Discussion:
Stromversorgung im Ortsnetz
(zu alt für eine Antwort)
Martin Kobil
2009-09-02 15:43:40 UTC
Permalink
Hallo,

mich würde mal interessieren, welche durchschnittliche Leistung/Strom
man pro Einfamilienhaus in einem Ortsnetz (reines Wohngebiet,
Neubaugebiet, ländliches Gebiet) ungefähr vorhält. Abgesichert im
Hausanschlußkasten ist jedes EFH bei uns mit 3*63A.

Oder andersrum gefragt, welche Leistung hat ein typischer
Mittelspannungs/Niederspannungstrafo in einem Ortsnetz und wieviel
Einfamilienhäuser hängen da typisch dran?


Danke für die Antworten!


Martin
Horst-D.Winzler
2009-09-02 18:15:00 UTC
Permalink
Post by Martin Kobil
Hallo,
mich würde mal interessieren, welche durchschnittliche Leistung/Strom
man pro Einfamilienhaus in einem Ortsnetz (reines Wohngebiet,
Neubaugebiet, ländliches Gebiet) ungefähr vorhält. Abgesichert im
Hausanschlußkasten ist jedes EFH bei uns mit 3*63A.
Schau mal auf die /den Zähler.
--
mfg hdw
Ralf . K u s m i e r z
2009-09-02 20:07:06 UTC
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X-No-Archive: Yes
Post by Horst-D.Winzler
Post by Martin Kobil
mich würde mal interessieren, welche durchschnittliche Leistung/Strom
man pro Einfamilienhaus in einem Ortsnetz (reines Wohngebiet,
Neubaugebiet, ländliches Gebiet) ungefähr vorhält. Abgesichert im
Hausanschlußkasten ist jedes EFH bei uns mit 3*63A.
Schau mal auf die /den Zähler.
Und was soll er da sehen?

Daß die Leistung der Ortsstation nicht gleich der Anschlußleistung der
Abnehmer mal deren Anzahl ist, sollte wohl klar sein. Ich rate mal,
daß jeder Privatkunde so ca. 1 kW spendiert kriegt, etwa 200 W pro
Person. In aufgelockerter Bebauung wird eine Ortsstation vielleicht
500 Einwohner versorgen, das wären dann ungefähr 100 kVA an 20
Abnehmern mit je 35 kW Anschlußleistung - hm, das glaube ich nicht, da
wird ein kleiner Weiler wohl doch ein bißchen mehr Trafo bekommen.

Aber was soll man an so einem Straßendorf denn machen? Da kann man
doch nur in der Mitte der Dorfstraße ein Trafohäuschen hinstellen und
von dort dann NS-Freileitungen die Straße rauf und runter verlegen.

Wahrscheinlich ist die Milchmädchenrechnung sowieso falsch, weil
entweder die punktuelle Siedkungsdichte sehr viel höher ist (z. B.
5000 Bewohner an einem 1000-kVA-Trafo) oder noch Gewerbestrom
dazukommt.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Martin Kobil
2009-09-02 20:23:56 UTC
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Post by Ralf . K u s m i e r z
Ich rate mal,
daß jeder Privatkunde so ca. 1 kW spendiert kriegt, etwa 200 W pro
Person. In aufgelockerter Bebauung wird eine Ortsstation vielleicht
500 Einwohner versorgen, das wären dann ungefähr 100 kVA an 20
Abnehmern mit je 35 kW Anschlußleistung - hm, das glaube ich nicht, da
wird ein kleiner Weiler wohl doch ein bißchen mehr Trafo bekommen.
Ich hätte jetzt so um die 5 kW geschätzt.Und damit an einem 0,5 MW M/N-
Trafo so ca. 100 Haushalte.
Ralf . K u s m i e r z
2009-09-02 22:51:08 UTC
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X-No-Archive: Yes
Post by Martin Kobil
Post by Ralf . K u s m i e r z
Ich rate mal,
daß jeder Privatkunde so ca. 1 kW spendiert kriegt, etwa 200 W pro
Person. In aufgelockerter Bebauung wird eine Ortsstation vielleicht
500 Einwohner versorgen, das wären dann ungefähr 100 kVA an 20
Abnehmern mit je 35 kW Anschlußleistung - hm, das glaube ich nicht, da
wird ein kleiner Weiler wohl doch ein bißchen mehr Trafo bekommen.
Ich hätte jetzt so um die 5 kW geschätzt.Und damit an einem 0,5 MW M/N-
Trafo so ca. 100 Haushalte.
Kann ich mir nicht vorstellen. Bei 50 % Auslastung wären das
Jahresverbräuche von 20.000 kWh pro Anschlußnehmer. 10-15 % davon
wären wohl eher realistisch.

Der "Crest-Faktor" bei einzelnen Kunden mag höher sein (d. h. die
rufen ab und zu auch mal die 35 kW ab, wenn sie zugleich mit 20 kW
duschen und dabei auch noch kochen und Wäsche waschen), aber das macht
doch die Lastdurchmischung auf der Ortsstationsebene schon wieder
wett, und außerdem sind die Ortstrafos kurzzeitig (ca. 10 min) auch
ganz erheblich überlastbar.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Martin Kobil
2009-09-03 06:01:00 UTC
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Post by Ralf . K u s m i e r z
Der "Crest-Faktor" bei einzelnen Kunden mag höher sein (d. h. die
rufen ab und zu auch mal die 35 kW ab, wenn sie zugleich mit 20 kW
duschen und dabei auch noch kochen und Wäsche waschen), aber das macht
doch die Lastdurchmischung auf der Ortsstationsebene schon wieder
wett, und außerdem sind die Ortstrafos kurzzeitig (ca. 10 min) auch
ganz erheblich überlastbar.
Ok, ich hatte jetzt so die Sonderfälle, wie z.B. Weihnachtssontag in
der Mittgaszeit im Blick, wo ein Großteil das Backrohr und ein paar
Herdplatten eingeschaltet haben. Eine zeitweise Überlastung hatte ich
nicht berücksichtigt. Wobei mir deine 1 kW dabei immer noch sehr
niedrig vorkommen.
Siegfried Schmidt
2009-09-02 21:39:21 UTC
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Post by Martin Kobil
Oder andersrum gefragt, welche Leistung hat ein typischer
Mittelspannungs/Niederspannungstrafo in einem Ortsnetz und wieviel
Einfamilienhäuser hängen da typisch dran?
Verteiltransformatoren gibts von 100..2500 kVA, am meisten verbaut sind
400..630 kVA.

Die Dimensionierung ist keine reine Frage der Last, sondern ein Kompromiss
auf möglichst wirtschaftlichenen Betrieb (die Verluste sind erheblich
grösser als die ständig gescholtenen Standby-Verbraucher).


Siegfried
Carsten Kreft
2009-09-03 11:15:53 UTC
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Post by Martin Kobil
Oder andersrum gefragt, welche Leistung hat ein typischer
Mittelspannungs/Niederspannungstrafo in einem Ortsnetz und wieviel
Einfamilienhäuser hängen da typisch dran?
Bei uns ist ein 630kVA Trafo zuständig für grob geschätzt 40 Häuser, davon
sehr viele EFH und eine Hand voll mit zwei oder mehr Wohneinheiten.
Allerdings werkelt der im Verbund mit den Nachbartrafos, hier besteht ein
Maschennetz.
In unserer Straße liegt 4x150 Alu, daran befinden sich acht EFH, drei
Dreifamilienhäuser und eins mit sechs Wohnungen. Die Hausanschlüsse, die neu
sind, haben wohl 50mm² Alu, ältere auch mal nur 25 Kupfer (unserer z.B.).
Martin Kobil
2009-09-05 07:24:25 UTC
Permalink
Post by Carsten Kreft
Bei uns ist ein 630kVA Trafo zuständig für grob geschätzt 40 Häuser, davon
sehr viele EFH und eine Hand voll mit zwei oder mehr Wohneinheiten.
Wenn man 100 Wohneinheiten annimmt, dann kommt man auf 6,3 kVA/
Einheit. Das würde jetzt gar nicht zu den Aussagen von Klaus passen.
Post by Carsten Kreft
Allerdings werkelt der im Verbund mit den Nachbartrafos, hier besteht ein
Maschennetz.
Vielleicht passt es deshalb nicht?
Post by Carsten Kreft
In unserer Straße liegt 4x150 Alu, daran befinden sich acht EFH, drei
Dreifamilienhäuser und eins mit sechs Wohnungen. Die Hausanschlüsse, die neu
sind, haben wohl 50mm² Alu, ältere auch mal nur 25 Kupfer (unserer z.B.).
Wieso eigentlich Alu bei neueren Anschlüssen? Kostengründe?
Ragnar Bartuska
2009-09-06 19:14:12 UTC
Permalink
Post by Martin Kobil
Post by Carsten Kreft
Bei uns ist ein 630kVA Trafo zuständig für grob geschätzt 40 Häuser, davon
sehr viele EFH und eine Hand voll mit zwei oder mehr Wohneinheiten.
Wenn man 100 Wohneinheiten annimmt, dann kommt man auf 6,3 kVA/
Einheit. Das würde jetzt gar nicht zu den Aussagen von Klaus passen.
Post by Carsten Kreft
Allerdings werkelt der im Verbund mit den Nachbartrafos, hier besteht ein
Maschennetz.
Vielleicht passt es deshalb nicht?
Post by Carsten Kreft
In unserer Straße liegt 4x150 Alu, daran befinden sich acht EFH, drei
Dreifamilienhäuser und eins mit sechs Wohnungen. Die Hausanschlüsse, die neu
sind, haben wohl 50mm² Alu, ältere auch mal nur 25 Kupfer (unserer z.B.).
Wieso eigentlich Alu bei neueren Anschlüssen? Kostengründe?
Das und bei großen Querschnitten soll Al leichter handhabbar sein.
Hier vor der Tür verbuddelt die Wienstrom auch gerade neues 4x150mm2
Aluminium und IIRC 3x240mm2 Cu für 10kV (Kabeltrommel steht gegenüber,
wenn es jemand ganz genau wissen möchte, müßte ich nachschauen gehen
*g*).

sg Ragnar
Thomas Meier
2009-09-08 20:15:36 UTC
Permalink
Post by Martin Kobil
Wieso eigentlich Alu bei neueren Anschlüssen? Kostengründe?
Bei Erdkabeln ist das Standard. Gewicht und Querschnitt=egal, die
schwierigere Kontaktierung auch, weil da keine Feld-Wald-und-Wiesen
Installateure ihre Lüsterklemmen dran machen.

Thomas
Klaus "Perry" Pago
2009-09-03 23:52:23 UTC
Permalink
Hallo Martin,
Post by Martin Kobil
Hallo,
mich würde mal interessieren, welche durchschnittliche Leistung/Strom
man pro Einfamilienhaus in einem Ortsnetz (reines Wohngebiet,
Neubaugebiet, ländliches Gebiet) ungefähr vorhält. Abgesichert im
Hausanschlußkasten ist jedes EFH bei uns mit 3*63A.
bei reiner Wohnbebauung kann man mit einer gleichzeitigen
Leistungsinanspruchnahme
von ca 2 kW/ WoE mit elektrischer Warmwasserbereitung
(el. Durchlauferhitzer) und ca 1 kW/WoE ohne el. WW-Bereitung ausgehen.
Diese Planungswerte haben bei uns für die Dimensionierung von
Ortsnetztransformatoren
in reinen Wohngebieten (500 oder 630 kVA) bisher immer gepasst.

Gruß
Klaus
Ralf . K u s m i e r z
2009-09-04 01:30:18 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Klaus "Perry" Pago
bei reiner Wohnbebauung kann man mit einer gleichzeitigen
Leistungsinanspruchnahme
von ca 2 kW/ WoE mit elektrischer Warmwasserbereitung
(el. Durchlauferhitzer) und ca 1 kW/WoE ohne el. WW-Bereitung ausgehen.
Da habe ich ja gut geraten.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Ragnar Bartuska
2009-09-04 22:03:43 UTC
Permalink
Post by Klaus "Perry" Pago
Hallo Martin,
Post by Martin Kobil
Hallo,
mich würde mal interessieren, welche durchschnittliche Leistung/Strom
man pro Einfamilienhaus in einem Ortsnetz (reines Wohngebiet,
Neubaugebiet, ländliches Gebiet) ungefähr vorhält. Abgesichert im
Hausanschlußkasten ist jedes EFH bei uns mit 3*63A.
bei reiner Wohnbebauung kann man mit einer gleichzeitigen
Leistungsinanspruchnahme
von ca 2 kW/ WoE mit elektrischer Warmwasserbereitung
(el. Durchlauferhitzer) und ca 1 kW/WoE ohne el. WW-Bereitung ausgehen.
Diese Planungswerte haben bei uns für die Dimensionierung von
Ortsnetztransformatoren
in reinen Wohngebieten (500 oder 630 kVA)  bisher immer gepasst.
Irre, wenn man diese Werte dann mit der Anschlußleistung auf der
Abnehmerseite vergleicht (in Österreich 18kW für vollelektrifizierte
WOhneinheit, d.h. ohne elektrische Warmwasserbereitung, IIRC 21kW mit
elektrischer Warmwasserbereitung). Aber klar, auf alle Abnehmer
mittelt sich da ziemlich viel über die Gleichzeitigkeit. Trotzdem ein
wilder Unterschied.

sg Ragnar
Klaus "Perry" Pago
2009-09-04 23:09:47 UTC
Permalink
Hallo Ragnar,
Post by Ragnar Bartuska
Irre, wenn man diese Werte dann mit der Anschlußleistung auf der
Abnehmerseite vergleicht (in Österreich 18kW für vollelektrifizierte
WOhneinheit, d.h. ohne elektrische Warmwasserbereitung, IIRC 21kW mit
elektrischer Warmwasserbereitung). Aber klar, auf alle Abnehmer
mittelt sich da ziemlich viel über die Gleichzeitigkeit. Trotzdem ein
wilder Unterschied.
diese Gleichzeitigkeiten sind natürlich nicht auf den Hausanschluss
eines zB. 6-Familienhauses anzuwenden, aber zur Trafodimensionierung
reichen siw allemal.

Wie lange ist zB ein Durchlauferhitzer in Betrieb - zum Händewaschen
ein paar Sekunden und für Dusche bzw Wannenbad ein paar Minuten.
Wenn das dann alle gleichzeitig machten, würde es sicher nicht
funktionieren, aber erfahrungsgemäß ergibt sich eine gewisse
Vergleichmäßigung - es baden halt nicht alle Haushalte
samstags um 20 Uhr ;)

Auf Anlagen mit Nacht(strom)speicherheizung passt dieser Ansatz
allerdings nicht. Hier müsste man mit geeigneten Mitteln (Verlagerung
der Einschalt- und Betriebszeiten) evtl durch Vorwärts-/Rückwärts-
Aufladeregelung die Gleichzeitigkeit verringern. Den gleichzeitigen
Betrieb von el. Durchlauferhitzern mit der Heizung würde man
innerhalb der einzelnen Anlage durch sog Vorrangschaltung für
den DE mitttels Lastabwurf der Nachtspeicherheizung verhindern.

Gruß
Klaus
Ansgar Strickerschmidt
2009-09-08 11:50:08 UTC
Permalink
Post by Klaus "Perry" Pago
Wie lange ist zB ein Durchlauferhitzer in Betrieb - zum Händewaschen
ein paar Sekunden und für Dusche bzw Wannenbad ein paar Minuten.
Wenn das dann alle gleichzeitig machten, würde es sicher nicht
funktionieren, aber erfahrungsgemäß ergibt sich eine gewisse
Vergleichmäßigung - es baden halt nicht alle Haushalte
samstags um 20 Uhr ;)
Aber immerhin kochen (fast) alle Daheimgebliebenen mittags um 12.00 Uhr...
und das oft mit dem E-Herd.
Das sind dann schnell mal 3-4 kW pro Wohnung, und das gleichzeitig...

Ansgar
--
*** Musik! ***
Klaus "Perry" Pago
2009-09-08 23:46:31 UTC
Permalink
Am 05.09.2009, 01:09 Uhr, schrieb Klaus "Perry" Pago
Aber immerhin kochen (fast) alle Daheimgebliebenen mittags um 12.00 Uhr...
und das oft mit dem E-Herd.
Das sind dann schnell mal 3-4 kW pro Wohnung, und das gleichzeitig...
Stimmt - aber die Kochplatten schalten Ein/Aus (Zweipunktregelung)
... und vermutlich beginnen nicht alle um 12 Uhr
Kartoffeln benötigen 20 Minuten zum Garen in kochendem Wasser
ich vermute mal (bin kein Koch), dass sich hieran die übrigen Koch- / Brat-
und Garaktivitäten
orientieren (es sollte ja alles gleichzeitig aufgetischt werden) -wird
wohl so sein, dass durch unterschiedliche Kochzeitpunkte (Schulende usw)
der Kochbeginn sich verschiebt und durch die Taktung der Elektroherdplatten
eh eine
Durchmischung einsetzt.

Klaus
Horst-D.Winzler
2009-09-09 03:32:17 UTC
Permalink
Post by Ansgar Strickerschmidt
Post by Klaus "Perry" Pago
Wie lange ist zB ein Durchlauferhitzer in Betrieb - zum Händewaschen
ein paar Sekunden und für Dusche bzw Wannenbad ein paar Minuten.
Wenn das dann alle gleichzeitig machten, würde es sicher nicht
funktionieren, aber erfahrungsgemäß ergibt sich eine gewisse
Vergleichmäßigung - es baden halt nicht alle Haushalte
samstags um 20 Uhr ;)
Aber viele gehen bei Fernsehkrimis in den Pausen aufs WC ;-)
Post by Ansgar Strickerschmidt
Aber immerhin kochen (fast) alle Daheimgebliebenen mittags um 12.00
Uhr... und das oft mit dem E-Herd.
Das sind dann schnell mal 3-4 kW pro Wohnung, und das gleichzeitig...
Um diese Spitzen abzufangen gibt es Speicherkraftwerke.
Unter anderem desterwegen sind Strombörsen wie Leipzig eine naive
Fiktion. Sowas kann auch nur "Neoliberalen" einfallen. ;-)
--
mfg hdw
Ralf . K u s m i e r z
2009-09-09 04:22:56 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Horst-D.Winzler
Post by Klaus "Perry" Pago
Wie lange ist zB ein Durchlauferhitzer in Betrieb - zum Händewaschen
ein paar Sekunden und für Dusche bzw Wannenbad ein paar Minuten.
Wenn das dann alle gleichzeitig machten, würde es sicher nicht
funktionieren, aber erfahrungsgemäß ergibt sich eine gewisse
Vergleichmäßigung - es baden halt nicht alle Haushalte
samstags um 20 Uhr ;)
Aber viele gehen bei Fernsehkrimis in den Pausen aufs WC ;-)
Die Überstromschutzorgane an der Ortsstation sind noch viel träger als
LSS, die integrieren da drüber weg. 200 % Nennlast für eine
Viertelstunde sind für eine Ortsstation vermutlich überhaupt kein
Problem.
Post by Horst-D.Winzler
Um diese Spitzen abzufangen gibt es Speicherkraftwerke.
Unter anderem desterwegen sind Strombörsen wie Leipzig eine naive
Fiktion. Sowas kann auch nur "Neoliberalen" einfallen. ;-)
Wie kommt das eigentlich, daß Du Deinen hohen Wissensstand immer
wieder durch derartig dümmliche Bemerkungen relativieren mußt? Du
könntest wissen, daß der Stromhandel ganz ausgezeichnet funktioniert
und u. a. auch den Handel mit Reserveleistung umfaßt.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Klaus Butzmann
2009-09-09 20:25:23 UTC
Permalink
Du könntest wissen, daß der Stromhandel ganz ausgezeichnet
funktioniert und u. a. auch den Handel mit Reserveleistung umfaßt.
Ja, für die Anbieter, mein Strompreis ist von 19 Pf auf 22 cent
angestiegen.


Butzo
Ralf . K u s m i e r z
2009-09-09 20:48:52 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Klaus Butzmann
Du könntest wissen, daß der Stromhandel ganz ausgezeichnet
funktioniert und u. a. auch den Handel mit Reserveleistung umfaßt.
Ja,
Eben.
Post by Klaus Butzmann
für die Anbieter,
Der Handel funktioniert nicht "für", sondern er funktioniert einfach.
Er schafft eine Ausgleich zwischen Amgebot und Nachfrage und
verbessert dadurch die Wettbewerbsbedingungen, was vor allem den
Konsumenten zugutekommt.
Post by Klaus Butzmann
mein Strompreis ist von 19 Pf auf 22 cent angestiegen.
Irrelevant.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
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gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Martin Kobil
2009-09-11 15:07:54 UTC
Permalink
Post by Ralf . K u s m i e r z
Post by Klaus Butzmann
Du könntest wissen, daß der Stromhandel ganz ausgezeichnet
funktioniert und u. a. auch den Handel mit Reserveleistung umfaßt.
Ja,
Eben.
Post by Klaus Butzmann
für die Anbieter,
Der Handel funktioniert nicht "für", sondern er funktioniert einfach.
Er schafft eine Ausgleich zwischen Amgebot und Nachfrage und
verbessert dadurch die Wettbewerbsbedingungen, was vor allem den
Konsumenten zugutekommt.
Der gesamte Strommarkt funktioniert in Deutschland nicht. Das sieht
man an den rasant gestiegenen Strompreisen der letzten Jahre und an
den Gewinnen der Big 4 (E.ON, RWE, Vattenfall, EnBW) , welche im Jahr
2008 stolze 21.000.000.000 EUR (21 Milliarden!) Gewinn hatten. Das
sind bei 80 Mio Einwohner in Deutschland vom Säugling bis zum Greis
pro Einwohner 262 EUR Gewinn.

Und die Lobbyisten der Big 4 sitzen bis ganz oben in den Parteien mit
Frau Merkel an der Spitze, damit die Gewinne durch eine Verlängerung
der AKW Laufzeit weiter sprudeln können, während man die ungelöste
Lagerung des Atommülls dem Staat und damit jedem einzelnen Bürger
überlässt. Und das auch noch in 1000 Jahren.

Die selbst siegessichere CDU ist sich nicht mal zu schade, die
Lobbyarbeit für die Energiewirtschaft (Big 4 plus Mineralölindustrie
(Shell)) in einem Wahlwerbespott zu bringen:



Eigentlich dachte ist zuerst, dass das ein Fake ist, aber es ist das
Original. Fakes gibt es dafür auch schon längst:


Ralf . K u s m i e r z
2009-09-11 21:11:27 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Martin Kobil
Post by Ralf . K u s m i e r z
Der Handel funktioniert nicht "für", sondern er funktioniert einfach.
Er schafft eine Ausgleich zwischen Amgebot und Nachfrage und
verbessert dadurch die Wettbewerbsbedingungen, was vor allem den
Konsumenten zugutekommt.
Der gesamte Strommarkt funktioniert in Deutschland nicht. Das sieht
man an den rasant gestiegenen Strompreisen der letzten Jahre und an
den Gewinnen der Big 4 (E.ON, RWE, Vattenfall, EnBW) , welche im Jahr
2008 stolze 21.000.000.000 EUR (21 Milliarden!) Gewinn hatten. Das
sind bei 80 Mio Einwohner in Deutschland vom Säugling bis zum Greis
pro Einwohner 262 EUR Gewinn.
Das sind wieviel Prozent der Umsätze?

Sieh's mal so: Die Leute wollen das halt. Man muß nicht Kunde der
großen Vier sein (ich bin keiner, die meisten Bremer sind es ohnehin
nicht, weil unser Regionalversorger (swb) zu gleichen Teilen EWE AG
und Essent NV, beide im Besitz der Öffentlichen Hand, gehört, mein
Versorger bezieht nicht einmal Strom von den großen Vier als
Vorlieferanten, sondern verwendet nur Ökostrom, überwiegend aus
eigenen Kraftwerken). Ich predige seit Jahr und Tag, daß die Netze von
Genossenschaften betrieben werden sollen, die zu gleichen Teilen den
Stromerzeugern wie den Verbrauchern gehören sollen (das würde ich den
Praxis bedeuten, daß die jeweiligen Kraftwerksbetreiber und die
Regionalnetzbetreiber zu gleichen Teilen am 220-/380-kV-Netz beteiligt
sind, die lokalen Versorger und die Höchstapnnungsnetzbetreiber
wiederum zur Hälfte an den 110-kV-Netzen, und die Endverbraucher sowie
die Verteilungsnetzbetrieber wiederum zur Hälfte am Mittelspannungs-
und Niederspannungsnetz). Das hätte zur Folge, daß die jeweiligen
Netzbestandteile immer wirtschaftlich optimal im Interesse der Nutzer
betrieben würden und nicht gewinnoptimiert (z. B. Fahren auf
Verschleiß).

Ich weiß nun nicht, wie hoch der Börsenwert der "Großen" ist (das ist
auch nicht so genau festlegbar, weil z. B. Vattenfall ein
(ausländisches) Staatsunternehmen ist), aber vermutlich ist der nicht
so umwerfend hoch, daß man die nicht sozialisieren könnte (etwa in
Form von Verbrauchergenossenschaften, Kommunal- oder
Staatsunternehmen), bloß ist das eben politisch offenbar nicht gewollt
(oder steht dergleichen etwa in den Wahlprogrammen von Grünen, Linken,
Piraten o. ä. (in denen der Systemparteien ohnehin nicht)?). Dabei
würde es real kaum etwas kosten: Einerseits müßten die Kosten der
Kaufpreise durch Kredite aufgebracht werden, andererseits hätten die
Verkäufer weitgehend ein Anlageproblem, würden also im Endeffekt die
Kredite, aus denen sie bezahlt würden, selbst geben. Also kann man das
einfach nur achselzuckend zur Kenntnis nehmen.

Wenn die Gewinne so hoch sind, dann sollten die Versorgeraktien
eigentlich eine gute Anlage sein. Sind sie aber nicht, weil sich die
Gewinne in Hinsicht auf den Kurswert denn dann doch wieder deutlich
relativieren.

Der Stromhandel "funktioniert" nicht deswegen nicht, weil er
börsenmäßig organisiert ist (das funktioniert nämlich sehr gut),
sondern weil der Wettbewerb nicht so besonders groß ist. Und das
wiederum wird wohl daran liegen, daß die Margen so hoch eben doch
nicht sind.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Martin Kobil
2009-09-13 21:04:54 UTC
Permalink
Post by Martin Kobil
Eigentlich dachte ist zuerst, dass das ein Fake ist, aber es ist das
http://youtu.be/ppOeWOehFoQ
Ich habe gerade noch ein passendes Video entdeckt, welches den
Sachverhalt erklärt:



Martin Kobil
2009-09-05 07:29:09 UTC
Permalink
Post by Klaus "Perry" Pago
Diese Planungswerte haben bei uns für die Dimensionierung von
Ortsnetztransformatoren
in reinen Wohngebieten (500 oder 630 kVA)  bisher immer gepasst.
Werden die Trafos bzw. die daran hängenden Verbraucher laufend in
ihrer Leistungsaufnahme überprüft? Welche Überlastung der Trafos lässt
man dabei kurzzeitig ungefähr zu?
Fritz Schoerghuber
2009-09-05 14:10:37 UTC
Permalink
Post by Martin Kobil
Post by Klaus "Perry" Pago
Diese Planungswerte haben bei uns für die Dimensionierung von
Ortsnetztransformatoren
in reinen Wohngebieten (500 oder 630 kVA) bisher immer gepasst.
Werden die Trafos bzw. die daran hängenden Verbraucher laufend in
ihrer Leistungsaufnahme überprüft? Welche Überlastung der Trafos lässt
man dabei kurzzeitig ungefähr zu?
Hier in .at ist ein Trafo ueber mehrere Jahre
mit 140% Nennbelastung "gefahren". Spitzenlast
war sicher weit ueber 200%. Abnehmer waren/sind
z.B. eine Grosskueche fuer taeglich 300 Mahl-
zeiten und eine (Berufs)Schule. Jetzt wird wg.
eines Neu- und Zubaus auf dem versorgten Areal
(oeff. Einrichtung) diese Versorgungseinheit
erneuert und natuerlich vergroessert.

mfg
fritz
Klaus "Perry" Pago
2009-09-05 15:21:45 UTC
Permalink
Post by Martin Kobil
Post by Klaus "Perry" Pago
Diese Planungswerte haben bei uns für die Dimensionierung von
Ortsnetztransformatoren
in reinen Wohngebieten (500 oder 630 kVA) bisher immer gepasst.
Werden die Trafos bzw. die daran hängenden Verbraucher laufend in
ihrer Leistungsaufnahme überprüft? Welche Überlastung der Trafos lässt
man dabei kurzzeitig ungefähr zu?
Überlast will man gar nicht - die (Teil-)Ortsnetze haben meisstens
15 - 20 % Reserve, ansonsten muss man etwas tun - evtl. einen
größeren oder einen weiteren Ortsnetztrafo aufstellen. Man denke nur
an den Kälteeinbruch zu Beginn des Jahres. Viele elektrische
Direktheizgeräte wurden zusätzlich zu den vorhandenen Heizungen betrieben.
Die preiswerteste Leistungsüberprüfung erreicht man mit
Amperemetern mit Schleppzeigeranzeige, die man dann mindestens
einmal im Jahr abliest. Wandlermesssätze mit Fernauslesung
sind auch im Einsatz, lohnen sich aber i.d.R. aus Aufwandsgründen
selten für Ortsnetzstationen. Man verwendet letztere in
Mittelspannungskundenstationen, weil der Verordnungsgeber besondere
Vorschriften für den Netzbetreiber bezüglich Kundenanlagen oberhalb
von 100 MWh/a erlassen hat.

Die theoretisch zulässige Überlast kann man aus den Herstellerdiagrammen
entnehmen. Diese ist u.a. abhängig von der Vorlast, der Kühlmitteltemperatur
und
der Zeitdauer. Für den Betrieb eines Ortsnetzes ist das aber indiskutabel.
Bei starker Überlast die zu Überhitzung führt, löst hoffentlich
in ölisolierten Trafos der Buchholzschutz aus, falls nicht bereits die
oberspannungsseitigen Schutzeinrichtungen abgeschaltet haben. Die
niederspannungseitigen Sicherungen schützen eigentlich nur die einzelnen
Abgangskabel. Wenn man nicht sorgfältig plant, kann die Summe der
durch die Schmelzsicherungen noch tolerierten Überlasten leicht die
Nennleistung des Trafos übersteigen.

Gruß
Klaus
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