"Unterholzner Martin" schrieb>
Post by Unterholzner MartinKann man die Auswirkungen einer elektromagnetischen Strahlung
auftrennen, in jene die ein elektrisches bzw magnetisches Feld
ausübt?
Elektrische und magn. Felder lassen sich mit Hilfe der Maxwellschen
Gleichungen berechnen.
Die Auswirkungen sind aber auch getrennt betrachtbar z.B. läßt sich das el.
Feld durch einen Kondensator nachbilden und das magn. Feld mit einer
Induktivität.
I allg ist es die elektrische Feldkomponente, die mit Atomen
und Molekülen wechselwirkt. Magnetische gibt es auch, ist
aber IIRC mehrere Grössenordnungen schwächer. Spätestens
im optischen Bereich rechnet man idR mit der elektrischen
Komponente, auch und gerade bei optisch nichtlinearen Effekten.
(Naja, bei Faraday-Effekt wird man wohl kaum um die
magnetische Komponente rumkommen ;-)).
Die Auswirkungen (Zellerwärmung) lassen sich laut dem klassischem -
thermodynamischen Modell erst nachweisen, wenn der Energieeintrag der Felder
höher ist als die molekularische Energie des Körpers (Mensch =37°C). Der
biologische Organismus hat eine Temperatur von 37°C, die entspricht einer
thermischen Energie von kbT~30meV (kb= Boltzmann-Konstante).
Es gibt keine "molekularische" Energieen. 30 meV ist die Energie
von was? In der klassischen Thermodynamik gibt es diese Energie
eh nicht, erst bei Kombination von Quantenmechanik und statistischer
Thermodynamik. Falls du mit 30 meV irgendwie auf E=h * nü ansprechen
willst, diese Energie entspricht einer Frequenz von 7 THz. Willst
du jetzt sagen, dass Frequenzen wie 2.5 GHz (Mikrowellenofen) Gewebe
nicht erwärmen?
Also um Leben
zu schaffen oder Zellen zu zerstören ist eine wesentlich höhere Energie
notwendig.
Wer sagt das? Offenbar reicht das Temperaturniveau aus, um alle
lebenswichtigen Prozesse am Laufen zu halten, naheliegenderweise.
Oder was für "Energien" meinst du?
Die natürlichen Feldstärken an einer biologischen Membran liegen im Bereich
von 500 V/m.
Was sagt uns diese Zahl? Ähnlich viel wie die Feststellung,
dass in der Nähe von Wasserstoffatomen die Feldstärke etwa
200 GV/m beträgt, oder dass es im Vatikan 2 Päpste pro
Quadratkilometer gibt. Nämlich gar nichts. Wie dick ist
denn die Membran? 3 Nanometer? Toll, kämen dann 1.5 uV zusammen....
Als Beispiele das natürliche E-Feld hat normal eine Feldstärke von 100V/m,
Ja und? Das ist ein DC Feld. Der Mensch ist ein relativ guter
Leiter, d.h. innerhalb des Körpers hat das keine Felder zur
Folge. Hattest nicht du selber die Maxwell-Gleichungen ins
Spiel gebracht? Werden tatsächlich 100V/m an einen Menschen
angelegt, fällt er tot um.
bei einem Gewitter sind es bis zu 20kV/m und Magnetfelder 30uT bis 70uT. Da
ist doch der Grenzwert von 6 V/m schon gar nicht schädlich.
Du vergleichst DC mit AC Feldern. Diese Schlussfolgerung ist
nicht zulässig. Viel Vergnügen beim Einbringen der dielektrischen
Absorption in die Maxwellgleichungen, ich würd's mal mit
einer komplexen dielektrischen Suszeptibilität bei P=chi * E
versuchen.
Das menschliche Gewebe hat eine Leistungsabsorbition von ca. 0,4 Watt/kg,
Was ist das jetzt für eine Zahl?
das sind bei einem Menschen von 75 kg 30Watt. Bei einem Sonnenbad strahlt
auf dem Körper 1kW ein!
Nehmen wir zum Beispiel die elektromagnetische Strahlung, die
Post by Unterholzner Martinvon einem Handy ausgeht. Man weiß, dass sie zu einer Gewebserwärmung
führen kann.
Das denke ich nicht.
Ich denke, mit Rücksicht auf den Energiesatz, dass absorbierte
Strahlung schon zu Erwärmung führt.
Wer ist verantwortlich für die Gewebserwärmung, das
Post by Unterholzner Martinelektrische oder das magnetische Feld?
Mit dem el. Feld lassen sich nichtmagnetische Stoffe erwärmen. Allerdings
ist dort eine so große Energie notwendig, an die die Handystrahlung nicht
herankommt und die aktuellen Grenzwerte erst recht nicht.
Was meinst du mit "Energie". Jedes Joule absorbierte Energie
wird in 1 J Wärme umgesetzt. Es gibt doch keinen Schwellwert
für den Energiesatz. Ausserdem erinnere ich schon wieder
an den Mikrowellenherd... oder Kunststoffschweissen mit
Kurzwellenfrequenzen.
Post by Unterholzner MartinMan hat sicher schon in Erperimenten versucht, entweder das elektrische
oder magnetische Feld
Post by Unterholzner Martinabzuschirmen und die Auswirkungen getrennt zu behandeln. Zu welchen
Resultaten kam man dabei?
Man kann davon ausgehen, dass die dielektrischen Verluste
des E-Felds den Hauptanteil der Absorption ausmachen. Getrennte
Abschirmung geht nur bei günstigen Längenverhältnissen.
Etwa beim Mittelwellenempfang mit Ferritantenne innerhalb
eines Faradayschen Käfigs.
- Auch beim Auftreeten von physiologischen Effektren im Bereich von 1mTbis
20mT sind nie irgentwelche späteren Schädigungen aufgetreten.
DC, AC 50 Hz oder HF?
- Gelähmte Patienten werden oft über Jahrzehnte mit endogen Stromstärken
behandel, die bis zu 3 Größenordungen über heuteigen Grenzwertbestimmungen
liegen; nie sind schädliche Langzeitwirkugen beobachtet word, so dass auch
kumulierte Dosiswirkugen auszuschließen sind-
E-Felder, dann M-Felder, jetzt Ströme... Und was sind
endogene Stöme?
http://www.stol.it/nachrichten/artikel.asp?SID=14623974723684219346&KatID=da
&ArtID=34845,
Post by Unterholzner Martindass die Grenzwerte von elektromagnetischer Strahlung in Italien neu
festgesetzt wurden. Dabei wird im Hochfrequenzbereich die elektrische
Feldstärke E in Volt/Meter und im Niederfrequenzbereich das
magnetisches Feld B in Tesla als Grenzwert angegeben. Warum ist das
so?
In der HF-Technik wird das Feld mit V/m gerechnet, es werden
Spannungen in Antennen eingegeben und empfangen. Was
gesendet und empfangen wird, sind elektromagnetische
Wellen, die Wellenlänge ist kurz im Vergleich zur
zurückgelegten Distanz.
Bei tiefen Frequenzen sind die Wellenlängen so lang, dass
man sich quasistatisch in einem DC-Feld befindet. Ein Monitor
mit z.B. 50kHz Ablenkfrequenz wird wegen der im Vergleich
zur Wellenlänge winzigen Antennengrösse und weiterer
physikalischer Hemmnisse (f^4) kaum 50 kHz Wellen abstrahlen.
Effekte gibt es daher nur im Nahfeld und dort durch induktive
Kopplung (Trafowirkung). Daher gibt man sinnvollerweise
das Magnetfeld an. Wenn du den Radiowecker vom Nachttisch
wegnimmst, hast du die stärkste Quelle im Haushalt aus-
geschaltet, wie Dosimetrieuntersuchungen ergeben haben.
Das sind halt die Einheiten in denen die Feldstärken auftreten. Für die
Herleitungen schau bitte in einem Physikbuch nach.
Danke gleichfalls.
Im übrigen der Mensch wird als parabolischer Kondensator mit einer Kapazität
von C~120pF. Somit kann dann jeder ausrechnen, das der Mensch bei einer
Bestrahlung
Äh, ja....
Auch ich bin der Meinung, dass das ganze Handystrahlungsgeschwafel
im Wesentlichen auf unbegründete Massenhysterie zurückzuführen ist.
Schädlichkeit scheint mir, falls vorhanden, gering zu sein, schon
daher, dass ich die prognostizierten Leichenberge nirgends entdecken
kann.
Andererseits sollte man nicht versuchen, seine Meinung mit
pseudowissenschaftlichem Geschwafel auf P-M Niveau zu
untermauern, das hilft einer sachlichen Diskussion überhaupt
nicht.
--
mfg Rolf Bombach