beziehungsweise vom Trafo Mittelspannung->Netzspannung erzeugt. Die
Sekundärwicklungen sind also vermutlich als Stern verschaltet und der
Sternpunkt wird geerdet und dann als PEN mitgeführt.
Die Trafos würden auch eventuelle Schieflasten ausgleichen. Wie geht das
in etwa, haben die zusätzliche Wicklungen?

Dass die Außenleiter in Summe vom Niederspannungsnetz immer symetrisch
belastet werden kann ich mir bei der Vielzahl einphasiger Verbraucher
einfach nicht vorstellen.


cu.
Juergen

[Michael Schwingen]

Post by Juergen
Die Trafos würden auch eventuelle Schieflasten ausgleichen. Wie geht das
in etwa, haben die zusätzliche Wicklungen?

Im Normalfall wird sich das vermutlich halbwegs rausmitteln. Für
Anwendungen, wo das nicht der Fall ist, gibt es

https://de.wikipedia.org/wiki/Zickzackschaltung

cu
Michael

[Marcel Mueller]

Post by Michael Schwingen
Im Normalfall wird sich das vermutlich halbwegs rausmitteln. Für
Anwendungen, wo das nicht der Fall ist, gibt es
https://de.wikipedia.org/wiki/Zickzackschaltung

Braucht halt mehr Kupfer und mehr Eisen. Macht das heute noch jemand
freiwillig?


Marcel

[Marc Haber]

Post by Juergen
Dass die Außenleiter in Summe vom Niederspannungsnetz immer symetrisch
belastet werden kann ich mir bei der Vielzahl einphasiger Verbraucher
einfach nicht vorstellen.

Ich würde erwarten dass sich das bei hinreichend vielen verbrauchern
rausmittelt.

Grüße
marc

[Jan Schmidt]

Post by Marc Haber

Post by Juergen
Dass die Außenleiter in Summe vom Niederspannungsnetz immer symetrisch
belastet werden kann ich mir bei der Vielzahl einphasiger Verbraucher
einfach nicht vorstellen.

Ich würde erwarten dass sich das bei hinreichend vielen verbrauchern
rausmittelt.

Ich weiß das auch nicht genau. Würde aber auch erwarten, dass
Mittelung vorgesehen ist. U.a. weil in den TAB eine max.
Schieflast vorgegeben ist (für Haushalte z.B. 4.5kW).

Die Primärseite ist Dreieckschaltung im IT-Netz (also ohne
Erdbezug). Bei Schieflast wird das Nullsystem größer, was zu
Verlusten im Trafo bzw. unerwünschtem Stromfluss über den Erder
führt.

"Immer symmetrisch" ist nicht korrekt. Das Netz kann auch
unsymmetrisch sein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Symmetrische_Komponenten

Jan

[Rolf Bombach]

Post by Juergen
Habe mir mal Hochspannungsmasten (Stahlfachwerk) näher angeschaut und
auch die für (vermuttete) Mittelspannung (meist Betonmasten).
Aufgefallen sind mir immer drei Leiter für die drei Phasen L1-L2-L3
sowie ein reiner Erdungsdraht, bei den Hochspannungsmasten in unserer
Gegend praktisch immer an der Mastspitze.
Laut Wikipedia wird der Neutralleiter erst im Umspannwerk
beziehungsweise vom Trafo Mittelspannung->Netzspannung erzeugt. Die
Sekundärwicklungen sind also vermutlich als Stern verschaltet und der
Sternpunkt wird geerdet und dann als PEN mitgeführt.

Im Mittelspannungsbereich wird der Sternpunkt wird über eine Drossel geerdet.
Damit fliesst theoretisch kein Strom bei einem einzelnen Schluss einer Phase
gegen die Erde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erdschlusskompensation