Discussion:
welcher Wirkungsgrad elektr. Heizung
(zu alt für eine Antwort)
Dirk Bossenz
2004-10-17 09:56:12 UTC
Permalink
hallo,

ich will versuchen ein paar Mitmenschen davon zu
überzeugen, daß eine elektr. Heizung absolut nicht
umweltfreundlich ist auf Grund des schlechten
Gesamtwirkungsgrades.

Zum einen gehe ich von den normalen Stromerzeugungs-
weg aus (siehe Wikipedia: Wirkungsgrad) und dann will
ich dem auch Ernergieerzeugung aus regenerativen/alternativen
Quellen gegenüberstellen...

leider finde ich nirgends einen ("universellen") Zahlenwert
für den Wirkungsgrad (thermischer) eines Ölradiators und
einer Wärmewellenheizung um die Rechnung zu
vervollständigen.



thx
Dirk
Matthias Weißer
2004-10-17 10:42:26 UTC
Permalink
Post by Dirk Bossenz
leider finde ich nirgends einen ("universellen") Zahlenwert
für den Wirkungsgrad (thermischer) eines Ölradiators und
Der eines Ölradiators (du meinst doch einen elektrisch betriebenen?)
dürfte gegen 1 gehen da man die elektromagnetische Abstrahlung wohl
vernachlässigen kann.
--
Matthias Weißer
***@matwei.de
http://www.matwei.de
Helmut Hullen
2004-10-17 10:58:00 UTC
Permalink
Hallo, Dirk,
Post by Dirk Bossenz
ich will versuchen ein paar Mitmenschen davon zu
überzeugen, daß eine elektr. Heizung absolut nicht
umweltfreundlich ist auf Grund des schlechten
Gesamtwirkungsgrades.
Leg ihnen doch einfach die Kosten-Rechnung vor.
Strom ist (vereinfacht) drei Mal so teuer wie Gas oder Öl.

Stark vereinfacht:
Material Heizwert
Öl 9 kWh/l
Kohle 7 kWh/kg (1 SKE)

Gas (beispielhaft):
http://www.bs-energy.de/Privatkunden/Waerme/Preise_gas_pk.htm

Strom (beispielhaft):
http://www.bs-energy.de/Privatkunden/Strom/Preise_strom_pk.htm


Nachtstrom ist zwar billiger als "normaler" Strom, erfordert aber eine
kräftige Umstellung der Lebensgewohnheiten. Nachmittags und abends
kann der Speicher bereits weitgehend leer sein.

Ach ja: auch Kochen mit Gas ist wirtschaftlicher als Kochen mit Strom.

Einschränkung: den Toaster würde ich nicht auf Gas umrüsten.

Viele Grüße!
Helmut
Franz Glaser (KN)
2004-10-17 13:32:56 UTC
Permalink
Post by Helmut Hullen
Post by Dirk Bossenz
ich will versuchen ein paar Mitmenschen davon zu
überzeugen, daß eine elektr. Heizung absolut nicht
umweltfreundlich ist auf Grund des schlechten
Gesamtwirkungsgrades.
Leg ihnen doch einfach die Kosten-Rechnung vor.
Strom ist (vereinfacht) drei Mal so teuer wie Gas oder Öl.
Material Heizwert
Öl 9 kWh/l
Kohle 7 kWh/kg (1 SKE)
http://www.bs-energy.de/Privatkunden/Waerme/Preise_gas_pk.htm
http://www.bs-energy.de/Privatkunden/Strom/Preise_strom_pk.htm
Nachtstrom ist zwar billiger als "normaler" Strom, erfordert aber eine
kräftige Umstellung der Lebensgewohnheiten. Nachmittags und abends
kann der Speicher bereits weitgehend leer sein.
Ach ja: auch Kochen mit Gas ist wirtschaftlicher als Kochen mit Strom.
Einschränkung: den Toaster würde ich nicht auf Gas umrüsten.
Ein sehr entfernter Verwandter hat seine Heizung auf
"umweltfreundlich elektrisch" umgestellt, wegen der Windenergie.

Auch sonst ist er genial. Er hat die Glühlampen gegen Leuchtstoff-
röhren ausgetauscht, weil er damit eine Menge Energie spart. Die
Glühlampen wandeln nämlich fast alles in Wärme um. Meine Frage
nach dem Thermostaten der Elektroheizung hat ihn dann etwas verdutzt.
Er ist übrigens Aggadämigger, aber nich dechnisch, mehr in Richdung
Managher + Geldanlage.

MfG + cnr
--
Ein Physiker ist jemand, der jeden technischen Defekt erklären, aber nicht
reparieren kann.
[Michael Schiff]
Matthias Olescher
2004-10-17 13:59:25 UTC
Permalink
Post by Franz Glaser (KN)
Ein sehr entfernter Verwandter hat seine Heizung auf
"umweltfreundlich elektrisch" umgestellt, wegen der Windenergie.
Und wenn kein Wind weht? Hat er die Heizung an eine im Garten
aufgestellte eigen Windkraftanlage angeschlossen und was macht er, wenn
der Wind nicht weht? ;-) Zugegeben, die Norweger heizen mit Strom, aber
die haben ja auch den Überschuss durch die Wasserkraftwerke.
Wenn er was gutes tun will, dann soll er mit Holzpellets aus heimischer
Herstellung heizen oder sich gleich ein paar km² Wald kaufen und daraus
seine Holzpellets produzieren.

An sonsten erinnert mich das an die agressive Werbung von Firmen wie
Webasto oder Webotherm und wie die alle heißen. Meine Oma brauchte eine
Zusatzheizung für ihr Schlafzimmer und da habe ich mich mal
informativerweise angemeldet. 1. Haben die statt eines Kataloges nur
Werbematerial zugeschickt in dem sie doch den tollen unsichtbaren und
"umweltfreundlichen" Strom gegenüber der umweltverschmutzenden
(Kohle-)heizung priesen und ihren Schamottekern als "produziert Wärme
fast von allein" sowie es als "Einfach an der Steckdose anschließbar"
darstellten.
2. kam kurze Zeit später abends ein Anruf von einem Vertreter, er wolle
doch vorbei kommen. Da wir selbst aber schon Fernwärme
(Kraft-Wärme-Kopplung) hatten, ich am Tage nicht daheim war und ich nur
einen Katalog wegen der Preise wollte, was er allerdings (wohl aus
triftigem Grund) nicht tat. Der bei meiner Oma ansässige Elektriker hat
ihr dann einen (wie sich später heraus stellte viel billigere)
Heizkörper von Stiebel Eltron eingebaut.
Kurze Zeit später kam dann im Fernsehen (afair MDR Umschau) ein Beitrag,
wo so ein Vertreter einer Familie etliche (afair über 20) (viel zu
teure) Heizkörper aufgeschwatzt hat, deren Gesamtleistung die Daten des
Hausanschlusses überstiegen. Dort konnten nur zu Demonstrationszwecken
und im Beisein der örtlichen Feuerwehr alle Heizkörper gleichzeitig in
Betrieb genommen werden.
Post by Franz Glaser (KN)
Auch sonst ist er genial. Er hat die Glühlampen gegen Leuchtstoff-
röhren ausgetauscht, weil er damit eine Menge Energie spart. Die
Glühlampen wandeln nämlich fast alles in Wärme um.
Ist halt nur im Sommer hilfreich, wenn es draußen eh heiß ist.
Post by Franz Glaser (KN)
Meine Frage
nach dem Thermostaten der Elektroheizung hat ihn dann etwas verdutzt.
Er ist übrigens Aggadämigger, aber nich dechnisch, mehr in Richdung
Managher + Geldanlage.
Nun ja, solche Leute glauben an Gerüchte und dass, was ihnen ihr Chef
oder Consulter sagt und was sie (ohne es auf den Wahrheitsgehalt zu
prüfen oder wissentlich als Lüge) an ihre Kunden weiter erzählen.

Matthias
Matthias Olescher
2004-10-17 14:14:54 UTC
Permalink
Post by Franz Glaser (KN)
Ein sehr entfernter Verwandter hat seine Heizung auf
"umweltfreundlich elektrisch" umgestellt, wegen der Windenergie.
Und wenn kein Wind weht? Hat er die Heizung an eine im Garten
aufgestellte eigen Windkraftanlage angeschlossen und was macht er, wenn
der Wind nicht weht? ;-) Zugegeben, die Norweger heizen mit Strom, aber
die haben ja auch den Überschuss durch die Wasserkraftwerke.
Wenn er was gutes tun will, dann soll er mit Holzpellets aus heimischer
Herstellung heizen oder sich gleich ein paar km² Wald kaufen und daraus
seine Holzpellets produzieren.

An sonsten erinnert mich das an die agressive Werbung von Firmen (tut
mir leid, aber leider haben sich die Namen nicht so richtig in meinem
Gedächtnis festgegragen) (Webasto wie im gelöschen Posting produziert
eher Standheizungen für Autos) wie die alle heißen.
Meine Oma brauchte eine Zusatzheizung für ihr Schlafzimmer und da habe
ich mich mal informativerweise angemeldet. 1. Haben die statt eines
Kataloges nur Werbematerial zugeschickt in dem sie doch den tollen
unsichtbaren und "umweltfreundlichen" Strom gegenüber der
umweltverschmutzenden (Kohle-)heizung priesen und ihren Schamottekern
als "produziert Wärme fast von allein" sowie es als "Einfach an der
Steckdose anschließbar" darstellten.
2. kam kurze Zeit später abends ein Anruf von einem Vertreter, er wolle
doch vorbei kommen. Da wir selbst aber schon Fernwärme
(Kraft-Wärme-Kopplung) hatten, ich am Tage nicht daheim war und ich nur
einen Katalog wegen der Preise wollte, was er allerdings (wohl aus
triftigem Grund) nicht tat. Der bei meiner Oma ansässige Elektriker hat
ihr dann einen (wie sich später heraus stellte viel billigere)
Heizkörper von Stiebel Eltron eingebaut.
Kurze Zeit später kam dann im Fernsehen (afair MDR Umschau) ein Beitrag,
wo so ein Vertreter einer Familie etliche (afair über 20) (viel zu
teure) Heizkörper aufgeschwatzt hat, deren Gesamtleistung die Daten des
Hausanschlusses überstiegen. Dort konnten nur zu Demonstrationszwecken
und im Beisein der örtlichen Feuerwehr alle Heizkörper gleichzeitig in
Betrieb genommen werden.
Post by Franz Glaser (KN)
Auch sonst ist er genial. Er hat die Glühlampen gegen Leuchtstoff-
röhren ausgetauscht, weil er damit eine Menge Energie spart. Die
Glühlampen wandeln nämlich fast alles in Wärme um.
Ist halt nur im Sommer hilfreich, wenn es draußen eh heiß ist.
Post by Franz Glaser (KN)
Meine Frage
nach dem Thermostaten der Elektroheizung hat ihn dann etwas verdutzt.
Er ist übrigens Aggadämigger, aber nich dechnisch, mehr in Richdung
Managher + Geldanlage.
Nun ja, solche Leute glauben an Gerüchte und dass, was ihnen ihr Chef
oder Consulter sagt und was sie (ohne es auf den Wahrheitsgehalt zu
prüfen oder wissentlich als Lüge) an ihre Kunden weiter erzählen.

Matthias
Helmut Hullen
2004-10-17 13:55:00 UTC
Permalink
Hallo, Franz,
Post by Franz Glaser (KN)
Ein sehr entfernter Verwandter hat seine Heizung auf
"umweltfreundlich elektrisch" umgestellt, wegen der Windenergie.
Klar - Energie sparen, koste es, was es wolle!

Viele Grüße!
Helmut
Dirk Salva
2004-10-17 19:31:47 UTC
Permalink
Post by Helmut Hullen
Nachtstrom ist zwar billiger als "normaler" Strom, erfordert aber eine
kräftige Umstellung der Lebensgewohnheiten.
Haeh? Wieso das denn!?
Post by Helmut Hullen
Nachmittags und abends kann der Speicher bereits weitgehend leer sein.
Unfug. Hoechstens wenn die Nutzer zu bloed sind.

ciao, Dirk
--
| Akkuschrauber Kaufberatung and AEG GSM stuff |
| Visit my homepage: http://www.nutrimatic.ping.de/ |
| FIDO: Dirk Salva 2:244/6305.10 Internet: dsalvaATgmx.de |
| The "Ruhrgebiet", best place to live in Germany! |
Helmut Hullen
2004-10-17 20:47:00 UTC
Permalink
Hallo, Dirk,
Post by Dirk Salva
Post by Helmut Hullen
Nachtstrom ist zwar billiger als "normaler" Strom, erfordert aber
eine kräftige Umstellung der Lebensgewohnheiten.
Haeh? Wieso das denn!?
Planung des Wärmeverbrauchs.
Wir hatten mal eine solche Nachtstrom-Speicherheizung ...
Post by Dirk Salva
Post by Helmut Hullen
Nachmittags und abends kann der Speicher bereits weitgehend leer sein.
Unfug. Hoechstens wenn die Nutzer zu bloed sind.
Danke!
Benutzt Du zuhause eine Nachtstrom-Speicherheizung?

Viele Grüße!
Helmut
Dirk Salva
2004-10-17 22:22:03 UTC
Permalink
Post by Helmut Hullen
Post by Dirk Salva
Unfug. Hoechstens wenn die Nutzer zu bloed sind.
Danke!
Bitte.
Post by Helmut Hullen
Benutzt Du zuhause eine Nachtstrom-Speicherheizung?
Nicht mehr. Aber ich habe ~25J damit gelebt. Ich fands prima,
jedenfalls vom Wohlgefuehl her besser als die ueblichen
Wandnischenradiatoren heutzutage.

ciao, Dirk
--
| Akkuschrauber Kaufberatung and AEG GSM stuff |
| Visit my homepage: http://www.nutrimatic.ping.de/ |
| FIDO: Dirk Salva 2:244/6305.10 Internet: dsalvaATgmx.de |
| The "Ruhrgebiet", best place to live in Germany! |
Rudi Horlacher [Paul von Staufen]
2004-10-17 21:24:00 UTC
Permalink
Post by Helmut Hullen
Hallo, Dirk,
[...]
Post by Helmut Hullen
Nachtstrom ist zwar billiger als "normaler" Strom, erfordert aber eine
kräftige Umstellung der Lebensgewohnheiten. Nachmittags und abends
kann der Speicher bereits weitgehend leer sein.
Ganz klar, wenn man die Waermebedarfsrechnung nicht durchgefuehrt hat!

DIN 4701

In unserem Haus habe ich die Waermebedarfsrechnung selber gemacht.
Und seit ein paar Jahren habe ich mit meinen Nachbarn (5 Doppel-Haeuser)
die Heizkosten verglichen.

( Oel - Zentral -Heizung./ Die anderen Haeuser )

( Ich habe unser Haus mit zusaetzlich 5 cm Isotex
isoliert)

Baujahr von unserem Haus 1972!


Da stehe ich ganz gut da :=)))

Was die, die Nachbarn an Schornsteinfegerkosten, Wartundskosten, Reparaturen
Neue Heizkessel, Tankreinigung usw, seither gezahlt haben, neue Tanks,
oh jeh!!

Dann natuerlich mit unserem EVU einen Sondervertrag "Nachtstrom-Heizung"
abgeschlossn.
Post by Helmut Hullen
Viele Grüße!
Helmut
Helmut, ich kann nur grinsen ;=)))

Rudi
--
/ Rudi Horlacher - Am Pfarrgarten 42 - 73540 Heubach /
/__ /__
/ ***@watschel.belwue.de /
/ /
\/ Der Berg ruft: ................ \/
Helmut Hullen
2004-10-17 22:34:00 UTC
Permalink
Hallo, Rudi,
Post by Rudi Horlacher [Paul von Staufen]
Post by Helmut Hullen
Nachtstrom ist zwar billiger als "normaler" Strom, erfordert aber
eine kräftige Umstellung der Lebensgewohnheiten. Nachmittags und
abends kann der Speicher bereits weitgehend leer sein.
Ganz klar, wenn man die Waermebedarfsrechnung nicht durchgefuehrt hat!
DIN 4701
Damit kenne ich mich so einigermassen aus ... mitsamt der Empfehlung
"nehmen Sie sicherheitshalber den nächstgrösseren Heizkörper!".
Post by Rudi Horlacher [Paul von Staufen]
In unserem Haus habe ich die Waermebedarfsrechnung selber gemacht.
Und seit ein paar Jahren habe ich mit meinen Nachbarn (5
Doppel-Haeuser) die Heizkosten verglichen.
( Oel - Zentral -Heizung./ Die anderen Haeuser )
( Ich habe unser Haus mit zusaetzlich 5 cm Isotex
isoliert)
Baujahr von unserem Haus 1972!
Berechne mal ein Bauernhaus, Baujahr so etwa 1840.

Viele Grüße!
Helmut
Thomas Einzel
2004-10-22 10:52:17 UTC
Permalink
Helmut Hullen wrote:
...
Post by Helmut Hullen
Post by Rudi Horlacher [Paul von Staufen]
DIN 4701
Damit kenne ich mich so einigermassen aus ... mitsamt der
Empfehlung "nehmen Sie sicherheitshalber den nächstgrösseren
Heizkörper!".
Hallo,
die Empfehlung ist IMO etwas verdreht. Man soll nur im Grenzbereich
den nächstgrößeren HK wählen, um ein überschwingen der einfachen
P-Regler (oder 2Punkt bei FbHz) zu vermeiden. Ansonsten landetman bei
der min 100W/m², besser 150, wie sie leider zu oft von vielen
Heizungsinstallateurmeisterfachbetrieben angewandt wird. (ja, es gibt
zum Glück auch etliche, löbliche Ausnahmen)

Es ist auch überhaupt kein Problem zu runden, natürlich muß man das
;-) Aber nur einmal für die Gesamtleistung und eimal je Zimmer. Nicht
dreimal nacheinander und dann alles addieren (...100W/m²?)
...
Post by Helmut Hullen
Berechne mal ein Bauernhaus, Baujahr so etwa 1840.
Ich bin zwar weder Helmut, noch habe ich ein Bauernhaus, aber Alter
meines Hauses kommt so in etwa hin, könnte auch etwas älter sein. Ich
habe das schon gemacht, die Berechung durch ein Ingenieurbüro (hat die
Heizungsfirma von sich aus gemacht) bestätigten die Werte (natürlich
alles nur ca., ob nun 3782W oder 4123W ist nahezu egal) Wo ist das
Problem?

BTW: bei einer Nachtspeicherheizung sollte man bei der
Leistungsauswahl das Tastverhältnis der Spannungsversorgung unbedingt
mit berücksichtigen ;-). Wann man das macht, sehe ich kein größeres
Problem bei der Berechnung.

Allerdings sehe ich eine Nachspeicherheizung wie viele andere im
Thread sowohl aus Kosten als auch aus ökologischer sich für eher
bedenklich, vor allem wenn es sich im eine "normal" - also quasi
täglich - genutzte Wohung handelt. Bei einer eher selten genutzten
Wohnung (Wochenendgrundstück o.ä.) kann eine Nachspeicherheizung Sinn
machen, so man lange genug vorher weiß, dass man die Wohnung warm
haben möchte (Fernumschalten oder per Schaltuhr von Absenk- auf
Normalbetrieb). Ich schätze aber mal grob 2 Tage vorher?

Aber - vor allem bei "normal" genutzten Wohungen: wenn schon
elektrisch, warum keine Wärmepumpe? Da macht auf Grund des
"kaufmännischen" Wirkungsgrades die Versorgung mit dem recht teuren
Strom Sinn.

IMO - Thomas
Andreas Weber
2004-10-17 17:29:10 UTC
Permalink
Post by Dirk Bossenz
leider finde ich nirgends einen ("universellen") Zahlenwert
für den Wirkungsgrad (thermischer) eines Ölradiators und
Der geht gegen 100%. Damit wirbt ja auch so manche(r)
Firma/Energielieferant. Aber der Gesamtwirkungsgrad und der "Weg" ist ja
sehr schlecht. Zuerst erzeugt man Wärme (Kohle/Kernkraft) um dann einen
Generator anzutreiben um die Wärmeenergie in elektrische Energie
umzuwandeln. (Diese Umwandlung hat den schlechtesten Wirkungsgrad)
Später, nachdem du die Trafos und Überlandleitungen geheizt hast, machst
du dann wieder Wärme draus...

Energiebilanztechnisch ist da eine Gas/Ölheizung wesentlich besser. Oder
was ich echt sinnvoll finde: Dieselmotor in den Keller, Abwärme zum
heizen nehmen und den Strom einspeisen:
http://www.alexanderhaus.de/shtml/heizkraftanlage.shtml
http://www.sea-sun-tech.com/Energietechnik/Heizkraft-Anlage/body_heiz-kraft-anlage.html

Handwerkliches Geschick um Kleinigkeiten selbst reparieren zu können
sollte wohl vorhanden sein. Wenn man jedesmal einen Techniker kommen
läßt, rechnet sich das IMHO bald nicht mehr. Also eher etwas für Bastler
und Häuslebauer. HTH Andy
Helmut Hullen
2004-10-17 18:18:00 UTC
Permalink
Hallo, Andreas,
Post by Andreas Weber
Post by Dirk Bossenz
leider finde ich nirgends einen ("universellen") Zahlenwert
für den Wirkungsgrad (thermischer) eines Ölradiators und
Der geht gegen 100%. Damit wirbt ja auch so manche(r)
Firma/Energielieferant. Aber der Gesamtwirkungsgrad und der "Weg"
ist ja sehr schlecht.
Unerheblich.
Mich interessieren Preis und Komfort.
Da der elektrisch aufgewärmte Ölradiator teure Wärme erzeugt (woraus
auch immer) und ein sperriges Möbel ist, ist er für mich
uninteressant.
Post by Andreas Weber
Zuerst erzeugt man Wärme (Kohle/Kernkraft) um
dann einen Generator anzutreiben um die Wärmeenergie in elektrische
Energie umzuwandeln. (Diese Umwandlung hat den schlechtesten
Wirkungsgrad)
Welche Umwandlung: die erste oder die zweite?
Bei der ersten: Photovaltaik hat einen schlechteren wirkungsgrad.
Post by Andreas Weber
Energiebilanztechnisch ist da eine Gas/Ölheizung wesentlich besser.
Oder was ich echt sinnvoll finde: Dieselmotor in den Keller,
Toll!
Im Sommer heizen - das hat was!
Nachts Strom ins Verbundnetz einspeisen - das hat was!

Eine solche Anlage erzeugt (vereinfacht) 2/3 Wärme und 1/3 Strom. Zu
welcher Jahreszeit passt diese Relation zu Deinen
Verbrauchsgewohnheiten?

Viele Grüße!
Helmut
Andreas Weber
2004-10-17 19:59:29 UTC
Permalink
Hallo Helmut,
Post by Helmut Hullen
Unerheblich.
Mich interessieren Preis und Komfort.
Preis für die Anschaffung niedrig, wenig Unterhalt, Komfort hoch...
Umwelttechnisch scheiße, aber das interessiert wohl nicht. Für kleine
Räume, die selten behizt werden finde ich Elektro auch toll, aber nicht
fürs ganze Haus als primäre Heizung.
Post by Helmut Hullen
Post by Andreas Weber
Zuerst erzeugt man Wärme (Kohle/Kernkraft) um
dann einen Generator anzutreiben um die Wärmeenergie in elektrische
Energie umzuwandeln. (Diese Umwandlung hat den schlechtesten
Wirkungsgrad)
Welche Umwandlung: die erste oder die zweite?
Bei der ersten: Photovaltaik hat einen schlechteren wirkungsgrad.
Natürlich Wärme->mechanische Energie->elektrische Energie
Und ich verstehe nicht was das mit Photovoltaik zu tun hat.
Post by Helmut Hullen
Toll!
Im Sommer heizen - das hat was!
Bitte ??? Hast du im Sommer deine Ölheizung(Heizungskreislauf) an?
Der Motor läuft natürlich nur dann, wenn auch Wärme gebraucht wird.
Auch um 2mal am Tag den Warmwasserboiler aufzuheizen. Es wird primär
Wärme produziert und nicht Strom.
Post by Helmut Hullen
Nachts Strom ins Verbundnetz einspeisen - das hat was!
Du hast keine Nachtabschaltung bei deiner Ölheizung? Nachts läuft das
Ding nicht durch.
Post by Helmut Hullen
Eine solche Anlage erzeugt (vereinfacht) 2/3 Wärme und 1/3 Strom. Zu
welcher Jahreszeit passt diese Relation zu Deinen
Verbrauchsgewohnheiten?
Wie kann man so kurzsichtig sein? Bei der Ölheizung hast du nur Wärme,
davon kannst du auch viel nutzen. Der Motor verbrennt auch Öl und
erzeugt dabei recht viel Wärme, diese wird wie gewohnt genutzt,
zusätzlich wird Strom erzeugt. (welcher auch noch extrem gut bezahlt
wird). Strom wird immer gebraucht. Wird dieser Strom dagegen in
Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen erzeugt, dann ist die Wärme ein
Abfallprodukt. Gruß Andy
Bernd Löffler
2004-10-17 20:37:01 UTC
Permalink
Tach
Post by Andreas Weber
Post by Helmut Hullen
Nachts Strom ins Verbundnetz einspeisen - das hat was!
Du hast keine Nachtabschaltung bei deiner Ölheizung? Nachts läuft das
Ding nicht durch.
ein BHKW sollte man anders betreiben, 7000 Benutzungsstunden pro Jahr
das sind interessante Regionen

MfG
Andreas Weber
2004-10-17 21:07:38 UTC
Permalink
Post by Bernd Löffler
ein BHKW sollte man anders betreiben, 7000 Benutzungsstunden pro Jahr
das sind interessante Regionen
Hi Bernd,
Welche Logik steckt da dahinter ? Der Betrieb lohnt in meinen Augen nur,
wenn ich auch die Wärme brauche und verwerten kann. Den Strom bekomme
ich aus dem Netz günstiger, als ich fürs Heizöl und Wartung ausgeben
muß. Es sei denn man rechnet die Subventionen ein.

Das ist eh so eine Sache (angenommenes Szenario):
Ich schraub mir ein paar Solarzellen aufs Dach und speise ins Netz ein
(getrennter Zähler). Ich weiß nicht die genauen Zahlen und bin jetzt zu
faul zum googlen aber sagen wir mal ich ziehe eine kWh und zahle 15Cent
dafür, speise ich eine ein bekomme ich 25Cent. Den ganzen Solarstrom den
ich erzeuge, verbrauchen schon meine 3 Fernseher und DVD Player die im
Standby durchlaufen und mein Linux-Router im Keller. Aber das ganze
"lohnt" sich für mich.

Ich habe auch schon eine Synchronisationssteuerung für ein kleines
Wasserkraftwerk eingebaut (privat, 2kw am Gebirgsbach) also
vollautomatisch ans Netz und wieder ab mit Bremse usw. Ich hab ihn auch
gefragt ob sich das ganze lohnt, Anschaffung und Wartung ist ja recht
teuer. Da hat er gesagt:"Das Ding läuft 10mal im Jahr wenn Besucher
kommen um das Ding zu besichtigen, die Subventionen bekomme ich auch so
und die Gemeinde zahlt mir 50% an der Anschaffung"
Christoph Müller
2004-10-18 07:18:04 UTC
Permalink
Post by Bernd Löffler
ein BHKW sollte man anders betreiben, 7000 Benutzungsstunden pro Jahr
das sind interessante Regionen
Und deinen Kugelschreiber benutzt du auch 7000 Stunden pro Jahr, damit
er sich rechnet?

Wer mit solchen Zahlen um sich wirft, sollte wissen, wofür sie gut sind.

Stelle dir vor, es gäbe ein automatisches Stromhandelssystem und
Strom-Wärme-Kopplung würde damit zu einem Allerweltsgerät aus
Massenfertigung. Sie würde kaum mehr kosten als ein ganz gewöhnlicher
Heizkessel.
(Dieser ist im Übrigen schon etwas komplizierter als ein einfacher
Bunsenbrenner. Weil man in einen Heizkessel ja immer nur Geld
hineinstecken muss, ist die einzige Optimierungsmöglichkeit, den
Jahreswirkungsgrad in die Höhe zu jubeln. Je näher man sich an den
Grenzen des physikalisch noch Machbaren befindet, desto teuerer
(überproportional) wird die Kiste.)
Nun spielt Strom-Wärme-Kopplung allerdings durch den Stromverkauf auch
Geld ein und reduziert somit die Netto-Heizkosten enorm. Sie können
damit sogar negativ werden. Dann verdient man Geld, wenn man sein Haus
heizt. (Na ja, die Stromversorger heizen die Landschaft und verdienen
damit ihren Lebensunterhalt.)

Am Ende geht es also nicht um die Betriebsstunden, sondern darum, was im
Geldbeutel des Benutzers zu finden ist.

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Juergen Bors
2004-10-18 15:20:34 UTC
Permalink
Post by Christoph Müller
Nun spielt Strom-Wärme-Kopplung allerdings durch den Stromverkauf auch
Geld ein und reduziert somit die Netto-Heizkosten enorm. Sie können
damit sogar negativ werden. Dann verdient man Geld, wenn man sein Haus
heizt. (Na ja, die Stromversorger heizen die Landschaft und verdienen
damit ihren Lebensunterhalt.)
Am Ende geht es also nicht um die Betriebsstunden, sondern darum, was im
Geldbeutel des Benutzers zu finden ist.
Was ist eigentlich daran ökologisch, wenn jemand Strom ins Netz pustest,
der Kraftwerkbetreiber dafür sein Kraftwerk auf einem schlechteren
Wirkungsgrad fahren muss, denn einen Kraftwerksmangel gibt es in
Deutschland nicht wirklich.

Was ist daran ökonomisch, wenn Stromkunden die überhöhten
Einspeisepreise des BHKW zahlen? Was passiert wohl, wenn die EU meint,
dass diese Zahlungen eine Wettbewerbsverzehrung darstellt (IMO laufen
Klagen in der Richtung) und dieses Sponsoring urplötzlich eingestellt
wird. Wie ökonomisch ist die Anlage dann?
--
Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Bors
---
Siegfried Schmidt
2004-10-18 16:26:04 UTC
Permalink
Hallo Juergen,
Post by Juergen Bors
Was ist eigentlich daran ökologisch, wenn jemand Strom ins Netz
pustest, der Kraftwerkbetreiber dafür sein Kraftwerk auf einem
schlechteren Wirkungsgrad fahren muss, denn einen Kraftwerksmangel
gibt es in Deutschland nicht wirklich.
Vorsicht, CM verfechtet ein Szenario, in dem es keine herkömmlichen
Kraftwerke mehr gibt, weil dank Millionen von privaten Kleinerzeugern
(mit max. den Kosten einer Gasheizung) jedermann in einen freien
Rollenwechsel von Verbraucher und Erzeuger an einer automatisieren
Strombörse mitspielen soll. Dabei wird das Netz zu einem reinen
Durchleitungsmonopol ohne eigene Erzeuger, gesteuert allein durch den
Einkaufspreis an die Teilnehmer. Die jetzigen EVUs sollen zwar
gleichberechtigt als reine Erzeuger teilnehmen können, werden aber durch
die Reaktionsgeschwindigkeit der kleinen Anlagen vom Markt verdrängt.

Wie genau die Markt- und Netzregelung funktionieren soll ist ihm
weitgehend unklar - aber ökologisch ist ein BHKW dann sicherlich. Es gibt
schließlich niemanden mehr, der freiwillig einen Backup vorhält.
Post by Juergen Bors
Was ist daran ökonomisch, wenn Stromkunden die überhöhten
Einspeisepreise des BHKW zahlen?
Garantierte Preise haben sich durch den Handel auch erledigt.

Deswegen wäre es auch ökonomisch - wenn man nur vermeiden könnte, daß
sich Wind, Solar und Mini-BHKWs dann auch erledigt haben (incl. der
Verdrängung der Großkraftwerke). Auch diese Mechanismen liegen tief im
Dunkeln, aber es wird ganz sicher funktionieren. Schließlich bildet das
System nebenbei noch die Grundlage für Ablösung der konventionellen
Eisenbahn durch Individualverkehr auf Schienen.

Ich hoffe, ich habe 3000 Postings aus den letzten Jahren ungefähr richtig
zusammengefaßt. Nur damit du die totsicher kommenden Argumente richtig
einsortieren kannst.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Helmut Hullen
2004-10-18 17:12:00 UTC
Permalink
Hallo, Siegfried,
Post by Siegfried Schmidt
Post by Juergen Bors
Was ist eigentlich daran ökologisch, wenn jemand Strom ins Netz
pustest, der Kraftwerkbetreiber dafür sein Kraftwerk auf einem
schlechteren Wirkungsgrad fahren muss, denn einen Kraftwerksmangel
gibt es in Deutschland nicht wirklich.
Vorsicht, CM verfechtet ein Szenario, in dem es keine herkömmlichen
Kraftwerke mehr gibt, weil dank Millionen von privaten
Kleinerzeugern (mit max. den Kosten einer Gasheizung) jedermann in
einen freien Rollenwechsel von Verbraucher und Erzeuger an einer
automatisieren Strombörse mitspielen soll.
Mir kamen einige der Gedanken doch bekannt vor ... "jedem Deutschen
sein BHKW in den Keller!".

Eine durchaus abstruse Idee. Also wird sie viele Anhänger finden.
Warum nur bekommen Grüne und andere Öko-Freaks so schnell glitzernde
Augen, wenn sie selbst Strom erzeugen dürfen?

Viele Grüße!
Helmut
Siegfried Schmidt
2004-10-18 17:50:11 UTC
Permalink
Hallo Helmut,
Post by Helmut Hullen
Eine durchaus abstruse Idee. Also wird sie viele Anhänger finden.
Da die Idee seit Jahren genau einen Anhänger hat, darf man daraus ableiten,
daß sie spitzenmäßig ist?
Post by Helmut Hullen
Warum nur bekommen Grüne und andere Öko-Freaks so schnell glitzernde
Augen, wenn sie selbst Strom erzeugen dürfen?
Nein, ganz andere Baustelle.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Franz Glaser (KN)
2004-10-19 16:19:22 UTC
Permalink
Post by Helmut Hullen
Warum nur bekommen Grüne und andere Öko-Freaks so schnell glitzernde
Augen, wenn sie selbst Strom erzeugen dürfen?
Weil sie von den Dimensionen keine Ahnung haben.

In Österreich gab es vor 30 Jahren einmal ein schönes Beispiel
für einen Ausrutscher des allseits beliebten Kanzlers Kreisky,
der die Naßrasur als energiesparendes Substitut für die Elektro-
rasur vorschlug.

Die "Leut'" kriegen nasse Augen von "Haushalten" bei den
Windturbinen und denken nicht daran, daß eine einzige E-Lok
mehr Strom verbraucht als eine ganze Plantage von Windturbinen
im Normalwindfall herbringt.

Die elektrische Zahnbürste aber halten sie für Energievergeu-
dung bis ihnen die Zähne ausfallen. Der Zahnarzt sollte den
Bohrer möglichst mit Tretpedal der Assistentin betreiben.

MfG
--
Ein Physiker ist jemand, der jeden technischen Defekt erklären, aber nicht
reparieren kann.
[Michael Schiff]
Robert Schuerhuber
2004-10-20 19:56:54 UTC
Permalink
Post by Franz Glaser (KN)
Weil sie von den Dimensionen keine Ahnung haben.
full ack!
Post by Franz Glaser (KN)
Die "Leut'" kriegen nasse Augen von "Haushalten" bei den
Windturbinen und denken nicht daran, daß eine einzige E-Lok
mehr Strom verbraucht als eine ganze Plantage von Windturbinen
im Normalwindfall herbringt.
das möchte ich jetzt nicht nachrechnen, meine übliche argumentation geht
aber in eine ähnliche richtung:

wenn man oben am hundsheimer berg bei hainburg steht und sich die windfarmen
im burgenland ansieht (beeindruckend) und ich dann den leuten erzähle dass
wir hier bei volllast (!) von der leistung her ca. ein drittel eines
donaukraftwerks haben, werden die meisten nachdenklich.

alles ohne nachrechnen, aber die grössenordnung stimmt.
Christoph Müller
2004-10-19 07:19:12 UTC
Permalink
Post by Siegfried Schmidt
Vorsicht, CM verfechtet ein Szenario, in dem es keine herkömmlichen
Kraftwerke mehr gibt, weil dank Millionen von privaten Kleinerzeugern
(mit max. den Kosten einer Gasheizung
wo sollte ich denn das behauptet haben? Ich habe ETWA bis ETWAS teurer
geschrieben.

) jedermann in einen freien
Post by Siegfried Schmidt
Rollenwechsel von Verbraucher und Erzeuger an einer automatisieren
Strombörse mitspielen soll. Dabei wird das Netz zu einem reinen
Durchleitungsmonopol ohne eigene Erzeuger, gesteuert allein durch den
Einkaufspreis an die Teilnehmer.
Auch das ist falsch. Es geht nicht nur um den Einkaufspreis, sondern
auch um den Verkaufspreis und die sich daraus ergebende Handelsspanne,
mit der das Netz finanziert wird.
Post by Siegfried Schmidt
Die jetzigen EVUs sollen zwar
gleichberechtigt als reine Erzeuger teilnehmen können, werden aber durch
die Reaktionsgeschwindigkeit der kleinen Anlagen vom Markt verdrängt.
Wenn sie mithalten können, werden sie nicht vom Markt gedrängt.
Post by Siegfried Schmidt
Wie genau die Markt- und Netzregelung funktionieren soll ist ihm
weitgehend unklar
Sagt dir PID-Regler was?
Post by Siegfried Schmidt
- aber ökologisch ist ein BHKW dann sicherlich. Es gibt
schließlich niemanden mehr, der freiwillig einen Backup vorhält.
Einfach mal nachrechnen und checken, wie viel installierte Leistung mit
diesem Konzept im Netz wäre. Alleine die privaten Haushalte würden eine
Leistung zur Verfügung stellen, die sämtlichen in D installierten
Kraftwerken entspricht. Hinzu käme noch Handel, Handwerk, Industrie und
alles, was sonst noch was zu Heizen hat und vor der Niedertemperatur
noch Strom abzweigen kann. Da wären dann Kapazitäten im Netz, die die
heutigen bei weitem übersteigen dürften.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Juergen Bors
Was ist daran ökonomisch, wenn Stromkunden die überhöhten
Einspeisepreise des BHKW zahlen?
Garantierte Preise haben sich durch den Handel auch erledigt.
Wer schreibt denn von garantierten Preisen? Die Rede ist schon immer von
variablen Preisen, die sich in Abhängigkeit des Verhältnisses von
Angebot und Nachfrage ändern. Das ergibt einen klassischen Regelkreis im
technischen Sinne.
Post by Siegfried Schmidt
Ich hoffe, ich habe 3000 Postings aus den letzten Jahren ungefähr richtig
zusammengefaßt.
Da waren leider ganz massive Schnitzer drin.

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Helmut Hullen
2004-10-19 08:43:00 UTC
Permalink
Hallo, Christoph,
Post by Siegfried Schmidt
) jedermann in einen freien
Post by Siegfried Schmidt
Rollenwechsel von Verbraucher und Erzeuger an einer automatisieren
Strombörse mitspielen soll. Dabei wird das Netz zu einem reinen
Durchleitungsmonopol ohne eigene Erzeuger, gesteuert allein durch
den Einkaufspreis an die Teilnehmer.
Auch das ist falsch. Es geht nicht nur um den Einkaufspreis,
sondern auch um den Verkaufspreis und die sich daraus ergebende
Handelsspanne, mit der das Netz finanziert wird.
Ach nee - also doch nicht pures Tauschen.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Siegfried Schmidt
Die jetzigen EVUs sollen zwar
gleichberechtigt als reine Erzeuger teilnehmen können, werden aber
durch die Reaktionsgeschwindigkeit der kleinen Anlagen vom Markt
verdrängt.
Wenn sie mithalten können, werden sie nicht vom Markt gedrängt.
Post by Siegfried Schmidt
Wie genau die Markt- und Netzregelung funktionieren soll ist ihm
weitgehend unklar
Sagt dir PID-Regler was?
Mir sagt das etwas - steinzeitliches Werkzeug. Mit (mindestens
theoretisch) unendlich langer Einstellzeit. Kann Totzeiten miserabel
berücksichtigen.

Ein simpler Zweipunktregler ist oft viel besser.
Insbesondere dann, wenn in einem Gesamtsystem viele geregelte
Teilsysteme vorhanden sind.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Siegfried Schmidt
- aber ökologisch ist ein BHKW dann sicherlich. Es gibt
schließlich niemanden mehr, der freiwillig einen Backup vorhält.
Einfach mal nachrechnen und checken, wie viel installierte Leistung
mit diesem Konzept im Netz wäre. Alleine die privaten Haushalte
würden eine Leistung zur Verfügung stellen, die sämtlichen in D
installierten Kraftwerken entspricht.
So - würden sie das?
Oder träumst Du das nur?
Warum soll in unserem 8-Familien-Haus jeder Mieter sein BHKW im Keller
betreiben?
Post by Siegfried Schmidt
Hinzu käme noch Handel,
Handwerk, Industrie und alles, was sonst noch was zu Heizen hat und
vor der Niedertemperatur noch Strom abzweigen kann. Da wären dann
Kapazitäten im Netz, die die heutigen bei weitem übersteigen
dürften.
Also träumst Du nur.
Andersrum: der Wärmebedarf ist demnach (insgesamt) viel höher als der
Strombedarf.

Viele Grüße!
Helmut
Andreas Weber
2004-10-19 15:35:22 UTC
Permalink
Hi Helmut,
Post by Helmut Hullen
Hallo, Christoph,
Post by Christoph Müller
Sagt dir PID-Regler was?
Mir sagt das etwas - steinzeitliches Werkzeug. Mit (mindestens
theoretisch) unendlich langer Einstellzeit. Kann Totzeiten miserabel
berücksichtigen.
Ein simpler Zweipunktregler ist oft viel besser.
Insbesondere dann, wenn in einem Gesamtsystem viele geregelte
Teilsysteme vorhanden sind.
Auweiha. PID-Regler sind nach wie vor aktuell und funktionieren (wenn
sie richtig eingestellt sind) in 95% der Anwendungsfällen sehr gut.
Die "unendlich lange Einstellzeit" erinnert mich an den Besserwisser in
der Berufsschule(1997):"neee, nach 5 $tau ist der Kondensator noch nicht
voll"

Aber eine Diskussion über Methoden mittels Laplace- oder
Z-Transformation oder direkt im Zeitbereich berechneten Parameter wollen
wir ja jetzt nicht anfangen, oder?
Siegfried Schmidt
2004-10-19 16:57:39 UTC
Permalink
Hallo Andreas,
Post by Andreas Weber
Aber eine Diskussion über Methoden mittels Laplace- oder
Z-Transformation oder direkt im Zeitbereich berechneten Parameter
wollen wir ja jetzt nicht anfangen, oder?
Oh ja, das wäre bestimmt lustig.

Nur mal ein paar Stichworte zur Regelstrecke:
- kein Zugriff des Netzreglers auf die primären Leistungregler der
Anlagen
- Anlagen fahren primär nicht stromgeführt, sondern wärme- oder
ertragsgeführt. Der Eigentümer kann dies zu jeder Sekunde ändern.
- das Netz hat unbegrenzte Abnahmeverpflichtung, die Erzeuger haben aber
keine Lieferverpflichtung
- das Netz hat keine eigenen Erzeuger
- alle Netzparameter müssen über eine einzige Stellgröße (Einkaufspreis)
geregelt werden. Ein gemeinsamer Preis für alle unabhängig von
Anlagengröße o.a.
- die Netzkuppelstellen zu den Verbundnachbarn müssen wie bisher
funktionieren, die Nachbarn dürfen sich aber am unverbindlichen Teil des
Spiels beteiligen
- [..]


Das alles macht natürlich locker ein PID-Regler.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Andreas Weber
2004-10-19 18:11:55 UTC
Permalink
Hallo Siegfried,

Siegfried Schmidt schrieb:

[Anforderungen zur Regelung eines BHKW geschnippt]
Post by Siegfried Schmidt
Das alles macht natürlich locker ein PID-Regler.
Siegfried
Nee, davon war ja auch gar keine Rede. Ich habe nicht behauptet, daß ein
PID-Regler bei dem was du schreibst (BHKW) Sinn macht. Ich habe der
Aussage:"Ein PID-Regler ist ein steinzeitliches Werkzeug" widersprochen.
Es gibt kein Allheilmittel für jegliche Regelstrecke. Aber der PID ist
IMHO für die häufigsten (>90%) Regelaufgaben geeignet und gehört nicht
in ein Museum für Paläontologie... Gruß Andy
Siegfried Schmidt
2004-10-19 18:45:19 UTC
Permalink
Hallo Andreas,
Post by Andreas Weber
[Anforderungen zur Regelung eines BHKW geschnippt]
Ich hab doch gar nichts von BHKW geschrieben. Im OP gings um Markt- und
Netzregelung.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Andreas Weber
2004-10-19 19:51:00 UTC
Permalink
Hallo Siegfried,
Post by Siegfried Schmidt
Hallo Andreas,
Post by Andreas Weber
[Anforderungen zur Regelung eines BHKW geschnippt]
Ich hab doch gar nichts von BHKW geschrieben. Im OP gings um Markt- und
Netzregelung. Siegfried
Okay, dann entschuldige. Und nimm doch bitte kurz Stellung, ob du PID
für überflüssig/veraltet hälst.
Also ich war vor Jahren bei der EnBW. Damals hies es, daß Kernkraft
dauernd die Grundlast fährt und nicht geregelt wird. Schwarzkohle
weitgehendst auch. Braunkohle und Gas wird geregelt, Speicherkraftwerke
für die Spitzenlast (gibt es bei uns einige). Die Regelung die ich von
da kenne (die 50Hz ist der Sollwert) ist eher sowas wie
Langzeiterfahrung über die Jahre kombiniert von einer humanen
PD-Regelung. Gruß Andy
Ralf Kusmierz
2004-10-19 20:21:04 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Andreas Weber
Also ich war vor Jahren bei der EnBW. Damals hies es, daß Kernkraft
dauernd die Grundlast fährt und nicht geregelt wird. Schwarzkohle
weitgehendst auch. Braunkohle und Gas wird geregelt, Speicherkraftwerke
für die Spitzenlast (gibt es bei uns einige). Die Regelung die ich von
da kenne (die 50Hz ist der Sollwert) ist eher sowas wie
Langzeiterfahrung über die Jahre kombiniert von einer humanen
PD-Regelung. Gruß Andy
Die Erzeuger müssen derzeit ja auch eine Leistungsbilanz für ihre
Region im Auge behalten. Natürlich regelt man mit Grundlastkraftwerken
(außer in Notfällen, also bei sprunghaften Frequenzänderungen - deutet
auf Netzzerfall und ähnliche ernsthafte Störungen hin) nichts, aber es
sind die Liefer- und Abnahmeverpflichtungen im Verbund einzuhalten.
Und die Lastgänge weisen i. a. langsame Veränderungen und
vorhersehbares Verhalten auf, da kann man viel steuern (geplanter
Betrieb) und braucht nicht viel zu regeln.

Daß da mal was wirklich überraschendes passiert, ist selten -
passierte vor einem Jahr z. B. mal, als in Norditalien der
Netzzusammenbruch geschah, da stand die EdF vor dem Problem, daß sie
ihre Grundlast aus den KKW nicht mehr los wurde und bei einem
Lastabwurf eine Ausweitung des Netzzusammenbruchs nach Westeuropa
gedroht hätte. Das RWE hat dann künstlich Last geschaffen und die
Speicherkraftwerke auf Pumpen geschaltet, damit war der Kuchen
gebacken. Das geht aber nicht automatisch, sondern wird telefonisch
gemanagt.

Grundsätzlich gibt es die automatische Leistungs-Frequenz-Regelung
aber schon, bloß wirkt die immer auf einmal von Spanien bis zum
Nordkap über das gesamte europäische Verbundnetz und arbeitet deswegen
eher sehr unauffällig im Hintergrund. Und die 50Hz werden "im Mittel"
auch sehr genau nachgeregelt - Synchronuhren haben auf die Dauer keine
merklichen Gangabweichungen.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt heraus Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Ralf Kusmierz
2004-10-19 20:01:23 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Siegfried Schmidt
- kein Zugriff des Netzreglers auf die primären Leistungregler der
Anlagen
- Anlagen fahren primär nicht stromgeführt, sondern wärme- oder
ertragsgeführt. Der Eigentümer kann dies zu jeder Sekunde ändern.
- das Netz hat unbegrenzte Abnahmeverpflichtung, die Erzeuger haben aber
keine Lieferverpflichtung
- das Netz hat keine eigenen Erzeuger
- alle Netzparameter müssen über eine einzige Stellgröße (Einkaufspreis)
geregelt werden. Ein gemeinsamer Preis für alle unabhängig von
Anlagengröße o.a.
Das Preissignal kann vollautomatisch aus der über einen kurzen
Zeitraum (fünf Minuten oder so) gemittelten Netzfrequenz gewonnen
werden (setzt allerdings sehr genaue Referenzfrequenzen bei den
Teilnehmern voraus, wenn man die Frequenz nicht sehr weglaufen lassen
will). Natürlich ist der Preis nicht für alle gleich: abgegebene
Leistung wird in Abhängigkeit von der lokalen Netzanbindung
(Leitungslänge und mögliche Übertragungsleistung) immer etwas geringer
bezahlt als aufgenommene, von der Marge wird das Netz finanziert.
Relativ sinnvoll wäre es dabei, wenn sich die Benutzer auch an den
Netzbetriebsunternehmen beteiligen würden, dann kann ihnen die genaue
Netzbetriebsspanne einigermaßen egal sein.

Niederspannungsleistung braucht dabei keineswegs immer teurer zu sein
als Hochspannung: wenn in einer Region mehr eingespeist wird als
abgenommen, laufen die Trafos eben "rückwärts", d. h. es wird aus dem
Mittelspannungsnetz ins Hochspannungsnetz rückgespeist - dann muß der
Strompreis in dem Stadtnetz natürlich niedriger sein als in dem
Überlandnetz, und davon sollten dann auch die lokalen Abnehmer
profitieren.

Man müßte evtl. über eine Fernwirkvorrichtung die jeweils aktuelle
Preis-Frequenz-Relation updaten können (die bleibt ja nicht für alle
Ewigkeiten gleich und ändert sich aus o. a. Gründen auch regional),
aber das sollte heutzutage wohl kein prinzipielles Problem sein. In
Abhängigkeit von der kurzfristigen Preisprognose entscheiden dann die
Marktteilnehmer, wieviel sie erzeugen oder verbrauchen - sackt die
Frequenz ab, wird der Strom plötzlich teuer (und die Erlöse steigen),
steigt sie an, wird er billig (mit sinkenden Erlösen).

Für diejenigen, für die sich eine solche marktliche
Preisdifferenzierung nicht lohnt (Kleinabnehmer oder auch
Kleinerzeuger im kW-Bereich, z. B. Photovoltaikdächer), muß man dann
eben aus Erfahrungswerten pauschale Abrechnungsmodelle finden - sollte
auch kein wirkliches Problem sein.
Post by Siegfried Schmidt
- die Netzkuppelstellen zu den Verbundnachbarn müssen wie bisher
funktionieren, die Nachbarn dürfen sich aber am unverbindlichen Teil des
Spiels beteiligen
Wo liegt das Problem? Etwas weiter gedacht: wozu braucht man dann
überhaupt noch ein Verbundnetz? Zur Sicherstellung der Ausfallreserve
ist es schon heute nicht gedacht, vielmehr muß jeder einzelne
Betreiber ohnehin umlaufende Reserveleistung (also nicht kalte oder
warme) in Größe seines größten Blocks selbst vorhalten (was zu diesen
pervers hohen Reserveleistungsvorhaltungen für die GW-Blöcke der KKW
führt). Je kleiner und aufgeteilter die Erzeugung ist, um so mehr
entschärft sich das Ausfallreserveproblem. Wenn die Kleinkraftwerke
typischerweise im Bereich von 100kW liegen, kann man ohne weiteres das
Netz als Reserve für ungeplante Leistungsausfälle verwenden und hat
dennoch eine extrem hoch zuverlässige Versorgung.

Sinnvoll wäre ein Verbundnetz dann eigentlich nur noch für einen
durchaus wünschenswerten tageszeitlichen Lastausgleich zwischen Ost
und West "rund um die Welt" und ggf. einen globalen saisonalen
Lastausgleich zwischen Nord und Süd - das dafür erforderliche
10-MV-Netz existiert aber ohnehin nicht.

Liefergarantie? Nö, die gibt's dann nicht mehr. Na und? Wer Strom
will, der zahlt auch dafür, und dann findet sich auch sicher jemand,
der liefert (alles eine Preisfrage - zur Not macht er ihn sich eben
selbst), ein einfaches Willkürverbot in der Vertragsgestaltung ist
dafür völlig ausreichend. Es muß sich nur jemand um die technischen
Standards kümmern, und das macht dann eben zweckmäßigerweise der
Netzbetreiber (wem's nicht paßt, der geht nicht ans Netz: zur Not
funktionieren auch durchaus noch Insellösungen - nicht, daß ich die
empfehlen könnte).

Das ist doch alles andere als neu, das hat doch schon Gottfried Rössle
in "Das MAREN-Modell" ausführlich dargelegt.
Post by Siegfried Schmidt
- [..]
???
Post by Siegfried Schmidt
Das alles macht natürlich locker ein PID-Regler.
Das machen ganz viele PID-Regler in vielen, *sehr* vielen kleinsten
Einzelanlagen, die übrigens meistens alle "am Anschlag" sind: entweder
lohnt sich für den Erzeuger die Einspeisung gerade preislich, dann
läuft er mit Nennleistung, oder nicht, dann ist die Anlage aus bzw.
speist nur soviel ein, wie für ihn gerade aus anderen Gründen
(Wärmebedarf usw.) sinnvoll. Millionen von Kleinstkraftwerken
verhalten sich am Netz nicht anders wie genausoviele unsynchronisierte
Verbraucher, die auch nicht um Erlaubnis fragen, ob sie jetzt
Fernseher oder Herd einschalten dürfen oder nicht, nur mit umgekehrtem
Vorzeichen.

Die Gefahr von Regelschwingungen besteht theoretisch natürlich schon -
läßt sich aber ganz leicht dadurch beheben, daß man auch die Ableitung
der Frequenz nach der Zeit verbindlich als Regelgröße vorschreibt,
heißt: bei zu schneller Frequenzänderung müssen sich die Generatoren
dämpfend verhalten, dürfen also z. B. nicht zu- oder weggeschaltet
werden, obwohl ihre wirtschaftliche Zu- oder Abschaltgrenze eigentlich
schon überschritten wurde. Das Problem ist aber eher theoretisch:
vorerst sind ja weiterhin die "großen Öfen" (skandinavische
Wasserkraft, Kohlekraftwerke, Speicherkraftwerke und auch noch KKW) am
Netz und haben eine ganz erhebliche Regelreserve, geben außerdem "den
Takt an". Und die können natürlich nicht "alles oder nichts" spielen,
weil die entsprechenden Einzelleistungen schon nicht mehr
vernachlässigbar sind, die müssen dann bei sinkender Abnahme und
zurückgehendem Preis tatsächlich drosseln, sonst zahlen sie für die
Einspeisung drauf.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt heraus Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Siegfried Schmidt
2004-10-20 09:16:10 UTC
Permalink
Hallo Ralf,
Post by Ralf Kusmierz
Natürlich ist der Preis nicht für alle gleich: abgegebene
Leistung wird in Abhängigkeit von der lokalen Netzanbindung
(Leitungslänge und mögliche Übertragungsleistung) immer etwas geringer
bezahlt als aufgenommene, von der Marge wird das Netz finanziert.
Es gibt nur eine Marge unabhängig vom Anschluß für alle.
Post by Ralf Kusmierz
Relativ sinnvoll wäre es dabei, wenn sich die Benutzer auch an den
Netzbetriebsunternehmen beteiligen würden, dann kann ihnen die genaue
Netzbetriebsspanne einigermaßen egal sein.
Ausdrücklich unerwünscht, das Netz ist ein staatliches Monopol. Ansonsten
bekommt man die EVUs nicht aus dem Netz und man hat die unveränderte
Situation, daß die kapitalkräftigsten Teilnehmer das Netz bestimmen.

Es soll genau umgekehrt sein, die Kleinerzeuger sollen das Netz und dessen
Preisgestaltung bestimmen.
Post by Ralf Kusmierz
Niederspannungsleistung braucht dabei keineswegs immer teurer zu sein
als Hochspannung: wenn in einer Region mehr eingespeist wird als
abgenommen, laufen die Trafos eben "rückwärts", d. h. es wird aus dem
Mittelspannungsnetz ins Hochspannungsnetz rückgespeist - dann muß der
Strompreis in dem Stadtnetz natürlich niedriger sein als in dem
Überlandnetz, und davon sollten dann auch die lokalen Abnehmer
profitieren.
Die Preissenkung soll nicht Verbraucher entlasten, sondern die Produktion
drosseln. Und dazu muß sie sich natürlich auch auf das Fernnetz auswirken,
absonsten hätten überregionale Einspeiser einen Vorteil bei lokaler
Überproduktion.
Post by Ralf Kusmierz
Man müßte evtl. über eine Fernwirkvorrichtung die jeweils aktuelle
Preis-Frequenz-Relation updaten können (die bleibt ja nicht für alle
Ewigkeiten gleich und ändert sich aus o. a. Gründen auch regional),
aber das sollte heutzutage wohl kein prinzipielles Problem sein. In
Abhängigkeit von der kurzfristigen Preisprognose entscheiden dann die
Marktteilnehmer, wieviel sie erzeugen oder verbrauchen - sackt die
Frequenz ab, wird der Strom plötzlich teuer (und die Erlöse steigen),
steigt sie an, wird er billig (mit sinkenden Erlösen).
Die Preise sollen zentral festgelegt und verteilt werden. Es gibt niemanden
mehr, der direkt netzgeführt einspeist.
Post by Ralf Kusmierz
Für diejenigen, für die sich eine solche marktliche
Preisdifferenzierung nicht lohnt (Kleinabnehmer oder auch
Kleinerzeuger im kW-Bereich, z. B. Photovoltaikdächer), muß man dann
eben aus Erfahrungswerten pauschale Abrechnungsmodelle finden - sollte
auch kein wirkliches Problem sein.
Genau umgekehrt: ausgerechnet diese Anlagen sollen wegen der möglichen
Reaktionsgeschwindigkeit vollständig am Handel teilnehmen und ihn sogar
bestimmen. Sie sollen Anlagen mit speicherbaren Energien bei Bedarf immer
aus dem Markt verdrängen können - weil dies der einzige Weg ist, daß sie in
einem freien Handel ihre höheren Kosten einfahren.

Pauschale/mittlere Preise werden eher von Großanlagen berücksichtigt werden
können.
Post by Ralf Kusmierz
Post by Siegfried Schmidt
- die Netzkuppelstellen zu den Verbundnachbarn müssen wie bisher
funktionieren, die Nachbarn dürfen sich aber am unverbindlichen Teil des
Spiels beteiligen
Wo liegt das Problem? Etwas weiter gedacht: wozu braucht man dann
überhaupt noch ein Verbundnetz? Zur Sicherstellung der Ausfallreserve
ist es schon heute nicht gedacht, vielmehr muß jeder einzelne
Betreiber ohnehin umlaufende Reserveleistung (also nicht kalte oder
warme) in Größe seines größten Blocks selbst vorhalten
Es wird keine Betreiber regionaler Netze, die zur Ausfallsicherung etwas
vorhalten, mehr geben. Nochmal: Netz und Erzeuger sind strikt getrennt, die
heutigen EVUs existieren als Netzbetreiber nicht mehr.
Post by Ralf Kusmierz
(was zu diesen
pervers hohen Reserveleistungsvorhaltungen für die GW-Blöcke der KKW
führt).
Was die späteren Betreiber der heutigen Reserven daran hindern sollte,
diese dann zu 100% in der Produktion einzusetzen, ist eines der Geheimnisse
des Konzepts.
Post by Ralf Kusmierz
Je kleiner und aufgeteilter die Erzeugung ist, um so mehr
entschärft sich das Ausfallreserveproblem. Wenn die Kleinkraftwerke
typischerweise im Bereich von 100kW liegen, kann man ohne weiteres das
Netz als Reserve für ungeplante Leistungsausfälle verwenden und hat
dennoch eine extrem hoch zuverlässige Versorgung.
Die Verdrängig von Großanlagen ist keineswegs eine zwangsläufige Folge
eines freien Handels. Je länger eine Anlage im Jahr läuft, desto mehr kann
sie mit Jahresmittelwerten von Preisen rechnen und kann sämtliche
Schwankungen komplett ignorieren. Da es eine Abnahmegarantie gibt, muß sich
keine Anlage um den Zustand des Netzes kümmern - solange im Mittel die
Kosten gedeckt sind kann sie Vollgas produzieren.
Post by Ralf Kusmierz
Sinnvoll wäre ein Verbundnetz dann eigentlich nur noch für einen
durchaus wünschenswerten tageszeitlichen Lastausgleich zwischen Ost
und West "rund um die Welt" und ggf. einen globalen saisonalen
Lastausgleich zwischen Nord und Süd - das dafür erforderliche
10-MV-Netz existiert aber ohnehin nicht.
Du weist aber schon, welche Energiemengen im Verbund allein mit unseren
Nachbarstaaten ausgetauscht werden?
Post by Ralf Kusmierz
Das ist doch alles andere als neu, das hat doch schon Gottfried Rössle
in "Das MAREN-Modell" ausführlich dargelegt.
Das ist ein Szenario - aber nicht dieses.
Post by Ralf Kusmierz
vorerst sind ja weiterhin die "großen Öfen" (skandinavische
Wasserkraft, Kohlekraftwerke, Speicherkraftwerke und auch noch KKW) am
Netz und haben eine ganz erhebliche Regelreserve, geben außerdem "den
Takt an". Und die können natürlich nicht "alles oder nichts" spielen,
weil die entsprechenden Einzelleistungen schon nicht mehr
vernachlässigbar sind, die müssen dann bei sinkender Abnahme und
zurückgehendem Preis tatsächlich drosseln, sonst zahlen sie für die
Einspeisung drauf.
In diesem Szenario regeln die Großanlagen nichts, sie soll es idealerweise
gar nicht mehr geben. Wenn es sie trotzdem gibt, haben sie den gleichen
Status und Betriebsweise wie jeder andere Erzeuger auch - sie fahren 'alles
oder nichts'.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Ralf Kusmierz
2004-10-20 12:18:17 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
[...}
Es gibt nur eine Marge unabhängig vom Anschluß für alle.
Post by Ralf Kusmierz
[...}
Ausdrücklich unerwünscht, das Netz ist ein staatliches Monopol. Ansonsten
bekommt man die EVUs nicht aus dem Netz und man hat die unveränderte
Situation, daß die kapitalkräftigsten Teilnehmer das Netz bestimmen.
Es soll genau umgekehrt sein, die Kleinerzeuger sollen das Netz und dessen
Preisgestaltung bestimmen.
Post by Ralf Kusmierz
[...}
Die Preissenkung soll nicht Verbraucher entlasten, sondern die Produktion
drosseln. Und dazu muß sie sich natürlich auch auf das Fernnetz auswirken,
absonsten hätten überregionale Einspeiser einen Vorteil bei lokaler
Überproduktion.
Post by Ralf Kusmierz
[...}
Die Preise sollen zentral festgelegt und verteilt werden. Es gibt niemanden
mehr, der direkt netzgeführt einspeist.
Moment mal: wer legt das fest? Wieso sollte das so sein? Meine
Vorstellung ist das nicht. Markt ist Markt - wenn schon, dann bitte
auch richtig.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Für diejenigen, für die sich eine solche marktliche
Preisdifferenzierung nicht lohnt (Kleinabnehmer oder auch
Kleinerzeuger im kW-Bereich, z. B. Photovoltaikdächer), muß man dann
eben aus Erfahrungswerten pauschale Abrechnungsmodelle finden - sollte
auch kein wirkliches Problem sein.
Genau umgekehrt: ausgerechnet diese Anlagen sollen wegen der möglichen
Reaktionsgeschwindigkeit vollständig am Handel teilnehmen und ihn sogar
bestimmen. Sie sollen Anlagen mit speicherbaren Energien bei Bedarf immer
aus dem Markt verdrängen können - weil dies der einzige Weg ist, daß sie in
einem freien Handel ihre höheren Kosten einfahren.
Sozialismus wollen wie aber nicht, auch nicht mit dem Präfix "Öko-",
mithin auch keine Erzeugersubventionen aus ideologischen Gründen. Hast
Du im übrigen schon mal was von Opportunitätskosten gehört? Ein
kleiner Krauter wird für ein paar Watt mehr oder weniger halt nicht
ständig zum Schalter rennen und erst recht nicht eine recht teure
(gut, das kann sich ändern) Zählertechnik für preisabhängige
Steuerungen installieren, der läßt sein Wasserrad halt laufen und
nimmt es lediglich wegen des Wasserstands oder zur Wartung vom Netz,
und die Windmüller und Photonensammler können sowieso nichts anderes
machen als Voodoo-Zauber zur Wetterbeinflussung. Wer zu hohe Kosten
hat, scheidet aus dem Kreis der Anbieter aus, fertig.

Und bei einer Kuppelproduktion wie bei einem BHKW ist der Preis des
einen Produktes nicht unbedingt allein ausschlaggebend für die
Erzeugerplanung - ist nun mal so.
Post by Siegfried Schmidt
Pauschale/mittlere Preise werden eher von Großanlagen berücksichtigt werden
können.
Das Gegenteil ist der Fall - die können marktgerecht nach
Grenzkostenpreisen betrieben werden, weil die Verrechnungskosten dort
kaum ins Gewicht fallen. Merk Dir bitte mal nachhaltig, daß die
*Kostenstruktur* des Anbieters den Markt bei der Preisbildung nicht
interessiert und auch nicht zu interessieren hat.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Wo liegt das Problem? Etwas weiter gedacht: wozu braucht man dann
überhaupt noch ein Verbundnetz? Zur Sicherstellung der Ausfallreserve
ist es schon heute nicht gedacht, vielmehr muß jeder einzelne
Betreiber ohnehin umlaufende Reserveleistung (also nicht kalte oder
warme) in Größe seines größten Blocks selbst vorhalten
Es wird keine Betreiber regionaler Netze, die zur Ausfallsicherung etwas
vorhalten, mehr geben.
Habe ich auch nicht behauptet - "das Netz" ist doch nur ein Synonym
für den Netzverbund aus sehr vielen Anbietern und Abnehmern, was
Voraussetzung für eine marktliche Preisfindung ist. Und das
Gesamtsystem hat natürlich effektiv eine Pufferfunktion - die
de-facto-Vorhaltung ergibt sich aus der Marktsituation, z. B. weil
Teilnehmer mit echten Speichermöglichkeiten (Pumpspeicherwerke) am
Markt agieren und ihre Erträge zu optimieren versuchen, und die
möchten sich ungern mit heruntergelassener Hose (zu volle bzw. zu
leere Speicher) überraschen lassen.
Post by Siegfried Schmidt
Nochmal: Netz und Erzeuger sind strikt getrennt, die
heutigen EVUs existieren als Netzbetreiber nicht mehr.
Alles oder nichts? Eine vernünftige markt- und wettbewerbsgerechte
Entflechtung (so wie bei der Bahn Aufteilung in Schienenbetrieb und
Fahrbetrieb) würde doch völlig ausreichen. Und Staatsmonopole sind
doch wohl eher von Übel, wenn man das ganze auch als (von mir aus
Zwangs-)Genossenschaft der Erzeuger und auch Verbraucher organisieren
könnte. Mag man sich beispielsweise vorstellen, daß ein Anleger (in
der Regel also eine Kapitalgesellschaft) sich entschließt, irgendwo zu
Lande oder auch Offshore einen Windpark zu errichten - was sollte
dagegen sprechen, daß er auch die nötigen Leitungen bis zum nächsten
hinreichend aufnahmefähigen Netzpunkt errichtet und auf eigene Kosten
betreibt? Er bietet dann eben den Strom "ab Übergabepunkt" an.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
(was zu diesen
pervers hohen Reserveleistungsvorhaltungen für die GW-Blöcke der KKW
führt).
Was die späteren Betreiber der heutigen Reserven daran hindern sollte,
diese dann zu 100% in der Produktion einzusetzen, ist eines der Geheimnisse
des Konzepts.
Nichts natürlich, außer den Betriebskosten. Diese umlaufenden Reserven
haben zwar relativ niedrige Kapitalkosten, sind aber im Betrieb
außerordentlich teuer.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Je kleiner und aufgeteilter die Erzeugung ist, um so mehr
entschärft sich das Ausfallreserveproblem. Wenn die Kleinkraftwerke
typischerweise im Bereich von 100kW liegen, kann man ohne weiteres das
Netz als Reserve für ungeplante Leistungsausfälle verwenden und hat
dennoch eine extrem hoch zuverlässige Versorgung.
Die Verdrängig von Großanlagen ist keineswegs eine zwangsläufige Folge
eines freien Handels.
Dann soll das eben so sein - warum sollte man ökonomische
Skaleneffekte nicht nutzen? Wenn es z. B. billiger ist, ein Kraftwerk
mitten in die Braunkohle zu bauen und die Abwärme wegzuschmeißen als
Briketts aus der Kohle zu machen und die zum Abnehmer, der sie in
KWK-Anlagen verwendet, zu transportieren, dann macht man das eben so.
Die ideologische Brille ist da einfach schädlich.
Post by Siegfried Schmidt
Je länger eine Anlage im Jahr läuft, desto mehr kann
sie mit Jahresmittelwerten von Preisen rechnen und kann sämtliche
Schwankungen komplett ignorieren. Da es eine Abnahmegarantie gibt, muß sich
keine Anlage um den Zustand des Netzes kümmern - solange im Mittel die
Kosten gedeckt sind kann sie Vollgas produzieren.
Du verstehst nicht viel von BWL, hm? Das Argument ist nur lustig.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Sinnvoll wäre ein Verbundnetz dann eigentlich nur noch für einen
durchaus wünschenswerten tageszeitlichen Lastausgleich zwischen Ost
und West "rund um die Welt" und ggf. einen globalen saisonalen
Lastausgleich zwischen Nord und Süd - das dafür erforderliche
10-MV-Netz existiert aber ohnehin nicht.
Du weist aber schon, welche Energiemengen im Verbund allein mit unseren
Nachbarstaaten ausgetauscht werden?
Dahinter steht aber kein bzw. kaum tageszeitlicher Lastausgleich, es
geht vielmehr darum, verbraucherferne Energiereserven zu nutzen
(Kohle, Wasserkraft, Kernenergie). Das Maß für *tageszeitabhängigen*
Lastausgleich ist nunmal der Erdumfang, und für
Übertragungsentfernungen von ca. 10Mm wäre eine Spannungsebene von
10MV angemessen.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Das ist doch alles andere als neu, das hat doch schon Gottfried Rössle
in "Das MAREN-Modell" ausführlich dargelegt.
Das ist ein Szenario - aber nicht dieses.
Doch, das ist meines, und das diskutiere ich hier.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
vorerst sind ja weiterhin die "großen Öfen" (skandinavische
Wasserkraft, Kohlekraftwerke, Speicherkraftwerke und auch noch KKW) am
Netz und haben eine ganz erhebliche Regelreserve, geben außerdem "den
Takt an". Und die können natürlich nicht "alles oder nichts" spielen,
weil die entsprechenden Einzelleistungen schon nicht mehr
vernachlässigbar sind, die müssen dann bei sinkender Abnahme und
zurückgehendem Preis tatsächlich drosseln, sonst zahlen sie für die
Einspeisung drauf.
In diesem Szenario regeln die Großanlagen nichts, sie soll es idealerweise
gar nicht mehr geben.
Revolutionen sind u. a. deswegen so schwierig realisierbar, weil die
Damen und Herren Gutmenschen (oder auch Massenmörder) die Realität
immer nur so schlecht ignorieren und nicht mit "tabula rasa"
neuanfangen können - ich schrieb "vorerst".
Post by Siegfried Schmidt
Wenn es sie trotzdem gibt, haben sie den gleichen
Status und Betriebsweise wie jeder andere Erzeuger auch - sie fahren 'alles
oder nichts'.
Das tun sie eben nicht, weil sie sich dann den eigenen Ast absägen,
indem sie die Preise via Frequenzänderung in unattraktive Regionen
schieben - tatsächlich werden sie nämlich nach Grenzpreisen
(meinetwegen nach Viertelstundenpreisen) abgerechnet und nicht nach
Durchschnittspreisen, und dann machen sie mit Volldampf Rote Zahlen,
und das gibt auf der nächsten HV garantiert Schimpfe.

Hast Du bloß keine Ahnung, oder schreibe ich wirklich so
unverständlich?


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt heraus Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Siegfried Schmidt
2004-10-20 14:13:54 UTC
Permalink
Hallo Ralf,
Post by Ralf Kusmierz
Moment mal: wer legt das fest? Wieso sollte das so sein? Meine
Vorstellung ist das nicht. Markt ist Markt - wenn schon, dann bitte
auch richtig.
Es ist sicher jedermann aufgefallen, daß dies nicht deine Vorstellung
ist. Nur wie kommst du darauf, auf ein vorgestelltes Konzept mit
Argumenten eines völlig anderen zu antworten?
Post by Ralf Kusmierz
Das Gegenteil ist der Fall - die können marktgerecht nach
Grenzkostenpreisen betrieben werden, weil die Verrechnungskosten dort
kaum ins Gewicht fallen. Merk Dir bitte mal nachhaltig, daß die
*Kostenstruktur* des Anbieters den Markt bei der Preisbildung nicht
interessiert und auch nicht zu interessieren hat.
Ich brauche mir nichts zu merken, weil es völlig falsch ist.

Die Kostenstruktur der Anbieter beeinflusst selbstverständlich die
Preisbildung. Genau über die Details ihren Kostenstruktur (insbesondere
über ihre zeitliche Entwicklung) sollen die Anbieter ja konkurrieren und
geregelt werden.
Post by Ralf Kusmierz
Habe ich auch nicht behauptet - "das Netz" ist doch nur ein Synonym
für den Netzverbund aus sehr vielen Anbietern und Abnehmern, was
Voraussetzung für eine marktliche Preisfindung ist.
Nein, das Netz ist eine reine Durchleitungs- und Verteilungsmaschine wie
das Schienennetz. Anbieter und Abnehmer handeln direkt miteinander und
benutzen das Netz lediglich als Verkehrsweg um das Produkt zu
verschicken. Genau deswegen gibt es ja einheitliche Margen als
Netzanteil.
Post by Ralf Kusmierz
Alles oder nichts? Eine vernünftige markt- und wettbewerbsgerechte
Entflechtung (so wie bei der Bahn Aufteilung in Schienenbetrieb und
Fahrbetrieb) würde doch völlig ausreichen.
Du hast nicht begriffen, daß es hier um ein bestimmtes Szeanrio geht was
das einfach vorsieht. Es gibt beliebig viele andere - aber darauf bezog
ich mich nicht.
Post by Ralf Kusmierz
Post by Siegfried Schmidt
Je länger eine Anlage im Jahr läuft, desto mehr kann
sie mit Jahresmittelwerten von Preisen rechnen und kann sämtliche
Schwankungen komplett ignorieren. Da es eine Abnahmegarantie gibt,
muß sich keine Anlage um den Zustand des Netzes kümmern - solange im
Mittel die Kosten gedeckt sind kann sie Vollgas produzieren.
Du verstehst nicht viel von BWL, hm? Das Argument ist nur lustig.
Ein grandioses Argument, so einleuchtend und erdrückend.
Fällt dir auch eine Begründung dazu ein?
Post by Ralf Kusmierz
Dahinter steht aber kein bzw. kaum tageszeitlicher Lastausgleich, es
geht vielmehr darum, verbraucherferne Energiereserven zu nutzen
(Kohle, Wasserkraft, Kernenergie).
Deren Verteilung sich tageszeitlich ändert. Die österreichischen
Wasserkraftwerke liefern Spitzenstrom nach D, keine Grundlast.
Post by Ralf Kusmierz
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Das ist doch alles andere als neu, das hat doch schon Gottfried
Rössle in "Das MAREN-Modell" ausführlich dargelegt.
Das ist ein Szenario - aber nicht dieses.
Doch, das ist meines, und das diskutiere ich hier.
Als Antwort auf ein Posting diskutierst du ein anderes Szenario?
Eine reichlich merkwürdige Art Diskussion.
Post by Ralf Kusmierz
Hast Du bloß keine Ahnung, oder schreibe ich wirklich so
unverständlich?
Wie du schon selbst feststelltest, schreibt von etwas völlig anderem.
Leider verräts du nur sehr unscharf, über was du eigentlich diskutierst.

Und nur so nebenbei: auf was ich mich bezog, sind nicht 'meine'
Vorstellungen, sondern ein angedachtes Szenario unter vielen möglichen
anderen, das ich sogar für höchst unrealistisch halte. Du kannst die Öko-
und Massemörder-Keule also getrost beiseite lassen und brauchst auch
nicht den BWLer hervorzukehren.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Ralf Kusmierz
2004-10-20 16:11:47 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Moment mal: wer legt das fest? Wieso sollte das so sein? Meine
Vorstellung ist das nicht. Markt ist Markt - wenn schon, dann bitte
auch richtig.
Es ist sicher jedermann aufgefallen, daß dies nicht deine Vorstellung
ist. Nur wie kommst du darauf, auf ein vorgestelltes Konzept mit
Argumenten eines völlig anderen zu antworten?
Was denn für ein "völlig anderes"? Darf ich zitieren
Post by Siegfried Schmidt
Vorsicht, CM verfechtet ein Szenario, in dem es keine herkömmlichen
Kraftwerke mehr gibt, weil dank Millionen von privaten Kleinerzeugern
(mit max. den Kosten einer Gasheizung) jedermann in einen freien
Rollenwechsel von Verbraucher und Erzeuger an einer automatisieren
Strombörse mitspielen soll. Dabei wird das Netz zu einem reinen
Durchleitungsmonopol ohne eigene Erzeuger, gesteuert allein durch den
Einkaufspreis an die Teilnehmer. Die jetzigen EVUs sollen zwar
gleichberechtigt als reine Erzeuger teilnehmen können, werden aber durch
die Reaktionsgeschwindigkeit der kleinen Anlagen vom Markt verdrängt.
Garantierte Preise haben sich durch den Handel auch erledigt.
Deswegen wäre es auch ökonomisch - wenn man nur vermeiden könnte, daß
sich Wind, Solar und Mini-BHKWs dann auch erledigt haben (incl. der
Verdrängung der Großkraftwerke).
Und nun möchtest Du mir freundlichst die Unterschiede zu meinen
Vorstellungen bzw. zum MAREN-Modell erläutern, die sehe ich nämlich
irgendwie nicht so.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Das Gegenteil ist der Fall - die können marktgerecht nach
Grenzkostenpreisen betrieben werden, weil die Verrechnungskosten dort
kaum ins Gewicht fallen. Merk Dir bitte mal nachhaltig, daß die
*Kostenstruktur* des Anbieters den Markt bei der Preisbildung nicht
interessiert und auch nicht zu interessieren hat.
Ich brauche mir nichts zu merken,
Da scheint mir das eigentliche Problem zu liegen.
Post by Siegfried Schmidt
weil es völlig falsch ist.
Die Herren I. Hoven und W. Schulz u. a. scheinen das ein wenig anders
gesehen zu haben*), wie ich gerade dem Schrittumsverzeichnis meiner
Diplomarbeit (nein, nicht veröffentlicht) entnehme.
(*Kostenorientierte Stromtarife - Forschungsauftrag 22/86,
Bundesweitschaftsministerium, EWI Köln JUni 1986; s. a. Hoven/Schulz,
Kostenorientierte Stromtarife, ZfEw(1988), H. 4, S. 221-239 sowie
Grenzkostenpreisbildung in der Elektrizitätswirtschaft ZfEw(1990), H.
1, S. 41-46)
Post by Siegfried Schmidt
Die Kostenstruktur der Anbieter beeinflusst selbstverständlich die
Preisbildung. Genau über die Details ihren Kostenstruktur (insbesondere
über ihre zeitliche Entwicklung) sollen die Anbieter ja konkurrieren und
geregelt werden.
Tip zum Nachlesen: homogene, fungible Güter; atomistische Märkte.
Preise entstehen im Wettbewerb durch Angebot und Nachfrage - weder
interessieren sich die Anbieter für die wirtschaftliche Lage der
Nachfrager noch diese für die Kostenstruktur der Anbieter - glaub's
mir nicht, ist trotzdem so.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Habe ich auch nicht behauptet - "das Netz" ist doch nur ein Synonym
für den Netzverbund aus sehr vielen Anbietern und Abnehmern, was
Voraussetzung für eine marktliche Preisfindung ist.
Nein, das Netz ist eine reine Durchleitungs- und Verteilungsmaschine
Nicht bei meiner Definition. Was soll diese sinnlose Wortklauberei?
Post by Siegfried Schmidt
wie
das Schienennetz. Anbieter und Abnehmer handeln direkt miteinander und
benutzen das Netz lediglich als Verkehrsweg um das Produkt zu
verschicken.
Anbieter und Abnehmer handeln im Stromnetz bei diesem Modell natürlich
nicht direkt miteinander, noch viel weniger als an der Börse. Alle
Zahlungen laufen immer zwischen (lokalem) Netzbetreiber und den
Einspeisern und Abnehmern, er dient (auch) als Clearingstelle.
Post by Siegfried Schmidt
Genau deswegen gibt es ja einheitliche Margen als Netzanteil.
Was heißt "gibt"? Es *gibt* sie überhaupt nicht, es ist eine
(mögliche) Modellvorstellung.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Alles oder nichts? Eine vernünftige markt- und wettbewerbsgerechte
Entflechtung (so wie bei der Bahn Aufteilung in Schienenbetrieb und
Fahrbetrieb) würde doch völlig ausreichen.
Du hast nicht begriffen, daß es hier um ein bestimmtes Szeanrio geht was
das einfach vorsieht.
Stimmt - warum sollte ich auch? Von dem "einen bestimmten" war doch
auch gar nicht die Rede (ich habe es nachgelesen).
Post by Siegfried Schmidt
Es gibt beliebig viele andere - aber darauf bezog ich mich nicht.
Meine Kristallkugel ist derzeit zur Inspektion ...
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Du verstehst nicht viel von BWL, hm? Das Argument ist nur lustig.
Ein grandioses Argument, so einleuchtend und erdrückend.
Fällt dir auch eine Begründung dazu ein?
Grundlagen kann ich hier nun wirklich nicht wiederholen - das
von-Stackelbergsche Gesetz gehört einfach zu diesen.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Dahinter steht aber kein bzw. kaum tageszeitlicher Lastausgleich, es
geht vielmehr darum, verbraucherferne Energiereserven zu nutzen
(Kohle, Wasserkraft, Kernenergie).
Deren Verteilung sich tageszeitlich ändert. Die österreichischen
Wasserkraftwerke liefern Spitzenstrom nach D, keine Grundlast.
Ok, die Ausnahme beschädigt die Regel. Für Laufwasserkraftwerke
(Niederdruckkraftwerke) ist aber wohl Grundlast der Normalfall (sonst
müßten, abgesehen vom Speichervermögen der Sperranlage - die Maschinen
auf wesentlich mehr als den durchschnittlichen Durchfluß ausgelegt
werden).
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Das ist doch alles andere als neu, das hat doch schon Gottfried
Rössle in "Das MAREN-Modell" ausführlich dargelegt.
Das ist ein Szenario - aber nicht dieses.
Doch, das ist meines, und das diskutiere ich hier.
Als Antwort auf ein Posting diskutierst du ein anderes Szenario?
Nein (s. o.).
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Hast Du bloß keine Ahnung, oder schreibe ich wirklich so
unverständlich?
Wie du schon selbst feststelltest, schreibt von etwas völlig anderem.
Das wurde mir immer noch nicht so recht deutlich.
Post by Siegfried Schmidt
Leider verräts du nur sehr unscharf, über was du eigentlich diskutierst.
Ich dachte, es ginge um genau das, was ich oben aus einem Deiner
früheren Posts zitiert hatte:
- Diskriminierungsfreier Netzzugang für alle
- Marktliche Preisfindung nach momentanem Angebot und Nachfrage
Post by Siegfried Schmidt
Und nur so nebenbei: auf was ich mich bezog, sind nicht 'meine'
Vorstellungen, sondern ein angedachtes Szenario unter vielen möglichen
anderen, das ich sogar für höchst unrealistisch halte. Du kannst die Öko-
und Massemörder-Keule also getrost beiseite lassen und brauchst auch
nicht den BWLer hervorzukehren.
So ganz ohne WiWi (bin übrigens selbst keiner, falls Dich das
beruhigt) kann aber diese Fragen aber nicht sachgerecht diskutieren.
Und den "Ökos", vor allem den Hardlinern, muß man gelegentlich schon
einmal die Frage nach Sinn und Nutzen diverser Verbote und
Regulierungen stellen. Ökosteuern usw. sind ja ganz nett (ich bin
durchaus ein Anhänger von - handelbaren - CO2-Zertifikaten), sie
exportieren aber tendenziell recht gern (wie viele andere
ordnungspolitische Maßnahmen auch) die Probleme ins ferne Ausland.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt heraus Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Siegfried Schmidt
2004-10-20 19:06:15 UTC
Permalink
Hallo Ralf,
Post by Ralf Kusmierz
Und nun möchtest Du mir freundlichst die Unterschiede zu meinen
Vorstellungen bzw. zum MAREN-Modell erläutern, die sehe ich nämlich
irgendwie nicht so.
Dein ganzes vorherige Posting beschäftigt sich mit Abweichungen zu deiner
bevorzugten Modellvorstellung - und jetzt siehst du plötzlich keinen
Unterschied mehr?
Post by Ralf Kusmierz
Post by Siegfried Schmidt
Ich brauche mir nichts zu merken,
Da scheint mir das eigentliche Problem zu liegen.
Scheint mir auch so.
Post by Ralf Kusmierz
Die Herren I. Hoven und W. Schulz u. a. scheinen das ein wenig anders
gesehen zu haben*), wie ich gerade dem Schrittumsverzeichnis meiner
Diplomarbeit (nein, nicht veröffentlicht) entnehme.
(*Kostenorientierte Stromtarife - Forschungsauftrag 22/86,
Bundesweitschaftsministerium, EWI Köln JUni 1986; s. a. Hoven/Schulz,
Kostenorientierte Stromtarife, ZfEw(1988), H. 4, S. 221-239 sowie
Grenzkostenpreisbildung in der Elektrizitätswirtschaft ZfEw(1990), H.
1, S. 41-46)
Die Herren hatten nur leider einen anderen Forschungsgegenstand. Kein
Wunder, daß sie anderes gesehen haben.
Post by Ralf Kusmierz
Tip zum Nachlesen: homogene, fungible Güter; atomistische Märkte.
Preise entstehen im Wettbewerb durch Angebot und Nachfrage - weder
interessieren sich die Anbieter für die wirtschaftliche Lage der
Nachfrager noch diese für die Kostenstruktur der Anbieter - glaub's
mir nicht, ist trotzdem so.
Es ist nicht so, weil in diesem Markt neben dem reinen Handel auch die
Netzführung über den Preis erfolgen soll. Der Endzustand soll eine reine
dezentrale Erzeugerstruktur sein.

Wie oft muß ich den Unterschied zu Maren noch betonen, daß du endlich
einen erkenst?
Post by Ralf Kusmierz
Post by Siegfried Schmidt
Nein, das Netz ist eine reine Durchleitungs- und Verteilungsmaschine
Nicht bei meiner Definition. Was soll diese sinnlose Wortklauberei?
Was soll die sinnlose Einführung neuer Definitionen? Ich diskutiere nicht
das Maren-Szenario.
Post by Ralf Kusmierz
Grundlagen kann ich hier nun wirklich nicht wiederholen - das
von-Stackelbergsche Gesetz gehört einfach zu diesen.
Hast du das Posting überhaupt gelesen? Es ging um die Steuer- und
Auswählbarkeit von Anbietern über den Preis - etwas, was in einem
normalen Markt gar keine Rolle spielt. Im speziellen, ob schnelle
Änderungen von Preisen reaktionsschnelle Produktionsprozesse bevorteilen
oder nicht (das sind sie wieder - die Einflüsse der Kostenstruktur).

Deine Ablehung entspricht ungefähr der Aussage, daß sich die
Produktionsplanung eines Automobilwerks am Absatz des Vortages
orientiert. Du bist mit deiner Argumentation auf der völlig falschen
Baustelle.
Post by Ralf Kusmierz
Ok, die Ausnahme beschädigt die Regel. Für Laufwasserkraftwerke
(Niederdruckkraftwerke) ist aber wohl Grundlast der Normalfall (sonst
müßten, abgesehen vom Speichervermögen der Sperranlage - die Maschinen
auf wesentlich mehr als den durchschnittlichen Durchfluß ausgelegt
werden).
Du liegst komplett falsch. Alle Kuppelstellen haben einen ausgeprägten
Lastgang - bei vielen wechselt sogar die Transportrichtung.
Post by Ralf Kusmierz
Post by Siegfried Schmidt
Als Antwort auf ein Posting diskutierst du ein anderes Szenario?
Nein (s. o.).
Nun offensichtlich wohl doch. Es ging und geht hier nicht um Maren.
Post by Ralf Kusmierz
Ich dachte, es ginge um genau das, was ich oben aus einem Deiner
- Diskriminierungsfreier Netzzugang für alle
- Marktliche Preisfindung nach momentanem Angebot und Nachfrage
Das sind 2 von ein paar Dutzend Merkmalen einer solchen Vorstellung. Da
kann man ebenso pauschal über alle E-Motoren gleichzeitig diskutieren:
die fressen Strom und liefern mechanische Leistung.
Post by Ralf Kusmierz
So ganz ohne WiWi (bin übrigens selbst keiner, falls Dich das
beruhigt) kann aber diese Fragen aber nicht sachgerecht diskutieren.
Und den "Ökos", vor allem den Hardlinern, muß man gelegentlich schon
einmal die Frage nach Sinn und Nutzen diverser Verbote und
Regulierungen stellen.
Du bist schon wieder auf dem völlig falschen Dampfer. Der Erfinder (nicht
nur) dieses speziellen Szenarios ist alles mögliche, aber garantiert kein
Öko. Außerdem sind funktionierende Ideen nicht verboten - um sich um die
Umsetzbarkeit Sorgen zu machen muß dieses erst mal gegeben sein, und
darum geht es eigentlich erst.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Ralf Kusmierz
2004-10-20 22:46:56 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Und nun möchtest Du mir freundlichst die Unterschiede zu meinen
Vorstellungen bzw. zum MAREN-Modell erläutern, die sehe ich nämlich
irgendwie nicht so.
Dein ganzes vorherige Posting beschäftigt sich mit Abweichungen zu deiner
bevorzugten Modellvorstellung - und jetzt siehst du plötzlich keinen
Unterschied mehr?
Hä? Unterschiede zwischen was?
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Die Herren I. Hoven und W. Schulz u. a. scheinen das ein wenig anders
gesehen zu haben*),
Die Herren hatten nur leider einen anderen Forschungsgegenstand.
Wieso das denn?
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
- weder
interessieren sich die Anbieter für die wirtschaftliche Lage der
Nachfrager noch diese für die Kostenstruktur der Anbieter - glaub's
mir nicht, ist trotzdem so.
Es ist nicht so, weil in diesem Markt neben dem reinen Handel auch die
Netzführung über den Preis erfolgen soll. Der Endzustand soll eine reine
dezentrale Erzeugerstruktur sein.
Das Netz (= Übertragungssystem) ist auch "nur" ein Verbraucher und
Erzeuger zugleich. Selbstverständlich muß sich das Netz im Zuge der
Umgestaltung der Versorgungsstruktur den Anforderungen anpassen,
deshalb halte ich eine feste Netzmarge auch für Unfug.

Aber was sollen denn bloß die Probleme der Netzführung sein? Die
Frequenz regelt sich über Angebot und Nachfrage, und die
Leitungsauslastung steuert man eben über die Stufenschaltung an den
Trafos. Was meinst Du denn?
Post by Siegfried Schmidt
Wie oft muß ich den Unterschied zu Maren noch betonen, daß du endlich
einen erkenst?
WELCHER UNTERSCHIED?
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Post by Siegfried Schmidt
Nein, das Netz ist eine reine Durchleitungs- und Verteilungsmaschine
Nicht bei meiner Definition. Was soll diese sinnlose Wortklauberei?
Was soll die sinnlose Einführung neuer Definitionen? Ich diskutiere nicht
das Maren-Szenario.
Also: welcher Unterschied? Was ist anders?
Post by Siegfried Schmidt
Hast du das Posting überhaupt gelesen? Es ging um die Steuer- und
Auswählbarkeit von Anbietern über den Preis - etwas, was in einem
normalen Markt gar keine Rolle spielt.
Häääh?

Im "normalen Markt" wird die jeweils nachgefragte Menge möglichst
kostengünstig erzeugt - wieso sollte der Preis dabei keine Rolle
spielen?
Post by Siegfried Schmidt
Im speziellen, ob schnelle
Änderungen von Preisen reaktionsschnelle Produktionsprozesse bevorteilen
oder nicht (das sind sie wieder - die Einflüsse der Kostenstruktur).
... immer nur Bahnhof ...
Post by Siegfried Schmidt
Deine Ablehung entspricht ungefähr der Aussage, daß sich die
Produktionsplanung eines Automobilwerks am Absatz des Vortages
orientiert. Du bist mit deiner Argumentation auf der völlig falschen
Baustelle.
Dessen Produktionsplanung beruht auf einer Absatzprognose, und wenn
die sich nicht bestätigt, wird sie geändert, und die
Betriebsentscheidung für eine Kraftwerkseinheit orientiert sich
(indirekt) an einer Lastgangprognose (genaugenommen an einer
Preisprognose) für die nächsten Stunden - lohnt sich's -> anmachen,
wenn nicht -> bleibt aus. (Alle paar Minuten ein und aus macht bzw.
will (außer bei Wind und Sonne) natürlich keiner.) Was meinst Du
eigentlich?

Die Reaktionsgeschwindigkeit und die Kostenstruktur interessiert den
Markt nicht, wirklich. Wenn sich der Anbieter bei der Preisprognose
verkalkuliert hat und zu teuer einspeist, muß er entweder runterfahren
(das geht jederzeit, weil jede Anlage naturgemäß jederzeit mit einer
ungeplanten Unterbrechung rechnen muß) oder eben mit Verlust
weiterfahren (was sinnvoll sein kann, um eine Lücke bis zur nächsten
"lukrativen" Periode zu überbrücken). Das Netz und dessen Betrieb
juckt das doch alles nicht.

Ich weiß übrigens nicht, was sich die EVU mit den Flickern im NS-Netz
immer so haben - da könnte man ganz einfach eine Regelmaschine leer
mitlaufen lassen und die Spannungsschwankungen (z. B. aus WK und PhV)
durch die Erregersteuerung plattmachen - käme wahrscheinlich billiger,
als daß jeder kleine Einspeiser separat selber regelt oder gar einen
eigenen Trafo nebst MS-Leitung betreibt (ja, die müßten sich an den
Kosten natürlich beteiligen).
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Ok, die Ausnahme beschädigt die Regel. Für Laufwasserkraftwerke
(Niederdruckkraftwerke) ist aber wohl Grundlast der Normalfall (sonst
müßten, abgesehen vom Speichervermögen der Sperranlage - die Maschinen
auf wesentlich mehr als den durchschnittlichen Durchfluß ausgelegt
werden).
Du liegst komplett falsch. Alle Kuppelstellen haben einen ausgeprägten
Lastgang - bei vielen wechselt sogar die Transportrichtung.
Ja, und? Trotzdem gibt es den Effekt, daß ressourcennah erzeugte
Grundlast netto weitgehend "anderswo" aufgenommen wird. (Überhaupt:
"alle"? Glaube ich nicht.) Habe ich behauptet, daß die Leitungen eine
konstante Belastung haben (was wünschenswert wäre, sie unter
"natürlicher Last" zu fahren)?
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Post by Siegfried Schmidt
Als Antwort auf ein Posting diskutierst du ein anderes Szenario?
Nein (s. o.).
Nun offensichtlich wohl doch. Es ging und geht hier nicht um Maren.
Vielleicht erklärst Du ja doch noch irgendwann den Unterschied ...
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
Ich dachte, es ginge um genau das, was ich oben aus einem Deiner
- Diskriminierungsfreier Netzzugang für alle
- Marktliche Preisfindung nach momentanem Angebot und Nachfrage
Das sind 2 von ein paar Dutzend Merkmalen einer solchen Vorstellung.
Ich höre ...
Post by Siegfried Schmidt
Da
die fressen Strom und liefern mechanische Leistung.
Sehr treffend ... ;-)
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
So ganz ohne WiWi (bin übrigens selbst keiner, falls Dich das
beruhigt) kann aber diese Fragen aber nicht sachgerecht diskutieren.
Und den "Ökos", vor allem den Hardlinern, muß man gelegentlich schon
einmal die Frage nach Sinn und Nutzen diverser Verbote und
Regulierungen stellen.
Du bist schon wieder auf dem völlig falschen Dampfer. Der Erfinder (nicht
nur) dieses speziellen Szenarios
Welches denn nun?
Post by Siegfried Schmidt
ist alles mögliche, aber garantiert kein
Öko. Außerdem sind funktionierende Ideen nicht verboten - um sich um die
Umsetzbarkeit Sorgen zu machen muß dieses erst mal gegeben sein, und
darum geht es eigentlich erst.
Wo siehst Du denn nun Probleme?


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt heraus Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Siegfried Schmidt
2004-10-20 23:46:25 UTC
Permalink
Hallo Ralf,
Post by Ralf Kusmierz
... immer nur Bahnhof ...
Das scheint mir die Quintessenz des Postings zu sein. Warum liesst du dich
nicht einfach in das ein, worauf du antworten willst anstatt irgendwas
anderes heranzuziehen und daraus vom Thema abweichende Schlußfolgerungen zu
ziehen?

Wenn dir nur ein anderes Konzept bekannt ist, meinst du wirklich, daß ich
jetzt beide nebeneinanderlege und dir jeden Unterschied aufzeige damit dir
das Lesen erspart bleibt? Du würdest sehr schnell die zahlreichen
kritischen Punkte finden und hättest meine volle Zustimmung, aber diese
Meta-Diskussion über deine Zurkenntnisnahme von Unterschieden halte ich für
höchst überflüssig und ist meinerseits hiermit beendet, insbesondere da ich
keines von beiden Konzepten vertrete.

Aber der Autor eines der Konzepte schreibt hier mit, den kannst du sogar
direkt aus 1.Hand erreichen.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Ralf Kusmierz
2004-10-21 14:57:21 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ralf Kusmierz
... immer nur Bahnhof ...
Das scheint mir die Quintessenz des Postings zu sein. Warum liesst du dich
nicht einfach in das ein, worauf du antworten willst anstatt irgendwas
anderes heranzuziehen und daraus vom Thema abweichende Schlußfolgerungen zu
ziehen?
Erlaube mir festzustellen, daß ich schlicht von den vorliegenden
Postings im Thread ausging.
Post by Siegfried Schmidt
Wenn dir nur ein anderes Konzept bekannt ist, meinst du wirklich, daß ich
jetzt beide nebeneinanderlege und dir jeden Unterschied aufzeige damit dir
das Lesen erspart bleibt? Du würdest sehr schnell die zahlreichen
kritischen Punkte finden und hättest meine volle Zustimmung, aber diese
Meta-Diskussion über deine Zurkenntnisnahme von Unterschieden halte ich für
höchst überflüssig und ist meinerseits hiermit beendet, insbesondere da ich
keines von beiden Konzepten vertrete.
Aber der Autor eines der Konzepte schreibt hier mit, den kannst du sogar
direkt aus 1.Hand erreichen.
Das wäre sicher sinnvoller, als im luftleeren Raum
weiterzudiskutieren.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt heraus Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Christoph Müller
2004-10-20 10:43:05 UTC
Permalink
Post by Helmut Hullen
Post by Christoph Müller
Einfach mal nachrechnen und checken, wie viel installierte Leistung
mit diesem Konzept im Netz wäre. Alleine die privaten Haushalte
würden eine Leistung zur Verfügung stellen, die sämtlichen in D
installierten Kraftwerken entspricht.
So - würden sie das?
Oder träumst Du das nur?
Ich hab's nachgerechnet. Solltest du auch mal tun.
Post by Helmut Hullen
Warum soll in unserem 8-Familien-Haus jeder Mieter sein BHKW im Keller
betreiben?
Man kann ja auch größere Dinger installieren. Sie müssen halt für den
jeweiligen Anwendungsfall passen.
Post by Helmut Hullen
Post by Christoph Müller
Hinzu käme noch Handel,
Handwerk, Industrie und alles, was sonst noch was zu Heizen hat und
vor der Niedertemperatur noch Strom abzweigen kann. Da wären dann
Kapazitäten im Netz, die die heutigen bei weitem übersteigen
dürften.
Also träumst Du nur.
Also scheinen dir die wesentliche Grundbegriffe der Physik nicht recht
klar zu sein.
Post by Helmut Hullen
Andersrum: der Wärmebedarf ist demnach (insgesamt) viel höher als der
Strombedarf.
So ist es. Auch darüber führt das Bundesamt für Statistik Buch. Kannst
ja mal einen Blick riskieren.

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Helmut Hullen
2004-10-20 13:30:00 UTC
Permalink
Hallo, Christoph,
Post by Christoph Müller
Post by Helmut Hullen
Post by Christoph Müller
Einfach mal nachrechnen und checken, wie viel installierte
Leistung mit diesem Konzept im Netz wäre. Alleine die privaten
Haushalte würden eine Leistung zur Verfügung stellen, die
sämtlichen in D installierten Kraftwerken entspricht.
So - würden sie das?
Oder träumst Du das nur?
Ich hab's nachgerechnet. Solltest du auch mal tun.
Post by Helmut Hullen
Warum soll in unserem 8-Familien-Haus jeder Mieter sein BHKW im
Keller betreiben?
Man kann ja auch größere Dinger installieren. Sie müssen halt für
den jeweiligen Anwendungsfall passen.
"man" - prima!
In unserem 8-Familien-Haus wird "man" in den nächsten 20 Jahren wohl
weder 8 einzelne BHKWs noch 1 8-fach-BHKW installieren. Hat Dein
Rechenmodell das berücksichtigt?
Post by Christoph Müller
Post by Helmut Hullen
Post by Christoph Müller
Hinzu käme noch Handel,
Handwerk, Industrie und alles, was sonst noch was zu Heizen hat
und vor der Niedertemperatur noch Strom abzweigen kann. Da wären
dann Kapazitäten im Netz, die die heutigen bei weitem übersteigen
dürften.
Also träumst Du nur.
Also scheinen dir die wesentliche Grundbegriffe der Physik nicht
recht klar zu sein.
Das ist nicht einzig ein physikalisches Problem. Es kann sich lohnen,
Kraftwerksleistung zu bündeln. Du empfiehlst ja schon, ein 8-fach-BHKW
anstelle von 8 1-fach-BHKWs zu nehmen.
Ich benutze derzeit ein 250000-fach-BHKW.
Post by Christoph Müller
Post by Helmut Hullen
Andersrum: der Wärmebedarf ist demnach (insgesamt) viel höher als
der Strombedarf.
So ist es. Auch darüber führt das Bundesamt für Statistik Buch.
Kannst ja mal einen Blick riskieren.
Für private Haushalte: ca. 80% Raumwärme, ca. 10% Prozesswärme, ca.
10% Strom (im Jahresmittel).

Viele Grüße!
Helmut
Christoph Müller
2004-10-21 15:39:12 UTC
Permalink
Post by Helmut Hullen
Hallo, Christoph,
Post by Christoph Müller
Man kann ja auch größere Dinger installieren. Sie müssen halt für
den jeweiligen Anwendungsfall passen.
"man" - prima!
Auf diesen Kommentar hat die Welt gewartet ;-)
Post by Helmut Hullen
In unserem 8-Familien-Haus wird "man" in den nächsten 20 Jahren wohl
weder 8 einzelne BHKWs noch 1 8-fach-BHKW installieren. Hat Dein
Rechenmodell das berücksichtigt?
Hältst du es für denkbar, dass dein Vermieter gerne Geld verdient? Was
verdient er jetzt an der Heizung der Mieter? Was am Strom der Mieter?
Nichts? Da könntest du Recht haben. Darum ja auch tendenziell lieber die
billigere Ausrüstung. Grade so, dass sie noch zulässig ist. Wenn die
Mieter wegen des billigen Kessels mehr Heizung bezahlen, so juckt ihn
das reichlich wenig.

Nun stelle dir vor, dein Vermieter kommt dank neuer Rahmenbedingungen
auf die Idee, seinen Mietern Strom und Wärme zu verkaufen...
Post by Helmut Hullen
Es kann sich lohnen,
Kraftwerksleistung zu bündeln.
Welche Voraussetzung braucht man dafür, dass sich eine solche Bündelung
lohnt?
Post by Helmut Hullen
Du empfiehlst ja schon, ein 8-fach-BHKW
anstelle von 8 1-fach-BHKWs zu nehmen.
Klar. Es geht IMMER um eine Optimierung. Für einen Wohnblock mit 250
Wohneinheiten 250 Mini-BHKWs hinzustellen, halte ich auch für
übertrieben, weil die Zusammenführung der Leitungen in solchen Fällen
einfacher sein dürfte, als wenn man erst mal kilometerweit die Straßen
aufreißen müsste, um dort neue Leitungen zu verlegen. Je nach dem, wie
so eine Wohnsiedlung aufgebaut ist, kann ich mir auch vorstellen, dass
sich mehrere sehr nahe liegende Gebäude mit einer einzigen Anlage
versorgen lassen. Aber wehe, dieser Zentralanlage fehlt mal was...

Normalerweise lebt man jedoch nicht in so hoch verdichteter Bebauung. In
Einzelhaussiedlungen funktioniert das mit der zentralen Versorgung nicht
mehr so einfach. In solche Gegenden wird gewöhnlich auch keine Fernwärme
gelegt, weil sie viel zu teuer wäre. Stromleitungen werden dort
allerdings schon hin verlegt. Denen ist es egal, in welche Richtung der
Strom fließt. Dort machen die ganz kleinen Dinger Sinn.
Post by Helmut Hullen
Ich benutze derzeit ein 250000-fach-BHKW.
Dann freu' dich dran.
Post by Helmut Hullen
Für private Haushalte: ca. 80% Raumwärme, ca. 10% Prozesswärme, ca.
10% Strom (im Jahresmittel).
Wenn also für die Raumwärme noch Strom ausgekoppelt wird, wird man unter
dem Strich zum Stromeinspeiser. Den selbst produzierten Strom kann man
selber gar nicht verbrauchen. Der "überschuss" geht dann via Netz dort
hin, wo er gebraucht wird. Z.B. in die Betriebe.

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Helmut Hullen
2004-10-23 20:09:00 UTC
Permalink
Hallo, Christoph,
Post by Christoph Müller
Post by Helmut Hullen
In unserem 8-Familien-Haus wird "man" in den nächsten 20 Jahren
wohl weder 8 einzelne BHKWs noch 1 8-fach-BHKW installieren. Hat
Dein Rechenmodell das berücksichtigt?
Hältst du es für denkbar, dass dein Vermieter gerne Geld verdient?
Nein.
Ich habe keinen Vermieter. Ich rechne selbst.
Und ich würde nicht in ein eigenes Kraftwerk investieren - rentiert
sich nicht.
Post by Christoph Müller
Post by Helmut Hullen
Es kann sich lohnen,
Kraftwerksleistung zu bündeln.
Welche Voraussetzung braucht man dafür, dass sich eine solche
Bündelung lohnt?
Gestatte mir, BWL-Themen nicht hier zu erörtern.
Post by Christoph Müller
Post by Helmut Hullen
Du empfiehlst ja schon, ein 8-fach-BHKW
anstelle von 8 1-fach-BHKWs zu nehmen.
Klar. Es geht IMMER um eine Optimierung. Für einen Wohnblock mit
250 Wohneinheiten 250 Mini-BHKWs hinzustellen, halte ich auch für
übertrieben,
Aha.
Post by Christoph Müller
Post by Helmut Hullen
Für private Haushalte: ca. 80% Raumwärme, ca. 10% Prozesswärme,
ca. 10% Strom (im Jahresmittel).
Wenn also für die Raumwärme noch Strom ausgekoppelt wird, wird man
unter dem Strich zum Stromeinspeiser. Den selbst produzierten Strom
kann man selber gar nicht verbrauchen. Der "überschuss" geht dann
via Netz dort hin, wo er gebraucht wird. Z.B. in die Betriebe.
Wärme wird am ehesten abends und morgens gebraucht. Strom nicht.

Viele Grüße!
Helmut
Ralf Kusmierz
2004-10-23 23:26:16 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Helmut Hullen
Post by Christoph Müller
Hältst du es für denkbar, dass dein Vermieter gerne Geld verdient?
Nein.
Ich habe keinen Vermieter. Ich rechne selbst.
Und ich würde nicht in ein eigenes Kraftwerk investieren - rentiert
sich nicht.
Und warum nicht? Weil:

- der Erlös für den eingespeisten Strom zu niedrig ist
- die Anlagenkosten zu hoch sind
- die Betriebskosten zu hoch sind?

Unter welcher Umständen würde das "rentiert sich nicht" also nicht
zutreffen? (Solche Überlegungen nennt man auch
"betriebswirtschaftlich" - vorausschauend sind sie auch nicht falsch.)

Zu den Erlösen ist zu fragen, ob sie marktgerecht sind (wobei von den
EVU "gewährte" Einspeisungsvergütungen die Marktpreise genausowenig
widerspiegeln wie gesetzlich vorgeschriebene - über marktliche Fragen
kann man zwar Prognosen abgeben, aber letztlich muß die endgültige
Entscheidung natürlich der markt selbst treffen). Die Anlagenkosten
sind sehr weitgehend eine Frage der Seriengröße, und bei den
Betriebskosten ist der maßgebliche Kostenanteil sicher nicht durch die
Betriebsstoffkosten gegeben, weil die Veredelung unter allen
volkswirtschaftlichen Bedingungen immer dazu führt, daß ein Mehrwert
geschaffen wird - selbstverständlich steigen die Stromkosten mit den
Primärenergieträgern mit und liegen immer über diesen; der
wirtschaftlich entscheidende Punkt ist die Möglichkeit der
Kuppelproduktion, also technisch die KW-Kopplung. Der kritische Punkt
könnten also die Wartungskosten sein, und die hängen
selbstverständlich von der Ausgereiftheit der Anlagen und mithin
ebenfalls von der Seriengröße ab.
Post by Helmut Hullen
Post by Christoph Müller
Welche Voraussetzung braucht man dafür, dass sich eine solche
Bündelung lohnt?
Gestatte mir, BWL-Themen nicht hier zu erörtern.
Abgelehnt. Entweder wird hier mit sachgerechten Argumenten diskutiert,
oder man hält sich geschlossen.
Post by Helmut Hullen
Post by Christoph Müller
Wenn also für die Raumwärme noch Strom ausgekoppelt wird, wird man
unter dem Strich zum Stromeinspeiser. Den selbst produzierten Strom
kann man selber gar nicht verbrauchen. Der "überschuss" geht dann
via Netz dort hin, wo er gebraucht wird. Z.B. in die Betriebe.
Wärme wird am ehesten abends und morgens gebraucht. Strom nicht.
Strom wird immer gebraucht, und Tageszeiten sind relativ (Zeitzonen),
zudem läßt sich Wärme speichern.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt heraus Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Thomas Einzel
2004-10-24 11:42:02 UTC
Permalink
Helmut Hullen wrote:
...
Post by Helmut Hullen
Post by Christoph Müller
Wenn also für die Raumwärme noch Strom ausgekoppelt wird, wird man
unter dem Strich zum Stromeinspeiser. Den selbst produzierten
Strom kann man selber gar nicht verbrauchen. Der "überschuss"
geht dann via Netz dort hin, wo er gebraucht wird. Z.B. in die
Betriebe.
Wärme wird am ehesten abends und morgens gebraucht. Strom nicht.
In diesem Zusammenhang geht mir durch den Kopf: wenn man den Strom
eines BHKW nicht einspeist, sondern nur für den Betrieb einer
Wärmepumpe verwendet, also das Gesamtsystem BHKW und Wärmepumpe nur
für den Wärmebedarf nutzt, sollte doch der Gesamtwirkungsgrad unnd
dier Einspareffekt höher sein... Einen größeren Pufferspeicher zur
Vermeidung geringer "Taktzeiten" ist klar.

Das Gesamtsystem würde also immer nur zur Wärmeerzeugung eingesetzt.

(Ob sich das betriebswirtschaftlich rentiert ist eine andere Frage,
auch eine von Preis und Unterhaltungskosten)

Thomas
Helmut Hullen
2004-10-24 13:23:00 UTC
Permalink
Hallo, Thomas,
Post by Thomas Einzel
Post by Helmut Hullen
Wärme wird am ehesten abends und morgens gebraucht. Strom nicht.
In diesem Zusammenhang geht mir durch den Kopf: wenn man den Strom
eines BHKW nicht einspeist, sondern nur für den Betrieb einer
Wärmepumpe verwendet, also das Gesamtsystem BHKW und Wärmepumpe nur
für den Wärmebedarf nutzt, sollte doch der Gesamtwirkungsgrad unnd
dier Einspareffekt höher sein... Einen größeren Pufferspeicher zur
Vermeidung geringer "Taktzeiten" ist klar.
Wenn ich den Platz dafür im Keller oder auf der Veranda bereitstelle
...

In unserem 8-Familien-Haus wäre eine der Voraussetzungen für eine auch
nur näherungsweise wirtschaftliche Lösung, dass alle Haushalte daran
angeschlossen werden.
Aber vor der Tür liegt die Fernwärme-Leitung.
Post by Thomas Einzel
Das Gesamtsystem würde also immer nur zur Wärmeerzeugung
eingesetzt.
(Ob sich das betriebswirtschaftlich rentiert ist eine andere Frage,
auch eine von Preis und Unterhaltungskosten)
Hat aber dann fast nichts mehr mit E-Technik zu tun, insbesondere
nicht mit Verbund-Technik usw.

Viele Grüße!
Helmut
Christoph Müller
2004-10-19 07:06:30 UTC
Permalink
Post by Juergen Bors
Was ist eigentlich daran ökologisch, wenn jemand Strom ins Netz pustest,
der Kraftwerkbetreiber dafür sein Kraftwerk auf einem schlechteren
Wirkungsgrad fahren muss, denn einen Kraftwerksmangel gibt es in
Deutschland nicht wirklich.
Missmanagement ist nur selten ökologisch. Wenn genug Strom im Netz ist,
gebietet der gesunde Menschenverstand, keine weiteren Rohstoffe mehr
verbrennen, um noch mehr Strom zu produzieren.

Wenn die Anlagen nicht in der Lage sind, in solchen Fällen die
Rohstoffverbrennung einzustellen, dann taugen diese nichts. Denn dann
sorgen sie für unnötige Rohstoffverbrennung und Verschwendung.
Post by Juergen Bors
Was ist daran ökonomisch, wenn Stromkunden die überhöhten
Einspeisepreise des BHKW zahlen?
Es geht darum, die Stromkunden selbst zu BHKW-Betreibern zu machen. Das
spart teure Fernwärmeleitungen. Wechselt man ständig zwischen Einspeiser
und Produzent, ist das Strompreisniveau egal. Dann geht es nur noch
darum, wann man bezieht und wann man produziert. Ist der Strompreis und
der eigene Wärmebedarf aktuell hoch, dann startet man seine
Strom-Wärme-Kopplung, weil das dann für den Betreiber so wirtschaftlich
ist, dass ein Automat das leicht erkennen kann.
Post by Juergen Bors
Was passiert wohl, wenn die EU meint,
dass diese Zahlungen eine Wettbewerbsverzehrung darstellt (IMO laufen
Klagen in der Richtung) und dieses Sponsoring urplötzlich eingestellt
wird. Wie ökonomisch ist die Anlage dann?
Da soll die EU erst mal zeigen, wie man einen Regler, der Angebot und
Nachfrage miteinander in Einklang bringt, als Wettbewerbsverzerrung
bezeichnen kann.

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Helmut Hullen
2004-10-19 08:41:00 UTC
Permalink
Hallo, Christoph,
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Was ist daran ökonomisch, wenn Stromkunden die überhöhten
Einspeisepreise des BHKW zahlen?
Es geht darum, die Stromkunden selbst zu BHKW-Betreibern zu machen.
Das spart teure Fernwärmeleitungen.
???
Post by Christoph Müller
Wechselt man ständig zwischen
Einspeiser und Produzent, ist das Strompreisniveau egal.
???
Die Tauschwirtschaft hat bisher nie funktioniert, nicht mal in der
Familie.
Post by Christoph Müller
Dann geht
es nur noch darum, wann man bezieht und wann man produziert. Ist
der Strompreis und der eigene Wärmebedarf aktuell hoch, dann
startet man seine Strom-Wärme-Kopplung,
Und was ist, wenn der Strombedarf hoch, der Wärmebedarf aber minimal
ist?

Es ist imnmer wieder schön zu beobachten, wie Leute Utopien
nachlaufen.

Viele Grüße!
Helmut
Christoph Müller
2004-10-20 11:01:24 UTC
Permalink
Hallo Helmut,
Post by Helmut Hullen
Post by Christoph Müller
Es geht darum, die Stromkunden selbst zu BHKW-Betreibern zu machen.
Das spart teure Fernwärmeleitungen.
???
???
Post by Helmut Hullen
Post by Christoph Müller
Wechselt man ständig zwischen
Einspeiser und Produzent, ist das Strompreisniveau egal.
???
Die Tauschwirtschaft hat bisher nie funktioniert, nicht mal in der
Familie.
Aber Handel hat schon immer funktioniert. Weltweit und über
Jahrtausende. Welches Problem hast du?
Post by Helmut Hullen
Und was ist, wenn der Strombedarf hoch, der Wärmebedarf aber minimal
ist?
Dann hängt es davon ab, wie viel für den Strom geboten wird, wie viel
Wärme noch sinnvoll unterzubringen ist und wie sich der Strompreis wohl
in der nächsten Zeit entwickeln wird. Letzteres lässt sich aus früheren
statistischen Aufzeichnen abschätzen.
Post by Helmut Hullen
Es ist imnmer wieder schön zu beobachten, wie Leute Utopien
nachlaufen.
Ist solcher Umgangston hier usus?

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Helmut Hullen
2004-10-20 13:30:00 UTC
Permalink
Hallo, Christoph,
Post by Christoph Müller
Post by Helmut Hullen
Es ist imnmer wieder schön zu beobachten, wie Leute Utopien
nachlaufen.
Ist solcher Umgangston hier usus?
Klar: richtige Benennung ist hier Usus.

Viele Grüße!
Helmut
Juergen Bors
2004-10-19 19:27:18 UTC
Permalink
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Was ist eigentlich daran ökologisch, wenn jemand Strom ins Netz pustest,
der Kraftwerkbetreiber dafür sein Kraftwerk auf einem schlechteren
Wirkungsgrad fahren muss, denn einen Kraftwerksmangel gibt es in
Deutschland nicht wirklich.
Missmanagement ist nur selten ökologisch. Wenn genug Strom im Netz ist,
gebietet der gesunde Menschenverstand, keine weiteren Rohstoffe mehr
verbrennen, um noch mehr Strom zu produzieren.
Ja, das frage ich dich ja gerade: Wozu ein Blockheizkraftwerk?
Wenn ein Blockheizkraftwerk im Taktbetrieb betrieben wird, wird im runde
im gleichen Takt ein anderes Kraftwerk in der Energieabgabe geändert, da
die Energieabnahme weitestgehend konstant ist.

Im letzten Posting versuchte ich dir klar zu machen, dass man dadurch
Anheiz- und Abkühlverluste hat, die es im Grunde im gleichen Maße noch
mal im Kraftwerk gibt, weil die Abgabeleistung verändert werden muss.
Das Missmanagement macht also der BHKW Betreiber, denn Energie ist ja
normalerweise genug da, wenn du deinen Generator zuschalten willst.
Post by Christoph Müller
Wenn die Anlagen nicht in der Lage sind, in solchen Fällen die
Rohstoffverbrennung einzustellen, dann taugen diese nichts. Denn dann
sorgen sie für unnötige Rohstoffverbrennung und Verschwendung.
Informiere dich mal, wie ein Kraftwerk betrieben wird und was
kostenerhöhende Faktoren bei einem Kraftwerksbetreiber und Netzbetreiber
sind.

Bei der von dir vorgeschlagenen Betriebsweise würde dir ein normaler
Netzbetreiber im echten Wettbewerb keinen Cent für deinen produzierten
Strom geben.
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Was ist daran ökonomisch, wenn Stromkunden die überhöhten
Einspeisepreise des BHKW zahlen?
Es geht darum, die Stromkunden selbst zu BHKW-Betreibern zu machen.
Ich wohne zur Miete. Ich glaube, mein Vermieter hätte wirklich was
dagegen, wenn ich auf so eine Idee kommen würde. Geh auf eine Insel
(Neuwerk) und versuche da mal Strom zu produzieren, dann wirst du
merken, was alles nicht geht.
Post by Christoph Müller
Das spart teure Fernwärmeleitungen.
Was willst du damit sagen? Beispiel: In Neumünster gibt es ein
Kohlekraftwerk mitten in der Stadt. Wenn man das Kohlekraftwerk mit
Fernwärme betreibt, wird ein Gesamtwirkungsgrad des Kraftwerkes von
schätzungsweise 42% erreicht. Ohne könnte er bei 45% liegen, weil die
Fahrweise für die Nutzung der Fernwärme geändert werden muss. Trotzdem
rechnet sich ein Fernwärmenetz ökonomisch, weil man so bei den Kunden
Strom und Wärme verkaufen kann. Dass dadurch etliche Häuser und
Wohnungen mit einer derart sauberen Heizung geheizt werden, wie es keine
private, auf fossile Brennstoffe basierende Heizung hinbekommt, kannst
du dir mal so im ökologischen Sinne durch den Kopf gehen lassen.
Post by Christoph Müller
Wechselt man ständig zwischen Einspeiser
und Produzent, ist das Strompreisniveau egal.
Kannst du diesen Gedankengang mal in klare Worte fassen? Willst du damit
sagen, wenn du deinen Strom selbst produzierst, ist es völlig egal, dass
die produzierte Kilowattstunde 65 Cent kostet, im ökologischen Sinne
sogar noch weit mehr? (Was kostet es denn wohl an Energie und
Rohstoffen, wenn für eine Stadt wie Hamburg für jedes Haus ein eigenes
BHKW gebaut werden muss? Bedenke bitte: Hamburg ist voll mit Strom und
sicherlich auch mit Heizungen versorgt.
Post by Christoph Müller
Dann geht es nur noch
darum, wann man bezieht und wann man produziert.
Irrtum. Man baut nicht eine Maschine weil es geht, sondern weil sie
einen ökonomischen Sinn macht oder den Komfort erhöht. Ein BHKW erfüllt
diese Punkte in den meisten Fällen langfristig gesehen nicht.
Post by Christoph Müller
Ist der Strompreis und
der eigene Wärmebedarf aktuell hoch, dann startet man seine
Strom-Wärme-Kopplung, weil das dann für den Betreiber so wirtschaftlich
ist, dass ein Automat das leicht erkennen kann.
Dazu müsstest du erst mal so wirtschaftlich produzieren, dass es sich
lohnt. Zwar zahlt Mieter Willi 16 oder 18 Cent pro Kilowattstunde, doch
der verbraucht auch bloß 1500 kWh pro Jahr.

Wenn ein Netzbetreiber einen Kunden hat, der so 100.000.000 kWh
verbraucht, der zahlt dann vielleicht 3 Cent für die Kilowattstunde. Und
das ist kein Extrem. Sprich: Wenn der Netzbetreiber Geld verdienen will,
darf der produzierte Strom sicher nicht mehr als 3...5 Cent kosten.

Wenn hier vorgerechnet wird, dass bei einem künstlich hochgehaltenem
Einspeisepreis von etwa 90 Cent pro kWh ein BHKW 7000 von 8760 möglichen
Stunden pro Jahr laufen muss, damit es Geld in dem Jahr verdient, kannst
du dir ausrechnen, wie lange du im Kalten sitzen darfst, wenn die
gleiche Anlage nur anspringt, wenn der gezahlte Strompreis bei
mindestens 6 Cent pro kWh liegen soll. Das dürfte maximal 2 mal an den
Wochentagen Mittags um 11 und Abends um 18 Uhr sein, jeweils für ein,
zwei Stunden. Dann würde dein BHKW nie Geld einbringen und du ganz schön
heftig im Kalten sitzen.

Deine Ideen sind zwar nett, aber etwas unausgegohren. Ich beende die
Diskussion hier, da ich noch mehr auf dem Zettel habe.
--
Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Bors
---
Michael Rübig
2004-10-20 07:53:53 UTC
Permalink
Hi,
Post by Juergen Bors
Ja, das frage ich dich ja gerade: Wozu ein Blockheizkraftwerk?
Wenn ein Blockheizkraftwerk im Taktbetrieb betrieben wird, wird im runde
im gleichen Takt ein anderes Kraftwerk in der Energieabgabe geändert, da
die Energieabnahme weitestgehend konstant ist.
Im letzten Posting versuchte ich dir klar zu machen, dass man dadurch
Anheiz- und Abkühlverluste hat, die es im Grunde im gleichen Maße noch
mal im Kraftwerk gibt, weil die Abgabeleistung verändert werden muss.
Das Missmanagement macht also der BHKW Betreiber, denn Energie ist ja
normalerweise genug da, wenn du deinen Generator zuschalten willst.
Was ist der Unterschied zwischen Zu- und Abschalten eines BHKW von z.B.
10KW und dem Zu- und Abschalten einer 10KW elektrischen Heizung, oder
sonstigen Verbrauchern?

Beides sind Lastschwankungen, die z.B. das KKW betreffen.

Wenn es nun sehr viele KKWS gibt, dann sollte die mittlere
Einspeiseleistung relativ konstant sein, da kaum alle BHKWs gleichzeitig
ein und ausschalten.

Ich sehe den Unterschied zwischen Zu- und Abschaltung eines BHKWs und
Zu- und Abschaltung eines Verbrauchers einfach nicht.

Der Unterschied für das große Kraftwerk ist nur eine geringere
Nennleistung. Bei vielen BHKWs kann man dann halt ein KKW oder so
abschalten. Sonst ändert sich nichts.

Viele BHKWs erzeugen im wesentlichen eine konstante Leistung, auch wenn
eine einzelnes ständig zwischne 0% und 100% wechselt.

Und die tageszeitlichen Unterschiede haben sowohl auf BHKW-Seite als
auch auf Verbraucherseite, das ist also auch nichts neues.

Michael
Juergen Bors
2004-10-20 20:29:17 UTC
Permalink
Post by Michael Rübig
Hi,
Post by Juergen Bors
Ja, das frage ich dich ja gerade: Wozu ein Blockheizkraftwerk?
Wenn ein Blockheizkraftwerk im Taktbetrieb betrieben wird, wird im runde
im gleichen Takt ein anderes Kraftwerk in der Energieabgabe geändert, da
die Energieabnahme weitestgehend konstant ist.
Im letzten Posting versuchte ich dir klar zu machen, dass man dadurch
Anheiz- und Abkühlverluste hat, die es im Grunde im gleichen Maße noch
mal im Kraftwerk gibt, weil die Abgabeleistung verändert werden muss.
Das Missmanagement macht also der BHKW Betreiber, denn Energie ist ja
normalerweise genug da, wenn du deinen Generator zuschalten willst.
Was ist der Unterschied zwischen Zu- und Abschalten eines BHKW von z.B.
10KW und dem Zu- und Abschalten einer 10KW elektrischen Heizung, oder
sonstigen Verbrauchern?
CM geht davon aus, dass sich jeder ein BHKW hinstellt. Dann ist es ein
Problem, wenn Morgens um 5 Uhr 1000 BHKW anspringen.
Post by Michael Rübig
Beides sind Lastschwankungen, die z.B. das KKW betreffen.
KKW wohl am allerwenigsten, schnelle Lastschwankungen werden mit anderen
Kraftwerken ausgeregelt. (Gas z.B.)
Post by Michael Rübig
Wenn es nun sehr viele KKWS gibt, dann sollte die mittlere
Einspeiseleistung relativ konstant sein, da kaum alle BHKWs gleichzeitig
ein und ausschalten.
Wenn sie, wie gewünscht wurde, nur anspringen, wenn Wärme gebraucht
wird, ergibt sich durchaus eine deutliche Spitze. Genauso wie der
"Automat", der nur das BHKW einschaltet, wenn die Einspeisepreise hoch
sind. :-)
Post by Michael Rübig
Ich sehe den Unterschied zwischen Zu- und Abschaltung eines BHKWs und
Zu- und Abschaltung eines Verbrauchers einfach nicht.
Ein BHKW sitzt beim Endverbraucher im Niederspannungsnetz, einfach
gesagt: Die ungünstigste Stelle im Netz um Spannung einzuspeisen, weil
dies Spannungsschwankungen im Netz verursacht. Deinen Nachbarn wird
sowas freuen, wenn die Helligkeit der Lampen ständig schwankt. Selbst
kleinere Windkraftanlagen haben deshalb oft die Auflage, wenigstens auf
10 kV Ebene einzuspeisen.
Post by Michael Rübig
Der Unterschied für das große Kraftwerk ist nur eine geringere
Nennleistung. Bei vielen BHKWs kann man dann halt ein KKW oder so
abschalten. Sonst ändert sich nichts.
Nein, man kann eben kein Kraftwerk abschalten, weil das Kraftwerk sofort
Strom liefern muss, wenn die BHKW ausschalten. Ein nicht unbedeutender
Teil der vom Kraftwerk produzierten Energie geht in die Eigenversorgung
eines Kraftwerkes. (Kühlwasserpumpen usw) Dieser Eigenverbrauch ist
relativ konstant, egal wie viel Strom abgegeben wird. Je niedriger man
ein Kraftwerk fährt, um so schlechter wird dadurch der Wirkungsgrad.
Jedes zusätzliche einspeisende Kraftwerk verschlechtert also den
Wirkungsgrad eines großen Kraftwerkes. Wenn dieses große Kraftwerk ganz
abgeschaltet wird, hast du keine konstante Spannung mehr im Netz und die
Stromverteilung im Netz wäre nicht mehr definiert, es sei denn ein BHKW
würde 24 h/d laufen und um 11 Uhr morgens mehr Energie ins Netz speisen
wie morgens um 5 Uhr. Das würde aber auch bedeuten, dass das BHKW
irgendwo seine Heizleistung lassen muss, was jedes größere Kraftwerk
durch Kühlung (z.B. Kühltürme) löst. Wenn du die ungenutzte Wärme aber
zu 50% in die Umwelt bläst, was ist dann an dem BHKW besser wie an einem
großem Kraftwerk?
Post by Michael Rübig
Viele BHKWs erzeugen im wesentlichen eine konstante Leistung, auch wenn
eine einzelnes ständig zwischne 0% und 100% wechselt.
Und du heizt auch genausoviel im Hochsommer bei 28 Grad Außentemperatur,
wie im Winter bei -5 Grad? Das wäre mir jetzt aber neu...
Post by Michael Rübig
Und die tageszeitlichen Unterschiede haben sowohl auf BHKW-Seite als
auch auf Verbraucherseite, das ist also auch nichts neues.
Auf der Verbraucherseite merkst du von den Schwankungen weitengehens
nichts, weil sich die Netzbetreiber (Stufenschalter) und der
Kraftwerksverbund drum kümmert.

Stromversorgung heißt halt nicht nur Generator am Netz anschließen und
drehen lassen. Da gehört mehr dazu.
--
Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Bors
---
Christoph Müller
2004-10-21 16:05:04 UTC
Permalink
Post by Juergen Bors
Post by Michael Rübig
Was ist der Unterschied zwischen Zu- und Abschalten eines BHKW von z.B.
10KW und dem Zu- und Abschalten einer 10KW elektrischen Heizung, oder
sonstigen Verbrauchern?
CM geht davon aus, dass sich jeder ein BHKW hinstellt. Dann ist es ein
Problem, wenn Morgens um 5 Uhr 1000 BHKW anspringen.
Nach dieser Theorie werden aber mit der Aktivität der Menschen auch
andere Dinge aktiv. Z.B. massenweise Kaffeemaschinen und Herde. Zudem
startet mit dem Erwachen der Menschen auch der Verkehr. Sollte dann
trotzdem (wider Erwarten) der Strompreis absolut in den Keller fallen,
so dass sich eine Einspeisung ins Netz nicht mehr lohnt, so kann man den
selbst produzierten Strom notfalls auch in einem billigen Heizstab in
die Heizung zurückführen. Dann hat man das, was man jetzt auch schon
hat: einen Ofen, der ausschließlich Wärme produziert. Ob sich die Leute
tatsächlich so verhalten, sei mal dahin gestellt. Ich persönlich glaube
eher weniger daran.
Post by Juergen Bors
KKW wohl am allerwenigsten, schnelle Lastschwankungen werden mit anderen
Kraftwerken ausgeregelt. (Gas z.B.)
KKW kann KernKraftWerk oder KellerKraftWerk heißen ;-)
Mit ersterem geht nichts mit der Ausregelung von Lastschwankungen. Mit
zweiterem ginge das automatischen Stromhandel sogar sehr gut.
Post by Juergen Bors
Wenn sie, wie gewünscht wurde, nur anspringen, wenn Wärme gebraucht
wird, ergibt sich durchaus eine deutliche Spitze.
Wenn so primitiv geregelt würde, dann bräuchte man keinen automatischen
Stromhandel.
Post by Juergen Bors
Genauso wie der
"Automat", der nur das BHKW einschaltet, wenn die Einspeisepreise hoch
sind. :-)
Diese Automaten werden sicher auch Erfahrungswerte haben, weil sie mit
Uhr, Sensoren, Speicherplatz und etwas Computerkapazität ausgestattet
sein werden. Ist in den Wärmespeichern (z.B. Warmwasser oder Gebäude)
die Temperatur an der unteren Grenze, so wird es Zeit, dass bald wieder
Wärme nachgeschoben wird. Da kann man nicht noch lange auf bessere
Strompreise warten. Wenn andererseits die Wärmespeicher voll sind, wird
man die Abwärme wegwerfen müssen, wenn Strom produziert wird. Also muss
der Strompreis dann so hoch werden, dass damit auch die Abwärme zu
mindestens 100% bezahlt werden kann. Dazwischen ist jedes Szenario denkbar.
Post by Juergen Bors
Ein BHKW sitzt beim Endverbraucher im Niederspannungsnetz, einfach
gesagt: Die ungünstigste Stelle im Netz um Spannung einzuspeisen,
bzw. abzugreifen.
Post by Juergen Bors
weil
dies Spannungsschwankungen im Netz verursacht.
Die Spannung bricht auch dann ein, wenn Leistung gezogen wird. Sie
steigt, wenn eingespeist wird. Hat man beides, gleicht sich das
statistisch aus.
Post by Juergen Bors
Deinen Nachbarn wird
sowas freuen, wenn die Helligkeit der Lampen ständig schwankt. Selbst
kleinere Windkraftanlagen haben deshalb oft die Auflage, wenigstens auf
10 kV Ebene einzuspeisen.
Dürfte weniger mit der Windkraft, sondern vielmehr mit der angebotenen
Leistung zusammen hängen. Es ist kaum anzunehmen, dass ein Windrad mit
nur 10 kW nur noch in eine 110 kV-Leitung einspeisen könnte.
Post by Juergen Bors
Jedes zusätzliche einspeisende Kraftwerk verschlechtert also den
Wirkungsgrad eines großen Kraftwerkes.
Sollen die Großdampfbetreiber machen, was sie für ihre Anlagen für
richtig halten. Die Mini-BHKWs werden mit Sicherheit nicht allesamt von
einen Tag auf den Anderen in Betrieb genommen werden. Deren Leistung
wird allmählich zunehmen. Für die Großdampfbetreiber bedeutet das, dass
sie mit der Größe der Anlagen etwas jonglieren müssen, wenn sie
wirtschaftlich bleiben wollen. Das ist eine ganz normale
Optimierungsaufgabe, die eigentlich niemanden überfordern sollte. Nimmt
man ein großes Kraftwerk vom Netz, müssen ein paar kleinere stärker
laufen, damit die dann etwas verminderte nachgefragte Leistung wieder
mit optimalem Wirkungsgrad produziert werden kann.
Post by Juergen Bors
Wenn dieses große Kraftwerk ganz
abgeschaltet wird, hast du keine konstante Spannung mehr im Netz und die
Stromverteilung im Netz wäre nicht mehr definiert,
Wozu gibt es Umspannwerke? Haben die nur Trafos mit einer einzigen
Anzapfung?

Servus
Christoph Müller
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Juergen Bors
2004-10-22 18:33:28 UTC
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Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Post by Michael Rübig
Was ist der Unterschied zwischen Zu- und Abschalten eines BHKW von z.B.
10KW und dem Zu- und Abschalten einer 10KW elektrischen Heizung, oder
sonstigen Verbrauchern?
CM geht davon aus, dass sich jeder ein BHKW hinstellt. Dann ist es ein
Problem, wenn Morgens um 5 Uhr 1000 BHKW anspringen.
Nach dieser Theorie werden aber mit der Aktivität der Menschen auch
andere Dinge aktiv. Z.B. massenweise Kaffeemaschinen und Herde.
Zudem startet mit dem Erwachen der Menschen auch der Verkehr.
Beim Vehrkehr braucht man nicht wirklich viel Strom... ;-)
Post by Christoph Müller
Sollte dann
trotzdem (wider Erwarten) der Strompreis absolut in den Keller fallen,
so dass sich eine Einspeisung ins Netz nicht mehr lohnt, so kann man den
selbst produzierten Strom notfalls auch in einem billigen Heizstab in
die Heizung zurückführen. Dann hat man das, was man jetzt auch schon
hat: einen Ofen, der ausschließlich Wärme produziert.
Oh toll. Ein Ofen, der Lärm und Schwingungen produziert, aus 1000 Teilen
besteht, das doppelte einer Ölheizung kostet und einen schlechteren
Wirkungsgrad besitzt. Das wollte doch schon immer jeder Kunde haben.
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
KKW wohl am allerwenigsten, schnelle Lastschwankungen werden mit anderen
Kraftwerken ausgeregelt. (Gas z.B.)
KKW kann KernKraftWerk oder KellerKraftWerk heißen ;-)
Mit ersterem geht nichts mit der Ausregelung von Lastschwankungen. Mit
zweiterem ginge das automatischen Stromhandel sogar sehr gut.
Wobei man sich mal überlegen darf, warum es sich lohnen sollte, dass
jeder ein Kraftwerk im Keller stehen haben sollte. Überlege mal: Was
soll so ein Kraftwerk leisten? Im Jahresdurchschnitt verbraucht ein
Haushalt weniger als 400 W. Wenn keiner zu Hause ist, läuft vielleicht
eine Umwälzpumpe, einige Standby Geräte (Telefonanlage, Fax, Schaltuhren
usw), also deutlich weniger wie 200 Watt.

Wenn es ganz hart kommt, läuft der Tümmler, die Waschmaschine, der
Staubsauger und der Herd gleichzeitig, das sind dann etwa 10 bis 12 kW.

Du siehst also das Problem: Wenn du den eigenen Grundlaststrom mit dem
Kellerkraftwerk produzieren willst, ist das relativ einfach, ob es
sinnvoll ist, ist eine andere Frage.

Nun schaltest du aber den Staubsauger an und erwartest auch, dass dessen
1 kW Motor trotz des Einschaltstromes des Verbrauchers auch anspringt,
ohne dass dein Fax ein Reset wegen Netzausfall ausführt. Du ziehst also
sehr kurzzeitig und kurzfristig 7 kW für den Einschaltstrom. Bringe das
mal einem einzelnem Kellerkraftwerk bei. Sicher, man könnte solche
Spitzen mit einem dicken Satz Bleiakkus und einem elektronischem
Hochleistungsspannungswandler abbuffern und so einem Kraftwerk die
Chance geben, nachzuregeln, damit wenigstens dieser 1 kW geliefert
werden kann und jetzt kommt das nächste Problem: Was passiert, wenn der
Motor abgeschaltet wird? Dann liefert dein Kraftwerk noch immer 1 kW, du
brauchst aber nur noch 200 Watt. Sicher kann man mit weiteren
technischen Spielereien auch noch die Überspannung und
Frequenzschwankungen in den Griff bekommen, aber so wird das Kraftwerk
immer teurer und komplizierter.

Grundsätzlich gibt es genau dieses Problem auch, wenn man 20 solcher
Kellerkraftwerke über ein Netz verbindet, nur verkleinert es einerseits
den nötigen Regelhub wenn eine einzelne Last zugeschaltet wird und fängt
auch die Einschaltströme auf ein erträgliches Maß ab.

Jetzt könnte man auf die Idee kommen, dass es wenig Sinn macht, dass 20
Kraftwerke etwa 10 Stunden am Tag nur Grundlast liefern, wenn das
Gleiche auch zwei oder vier könnten, schließlich hat man ja ein Netz. So
kommt man schließlich nach einiger Überlegung darauf, dass das beste
dynamische Verhalten bei bester Kraftwerksausnutzung (Nennlast) nur mit
Kraftwerken verschiedener Größe (1-3 kW, 2-6 kW, 5-11 kW, 10-22 kW z.B.)
erzielbar ist. Eine Ausfallsicherheit ergibt sich aus dem vervielfachen
der verschiedenen Kraftwerke, was letztendlich dem entspricht, wie heute
ein Energieversorgungsnetz grundsätzlich strukuriert wird.

Alles andere ist Unsinn.
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Wenn sie, wie gewünscht wurde, nur anspringen, wenn Wärme gebraucht
wird, ergibt sich durchaus eine deutliche Spitze.
Wenn so primitiv geregelt würde, dann bräuchte man keinen automatischen
Stromhandel.
Frage: Wer soll es regeln?
Wenn ein Überangebot da ist (Die Stromversorger haben genug Kraftwerke),
würde die effektivste Antwort auf die Frage sein, dass du Strom liefern
willst: "Lass deine Anlage aus." Und nun?
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Genauso wie der
"Automat", der nur das BHKW einschaltet, wenn die Einspeisepreise hoch
sind. :-)
Diese Automaten werden sicher auch Erfahrungswerte haben, weil sie mit
Uhr, Sensoren, Speicherplatz und etwas Computerkapazität ausgestattet
sein werden. Ist in den Wärmespeichern (z.B. Warmwasser oder Gebäude)
die Temperatur an der unteren Grenze, so wird es Zeit, dass bald wieder
Wärme nachgeschoben wird. Da kann man nicht noch lange auf bessere
Strompreise warten. Wenn andererseits die Wärmespeicher voll sind, wird
man die Abwärme wegwerfen müssen, wenn Strom produziert wird. Also muss
der Strompreis dann so hoch werden, dass damit auch die Abwärme zu
mindestens 100% bezahlt werden kann. Dazwischen ist jedes Szenario denkbar.
Nochmals: Eine Maschine, die steht, kostet Geld. Wartungskosten,
umbauter Raum, Zinsen usw. Bis auf wenige spezielle Ausnahmen laufen
Kraftwerke 24 h/d und nach Möglichkeit im oberen Drittel ihres
Leistungsvermögens.

Wie kommst du auf die Idee, dass in einem gesättigtem Markt ausgerechnet
ein Öl BHKW einen Strom produzieren könnte, der irgendwie
konkurrenzfähig mit einem professionellem Anbieter sein könnte?

Eher bekommst du Strom aus einem russischem Kernkraftwerk, als dass sich
ein Ölkraftwerk rechnen würde. Schon in den siebziger Jahren sprach man
davon, dass die Ölreserven noch etwa 50 Jahre halten werden und selbst
wenn man heute davon ausgeht, dass es noch weitere 30 Jahre reichen
wird, so wird doch deutlich darauf aufmerksam gemacht, das der Abbau in
zehn Jahren sicher nicht mehr so billig sein wird wie heute.
Von den 28 Dollar für ein Barrel darfst du dich wohl endgültig
verabschieden. Zur Zeit kostet Rohöl ja auch bloß das doppelte.

Wie soll sich ein Strompreis über den Tag ändern, wenn das Angebot an
lieferbarer elektrischer Energie gesättigt ist? Überlege mal: Selbst
wenn hier mehrere Kernkraftwerke abgeschaltet werden würden, käme der
Strom eben aus den anderen Ländern. Dass das sicherheitspolitisch
gesehen für Deutschland ein Risiko ist, dafür darf man sich bei den
verantwortlichen Politikern bedanken. Ebenso für die überhöhten
Strompreise, die eben unter anderem auch durch die überhöhten
Stromeinspeisepreise mitbegründet sind.
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Ein BHKW sitzt beim Endverbraucher im Niederspannungsnetz, einfach
gesagt: Die ungünstigste Stelle im Netz um Spannung einzuspeisen,
bzw. abzugreifen.
Nein.
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
weil
dies Spannungsschwankungen im Netz verursacht.
Die Spannung bricht auch dann ein, wenn Leistung gezogen wird. Sie
steigt, wenn eingespeist wird. Hat man beides, gleicht sich das
statistisch aus.
Nein. Wenn du am Ende eines Stichkabels wohnst und dort ein BHKW
anschließt, so speist du urplötzlich (womöglich Morgens um 5 Uhr) mit
deinem Kraftwerk 17 kW in das Kabel ein, sprich: Weil du ehe am Ende vom
Kabel wohnst, liefert dir dein Netzbetreiber am Trafo 235 V, an deinem
Übergabepunkt vielleicht nur noch 230 V. Schaltest du dein Kraftwerk
dazu, hast du - und deine Nachbarn plötzlich 235 V im Netz, ein Effekt,
der bei Glühlampen deutlich zu beobachten ist und an dem dein
Netzbetreiber nur etwas ändern kann, wenn du woanders einspeist. Zudem
muss dein BHKW auch mitbekommen, wenn das Kabel in der Straße einen
Fehler hat oder der Abgang vom Trafo freigeschaltet wird. Was erst deine
Nachbarn sagen, wenn dein BHKW eine Überspannung produziert, oder die
ganze Straße im Dunkeln steht, nur weil dein BHKW unsnchron zugeschaltet
hat, sind die anderen Dinge, über die dein Netzbetreiber sicher reden
möchte, wenn du oder gar ein paar deiner Nachbarn auch noch sich solche
Teile in den Keller stellen wollen. Auch ändern sich sie möglichen
Kurzschlusströme am Trafo, was auch beachtet werden muss.
Post by Christoph Müller
Sollen die Großdampfbetreiber machen, was sie für ihre Anlagen für
richtig halten.
Die Mini-BHKWs werden mit Sicherheit nicht allesamt von
einen Tag auf den Anderen in Betrieb genommen werden. Deren Leistung
wird allmählich zunehmen.
Verschenkst du sie oder wie kommst du auf die glorreiche Idee?
Post by Christoph Müller
Für die Großdampfbetreiber bedeutet das, dass
sie mit der Größe der Anlagen etwas jonglieren müssen, wenn sie
wirtschaftlich bleiben wollen.
Jupp. Und wenn der Heizölpreis weiter so steigt, brauchen sie sich keine
großen Gedanken über deine Träumereien machen.
Post by Christoph Müller
Das ist eine ganz normale
Optimierungsaufgabe, die eigentlich niemanden überfordern sollte. Nimmt
man ein großes Kraftwerk vom Netz, müssen ein paar kleinere stärker
laufen, damit die dann etwas verminderte nachgefragte Leistung wieder
mit optimalem Wirkungsgrad produziert werden kann.
Bis am Ende nur noch Gas- und Ölkraftwerke laufen und der Strom in 20
Jahren ganz abgeschaltet werden kann, weil keiner mehr Geld hat um Öl zu
kaufen...

Vergiss nicht bis dahin dein Spinnrad fertig zu haben, warme Pullis
werden sicher gefragt sein...
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Wenn dieses große Kraftwerk ganz
abgeschaltet wird, hast du keine konstante Spannung mehr im Netz und die
Stromverteilung im Netz wäre nicht mehr definiert,
Wozu gibt es Umspannwerke? Haben die nur Trafos mit einer einzigen
Anzapfung?
Sehr hilfreich, wenn du auf der 400 V Ebene einspeisen und verbrauchen
willst.
--
Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Bors
---
Ralf Kusmierz
2004-10-23 01:26:14 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Sollte dann
trotzdem (wider Erwarten) der Strompreis absolut in den Keller fallen,
so dass sich eine Einspeisung ins Netz nicht mehr lohnt, so kann man den
selbst produzierten Strom notfalls auch in einem billigen Heizstab in
die Heizung zurückführen. Dann hat man das, was man jetzt auch schon
hat: einen Ofen, der ausschließlich Wärme produziert.
Oh toll. Ein Ofen, der Lärm und Schwingungen produziert, aus 1000 Teilen
besteht, das doppelte einer Ölheizung kostet und einen schlechteren
Wirkungsgrad besitzt. Das wollte doch schon immer jeder Kunde haben.
Du meine Güte, der ist ja so deppert, der schlägt alleine einen ganzen
CDU-Ortsverband in Stammtischgeprolle.
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
KKW kann KernKraftWerk oder KellerKraftWerk heißen ;-)
Mit ersterem geht nichts mit der Ausregelung von Lastschwankungen. Mit
zweiterem ginge das automatischen Stromhandel sogar sehr gut.
Wobei man sich mal überlegen darf, warum es sich lohnen sollte, dass
jeder ein Kraftwerk im Keller stehen haben sollte. Überlege mal: Was
soll so ein Kraftwerk leisten? Im Jahresdurchschnitt verbraucht ein
Haushalt weniger als 400 W. Wenn keiner zu Hause ist, läuft vielleicht
eine Umwälzpumpe, einige Standby Geräte (Telefonanlage, Fax, Schaltuhren
usw), also deutlich weniger wie 200 Watt.
Behauptet jemand, daß der Strom nur den eigenen Bedarf decken soll,
auch noch als Vollversorgung?
Post by Juergen Bors
Wenn es ganz hart kommt, läuft der Tümmler, die Waschmaschine, der
Staubsauger und der Herd gleichzeitig, das sind dann etwa 10 bis 12 kW.
Du siehst also das Problem: Wenn du den eigenen Grundlaststrom mit dem
Kellerkraftwerk produzieren willst, ist das relativ einfach, ob es
sinnvoll ist, ist eine andere Frage.
Wer redet von Grundlaststrom für den Eigenbedarf? Was versteht dieser
<zensuriert> denn an Lastausgleich nicht?
Post by Juergen Bors
Nun schaltest du aber den Staubsauger an und erwartest auch, dass dessen
1 kW Motor trotz des Einschaltstromes des Verbrauchers auch anspringt,
ohne dass dein Fax ein Reset wegen Netzausfall ausführt. Du ziehst also
sehr kurzzeitig und kurzfristig 7 kW für den Einschaltstrom. Bringe das
mal einem einzelnem Kellerkraftwerk bei.
Wozu sollte er?
Post by Juergen Bors
Sicher, man könnte solche
Spitzen mit einem dicken Satz Bleiakkus und einem elektronischem
Hochleistungsspannungswandler abbuffern und so einem Kraftwerk die
Chance geben, nachzuregeln, damit wenigstens dieser 1 kW geliefert
werden kann und jetzt kommt das nächste Problem: Was passiert, wenn der
Motor abgeschaltet wird? Dann liefert dein Kraftwerk noch immer 1 kW, du
brauchst aber nur noch 200 Watt. Sicher kann man mit weiteren
technischen Spielereien auch noch die Überspannung und
Frequenzschwankungen in den Griff bekommen, aber so wird das Kraftwerk
immer teurer und komplizierter.
Völliger Nonsens, total durchgeknallt.
Post by Juergen Bors
Grundsätzlich gibt es genau dieses Problem auch, wenn man 20 solcher
Kellerkraftwerke über ein Netz verbindet, nur verkleinert es einerseits
den nötigen Regelhub wenn eine einzelne Last zugeschaltet wird und fängt
auch die Einschaltströme auf ein erträgliches Maß ab.
Der nächste Ortstrafo hat ein paar hundert kVA, und dahinter ist ein
(für Haushaltszwecke) praktisch widerstandloses Netz - Regelhub?
Spannungsschwankungen? Denkprobleme?
Post by Juergen Bors
Jetzt könnte man auf die Idee kommen, dass es wenig Sinn macht, dass 20
Kraftwerke etwa 10 Stunden am Tag nur Grundlast liefern, wenn das
Gleiche auch zwei oder vier könnten, schließlich hat man ja ein Netz. So
kommt man schließlich nach einiger Überlegung darauf, dass das beste
dynamische Verhalten bei bester Kraftwerksausnutzung (Nennlast) nur mit
Kraftwerken verschiedener Größe (1-3 kW, 2-6 kW, 5-11 kW, 10-22 kW z.B.)
erzielbar ist. Eine Ausfallsicherheit ergibt sich aus dem vervielfachen
der verschiedenen Kraftwerke, was letztendlich dem entspricht, wie heute
ein Energieversorgungsnetz grundsätzlich strukuriert wird.
Keine Ahnung, aber davon reichlich. Das ist so schwachsinnig, das kann
man eigentlich nicht mal diskutieren. Ob der Herr Bors sich auch nur
im entferntesten vorstellen kann, daß sich Kleinkraftwerksbetreiber
evtl. Mühe geben, die lukrative Starklastzeit abzufahren, anstatt
stumpf Grundlast zu produzieren? (Ja, dazu müßte die natürlich
kostengerecht vergütet werden, nicht zu Durchschnittspreisen.)
Post by Juergen Bors
Alles andere ist Unsinn.
Damit kennt er sich aus.
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Wenn sie, wie gewünscht wurde, nur anspringen, wenn Wärme gebraucht
wird, ergibt sich durchaus eine deutliche Spitze.
Wenn so primitiv geregelt würde, dann bräuchte man keinen automatischen
Stromhandel.
Frage: Wer soll es regeln?
Wer schon - der Betreiber natürlich. Und das geht in einem
automatischen Handelssystem natürlich praktisch ohne manuellen
Eingriff. Die BHKW-Steuerung lernt einfach im Laufe der Zeit die
Lastgänge des Netzes und produziert die sowieso benötigte Wärme zu
Zeiten, zu denen sich der Strom zu höchsten Preisen verkaufen läßt.
Wärme läßt sich nämlich relativ gut speichern - Strom nur sehr
aufwendig.
Post by Juergen Bors
Wenn ein Überangebot da ist (Die Stromversorger haben genug Kraftwerke),
würde die effektivste Antwort auf die Frage sein, dass du Strom liefern
willst: "Lass deine Anlage aus." Und nun?
Hahaha ...

Könnte den Großkraftwerkern so passen ... dumm nur, daß sie leider zu
teuer sind, "Abfallstrom" aus Heizanlagen ist deutlich billiger. Und
nun?

Die effektivste Antwort an die Großanlagenbetreiber ist also: "Laßt
eure Anlage aus", es ist ein Überangebot da (die BHKW haben genug
Leistung installiert).
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Genauso wie der
"Automat", der nur das BHKW einschaltet, wenn die Einspeisepreise hoch
sind. :-)
Diese Automaten werden sicher auch Erfahrungswerte haben, weil sie mit
Uhr, Sensoren, Speicherplatz und etwas Computerkapazität ausgestattet
sein werden. Ist in den Wärmespeichern (z.B. Warmwasser oder Gebäude)
die Temperatur an der unteren Grenze, so wird es Zeit, dass bald wieder
Wärme nachgeschoben wird. Da kann man nicht noch lange auf bessere
Strompreise warten. Wenn andererseits die Wärmespeicher voll sind, wird
man die Abwärme wegwerfen müssen, wenn Strom produziert wird. Also muss
der Strompreis dann so hoch werden, dass damit auch die Abwärme zu
mindestens 100% bezahlt werden kann. Dazwischen ist jedes Szenario denkbar.
Nochmals: Eine Maschine, die steht, kostet Geld. Wartungskosten,
umbauter Raum, Zinsen usw. Bis auf wenige spezielle Ausnahmen laufen
Kraftwerke 24 h/d und nach Möglichkeit im oberen Drittel ihres
Leistungsvermögens.
Das haben Heizungen so an sich, daß sie im Sommer stehen und Geld
kosten. (Man sollte sie leasen, nur im Winter, und im Sommer auf der
Südhalbkugel verwenden.) Und die konstante Last fänden die Stromer
natürlich sehr schön, aber praktisch müssen sie eben schon auch
Spitzenlasten decken.
Post by Juergen Bors
Wie kommst du auf die Idee, dass in einem gesättigtem Markt ausgerechnet
ein Öl BHKW einen Strom produzieren könnte, der irgendwie
konkurrenzfähig mit einem professionellem Anbieter sein könnte?
Sehr einfach: weil der Brennstoff (wieso Öl?) sowieso verbrannt wird,
zum Heizen. Strom gibt es dabei sozusagen kostenlos (naja, nicht ganz:
ein Generatorsatz ist schon ein wenig teurer als ein bloßer
Heizkessel), quasi als Abfallprodukt. Entsprechend billig kann man ihn
verkaufen. Und die armen "Großen" müssen ihre ganze schöne Abwärme
aufwendig entsorgen ...
Post by Juergen Bors
Eher bekommst du Strom aus einem russischem Kernkraftwerk, als dass sich
ein Ölkraftwerk rechnen würde.
Ist Wahlkampf? Es geht um KWK.
Post by Juergen Bors
Schon in den siebziger Jahren sprach man
davon, dass die Ölreserven noch etwa 50 Jahre halten werden und selbst
wenn man heute davon ausgeht, dass es noch weitere 30 Jahre reichen
wird, so wird doch deutlich darauf aufmerksam gemacht, das der Abbau in
zehn Jahren sicher nicht mehr so billig sein wird wie heute.
Von den 28 Dollar für ein Barrel darfst du dich wohl endgültig
verabschieden. Zur Zeit kostet Rohöl ja auch bloß das doppelte.
Bla, bla, bla ...
Post by Juergen Bors
Wie soll sich ein Strompreis über den Tag ändern, wenn das Angebot an
lieferbarer elektrischer Energie gesättigt ist?
Er sinkt - das ist das Gesetz von Angebot und Nachfrage - und zwar so
lange, bis da kein Überangebot bzw. Sättigung mehr vorhanden ist. Die
richtige Frage wäre, warum es diese Marktorganisation, in der die
Verbraucherpreise (und mithin die Erlöse) die tatsächliche Angebots-
und Kostensituation widerspiegeln, nicht gibt, also z. B. dem
Selbsterzeuger nicht in Spitzenlastzeiten um die 1 Euro/kWh vergütet
werden und in Schwachlastzeiten der Strompreis nicht auf 2-3 Cent/kWh
(zu dem bspw. BHKW-Betreiber u. U. einspeisen würden) sinkt. Und die
Antwort ist trotz aller Nebelwerferei verblüffend einfach ...
Post by Juergen Bors
Überlege mal: Selbst
wenn hier mehrere Kernkraftwerke abgeschaltet werden würden, käme der
Strom eben aus den anderen Ländern.
Einfach so? Die wollen kein Geld dafür? Find ich toll!
Post by Juergen Bors
Dass das sicherheitspolitisch
gesehen für Deutschland ein Risiko ist, dafür darf man sich bei den
verantwortlichen Politikern bedanken. Ebenso für die überhöhten
Strompreise, die eben unter anderem auch durch die überhöhten
Stromeinspeisepreise mitbegründet sind.
Bla, bla, bla ...
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Ein BHKW sitzt beim Endverbraucher im Niederspannungsnetz, einfach
gesagt: Die ungünstigste Stelle im Netz um Spannung einzuspeisen,
bzw. abzugreifen.
Nein.
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
weil
dies Spannungsschwankungen im Netz verursacht.
Die Spannung bricht auch dann ein, wenn Leistung gezogen wird. Sie
steigt, wenn eingespeist wird. Hat man beides, gleicht sich das
statistisch aus.
Nein. Wenn du am Ende eines Stichkabels wohnst und dort ein BHKW
anschließt, so speist du urplötzlich (womöglich Morgens um 5 Uhr) mit
deinem Kraftwerk 17 kW in das Kabel ein, sprich: Weil du ehe am Ende vom
Kabel wohnst, liefert dir dein Netzbetreiber am Trafo 235 V, an deinem
Übergabepunkt vielleicht nur noch 230 V. Schaltest du dein Kraftwerk
dazu, hast du - und deine Nachbarn plötzlich 235 V im Netz,
Ja, und? Liegt völlig in der Toleranz.
Post by Juergen Bors
ein Effekt,
der bei Glühlampen deutlich zu beobachten ist und an dem dein
Netzbetreiber nur etwas ändern kann, wenn du woanders einspeist.
Das ist nichts besonderes, daß sich Glühlampenhelligkeiten ändern. Und
für die Flicker gibt es technische Vorschriften - für Heizkraftwerke
sind die aber völlig untypisch. Herr Bors kann es drehen und wenden
wie er will: das Zuschalten von 17kW Erzeugung an einem
Niederspannungspunkt hat keinen anderen Effekt, als wenn z. B. ein
Durchflußerwärmer gleicher Leistung abgeschaltet wird. (Das
eigentliche Problem ist: er weiß das ganz genau.)
Post by Juergen Bors
Zudem
muss dein BHKW auch mitbekommen, wenn das Kabel in der Straße einen
Fehler hat oder der Abgang vom Trafo freigeschaltet wird.
Richtig, das ist vorgeschrieben. Teilen Sie etwas Neues mit ...
Post by Juergen Bors
Was erst deine
Nachbarn sagen, wenn dein BHKW eine Überspannung produziert, oder die
ganze Straße im Dunkeln steht, nur weil dein BHKW unsnchron zugeschaltet
hat, sind die anderen Dinge, über die dein Netzbetreiber sicher reden
möchte, wenn du oder gar ein paar deiner Nachbarn auch noch sich solche
Teile in den Keller stellen wollen. Auch ändern sich sie möglichen
Kurzschlusströme am Trafo, was auch beachtet werden muss.
Und wenn's ein Hochwasser gibt oder Gewitter, richtig mit Blitz und
so ...

Donnerwetter! Heißt das etwa, daß dafür *Fachleute* gebraucht werden?
Also, da wäre ich nie drauf gekommen ...
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Die Mini-BHKWs werden mit Sicherheit nicht allesamt von
einen Tag auf den Anderen in Betrieb genommen werden. Deren Leistung
wird allmählich zunehmen.
Verschenkst du sie oder wie kommst du auf die glorreiche Idee?
Er kann wahrscheinlich denken - manch anderem fällt's schwer, der
salbadert bloß dämlich.
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Für die Großdampfbetreiber bedeutet das, dass
sie mit der Größe der Anlagen etwas jonglieren müssen, wenn sie
wirtschaftlich bleiben wollen.
Jupp. Und wenn der Heizölpreis weiter so steigt, brauchen sie sich keine
großen Gedanken über deine Träumereien machen.
... sondern schleunigst selbst in KWK und Kleinstanlagen investieren,
bevor sich plötzlich Millionen von Häuslebauern fragen, wieso sie
eigentlich so hohe Heizölrechnungen berappen sollen, wo sie mit dem
gleichen Kosteneinsatz kostbaren Strom erzeugen und verkaufen können.
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Das ist eine ganz normale
Optimierungsaufgabe, die eigentlich niemanden überfordern sollte. Nimmt
man ein großes Kraftwerk vom Netz, müssen ein paar kleinere stärker
laufen, damit die dann etwas verminderte nachgefragte Leistung wieder
mit optimalem Wirkungsgrad produziert werden kann.
Bis am Ende nur noch Gas- und Ölkraftwerke laufen und der Strom in 20
Jahren ganz abgeschaltet werden kann, weil keiner mehr Geld hat um Öl zu
kaufen...
Dumm, dümmer, Bors.
Post by Juergen Bors
Vergiss nicht bis dahin dein Spinnrad fertig zu haben, warme Pullis
werden sicher gefragt sein...
Und manchen Leuten wird man ihre damalige Blödheit vorhalten ...
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Wenn dieses große Kraftwerk ganz
abgeschaltet wird, hast du keine konstante Spannung mehr im Netz und die
Stromverteilung im Netz wäre nicht mehr definiert,
Wozu gibt es Umspannwerke? Haben die nur Trafos mit einer einzigen
Anzapfung?
Sehr hilfreich, wenn du auf der 400 V Ebene einspeisen und verbrauchen
willst.
In der Tat. Sonst würde man die fehlende oder überschüssige Leistung
nämlich am Ort gar nicht handhaben können, da hätte man praktisch nur
kleinste Inselnetze.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt heraus Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Christoph Müller
2004-10-23 08:56:35 UTC
Permalink
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Sollte dann
trotzdem (wider Erwarten) der Strompreis absolut in den Keller fallen,
so dass sich eine Einspeisung ins Netz nicht mehr lohnt, so kann man den
selbst produzierten Strom notfalls auch in einem billigen Heizstab in
die Heizung zurückführen. Dann hat man das, was man jetzt auch schon
hat: einen Ofen, der ausschließlich Wärme produziert.
Oh toll. Ein Ofen, der Lärm und Schwingungen produziert,
Hast du schon mal an deinem Heizkessel gehorcht? Kann sein, dass du dich
gehörig wunderst. Strom-Wärme-Kopplungen werden kaum lauter sein. Sie
werden schließlich für den Einsatz in den Heizkellern optimiert werden.
Post by Juergen Bors
aus 1000 Teilen
besteht,
Aus wie viele Teilen wird wohl ein konventioneller Heizkessel mitsamt
Brenner bestehen? Wieso sind diese Dinger so teuer, wenn sie doch nur
aus wenigen Teilen bestehen?
Post by Juergen Bors
das doppelte einer Ölheizung kostet
der Preis wird kein Zufall sein. Die Maschinen werden so konstruiert,
dass sie sich für die Benutzer rechnen werden. Genauso, wie die jetzigen
Heizkessel auch. Nur mit dem Unterschied, dass die Heizkessel nichts
anderes tun können, als den Wirkungsgrad in die Höhe zu jubeln. Dabei
geht man mit immensem Aufwand bis an die Grenzen des physikalisch gerade
noch Möglichen. Das macht diese Dinge ganz schön teuer. Da ist die
finanzielle Effektivität der Stromproduktion wohl günstiger. Zumendest,
wenn man Großserienfertigung voraussetzen darf, was jedoch einen
geeigneten Markt voraussetzt. Dieser müsste jedoch erst mit einem
automatischen Stromhandelssystem geschaffen werden.
Post by Juergen Bors
und einen schlechteren
Wirkungsgrad besitzt.
Träumst du? Die besten GuD-Kraftwerke liegen grade mal bei 55%.
Leitungsverluste noch gar nicht mitgerechnet. Jede popelige
Strom-Wärme-Kopplung ohne besondere Optimierungsmaßnahmen kommt schon
auf 85%. Die Rede ist natürlich vom GESAMTwirkungsgrad. Denn der
elektrische Wirkungsgrad alleine sorgt noch lange nicht dafür, dass
konventionelle Heizungen abgeschafft werden können. Er hat darauf
überhaupt keinen Einfluss, wenn die Abwärme nicht genutzt wird.
Post by Juergen Bors
Wobei man sich mal überlegen darf, warum es sich lohnen sollte, dass
jeder ein Kraftwerk im Keller stehen haben sollte.
Weil dann die Abwärme dort anfällt, wo sie gebraucht wird statt auf der
Grünen Wiese. Diese Verlagerung des Produktionsstandortes macht
konventionelle Heizkessel überflüssig, die deshalb auch nicht mehr
angeschafft, gewartet und mit Treibstoff versorgt werden müssen.
Post by Juergen Bors
Überlege mal: Was
soll so ein Kraftwerk leisten?
Es soll möglichst viel Nutzen bringen.
Post by Juergen Bors
Nun schaltest du aber den Staubsauger an und erwartest auch, dass dessen
1 kW Motor trotz des Einschaltstromes des Verbrauchers auch anspringt,
ohne dass dein Fax ein Reset wegen Netzausfall ausführt. Du ziehst also
sehr kurzzeitig und kurzfristig 7 kW für den Einschaltstrom. Bringe das
mal einem einzelnem Kellerkraftwerk bei.
Irgendwie scheinst du davon auszugehen, dass ein automatisches
Stromhandelssystem zu viel Insellösungen führen wird. Wie man unter
solchen Umständen allerdings noch Handel treiben können sollte, ist mir
schleierhaft. Das Ganze macht doch nur in einem Verbundnetz richtig
Sinn. Aus diesem wirst du auch den kurzfristigen Einschaltstrom beziehen
können. Außerdem dauert ein solcher ja nur wenige Millisekunden und
stellt somit trotz der hohen Leistung nur einen kleinen Energiebetrag
dar. Dieser sollte sich mit Kurzzeitenergiespeichern wie Kondensatoren
oder Spulen noch gut realisieren lassen.
Post by Juergen Bors
Sicher, man könnte solche
Spitzen mit einem dicken Satz Bleiakkus und einem elektronischem
Hochleistungsspannungswandler abbuffern und so einem Kraftwerk die
Chance geben, nachzuregeln, damit wenigstens dieser 1 kW geliefert
werden kann
Geht man vom kompletten Astrail-Konzept aus, wird man diese Akkus nicht
eigens anschaffen müssen. In Form von Fahrzeug-Akkus werden permanent
eine ganze Menge sogar sehr kräftiger Akkus im Netz sein.
Post by Juergen Bors
und jetzt kommt das nächste Problem: Was passiert, wenn der
Motor abgeschaltet wird? Dann liefert dein Kraftwerk noch immer 1 kW, du
brauchst aber nur noch 200 Watt.
Der Überschuss wird in's Netz eingespeist. Privathaushalte werden über
das Jahr gesehen aufgrudn ihres großen Wärme- und geringen Strombedarfs
netto Stromproduzenten sein.
Post by Juergen Bors
Sicher kann man mit weiteren
technischen Spielereien auch noch die Überspannung und
Frequenzschwankungen in den Griff bekommen, aber so wird das Kraftwerk
immer teurer und komplizierter.
Wie kompliziert ist denn dein Computer oder Fernseher? Blickst du da
noch zu 100% durch? Würde mich doch sehr wundern. Die Welt wird nun mal
komplizierter. Aber deshalb nicht unbedingt teurer. Sonst könnten sich
nicht so viele Leute Computer und Fernseher leisten.
Post by Juergen Bors
Jetzt könnte man auf die Idee kommen, dass es wenig Sinn macht, dass 20
Kraftwerke etwa 10 Stunden am Tag nur Grundlast liefern, wenn das
Gleiche auch zwei oder vier könnten, schließlich hat man ja ein Netz. So
kommt man schließlich nach einiger Überlegung darauf, dass das beste
dynamische Verhalten bei bester Kraftwerksausnutzung (Nennlast) nur mit
Kraftwerken verschiedener Größe (1-3 kW, 2-6 kW, 5-11 kW, 10-22 kW z.B.)
erzielbar ist.
Wahrscheinlich ist, dass man die Anlagen entweder im optimalen
Lastbereich betreiben wird oder gar nicht. Das Thema mit den vielen
Vollbenutzungsstunden über's Jahr gesehen ist spätestens dann keines
mehr, wenn die Anlagen in Preisregionen der konventionellen Heizkessel
vorstoßen. Damit ist auch zu rechnen, weil die Optimierung der Anlagen
dann nicht mehr im Herauskitzeln der letzten zehntel Prozente an
technischem Wirkungsgrad besteht, sondern in einer ordentlichen
Programmierung. Diese wird finanziell wesentlich mehr Vorteile bringen.
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Wenn sie, wie gewünscht wurde, nur anspringen, wenn Wärme gebraucht
wird, ergibt sich durchaus eine deutliche Spitze.
Wenn so primitiv geregelt würde, dann bräuchte man keinen automatischen
Stromhandel.
Frage: Wer soll es regeln?
Ein Horchposten im Netz. Ich hab' ihn mal "DLS" für
DienstLeistungsStelle genannt. Diese DLS hat die Aufgabe, Angebot und
Nachfrage permanent im Gleichgewicht zu halten. Zu diesem Zweck darf sie
am Strompreis drehen.
Post by Juergen Bors
Wenn ein Überangebot da ist (Die Stromversorger haben genug Kraftwerke),
würde die effektivste Antwort auf die Frage sein, dass du Strom liefern
willst: "Lass deine Anlage aus." Und nun?
DIESE Information war vom MAREN-Konzept so geplant. Mit diesem Konzept
musste jede Anlage einzeln mit Namen angesprochen werden. Wenn es um
tausende oder millionen von Anlagen geht, braucht man dafür schon
gewaltige Rechen- und Datenübertragungskapazitäten.

Es geht auch einfacher. Der Strompreis wird per Einwegkommunikation
(z.B. als RDS-Signal eines Lokalradios) einfach rausgesendet. Die
Netzteilnehmer draußen können damit anfangen, was sie wollen. Der
Stromzähler der Netzteilnehmer muss natürlich permanent mitschreiben,
weil in diesen Telegrammen der aktuelle Stromwert vermerkt ist, mit dem
die kWh zu bewerten sind.
Post by Juergen Bors
Nochmals: Eine Maschine, die steht, kostet Geld.
Je teurer, desto schlimmer und umgekehrt. Aus diesem Grund ist die
Massenfertigung so wichtig. Doch diese setzt einen geeigneten Markt
voraus. Mit einem automatischen Stromhandelssystem könnte dieser mit
wenig Aufwand geschaffen werden. Aus Massenfertigung kosten Maschinen
erfahrungsgemäß etwa noch 10% dessen, was sie aus Kleinserienfertigung
kosten. Es gibt keinen Grund, warum das für Minikraftkwerke
grundsätzlich anders sein sollte.
Post by Juergen Bors
Wie kommst du auf die Idee, dass in einem gesättigtem Markt ausgerechnet
ein Öl BHKW einen Strom produzieren könnte, der irgendwie
konkurrenzfähig mit einem professionellem Anbieter sein könnte?
Weil jetzt auch mit Öl geheizt wird. Der Betreiber wird froh sein, wenn
er nur billiger heizen kann als jetzt. Er muss nicht davon leben können.
Die Anlage muss nicht mal 100% des gekauften Öls durch Stromverkauf
rückfinanzieren können.
Post by Juergen Bors
Eher bekommst du Strom aus einem russischem Kernkraftwerk, als dass sich
ein Ölkraftwerk rechnen würde.
Die Rede ist hier von Privathaushalten. Dort kommen solche Preise wohl
kaum an. Also müssen diese anders rechnen.
Post by Juergen Bors
Schon in den siebziger Jahren sprach man
davon, dass die Ölreserven noch etwa 50 Jahre halten werden und selbst
wenn man heute davon ausgeht, dass es noch weitere 30 Jahre reichen
wird, so wird doch deutlich darauf aufmerksam gemacht, das der Abbau in
zehn Jahren sicher nicht mehr so billig sein wird wie heute.
Von den 28 Dollar für ein Barrel darfst du dich wohl endgültig
verabschieden. Zur Zeit kostet Rohöl ja auch bloß das doppelte.
Da wäre es natürlich schön, wenn man heimische regenerative Energien
nutzen könnte. Doch diese haben nur eine geringe Energiedichte und
setzen somit riesengroßes Transportvolumen in Gang. Dann wäre es
natürlich von großem Vorteil, wenn man diese Energieformen möglichst
direkt vor Ort verstromen könnte. Das geht aber nur mit ausgeprägten
dezentralen Strukturen. Genau diese würden sich mit einem automatischen
Stromhandelssystem aber einstellen, weil sich die Strompreise zu schnell
ändern würden und die trägen Großkraftwerke diesen Marktanforderungen
nicht mehr gewachsen wären.
Post by Juergen Bors
Wie soll sich ein Strompreis über den Tag ändern, wenn das Angebot an
lieferbarer elektrischer Energie gesättigt ist?
Indem z.B. in diesen gesättigten Markt noch mehr Strom hinein gepumpt
wird. Z.B. weil Windkraft und Sonne liefert. Denen ist der aktuelle
Strompreis völlig egal. Diese sind nur am Jahresmittel interessiert.
Wenn sie also auch noch einspeisen, wird die DLS dagegen halten, indem
sie den Strompreis senkt. Wer mit speicherbarer Energie arbeitet und
ggf. ausschließlich von der Stromproduktion leben muss, kann dann leicht
in Schwierigkeiten kommen. Spätestens dann, wenn er für seinen
Treibstoff mehr bezahlen muss als er für den produzierten Strom erlösen
kann. Fallen Sonne und Wind aus, müssen die Anlagen wieder starten. Mit
trägen Großkraftwerken ist das aber nicht so einfach. Die vielen Kleinen
schnappen dann die guten Preise weg.
Post by Juergen Bors
Überlege mal: Selbst
wenn hier mehrere Kernkraftwerke abgeschaltet werden würden, käme der
Strom eben aus den anderen Ländern.
Wenn sie mit dem ständig wechselnden Lastbedarf und den Strompreisen
klar kommen... Glaube ich allerdings nicht. Sie haben nämlich das
gleiche physikalische Trägheitsproblem wie unsere Kraftwerke auch und
auch sie müssen sehen, wie sie zu ausreichend Geld kommen.
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Ein BHKW sitzt beim Endverbraucher im Niederspannungsnetz, einfach
gesagt: Die ungünstigste Stelle im Netz um Spannung einzuspeisen,
bzw. abzugreifen.
Nein.
Dann muss es ja wohl einen grundlegenden Unterschied zwischen 10 kW
Einspeisung und 10 kW Verbrauch geben. Wie ist dieser zu erklären?
Post by Juergen Bors
Nein. Wenn du am Ende eines Stichkabels wohnst und dort ein BHKW
anschließt, so speist du urplötzlich (womöglich Morgens um 5 Uhr) mit
deinem Kraftwerk 17 kW in das Kabel ein, sprich: Weil du ehe am Ende vom
Kabel wohnst, liefert dir dein Netzbetreiber am Trafo 235 V,
Wieso Trafo? In einem dezentral organisiertem Niederspannungsnetz gibt
es kein Ende und keinen Anfang, sondern nur ein Mittendrin. OK,
vielleicht die eine oder andere Stichleitung zu einem abgelegenen
Standort. Aber auch dessen Leitungen müssen so dimensioniert sein, dass
sich die Netzspannung immer im zulässigen Toleranzbereich bewegt.
Post by Juergen Bors
an deinem
Übergabepunkt vielleicht nur noch 230 V. Schaltest du dein Kraftwerk
dazu, hast du - und deine Nachbarn plötzlich 235 V im Netz, ein Effekt,
der bei Glühlampen deutlich zu beobachten ist und an dem dein
Netzbetreiber nur etwas ändern kann, wenn du woanders einspeist.
Er würde für diese Gegend einfach den Strompreis senken.
Post by Juergen Bors
Zudem
muss dein BHKW auch mitbekommen, wenn das Kabel in der Straße einen
Fehler hat
Das ist Bestandteil des ASTROHS-Telegramms. Damit können ganze Bereiche
frei geschaltet werden, um dann gefahrlos Wartungsarbeiten durchführen
zu können. Sicherheitshalber wird man natürlich nach wie vor das machen,
was man jetzt auch macht: Die zu wartenden Leitungen so lange auf Masse
legen, bis der Job erledigt ist. Will dann jemand einspeisen, haut's dem
die Sicherung wegen Überlastung sofort raus.
Post by Juergen Bors
oder der Abgang vom Trafo freigeschaltet wird.
Ein dezentrales Netz ist etwas Anderes als ein zentrales Netz. Da gibt
es nicht einen Einspeiser, der dann die ganze Kaskade von Höchstspannung
bis runter zu 230 Volt regiert. Ein dezentrales Netz ist eher wie ein
See aufzufassen, auf dem es Wellenberge und Wellentäler gibt, aber
trotzdem alles etwa auf dem gleichen Niveau liegt. Weder Wellenberge
noch Wellentäler können da lang existieren.
Post by Juergen Bors
Was erst deine
Nachbarn sagen, wenn dein BHKW eine Überspannung produziert,
die werden mir sicher eine Überwachungsstelle auf den Hals hetzen, weil
eben nur bis zu einer bestimmten oberen Spannungsgrenze eingespeist
werden darf. Egal, was da sonst noch ist. Wenn ich dann meinen Strom
nicht mehr los werde, weil keine Spannungsdifferenz mehr aufzubauen ist,
so ist man sowieso am oberen Limit der erlaubten Bandbreite. Wenn das
öfters vorkommen sollte, werde ich mich beim DLS-Betreiber beschweren.
Dann muss dieser ggf. einen neuen Regelbezirk definieren oder die
Leitungen verstärken, damit größere Ausgleichsströme mit weiter entfernt
liegenden Bereichen fließen können. Vielleicht ist dafür auch ein Trafo
nötig. Kommt halt drauf an, wo dieser entfernte Bereich liegt.
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Die Mini-BHKWs werden mit Sicherheit nicht allesamt von
einen Tag auf den Anderen in Betrieb genommen werden. Deren Leistung
wird allmählich zunehmen.
Verschenkst du sie oder wie kommst du auf die glorreiche Idee?
40 Mio. Mini-BHKWs kann man nicht von heute auf morgen installieren. Sie
müssen erst entwickelt werden (dauert Jahre), dann muss die Produktion
hochgefahren werden (kann auch ein zwei oder mehr Jahre dauern) und dann
müssen die Maschinen allmählich die Heizkessel ersetzen. Wer ihn erst
vor Kurzem ausgetauscht hat, wird wenig Neigung verspüren, ihn durch
eine Strom-Wärme-Kopplung zu ersetzen. Wessen Kessel allerdings eh'
schon fällig ist, kommt schon eher auf diese Idee. Dieser Ersatz wird
ohne Fördermaßnahmen alleine schon 10 bis 20 Jahre in Anspruch nehmen.
Mit dem Netzumbau wird also keine Eile geboten sein, obwohl man den
dafür nötigen Markt über Nacht einführen könnte.
Post by Juergen Bors
Jupp. Und wenn der Heizölpreis weiter so steigt, brauchen sie sich keine
großen Gedanken über deine Träumereien machen.
Deshalb frage ich mich ja, wieso sie sich gegen einen automatischen
Stromhandel wehren. Wo sie doch überhaupt keinen Grund haben, sich
darüber Gedanken machen zu müssen? Wieso setzen sie sich also ohne Not
dem "dummen Gerede" aus, dass sie ihr de facto Machtmonopol missbrauchen?
Post by Juergen Bors
Bis am Ende nur noch Gas- und Ölkraftwerke laufen und der Strom in 20
Jahren ganz abgeschaltet werden kann, weil keiner mehr Geld hat um Öl zu
kaufen...
Da übersiehst du eine kleine, aber durchaus wesentliche Sache. Gibt es
einen automatischen Stromhandel, so werden zunächst mal sehr viele
Hersteller versuchen, diesen neuen Markt zu erobern, indem sie geeignete
Gerätschaften anbieten. Weil es am Einfachsten ist, schnell man einen
billigen Automotor aus Großserie als Strom-Wärme-Kopplung hin zu biegen,
werden das sehr viele tun. Allerdings ist eine solche Maschine für die
Anforderungen halt nicht so ganz das Gelbe vom Ei. Was auf der Straße
gut ist, kann im Keller leicht ein Murks sein. Ähnlich wie es Murks
wäre, einen CD-Player mit einem kleinen lärmenden
Modellflugzeug-Benzinmotor antreiben zu wollen. Ein paar Wenige werden
aber von Anfang an versuchen, den Markt mit wirklich marktgerechten
Maschinen zu bedienen. Spätestens dann, wenn der Markt in die Sättigung
geht (also allmählich sämtliche alten Heizkessel ersetzt sind), wird
sich der Herstellermarkt konsolidieren. Dann werden nur weniger Anbieter
übrig bleiben. Der Rest wird sehen müssen, wo er bleibt. Entweder sich
vom Markt verabschieden oder sich auf passende Nischen spezialisieren.
Solche Nischen wird es insbesondere im Zusammenhang mit regenerativen
Energien reichlich geben. Für richtige Großserienfertigungsmethoden von
kompletten Maschinen wird das Geld nicht mehr reichen. Aber für einzelne
Komponenten.
Für den dezentralen Einsatz sind Maschinen mit äußerer Wärmezufuhr aus
diversen Gründen deutlich besser geeignet als welche mit innerer.
Stirlingmotoren wären beispielsweise sinnvolle Aggregate. Die wenigen
Großen, die den Verdrängungswettbewerb überlebten, werden also
überwiegend solche oder ähnliche Maschinen im Angebot haben. Diese
werden sie auch an die Nischenanbieter verkaufen, die dann nur den
Erhitzerkopf und Brenner durch ihre eigenen Komponenten ersetzen. Der
Rest des Motors, der Generator und die Elektronik bleibt gleich. Nur die
Software wird hie und da noch etwas angepasst.
Diese eigenen Komponenten werden sich auf die unterschiedlichsten
Eigenschaften der diversen Erscheinungsformen der Biomasse
spezialisieren. Stroh wird z.B. etwas anders verbrannt als
Hackschnitzel, Purgiernussöl oder Biogas.
Dann hat man die Abhängigkeit vom Erdöl und -gas weitestgehend hinter
sich gelassen.
Post by Juergen Bors
Sehr hilfreich, wenn du auf der 400 V Ebene einspeisen und verbrauchen
willst.
Haben die Trafos irgendwelche "Leistungsdioden" eingebaut, die dafür
sorgen, dass die Leistung nur in einer Richtung weitergegeben wird?

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Juergen Bors
2004-10-23 18:04:02 UTC
Permalink
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Sollte dann
trotzdem (wider Erwarten) der Strompreis absolut in den Keller fallen,
so dass sich eine Einspeisung ins Netz nicht mehr lohnt, so kann man den
selbst produzierten Strom notfalls auch in einem billigen Heizstab in
die Heizung zurückführen. Dann hat man das, was man jetzt auch schon
hat: einen Ofen, der ausschließlich Wärme produziert.
Oh toll. Ein Ofen, der Lärm und Schwingungen produziert,
Hast du schon mal an deinem Heizkessel gehorcht? Kann sein, dass du dich
gehörig wunderst. Strom-Wärme-Kopplungen werden kaum lauter sein. Sie
werden schließlich für den Einsatz in den Heizkellern optimiert werden.
Fallst du es wissen willst: Ich habe mir vor 20 Jahren schon in Bremen
Blockheizkraftwerke anschauen dürfen. Dort wurde Biogas (zu hochdeutsch
Faulgas) benutzt um in einem Hotel Strom zu produzieren. Die
Prozesswärme wurde teilweise in die Faultürme des benachbartem
Klärwerkes (von dem auch die Faulgase kamen), aber auch in die Heizung
des Schwimmbades des Hotels gesteckt. In so einer Kombination macht das
ganze auch Sinn, der Motor war etwa 4 m lang und befand sich in einer
Wasserkapselung, trotzdem spürte man im Boden die Erschütterungen. Man
konnte sich zwar neben dem Motor unterhalten, darüber schlafen hätte ich
aber nicht wollen.

Auch konnte noch mehrere andere Gasmaschinen kennenlernen, die allesamt
nicht wirklich ruhig waren. Gasthermen hingegen kannst du dir in die
Küche stellen, da hört man nur dann und wann mal eine Zündung.
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
aus 1000 Teilen
besteht,
Aus wie viele Teilen wird wohl ein konventioneller Heizkessel mitsamt
Brenner bestehen? Wieso sind diese Dinger so teuer, wenn sie doch nur
aus wenigen Teilen bestehen?
Nur mal ein Tipp: An einem Heizkessel bewegt sich außer am Gasventil und
dem Lüftermotor nicht viel. Bei einer Ölheizung kommt allgemein noch
eine Ölpumpe dazu. Allerhöchstens kommt noch eine Kondenswasserpumpe
dazu.

Bei einem Ottomotor bewegt sich Kolben, Pleuel, Kurbelwelle, 2 Ölpumpen,
Wasserpumpe, Nockenwelle und jeweils 16 Kipphebel und 16 Hydrostößel.
Eine Ausgleichswelle wird man dem Motor wohl auch spendieren müssen,
damit er nicht sonstwie schüttelt. Ein Lüftermotor gehört auch noch zu
dem Motor. Dazu kommen noch diverse Wärmetauscher mit ihren
Steuerventilen. Dann folgt die Kupplung zu deinem Generator, wenn du
Pech hast, sitzt da auch noch ein Getriebe zwischen. Dann kommt der
Generator und ein mannshoher Schaltschrank voll Steuer- und
Regelungstechnik. Von nötigen Messeinrichtungen und Stellgliedern am
Motor habe ich noch gar nicht angefangen... Schließlich wurden die
Abaswerte in den letzten Jahren ja extrem verschärft.
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
das doppelte einer Ölheizung kostet
der Preis wird kein Zufall sein. Die Maschinen werden so konstruiert,
dass sie sich für die Benutzer rechnen werden. Genauso, wie die jetzigen
Heizkessel auch.
Ach komm, solche nicht durchdachten Schnackereien nerven. IMO war hier
mal jemand in der Newsgroup, der schon BHKW gebaut hat, mir reicht es,
ein paar Jahre so ein ähnliches Ding elektrisch betreut zu haben. Ich
weiß was da dran hängt. Sicher ist da noch Potential so ein Teil
billiger zu machen, aber nicht die Anschaffungskosten sind das
Hauptproblem, nein, es sind die Betriebskosten.

Wenn ein Heizkessel mal gewartet wird, kommt da einer mit einem
Staubsauger und Bürste an, schrubbt den Brennraum sauber, schaut ob die
Sicherheitsabschaltungen funktionieren, tauscht vielleicht noch mal
einen Ölfilter, überprüft die Starteinrichtung, die Düse, die Ventile
und die Flammkontrolle, schaut sich den Lüfter an und macht ihn
vielleicht sauber, misst schließlich die Abgaswerte und sagt meist nach
drei Stunden wieder Tschau.

Eine Wartung an einem Ottomotor ist da schon zeitaufwendiger, es bleibt
bei so einer Wartung ja nicht bei einem Ölwechsel, da werden dann schon
mal Luftfilter getauscht, Ölfilter getauscht, Kompression gemessen,
Glühkerzen überprüft, Motor auf Lecktagen überprüft, Getriebeöl
getauscht, Kupplung kontrolliert. Dann kommt der Elektriker und
überprüft den Generator, ob die Schleifringe OK sind, die Regler
funktionieren, die Sensoren sauber sind und funktionieren usw.
Post by Christoph Müller
Nur mit dem Unterschied, dass die Heizkessel nichts
anderes tun können, als den Wirkungsgrad in die Höhe zu jubeln. Dabei
geht man mit immensem Aufwand bis an die Grenzen des physikalisch gerade
noch Möglichen. Das macht diese Dinge ganz schön teuer.
Teuer ist relativ. Wenn ich mir so die Entwicklung der letzten 15 Jahre
anschaue, hat sich die gesamte Heiztechnik von "geht doch" zu
"professionelle Lösung" hin entwickelt. Die Bauteile gab es prinzipell
auch vor 15 Jahren schon alle am Kessel, nur heute rechnet man bevor man
baut, so kommen speziell abgestimmte Bauteile zum Einsatz, die so
zusammenspielen, dass im Ganzen ein guter Wirkungsgrad raus kommt.
Post by Christoph Müller
Da ist die
finanzielle Effektivität der Stromproduktion wohl günstiger.
Rechne es dir mal durch, denn den Strom bekommst du nicht kostenlos.
Ein Heizkessel kommt auf einen Wirkungsgrad von etwa 95 % und dein BHKW
auf einen thermisch nutzbaren Wirkungsgrad von etwa 50%

Im Netz landen von den restlichen 50% der hineingesteckter Energie
vielleicht noch 25%, macht ein Wirkungsgrad von 75%. Für die restlichen
20% braucht es schon richtige Investitionen und viel Technik.

Das heißt, wenn du 3 Liter Heizöl in einer Stunde durch deine Maschine
jagst, bekommst du dafür etwa 22 kW Heizleistung und 11 kW elektrische
Energie.

Demnach kostet rein Brennstofftechnisch gesehen dein Strom schon über 4
Cent/ kWh. Dazu kommen dann noch leicht erhöhte Heizkosten,
Wartungskosten (die nicht zu unterschätzen sind), Einspeisekosten
(Zähler...) Reparaturen, Zinsen und Abtrag und sonstige Kosten. Schon
alleine der Abtrag wird deine Anfangskosten für den Strom, aber auch für
das Heizen sicher mehr als verdoppeln.

Wenn du nur Strom erzeugst mit der Anlage, kommst du wahrscheinlich auf
15 Cent/ kW.

Sicher, bei 90 Cent die Kilowattstunde kann man schon zaubern, aber wenn
du meinst, du könntest auch nur ansatzweise mit solchen Kosten auf dem
Strommarkt einen Euro verdienen, wirst du wohl schnell pleite machen.

Nur mal zur Verdeutlichung: Wenn bei meinem Arbeitgeber ein Motor
eingeschaltet wird, werden mal eben 200 kW gefordert. Bei dem Nachbarn
neben an hat der größte Motor IMO 15 MW. Und das ist dort nicht der
größte Verbraucher. Ob du es glaubst oder nicht, über deine 10 kW Anlage
lächele ich bloß, die gehen schon weg, wenn ich das Außenlicht auf der
Anlage einschalte. ;-)
Post by Christoph Müller
Zumendest,
wenn man Großserienfertigung voraussetzen darf, was jedoch einen
geeigneten Markt voraussetzt. Dieser müsste jedoch erst mit einem
automatischen Stromhandelssystem geschaffen werden.
Vergiss mal dein "automatisches Stromhandelssystem". Wie soll das denn
funktionieren? Ich rufe erst mal 200 Leute an und sage: In fünf Minuten
brauche ich mal eben 2000 kW, zehn Sekunden später aber nur noch 200 kW,
ich will mal den 200 kW Motor zuschalten, seht mal zu, dass ihr eure
Motoren schon mal anschmeißt? Anschließend rufen zwanzig wieder zurück
und melden mir "Generator wegen Schaden ausgestiegen". So kann man
sicher kein funktionierendes Netzsteuerungssystem aufbauen, das geht nur
mit koninuierlich laufenden Generatoren, die einen Regelhub besitzen.
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
und einen schlechteren
Wirkungsgrad besitzt.
Träumst du? Die besten GuD-Kraftwerke liegen grade mal bei 55%.
Und? Deine Stromproduktion kommt auf einen Wirkungsgrad von 66 %, so
berauschend ist das auch nicht. Und da gehe ich sogar davon aus, dass du
es schaffst deinen Motor ständig so konstant zu fahren, dass du keinen
FU brauchst und deinen Motor nicht erst fünf Minuten ohne Last fahren
lässt, bis du deinen Generator einkoppelst. Sonst bist du auch etwa bei
den 55%.
Post by Christoph Müller
Leitungsverluste noch gar nicht mitgerechnet. Jede popelige
Strom-Wärme-Kopplung ohne besondere Optimierungsmaßnahmen kommt schon
auf 85%.
Baue erst mal eine, bevor du so hochtrabend von 85% redest. Schon ein 10
kW Generator hat einen bescheidenen Wirkungsgrad, der wird erst bei
größeren Maschinen besser. Auch brauchen die Nebenaggregate einer 25 kW
Maschine nicht bedeutend weniger wie die bei einer 200 kW Maschine.
Post by Christoph Müller
Die Rede ist natürlich vom GESAMTwirkungsgrad. Denn der
elektrische Wirkungsgrad alleine sorgt noch lange nicht dafür, dass
konventionelle Heizungen abgeschafft werden können. Er hat darauf
überhaupt keinen Einfluss, wenn die Abwärme nicht genutzt wird.
Wie berechnest du denn den Wirkungsgrad?
1. Ein 10 kW Generator hat von Natur aus schon einen Wirkungsgrad von
nur etwa 80%. (Die Fremderregung ist da noch nicht mal bei.)
2. Ein eventuelles Getriebe und eine Kupplung hat ebenfalls Verluste.
3. Die Wasserpumpe, Ölpumpen und Ventile wollen bewegt werden, auch das
braucht Energie.
4. Die Erregerspule im Generator braucht auch Strom, und wenn es nicht
anders geht, kommt noch ein FU dazu, der hat auch noch mal einen
Wirkungsgrad von etwa 90%.

Und letztendlich: Die Steuerung und Regelung der Anlage braucht auch
noch Strom. Geschenkt bekommt man den auch nicht.
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Wobei man sich mal überlegen darf, warum es sich lohnen sollte, dass
jeder ein Kraftwerk im Keller stehen haben sollte.
Weil dann die Abwärme dort anfällt, wo sie gebraucht wird statt auf der
Grünen Wiese. Diese Verlagerung des Produktionsstandortes macht
konventionelle Heizkessel überflüssig, die deshalb auch nicht mehr
angeschafft, gewartet und mit Treibstoff versorgt werden müssen.
Ah ja, und dein BHKW läuft mit Luft und Liebe. Wäre ja mal was neues.
Hast du das schon zum Patent angemeldet? Ach nee, jetzt hast du es ja
schon veröffentlicht...

Dein Öl muss auch wie bisher rangekarrt werden, mit einem BHKW sogar
deutlich mehr oder öfter wie bisher.
Post by Christoph Müller
Geht man vom kompletten Astrail-Konzept aus, wird man diese Akkus nicht
eigens anschaffen müssen. In Form von Fahrzeug-Akkus werden permanent
eine ganze Menge sogar sehr kräftiger Akkus im Netz sein.
Fahrzeugakkus. Jupp. Man sieht, da war ein Laie am Werk.
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
und jetzt kommt das nächste Problem: Was passiert, wenn der
Motor abgeschaltet wird? Dann liefert dein Kraftwerk noch immer 1 kW, du
brauchst aber nur noch 200 Watt.
Der Überschuss wird in's Netz eingespeist. Privathaushalte werden über
das Jahr gesehen aufgrudn ihres großen Wärme- und geringen Strombedarfs
netto Stromproduzenten sein.
Ich gehe im ersten Fall auf eine Insellösung ein, um dir klar zu machen
was sowas bedeutet.
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Sicher kann man mit weiteren
technischen Spielereien auch noch die Überspannung und
Frequenzschwankungen in den Griff bekommen, aber so wird das Kraftwerk
immer teurer und komplizierter.
Wie kompliziert ist denn dein Computer oder Fernseher?
Wenn du tatsächlich einen Haushalt mit einem Kellerkraftwerk im
Inselbetrieb in der Qualität mit Strom versorgen willst, wie es dir das
Stromnetz liefert, ist die Komplexität eines Fernsehers völlig harmlos
dagegen.
Post by Christoph Müller
Blickst du da noch zu 100% durch?
Durch einen Fernseher schon, wenn man den Schaltplan mitliefert.
Post by Christoph Müller
Würde mich doch sehr wundern. Die Welt wird nun mal
komplizierter.
Wenn es sein muss, baue ich solch eine Regelung, zwar sicher nicht
alleine, aber letztendlich ist sowas grundsätzlich mein Job.
Natürlich will ich für eine derartige Entwicklungsarbeit auch richtig
Geld sehen. Man macht sowas ja nicht zum Spaß.
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Jetzt könnte man auf die Idee kommen, dass es wenig Sinn macht, dass 20
Kraftwerke etwa 10 Stunden am Tag nur Grundlast liefern, wenn das
Gleiche auch zwei oder vier könnten, schließlich hat man ja ein Netz. So
kommt man schließlich nach einiger Überlegung darauf, dass das beste
dynamische Verhalten bei bester Kraftwerksausnutzung (Nennlast) nur mit
Kraftwerken verschiedener Größe (1-3 kW, 2-6 kW, 5-11 kW, 10-22 kW z.B.)
erzielbar ist.
Wahrscheinlich ist, dass man die Anlagen entweder im optimalen
Lastbereich betreiben wird oder gar nicht. Das Thema mit den vielen
Vollbenutzungsstunden über's Jahr gesehen ist spätestens dann keines
mehr, wenn die Anlagen in Preisregionen der konventionellen Heizkessel
vorstoßen. Damit ist auch zu rechnen, weil die Optimierung der Anlagen
dann nicht mehr im Herauskitzeln der letzten zehntel Prozente an
technischem Wirkungsgrad besteht, sondern in einer ordentlichen
Programmierung. Diese wird finanziell wesentlich mehr Vorteile bringen.
Ich bin dabei von einer reinen Stromerzeugung ausgegangen, da du sicher
auch im Sommer bei 30 Grad deine elektrische Klimaanlage an machen
möchtest, nicht wahr? Es kann doch nicht sinnvoll sein nur dann Strom zu
liefern, wenn dir kalt ist. Aber bei euch kommt der Strom ja schon immer
nur aus der Steckdose.
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Wenn sie, wie gewünscht wurde, nur anspringen, wenn Wärme gebraucht
wird, ergibt sich durchaus eine deutliche Spitze.
Wenn so primitiv geregelt würde, dann bräuchte man keinen automatischen
Stromhandel.
Frage: Wer soll es regeln?
Ein Horchposten im Netz. Ich hab' ihn mal "DLS" für
DienstLeistungsStelle genannt. Diese DLS hat die Aufgabe, Angebot und
Nachfrage permanent im Gleichgewicht zu halten. Zu diesem Zweck darf sie
am Strompreis drehen.
Und wozu? Kraftwerke haben so einen Regler von Haus aus. Schließlich
bringt es wenig, wenn da erst einer Daten über das Netz schicken muss,
um zu sagen: Schalte doch bitte mal dein Kraftwerk ab, da ist ein 10 MW
Verbraucher gerade ausgefallen. Wenn es so laufen würde, hätte man
lustige Spannungsschwankungen und Frequenzschwankungen im Netz, die kein
Spannungssteller am Trafo ausregeln kann.
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Eher bekommst du Strom aus einem russischem Kernkraftwerk, als dass sich
ein Ölkraftwerk rechnen würde.
Die Rede ist hier von Privathaushalten. Dort kommen solche Preise wohl
kaum an. Also müssen diese anders rechnen.
Hä? Du konkurrierst mit deinem BHKW genau mit solchen Produzenten.
Hallo, wir leben auf einem Weltmarkt! Es ist zwar nur bedingt
wirtschaftlich Strom über längere Strecken (> 400 km) zu leiten, aber
auch dafür gibt es Techniken, die auch genutzt werden.
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Schon in den siebziger Jahren sprach man
davon, dass die Ölreserven noch etwa 50 Jahre halten werden und selbst
wenn man heute davon ausgeht, dass es noch weitere 30 Jahre reichen
wird, so wird doch deutlich darauf aufmerksam gemacht, das der Abbau in
zehn Jahren sicher nicht mehr so billig sein wird wie heute.
Von den 28 Dollar für ein Barrel darfst du dich wohl endgültig
verabschieden. Zur Zeit kostet Rohöl ja auch bloß das doppelte.
Da wäre es natürlich schön, wenn man heimische regenerative Energien
nutzen könnte. Doch diese haben nur eine geringe Energiedichte und
setzen somit riesengroßes Transportvolumen in Gang. Dann wäre es
natürlich von großem Vorteil, wenn man diese Energieformen möglichst
direkt vor Ort verstromen könnte. Das geht aber nur mit ausgeprägten
dezentralen Strukturen. Genau diese würden sich mit einem automatischen
Stromhandelssystem aber einstellen, weil sich die Strompreise zu schnell
ändern würden und die trägen Großkraftwerke diesen Marktanforderungen
nicht mehr gewachsen wären.
Wenn das Wort "wenn" nicht wäre, würden sich deine Ideen viel besser
anhören, so musst du wohl alleine weiterträumen.

[eine Menge deiner Träume gelöscht.]
--
Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Bors
---
Christoph Müller
2004-10-20 11:24:07 UTC
Permalink
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Missmanagement ist nur selten ökologisch. Wenn genug Strom im Netz ist,
gebietet der gesunde Menschenverstand, keine weiteren Rohstoffe mehr
verbrennen, um noch mehr Strom zu produzieren.
Ja, das frage ich dich ja gerade: Wozu ein Blockheizkraftwerk?
Das wird ausgeschaltet, wenn man es nicht mehr braucht und
eingeschaltet, wenn man es wieder braucht. Man muss es - im Gegensatz zu
Großkraftwerken - nicht durchlaufen lassen und hat außerdem die Abwärme
da, wo man sie brauchen kann und nicht auf der Grünen Wiese, was all die
Gebäudeheizungen nach sich zieht.
Post by Juergen Bors
Wenn ein Blockheizkraftwerk im Taktbetrieb betrieben wird, wird im runde
im gleichen Takt ein anderes Kraftwerk in der Energieabgabe geändert, da
die Energieabnahme weitestgehend konstant ist.
Die Energieabnahme wird seit etwa 60 Jahren mit Tarifoptimierungen auf
Großkraftwerke abgestimmt. Muss eine gleichmäßige Abnahme da wirklich
noch überraschen?
Post by Juergen Bors
Im letzten Posting versuchte ich dir klar zu machen, dass man dadurch
Anheiz- und Abkühlverluste hat,
die allerdings vernachlässigbar sind gegenüber den Regelverlusten der
Großkraftwerke. Die Produktion von "Nachtstrom für Speicherheizungen"
ist ja wohl wirklich nicht der große energetische Hit. Außerdem kann ich
mir auch sehr gut vorstellen, dass man kleine Anlagen im Teillastbetrieb
arbeiten lassen. Genauso, wie es auch modulierende Brenner für
Heizanlagen gibt. Wie weit der Aufwand am Ende wirklich getrieben wird,
soll der Markt entscheiden. Nicht ich.
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Wenn die Anlagen nicht in der Lage sind, in solchen Fällen die
Rohstoffverbrennung einzustellen, dann taugen diese nichts. Denn dann
sorgen sie für unnötige Rohstoffverbrennung und Verschwendung.
Informiere dich mal, wie ein Kraftwerk betrieben wird und was
kostenerhöhende Faktoren bei einem Kraftwerksbetreiber und Netzbetreiber
sind.
Da sehe ich schon einen wesentlichen Fehler in deiner Betrachtung. Du
ignorierst die Heizungen völlig. Dort wird aber deutlich mehr Energie
umgesetzt, als Strom produziert wird. Das sollte man vor lauter Kampf
mit dem Kraftwerksdetail nicht aus den Augen verlieren.
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Das spart teure Fernwärmeleitungen.
Was willst du damit sagen? Beispiel: In Neumünster gibt es ein
Kohlekraftwerk mitten in der Stadt. Wenn man das Kohlekraftwerk mit
Fernwärme betreibt, wird ein Gesamtwirkungsgrad des Kraftwerkes von
schätzungsweise 42% erreicht. Ohne könnte er bei 45% liegen, weil die
Fahrweise für die Nutzung der Fernwärme geändert werden muss.
??? Ist Nutzwärme denn keine Energie? Wieso siehst du ausschließlich die
elektrische Seite? Selbst wenn du Strom mit 100% Wirkungsgrad
produzieren würdest - an den Heizungen würde das nichts ändern. Man
bräuchte sie trotzdem noch. Sie würden trotzdem noch die Umwelt
belasten. Nach wie vor.
Post by Juergen Bors
Trotzdem
rechnet sich ein Fernwärmenetz ökonomisch, weil man so bei den Kunden
Strom und Wärme verkaufen kann. Dass dadurch etliche Häuser und
Wohnungen mit einer derart sauberen Heizung geheizt werden, wie es keine
private, auf fossile Brennstoffe basierende Heizung hinbekommt, kannst
du dir mal so im ökologischen Sinne durch den Kopf gehen lassen.
Wo die Sache funktioniert, ist es ja in Ordnung. Aber gibt halt nun mal
verdammt viele Flecken, an denen so etwas nicht funktioniert. Wie willst
du diese bedienen?
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Wechselt man ständig zwischen Einspeiser
und Produzent, ist das Strompreisniveau egal.
Kannst du diesen Gedankengang mal in klare Worte fassen? Willst du damit
sagen, wenn du deinen Strom selbst produzierst, ist es völlig egal, dass
die produzierte Kilowattstunde 65 Cent kostet, im ökologischen Sinne
sogar noch weit mehr? (Was kostet es denn wohl an Energie und
Rohstoffen, wenn für eine Stadt wie Hamburg für jedes Haus ein eigenes
BHKW gebaut werden muss? Bedenke bitte: Hamburg ist voll mit Strom und
sicherlich auch mit Heizungen versorgt.
Warum sollte man derartigen Unsinn denn machen? Wenn der Heizkessel zur
Erneuerung ansteht, wird stattdessen eine Strom-Wärme-Kopplung
eingebaut. Mit Großserienmethoden gefertigt wird so ein Ding nicht
wesentlich mehr kosten, als ein konventioneller Heizkessel, der bis an
die Grenzen des physikalisch grade noch Machbaren ausgereizt ist. Dann
kannst du deine Preisabschätzung ja nochmal überdenken.

Das Problem ist nur, wie kriegt man solche Anlagen in die Großserie,
damit sie entsprechend billig werden. Mit einem dafür aufnahmefähigen
Markt wäre das wohl mit einfachen Mitteln zu schaffen.

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Helmut Hullen
2004-10-20 13:32:00 UTC
Permalink
Hallo, Christoph,
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Im letzten Posting versuchte ich dir klar zu machen, dass man
dadurch Anheiz- und Abkühlverluste hat,
die allerdings vernachlässigbar sind gegenüber den Regelverlusten
der Großkraftwerke. Die Produktion von "Nachtstrom für
Speicherheizungen" ist ja wohl wirklich nicht der große
energetische Hit. Außerdem kann ich mir auch sehr gut vorstellen,
dass man kleine Anlagen im Teillastbetrieb arbeiten lassen.
Genauso, wie es auch modulierende Brenner für Heizanlagen gibt. Wie
weit der Aufwand am Ende wirklich getrieben wird, soll der Markt
entscheiden. Nicht ich.
Der Markt könnte entscheiden: "unrentabel".

Viele Grüße!
Helmut
Christoph Müller
2004-10-21 16:07:07 UTC
Permalink
Post by Helmut Hullen
Der Markt könnte entscheiden: "unrentabel".
Dass er dies kann, setzt voraus, dass es ihn erst einmal gibt. Die
Großkraftler wollen einen solchen Markt aber gar nicht und sie konnten
ihn bislang noch verhindern. Woher kommt eine solche Interessenslage?

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Juergen Bors
2004-10-22 19:14:49 UTC
Permalink
Post by Christoph Müller
Post by Helmut Hullen
Der Markt könnte entscheiden: "unrentabel".
Dass er dies kann, setzt voraus, dass es ihn erst einmal gibt. Die
Großkraftler wollen einen solchen Markt aber gar nicht und sie konnten
ihn bislang noch verhindern. Woher kommt eine solche Interessenslage?
Es hindert dich keiner ein Kraftwerk zu bauen und auch keiner, ein
solches zu betreiben (Siehe Windkraftanlagen). Du solltest dir jedoch
Gedanken machen, wie wirtschaftlich so ein Teil ist. Selbst bei den
Windkraftanlagen halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass wir in ein
paar Jahren viel Schrott auf den Feldern stehen haben werden. (In
Kalifornien konnte man sich sowas schon vor 10 Jahren anschauen.)
--
Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Bors
---
Ralf Kusmierz
2004-10-23 01:33:35 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Post by Helmut Hullen
Der Markt könnte entscheiden: "unrentabel".
Dass er dies kann, setzt voraus, dass es ihn erst einmal gibt. Die
Großkraftler wollen einen solchen Markt aber gar nicht und sie konnten
ihn bislang noch verhindern. Woher kommt eine solche Interessenslage?
Es hindert dich keiner ein Kraftwerk zu bauen und auch keiner, ein
solches zu betreiben (Siehe Windkraftanlagen).
Darf er den Strom auch zu Grenzkostenpreisen der anderen Erzeuger
verkaufen? (Ich meine: jetzt, nicht erst, wenn in ferner Zukunft die
EU-Kommission Nägel mit Köpfen gemacht und entsprechende
Wettbewerbsverfahren bei den Gerichten in allen Instanzen durch sind.)
Post by Juergen Bors
Du solltest dir jedoch
Gedanken machen, wie wirtschaftlich so ein Teil ist.
Die machen sich die EVU nämlich auch und fürchten schrecklich um die
Rentabilität der investierten Mittel. Man kann übrigens auch daheim
mit Kohle heizen, in richtigen Kesselanlagen, und mit dem Dampf kann
man dann auch Turbinen laufen lassen (ja, mit Öl und Gas ist es
technisch einfacher).
Post by Juergen Bors
Selbst bei den
Windkraftanlagen halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass wir in ein
paar Jahren viel Schrott auf den Feldern stehen haben werden. (In
Kalifornien konnte man sich sowas schon vor 10 Jahren anschauen.)
Was hat das mit KWK-Kleinanlgen zu tun?


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt heraus Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Christoph Müller
2004-10-23 09:15:32 UTC
Permalink
Post by Juergen Bors
Post by Christoph Müller
Post by Helmut Hullen
Der Markt könnte entscheiden: "unrentabel".
Dass er dies kann, setzt voraus, dass es ihn erst einmal gibt. Die
Großkraftler wollen einen solchen Markt aber gar nicht und sie konnten
ihn bislang noch verhindern. Woher kommt eine solche Interessenslage?
Es hindert dich keiner ein Kraftwerk zu bauen
dazu fehlt's mir an Machtmittel (Geld).
Post by Juergen Bors
und auch keiner, ein
solches zu betreiben (Siehe Windkraftanlagen).
Davon wird kein automatischer Stromhandel und auch kein breiter Markt
für massenhafte hocheffiziente Technik.
Post by Juergen Bors
Du solltest dir jedoch
Gedanken machen, wie wirtschaftlich so ein Teil ist.
Aus eben diesem Grund wäre halt ein automatischer Stromhandel eine
schöne Sache. Da wüsste man dann am Ehesten, worauf man sich ein lässt
und müsste sich nicht auf irgendwelche Gesetze und Fördermaßnahmen
verlassen, die sich je nach politischer Wetterlage dreht wie das
Fähnchen im Wind.
Post by Juergen Bors
Selbst bei den
Windkraftanlagen halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass wir in ein
paar Jahren viel Schrott auf den Feldern stehen haben werden.
Das halte ich mit den Großkraftwerken für genausowenig ausgeschlossen;
eher sogar für wahrscheinlich.

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Juergen Bors
2004-10-23 13:38:49 UTC
Permalink
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Selbst bei den
Windkraftanlagen halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass wir in ein
paar Jahren viel Schrott auf den Feldern stehen haben werden.
Das halte ich mit den Großkraftwerken für genausowenig ausgeschlossen;
eher sogar für wahrscheinlich.
Warum? Ich sprach in einem anderem Posting davon, dass heutige
Kraftwerke (insbesondere weil es Großkraftwerke gibt) Strom im Bereich
von 5 Cent/ kWh produzieren können. Ich sprach auch davon, dass
Maschinen solange laufen, solange sie Geld abwerfen. Und solange nicht
extrem Strom gespart wird (Es wird zwar gespart, aber nicht wirklich
Nennenswert), wird es ein Problem geben, wenn man Großkraftwerke
abschalten will. Schon das absehbare Ausschalten von Stade bewirkte,
dass man sich überlegte, von wo man stattdessen Strom her bekommt. Der
Ausbau der Leitung nach Schweden war eine der Antworten.

Wenn ich schon erwarte, dass Windkraftanlagen sich nicht mehr rechnen
werden, wenn sie nicht mehr subventioniert werden, wie stellst du dir
dann vor, dass ein Ölschluckendes Kleinstkraftwerk dies schaffen könnte?
--
Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Bors
---
Helmut Hullen
2004-10-23 20:13:00 UTC
Permalink
Hallo, Christoph,
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Es hindert dich keiner ein Kraftwerk zu bauen
dazu fehlt's mir an Machtmittel (Geld).
Aber anderen Leuten willst Du ein BHKW aufschwatzen. Echt toll!

Viele Grüße!
Helmut
Christoph Müller
2004-10-24 15:41:36 UTC
Permalink
Post by Helmut Hullen
Post by Christoph Müller
Post by Juergen Bors
Es hindert dich keiner ein Kraftwerk zu bauen
dazu fehlt's mir an Machtmittel (Geld).
Aber anderen Leuten willst Du ein BHKW aufschwatzen. Echt toll!
Ich verkaufe keine BHKWs. Ich biete eine Struktur, die BHKWs nach ziehen
würden.

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de

Helmut Hullen
2004-10-17 20:44:00 UTC
Permalink
Hallo, Andreas,

Du (spam) meintest am 17.10.04:

[BHKW im Keller]
Post by Andreas Weber
Post by Helmut Hullen
Eine solche Anlage erzeugt (vereinfacht) 2/3 Wärme und 1/3 Strom.
Zu welcher Jahreszeit passt diese Relation zu Deinen
Verbrauchsgewohnheiten?
Wie kann man so kurzsichtig sein?
Diese Art der Diskussion gefällt mir!
Post by Andreas Weber
Bei der Ölheizung hast du nur
Wärme, davon kannst du auch viel nutzen.
Aha!
Post by Andreas Weber
Der Motor verbrennt auch
Öl und erzeugt dabei recht viel Wärme, diese wird wie gewohnt
genutzt, zusätzlich wird Strom erzeugt. (welcher auch noch extrem
gut bezahlt wird).
"extrem gut" - das hat was.
Wann amortisiert sich das System?
Post by Andreas Weber
Strom wird immer gebraucht.
Zu jedem Preis?
Zu jeder Tages- und Nachtzeit?
Post by Andreas Weber
Wird dieser Strom
dagegen in Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen erzeugt, dann ist
die Wärme ein Abfallprodukt.
Und lässt sich (bei konventionellen Kraftwerken) als Fernwärme
vermarkten.
(Ja - ich weiss, dass dann der Wirkungsgrad für die Stromerzeugung
reduziert wird)

Viele Grüße!
Helmut
Andreas Weber
2004-10-18 12:19:52 UTC
Permalink
Hallo Helmut,
Post by Helmut Hullen
[BHKW im Keller]
Post by Andreas Weber
Post by Helmut Hullen
Eine solche Anlage erzeugt (vereinfacht) 2/3 Wärme und 1/3 Strom.
Zu welcher Jahreszeit passt diese Relation zu Deinen
Verbrauchsgewohnheiten?
Wie kann man so kurzsichtig sein?
Diese Art der Diskussion gefällt mir!
Da war kein Angriff gegen dich. Viele Leute sind einfach "kurzsichtig",
siehe die Aussagen oben:"Meine E-Heizung hat einen Wirkungsgrad von
100%" (stimmt ja auch, aber eigentlich auch wieder nicht)
Post by Helmut Hullen
Post by Andreas Weber
Der Motor verbrennt auch
Öl und erzeugt dabei recht viel Wärme, diese wird wie gewohnt
genutzt, zusätzlich wird Strom erzeugt. (welcher auch noch extrem
gut bezahlt wird).
"extrem gut" - das hat was.
Laut:
http://www.hwk-mittelfranken.de/download/EinspeisevergAusKWK.pdf
http://www.n-ergie.de/download/STROM_AT_Preisblatt_SW.pdf
http://www.senertec.de/frames.php?urlname=dachs.htm

kostet die kWh durchschittlich 3,5ct/kwh, für jede eingespeiste kwh
bekommt man ca. 9,8ct (5,11ct Bonus vom Staat).

Ich kaufe den Artikel A wenn ich ihn gerade brauche,
und gibt ihn wieder zurück, wenn es mir paßt und ich mache einen Gewinn
von über 100%, dann ist das für mich "extrem gut"

Gruß Andy
Helmut Hullen
2004-10-18 14:41:00 UTC
Permalink
Hallo, Andreas,
Post by Andreas Weber
Post by Helmut Hullen
"extrem gut" - das hat was.
http://www.hwk-mittelfranken.de/download/EinspeisevergAusKWK.pdf
http://www.n-ergie.de/download/STROM_AT_Preisblatt_SW.pdf
http://www.senertec.de/frames.php?urlname=dachs.htm
kostet die kWh durchschittlich 3,5ct/kwh, für jede eingespeiste kwh
bekommt man ca. 9,8ct (5,11ct Bonus vom Staat).
Mein Strom-Provider verkauft mir die Kilowattstunde Strom leider nicht
für 3,5 Cent.
Weiter: es ist betriebswirtschaftlich nicht sonderlich sinnvoll,
einzig die Einnahmen aus der Einspeisung zu rechnen. Wenn ich ein BHKW
im Keller betreibe, habe ich sehr wahrscheinlich auch Ausgaben.

Wann rentiert sich das System?
Zudem: für wieviele Jahre garantiert der Staat den Bonus?
Post by Andreas Weber
Ich kaufe den Artikel A wenn ich ihn gerade brauche,
und gibt ihn wieder zurück, wenn es mir paßt und ich mache einen
Gewinn von über 100%, dann ist das für mich "extrem gut"
Woanders fällt das unter "Milchmädchenrechnung".

Viele Grüße!
Helmut
Juergen Bors
2004-10-18 18:08:39 UTC
Permalink
Post by Andreas Weber
Post by Helmut Hullen
Unerheblich.
Mich interessieren Preis und Komfort.
Preis für die Anschaffung niedrig, wenig Unterhalt, Komfort hoch...
Umwelttechnisch scheiße, aber das interessiert wohl nicht. Für kleine
Räume, die selten behizt werden finde ich Elektro auch toll, aber nicht
fürs ganze Haus als primäre Heizung.
Was viele verschweigen: Nachtspeicherheizungen wurden entwickelt um
Grundlastkraftwerke besser (besserer Wirkungsgrad) nutzen zu können. Was
nützt es uns ökologisch, wenn viele Häuser zwar mit Gas bei einem
Wirkungsgrad von 95% geheizt werden, dafür aber noch mal zusätzlich
diese Energie durch die Kühltürme der Kraftwerke verbraten wird, um die
Stromtieflast anzufahren. Es ist nicht alles schwarz oder weiß, wenn man
mal genauer hinschaut.
Post by Andreas Weber
Post by Helmut Hullen
Toll!
Im Sommer heizen - das hat was!
Bitte ??? Hast du im Sommer deine Ölheizung(Heizungskreislauf) an?
Der Motor läuft natürlich nur dann, wenn auch Wärme gebraucht wird.
Auch um 2mal am Tag den Warmwasserboiler aufzuheizen. Es wird primär
Wärme produziert und nicht Strom.
Bis ein Diesel auf Betriebtemperatur ist, dauert es einige Minuten. Bis
dahin sind deine Abgaswerte jenseits von gut und böse, der Verschleiß
ist grausam, der Wirkungsgrad sicher auch nicht dort, wo du ihn
erwartest und jetzt kommt die nächste Frage: Was sagt dein Netzbetreiber
zu so einer Betriebsart?

Für ein modernes Einfamilienhaus reicht allgemein eine 25...30 kW
Heizanlage, die würde dann aber während der Heizperiode fast durchlaufen
(geregelte Gaszufuhr). Die Wiederanheizverluste sind deshalb bei einer
guten Heizungsanlage schon mal deutlich reduziert. Moderne Heizungen
arbeiten zudem mit einer Vorlauftemperatur von etwa 40 Grad, die
Heizkessel sind darauf auch extra ausgelegt.

Ein Dieselmotor hat eine Betriebstemperatur von 60...95 Grad (je nach
dem, wo man misst, das Öl wird noch deutlich wärmer), somit bleibt der
Motorblock trotz Kühlkreislauf immernoch 60 Grad warm und die
Abgastemperatur lässt sich auch nicht beliebig reduzieren, Ölpumpe,
Einspritzpumpe und Wasserpumpe + deren Kraftübertragungen brauchen auch
Energie, die eben nicht in im Kühlkreislauf nutzbare Wärme übergeht.
Somit muss man diese Wärme auch irgendwie los werden. Somit sind wir
schon bei einem Abgaswärmetauscher, einem Kühlkreislaufwärmetauscher und
einem Lärmschutzhaubenwärmetauscher, die völlig verschieden Wärme
abgeben.

Zudem: Ein Automotor hat nach 100.000 km etwa 7 Ölwechsel hinter sich,
der Zahnriemen (Ventilsteuerung) ist kurz vor dem Tod und ein paar
Luftfilter sind auch schon weg. 100.000 km entsprechen aber mal gerade
1670 Betriebsstunden, also gerade mal 2,5 Monate Dauerlauf. Man sieht:
Um einem Dieselmotor die Wärme zu entlocken, bedarf es schon ein wenig
mehr Gedankengänge.

Also muss ein teurer stationärer Motor her, der aber auch meist recht
spezielle Ersatzteile braucht. Für ein Einfamilienhaus würde ja ein 25
kW Motor reichen. Eine effektive, stufenlose Heizregelung ist bei
solchen Vorraussetzungen nur sehr begrenzt möglich, da solche Motoren
hauptsächlich für eine fixe Drehzahl ausgelegt werden (Abgaswerte) und
die Wärme eben auch noch an drei verschiedenen Punkten und zu
verschiedenen Zeitpunkten (bei Taktbetrieb) entstehen. Schon muss man
die Wärme für die Niedertemperaturheizung vielleicht doch in einem
Wassertank buffern und hat neben den Aufheizverlusten auch noch
Speicherverluste.

Schon sieht so eine Anlage gar nicht mehr einfach und blumig aus, wie es
auf Ideenblatt noch aussah...

Auf die Generatorseite mit FU und deren Regelungen bin ich jetzt gar
nicht erst eingegangen, denn entweder macht man eine verlustbehafteten
Taktbetrieb und produziert eben nur so wenig Strom, dass sich die
Elektroanlage nicht wirklich bezahlt macht, oder man produziert 24h/d
Strom und bläst die Abwärme in die Umwelt, um eben auf die besagten 7000
Betriebsstunden im Jahr zu kommen, nur ist man dann bei bestem Willen
nicht mehr ökologisch.
Post by Andreas Weber
Post by Helmut Hullen
Nachts Strom ins Verbundnetz einspeisen - das hat was!
Du hast keine Nachtabschaltung bei deiner Ölheizung? Nachts läuft das
Ding nicht durch.
Eine Heizung setzt um 5 Uhr morgens die meiste Energie um, dann liegen
die meisten Leute aber noch im Bett und denken sicher an was anderes als
ein warmes Mittagessen um die Zeit zu kochen, den Teppich zu saugen oder
die Wäsche zu waschen. Die meisten Firmen sind auch noch zu, somit
braucht um die Zeit allerhöchstens der Mensch mit einer elektrischen
Heizung etwas Strom...
Post by Andreas Weber
Post by Helmut Hullen
Eine solche Anlage erzeugt (vereinfacht) 2/3 Wärme und 1/3 Strom. Zu
welcher Jahreszeit passt diese Relation zu Deinen
Verbrauchsgewohnheiten?
Wie kann man so kurzsichtig sein? Bei der Ölheizung hast du nur Wärme,
davon kannst du auch viel nutzen. Der Motor verbrennt auch Öl und
erzeugt dabei recht viel Wärme, diese wird wie gewohnt genutzt,
zusätzlich wird Strom erzeugt. (welcher auch noch extrem gut bezahlt
wird).
Klar, mit dem Kilowattpreis deiner Stromrechnung.
Post by Andreas Weber
Strom wird immer gebraucht.
Falsch. Schon gar nicht zusätzlicher Strom.
Post by Andreas Weber
Wird dieser Strom dagegen in
Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen erzeugt, dann ist die Wärme ein
Abfallprodukt.
Und diese Abfallprodukte werden noch größer, um so mehr Strom du morgens
um 5 Uhr in das Stromnetz einspeist.
--
Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Bors
---
Helmut Hullen
2004-10-18 18:46:00 UTC
Permalink
Hallo, Juergen,
Post by Juergen Bors
Was viele verschweigen: Nachtspeicherheizungen wurden entwickelt um
Grundlastkraftwerke besser (besserer Wirkungsgrad) nutzen zu
können.
Was u.a. dazu geführt hat, dass in etlichen ländlichen
Versorgungsgebieten die Nachtlast grösser wurde als die Taglast. Denn
tagsüber waren die meisten Leute in der Stadt, zum Arbeiten.

Viele Grüße!
Helmut
Juergen Bors
2004-10-17 21:11:24 UTC
Permalink
Post by Helmut Hullen
Post by Andreas Weber
Post by Dirk Bossenz
leider finde ich nirgends einen ("universellen") Zahlenwert
für den Wirkungsgrad (thermischer) eines Ölradiators und
Der geht gegen 100%. Damit wirbt ja auch so manche(r)
Firma/Energielieferant. Aber der Gesamtwirkungsgrad und der "Weg"
ist ja sehr schlecht.
Unerheblich.
Mich interessieren Preis und Komfort.
Da der elektrisch aufgewärmte Ölradiator teure Wärme erzeugt (woraus
auch immer) und ein sperriges Möbel ist, ist er für mich
uninteressant.
Du kannst rein technisch gesehen auch eine elektrische Fußbodenheizung
bekommen, die nimmt kein Platz weg.

Und noch mal zu Nachtspeicherheizungen: Moderne Steuerungen haben einen
Außenfühler, dass ein Speicher am Nachmittag schon leer ist, ist der
seltenste Fall, denn das kann eigentlich nur in der Übergangszeit
passieren, wenn eine Nacht warm ist und es am Tage eiskalt wird. Im
Normalfall ist es aber umgekehrt, und wenn man den Raumthermostat nicht
auf 28 Grad dreht und die Fenster aufreißt, sollte ein vernünftig
dimmensionierter Speicher auch mehr speichern, wie in 24 h benötigt
werden. Wer natürlich den Speicher immer nur zu einem Viertel füllt,
darf sich nicht wundern, wenn er abends im kühlen sitzt.
Post by Helmut Hullen
Post by Andreas Weber
Energiebilanztechnisch ist da eine Gas/Ölheizung wesentlich besser.
Oder was ich echt sinnvoll finde: Dieselmotor in den Keller,
Toll!
Im Sommer heizen - das hat was!
Nachts Strom ins Verbundnetz einspeisen - das hat was!
Eine solche Anlage erzeugt (vereinfacht) 2/3 Wärme und 1/3 Strom. Zu
welcher Jahreszeit passt diese Relation zu Deinen
Verbrauchsgewohnheiten?
Zumal das Heizöl mit Schiffen, Pipline und LKW etliche 1000 km
transportiert wird, bis die 2 Tonnen mal im Tank sind. Was transportiert
man denn wohl bei einem Kernkraftwerk? (Der größte Teil des produzierten
Stromes kommt von diesen.)

Und: Wie viele (bewegliche) Teile hat so ein Dieselmotor? Was sind davon
alles Verschleißteile? Wie sauber ist das Abgas? Was kostet der
Lärmschutz? Welche Wartungskosten erwartet man bei so einem Teil
(Ölwechsel, Peronal, Ersatzteile...)? Was passiert bei einem Ausfall?
Gibt es eine Redundanz? Was kostet die?

Blockheizkraftwerke sind zwar eine nette Idee, nur konnte mir bisher
keiner eine Anlage zeigen, die sich wirklich finanziell für den
Betreiber gelohnt hat. Ich kenne Leute, die eine Gaswärmepumpe gegen
einen Gaskessel getauscht haben, und nun wieder eine ganz normale
Heizungsanlage besitzen, die nahezu ständig betriebsbereit und im
Endeffekt günstiger wie die Wärmepumpe ist.
--
Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Bors
---
Andreas Weber
2004-10-17 21:30:51 UTC
Permalink
Hi Juergen,
Post by Juergen Bors
Zumal das Heizöl mit Schiffen, Pipline und LKW etliche 1000 km
transportiert wird, bis die 2 Tonnen mal im Tank sind. Was transportiert
man denn wohl bei einem Kernkraftwerk? (Der größte Teil des produzierten
Stromes kommt von diesen.)
Und denk mal wieviel Arbeitsplätze auf die Erdölindustrie angewiesen sind...
Post by Juergen Bors
Und: Wie viele (bewegliche) Teile hat so ein Dieselmotor? Was sind davon
alles Verschleißteile? Wie sauber ist das Abgas? Was kostet der
Lärmschutz? Welche Wartungskosten erwartet man bei so einem Teil
(Ölwechsel, Peronal, Ersatzteile...)? Was passiert bei einem Ausfall?
Gibt es eine Redundanz? Was kostet die?
Blockheizkraftwerke sind zwar eine nette Idee, nur konnte mir bisher
keiner eine Anlage zeigen, die sich wirklich finanziell für den
Betreiber gelohnt hat.
Über was reden wir?
Was am komfortabelsten ist? Am saubersten, am einfachsten, für die
Umwelt am Besten ? Hängt doch alle Elektroheizungen in die Häuser, ist
einfach und komfortabel. Baut Kernkraftwerke (Da kann ein PKW das Uran
ranschaffen, siehe oben). Darüber kann man endlos diskuttieren. Es gibt
Leute die haben sich vor 20Jahren Solarzellen aufs Dach gehängt und
nein, das hat sich nicht gelohnt. Aber sie haben es trotzdem gemacht und
ein gutes Gefühl dabei gehabt. Heute geht es nur um Profit und Komfort...

Ich sage nicht, daß ein BHKW die Beste Lösung ist. Meine Meinung:
Strom als primäre Wärmequelle: niemals
Wärmepumpe mit Brunnen: ganz nett
Ölheizung: nöö; Gas?: gibt es hier nicht;
BHKW kombiniert mit Wärmepumpe: Wenn ich ein Haus baue und das Geld
habe, dann baue ich mir das rein.
Helmut Hullen
2004-10-17 22:36:00 UTC
Permalink
Hallo, Andreas,
Post by Andreas Weber
Post by Juergen Bors
Zumal das Heizöl mit Schiffen, Pipline und LKW etliche 1000 km
transportiert wird, bis die 2 Tonnen mal im Tank sind. Was
transportiert man denn wohl bei einem Kernkraftwerk? (Der größte
Teil des produzierten Stromes kommt von diesen.)
Und denk mal wieviel Arbeitsplätze auf die Erdölindustrie
angewiesen sind...
Und die Feuchtbiotope! Und die Rolle der Frau!

Viele Grüße!
Helmut
Rudi Horlacher [Paul von Staufen]
2004-10-17 21:59:11 UTC
Permalink
h immer)> auf 28 Grad dreht und die Fenster aufreißt, sollte ein vernünftig
^^^^^^^ ?
[...]
Post by Juergen Bors
Post by Helmut Hullen
Toll!
Im Sommer heizen - das hat was!
Nachts Strom ins Verbundnetz einspeisen - das hat was!
Auwa!
Post by Juergen Bors
Zumal das Heizöl mit Schiffen, Pipline und LKW etliche 1000 km
transportiert wird, bis die 2 Tonnen mal im Tank sind. Was transportiert
man denn wohl bei einem Kernkraftwerk? (Der größte Teil des produzierten
Stromes kommt von diesen.)
Und: Wie viele (bewegliche) Teile hat so ein Dieselmotor? Was sind davon
alles Verschleißteile? Wie sauber ist das Abgas? Was kostet der
Lärmschutz? Welche Wartungskosten erwartet man bei so einem Teil
(Ölwechsel, Peronal, Ersatzteile...)? Was passiert bei einem Ausfall?
Gibt es eine Redundanz? Was kostet die?
Blockheizkraftwerke sind zwar eine nette Idee, nur konnte mir bisher
keiner eine Anlage zeigen, die sich wirklich finanziell für den
Betreiber gelohnt hat. Ich kenne Leute, die eine Gaswärmepumpe gegen
einen Gaskessel getauscht haben, und nun wieder eine ganz normale
Heizungsanlage besitzen, die nahezu ständig betriebsbereit und im
Endeffekt günstiger wie die Wärmepumpe ist.
Und was macht dann ein Privat-Mann? Wenn er von der Technik nix versteht?
Da braucht er wohl einen grossen Geldbeutel,aber er merkt es ja nicht,
da er ja auf den "sachverständigen" Vertreter vertraut hat :-))
Post by Juergen Bors
Jürgen Bors
Jürgen, Klasse !
Post by Juergen Bors
---
--
/ Rudi Horlacher - Am Pfarrgarten 42 - 73540 Heubach /
/__ /__
/ ***@watschel.belwue.de /
/ /
\/ Der Berg ruft: ................ \/
Christoph Müller
2004-10-18 06:56:23 UTC
Permalink
Post by Helmut Hullen
Welche Umwandlung: die erste oder die zweite?
Bei der ersten: Photovaltaik hat einen schlechteren wirkungsgrad.
Wobei der Wirkungsgrad genau genommen eine eher unwichtige Hilfsgröße
darstellt. Diesen will man doch nur haben, um den Umweltschaden
möglichst gering zu halten. Also ist der Umweltschaden das entscheidene
Kriterium und nicht der Wirkungsgrad. Auf dieser Basis berechnete ich
1984 in meiner Diplomarbeit "Dezentrale Kleinstkraftwerke" einen
Umweltschaden von durchschnittlich 2 Pf/kWh umgesetzte Primärenergie
bzw. 6 Pf/kWh elektrischen Strom. Es ist kaum anzunehmen, dass mit
Fotovoltaik ähnlich viel Umweltschaden produziert wird. Trotz schlechtem
Wirkungsgrad.
Post by Helmut Hullen
Toll!
Im Sommer heizen - das hat was!
Hast du dir schon mal überlegt, warum Atomkraftwerke immer im Sommer und
nie im Winter planmäßig gewartet werden?
Suche dir die konkreten Zahlen raus. Dann müsstest du zu deinem größten
Erstaunen wahrscheinlich feststellen, dass GANZJÄHRIG das Verhältnis von
Strom zu Nutzwärme in etwa konstant bei 1:2 liegt. Witzigerweise
entspricht das zufälligerweise etwa dem Wirkungsgrad bei der
Stromerzeugung mit Verbrennungsprozessen.
Post by Helmut Hullen
Nachts Strom ins Verbundnetz einspeisen - das hat was!
Warum sollte man? Da wirkt doch die Nachtabsenkung und die Heizung ist
aus. Dann produziert eine Strom-Wärme-Kopplung logischerweise auch
keinen Strom.
Post by Helmut Hullen
Eine solche Anlage erzeugt (vereinfacht) 2/3 Wärme und 1/3 Strom. Zu
welcher Jahreszeit passt diese Relation zu Deinen
Verbrauchsgewohnheiten?
Ein automatisches Stromhandelssystem vorausgesetzt und du wirst dich
wundern.

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Helmut Hullen
2004-10-18 08:37:00 UTC
Permalink
Hallo, Christoph,
Post by Christoph Müller
Post by Helmut Hullen
Toll!
Im Sommer heizen - das hat was!
Hast du dir schon mal überlegt, warum Atomkraftwerke immer im
Sommer und nie im Winter planmäßig gewartet werden?
Nein.
Da gibt es nichts zu überlegen - jedenfalls nicht für jemanden, der
"elektrische Energietechnik und Energiewirtschaft" studiert hat.
"Jahresbelastungskurve" gehört dort zum Grundwissen.

Viel interessanter ist in dem Zusammenhang, warum die AKWs so weit weg
von grösseren Siedlungen gebaut werden (wurden), dass die Abwärme
nicht zur Fernheizung genutzt werden konnte.
Post by Christoph Müller
Suche dir die konkreten Zahlen raus. Dann müsstest du zu deinem
größten Erstaunen wahrscheinlich feststellen, dass GANZJÄHRIG das
Verhältnis von Strom zu Nutzwärme in etwa konstant bei 1:2 liegt.
Echt?
Ich habe da Zahlen, die etwa 80% Wärme, ca. 10% Prozesswärme und ca.
10% Strom ausgehen, für Privathaushalte.
Im Industriebereich ist (im Mittel) der Anteil der Wärme (Raumwärme,
ca. 20 °C) etwas geringer.

Im Verkehrsbereich ist der Anteil der puren Abwärme bei etwa 2/3, der
Strombedarf recht klein (da wird direkt Kraft und Drehmoment
verlangt).
Post by Christoph Müller
Post by Helmut Hullen
Nachts Strom ins Verbundnetz einspeisen - das hat was!
Warum sollte man? Da wirkt doch die Nachtabsenkung und die Heizung
ist aus. Dann produziert eine Strom-Wärme-Kopplung logischerweise
auch keinen Strom.
Na ja - für mich beginnt die Nacht gegen 20 Uhr. Und auch um 24 Uhr
möchte ich gelegentlich noch 20 °C Raumtemperatur haben.

Viele Grüße!
Helmut
Martin D. Bartsch
2004-10-18 20:39:22 UTC
Permalink
Post by Helmut Hullen
Viel interessanter ist in dem Zusammenhang, warum die AKWs so weit weg
von grösseren Siedlungen gebaut werden (wurden), dass die Abwärme
nicht zur Fernheizung genutzt werden konnte.
Du meinst, das war nur um die Fernwärme zu behindern? Nun ja...
Matthias Olescher
2004-10-17 18:44:35 UTC
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Post by Andreas Weber
Oder
was ich echt sinnvoll finde: Dieselmotor in den Keller, Abwärme zum
http://www.alexanderhaus.de/shtml/heizkraftanlage.shtml
http://www.sea-sun-tech.com/Energietechnik/Heizkraft-Anlage/body_heiz-kraft-anlage.html
Die Idee an sich finde ich nicht schlecht. Es soll auch in Deutschland
mindestens ein Schwimmbad geben soll, und das schon seit Jahren, was auf
diese Art beheizt wird und auch die umliegenden Häuser mit Strom versorgt.
Allerdings sollte man mit folgenden 2 Dingen klar kommen:
1. stellt dies einen rotierenden Umformer dar, der Lärm und Vibrationen
abgibt. Diese sollten sich nicht auf die Wohnbereiche übertragen. Wobei
die Entwicklung bei Automobilen schon stark voran geschritten ist die
Motoren immer leiser zu bekommen.
2. Müssen die Abgase den strengen Emmisionsschutzverordnungen entsprechen.

Einige entwickeln auch schon an einer Brennstoffzelle (mit Reformer) für
Methan, so dass man auf rotierende Teile verzichten kann. (Afair
forscht u.a. Viessmann daran)

Wan man noch hinzufügen kann, wäre noch eine Wärmepumpe. Damit kann man
1. die Spitzenheizleistung erhöhen (gespeist aus dem produzierten Strom
der Kraft-Wärme-Kopplung.
2. Falls die Kraft-Wärme-Kopplung mal ausfällt kann man damit die
Wärmeversorgung überbrücken.
Allerdings hat man dann wieder rotierende Umformer.

In wie weit man das Adsorptionsprinzip für eine rotationsfreie
Wärmepumpe verwenden kann, ist mir leider auch noch nicht bekannt.
Zwar ist der Wirkungsgrad geringer als beim konventionellen Betrieb,
aber man könnte zur Energieversorgung billigere Wärme aus Gas oder Öl
verwenden.

Matthias
Rudi Horlacher [Paul von Staufen]
2004-10-17 21:32:16 UTC
Permalink
[...]
Post by Andreas Weber
Energiebilanztechnisch ist da eine Gas/Ölheizung wesentlich besser. Oder
was ich echt sinnvoll finde: Dieselmotor in den Keller, Abwärme zum
Was machst Du mit der Abwaerme im Sommer? Kuehlaggregat aufstellen?
Oder die Waerme an den Nachbarn verkaufen?

Rudi
--
/ Rudi Horlacher - Am Pfarrgarten 42 - 73540 Heubach /
/__ /__
/ ***@watschel.belwue.de /
/ /
\/ Der Berg ruft: ................ \/
Uwe Bonnes
2004-10-17 21:50:46 UTC
Permalink
Rudi Horlacher [Paul von Staufen] <***@watschel.belwue.de> wrote:
: Andreas Weber <***@tech-chat.de> wrote:
: > Dirk Bossenz schrieb:

: [...]

: > Energiebilanztechnisch ist da eine Gas/Ölheizung wesentlich besser. Oder
: > was ich echt sinnvoll finde: Dieselmotor in den Keller, Abwärme zum
: > heizen nehmen und den Strom einspeisen:

: Was machst Du mit der Abwaerme im Sommer? Kuehlaggregat aufstellen?
: Oder die Waerme an den Nachbarn verkaufen?

Noch nie was von Kraft/Kaelte Kopplung gehoehrt?
--
Uwe Bonnes ***@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

Institut fuer Kernphysik Schlossgartenstrasse 9 64289 Darmstadt
--------- Tel. 06151 162516 -------- Fax. 06151 164321 ----------
Franz Glaser (KN)
2004-10-17 22:29:04 UTC
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Post by Rudi Horlacher [Paul von Staufen]
Was machst Du mit der Abwaerme im Sommer?
Ürgendein Südseebiotob heizen mit grellbunten Fischlein und
giftigen Insekten. Für die Kinder zur Ergötzung.
--
Ein Physiker ist jemand, der jeden technischen Defekt erklären, aber nicht
reparieren kann.
[Michael Schiff]
Andreas Weber
2004-10-18 12:26:44 UTC
Permalink
Post by Rudi Horlacher [Paul von Staufen]
Was machst Du mit der Abwaerme im Sommer?
Heißes Wasser und dann einfrieren.
Heißes Wasser kann man immer brauchen...

Natürlich läuft das Ding nur so lange, daß der Wärmebedarf gedeckt wird.
Würde man das Ding die ganze Zeit laufen lassen (um primär Strom zu
erzeugen) und die Wärme verpulfern, wäre man ja auch nicht besser als
die Kohlekraftwerkbetreiber. Gruß Andy
Erich Hofbauer
2004-10-23 16:16:31 UTC
Permalink
Post by Rudi Horlacher [Paul von Staufen]
Was machst Du mit der Abwaerme im Sommer? Kuehlaggregat aufstellen?
Oder die Waerme an den Nachbarn verkaufen?
Mit z.B. Stirlingmotor zusätzlich Strom erzeugen? Oder in
Erdwärmespeicher pumpen.

lg

Erich
--
Vergiss nicht: wir befinden uns hier in einer deutschsprachigen
Newsgroup. Das ist so eine Art Kleingartenverein, einschliesslich
Gartenzwergen, Hausordnungen sowie unüberwindbaren, höchst-originellen
Umzäunungen [Martin Grünewald in dctd]
Christoph Müller
2004-10-17 12:08:29 UTC
Permalink
Post by Dirk Bossenz
ich will versuchen ein paar Mitmenschen davon zu
überzeugen, daß eine elektr. Heizung absolut nicht
umweltfreundlich ist auf Grund des schlechten
Gesamtwirkungsgrades.
Man kann etwa davon ausgehen, dass ein Teil der Energie als Heizung
ankommt und das Doppelte davon im Kraftwerk und den Leitungen verloren geht.

Vom energetischen und ökologischen Standpunkt aus machen
Elektroheizungen nur in wenigen Fällen Sinn. Nämlich dann, man vor die
Wahl gestellt ist, z.B. riesiges Kirchenschiff mit Gas zu beheizen oder
nur die Bänke mit elektrischen Folienheizungen. In diesem eher seltenen
Fall würde ich auf jeden Fall zur elektrischen Folienheizung greifen. Da
ist ausnahmsweise mal die elektrische Heizung die ökologischere, weil
man nicht zig Tonnen Material aufwärmen muss, sondern nur wenige Kilogramm.

1984 habe ich eine Diplomarbeit (Dezentrale Kleinstkraftwerke)
geschrieben. Damals lag der Umweltschaden im Mittel bei etwa 2 Pf/kWh
umgesetzter Primärenergie bzw. 6 Pf/kWh Strom. Kosten, die überwiegend
einfach den kommenden Generationen aufgebürdet werden.

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Helmut Hullen
2004-10-18 06:46:00 UTC
Permalink
Hallo, Christoph,
Post by Christoph Müller
Post by Dirk Bossenz
ich will versuchen ein paar Mitmenschen davon zu
überzeugen, daß eine elektr. Heizung absolut nicht
umweltfreundlich ist auf Grund des schlechten
Gesamtwirkungsgrades.
Man kann etwa davon ausgehen, dass ein Teil der Energie als Heizung
ankommt und das Doppelte davon im Kraftwerk und den Leitungen
verloren geht.
Im Kraftwerk muss die Wärme nicht verlorengehen - fossil beheizte
Kraftwerke speisen sie gelegentlich als Fernwärme in ein weiteres
Netz.

Viele Grüße!
Helmut
Christoph Müller
2004-10-18 07:37:59 UTC
Permalink
Post by Helmut Hullen
Post by Christoph Müller
Man kann etwa davon ausgehen, dass ein Teil der Energie als Heizung
ankommt und das Doppelte davon im Kraftwerk und den Leitungen
verloren geht.
Im Kraftwerk muss die Wärme nicht verlorengehen - fossil beheizte
Kraftwerke speisen sie gelegentlich als Fernwärme in ein weiteres
Netz.
Wären die Fernwärmenetze nicht so teuer, wie massenweise
Strom-Wärme-Kopplungen, dann wäre das wohl schon öfters üblich. Aber so
bleibt dieser Fall leider eher die Ausnahme.

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Ralf Kusmierz
2004-10-18 09:07:30 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Christoph Müller
Post by Dirk Bossenz
ich will versuchen ein paar Mitmenschen davon zu
überzeugen, daß eine elektr. Heizung absolut nicht
umweltfreundlich ist auf Grund des schlechten
Gesamtwirkungsgrades.
Man kann etwa davon ausgehen, dass ein Teil der Energie als Heizung
ankommt und das Doppelte davon im Kraftwerk und den Leitungen verloren geht.
Und das gilt nur für konventionelle Kraftwerke - KKW haben
demgegenüber wegen der relativ niedrigen Dampftemperatur einen
geradezu besch... thermischen Wirkungsgrad von ca. 20%, verheizen also
per se erst einmal 4/5 der erzeugten Wärme als Abwärme (die regelmäßig
wegen deren siedlungsfernen Standorten auch nicht als Prozeßwärme
gebutzt werden kann). Etwa 10-20% Übertragungsverluste kommen dann
noch dazu, so daß im Endeffekt der Wirkungsgrad von Kernenergie bei
ca. 17% liegt.

Sehr hoch ist der Wirkungsgrad von Wasserkraftwerken, die allerdings
nur wenig Beitrag zur Gesamtleistung liefern und zudem auch ein
relativ hohes Ausfallrisiko haben: sowohl bei Hochwasser als auch bei
zu geringer Wasserführung fallen sie nämlich aus. Außerdem sind sie,
was ungern zugegeben wird, sehr fischschädlich:

http://www.fischundfang.de/artikelbeitrag/artikelbeitrag_58506.html
http://www.fischundfang.de/anreisser/anreisser_62546.html
http://www.vdsf.de/media/wasserkraft02.html

Relativ gut schneiden die modernen GuD-(Gas-und-Dampf-)Kraftwerke ab:
zunächst werden die Verbrennungsgase bei hohen Temperaturen auf
Gasturbinen geleitet, anschließend werden sie zur Beheizung eines
konventionellen Dampfkessels verwendet. Das Abgasverhalten wird durch
die Verbrennung mit reinem, stickstofffreien Sauerstoff, der durch
Luftverflüssigung in der Anlage gewonnen wird, wesentlich verbessert,
indem die schädlichen Stickoxide weitgehend vermieden werden. Dadurch
können solche Anlagen auch siedlungsnah errichtet werden, wodurch auch
die Prozeßwärme, etwa in Fernwärmekonzepten, eingesetzt werden kann.
Post by Christoph Müller
1984 habe ich eine Diplomarbeit (Dezentrale Kleinstkraftwerke)
geschrieben.
Ist die im Netz verfügbar?


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt heraus Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Rudolf Neubert
2004-10-18 13:19:40 UTC
Permalink
Post by Ralf Kusmierz
Post by Christoph Müller
1984 habe ich eine Diplomarbeit (Dezentrale Kleinstkraftwerke)
geschrieben.
Ist die im Netz verfügbar?
würde mich auch interessieren.

Grüße
Rudolf Neubert
Christoph Müller
2004-10-18 19:42:11 UTC
Permalink
Post by Ralf Kusmierz
Etwa 10-20% Übertragungsverluste kommen dann
noch dazu, so daß im Endeffekt der Wirkungsgrad von Kernenergie bei
ca. 17% liegt.
Dass die Dinger gar so schlecht abschneiden, habe ich nicht gewusst.
Aber was ein richtiger Kernkraftmensch ist, dem ist das wurscht. Die
Rohenergie kostet ja nix.
Post by Ralf Kusmierz
Post by Christoph Müller
1984 habe ich eine Diplomarbeit (Dezentrale Kleinstkraftwerke)
geschrieben.
Ist die im Netz verfügbar?
Das nicht. Aber ich habe sie gescanned und zusammen mit meiner ersten
Diplomarbeit ("Der Stirlingmotor für den dezentralen Energieeinsatz"
1981) auf CD gebrannt.

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Dirk Bossenz
2004-10-18 18:10:03 UTC
Permalink
Post by Christoph Müller
1984 habe ich eine Diplomarbeit (Dezentrale Kleinstkraftwerke)
geschrieben. Damals lag der Umweltschaden im Mittel bei etwa 2 Pf/kWh
umgesetzter Primärenergie bzw. 6 Pf/kWh Strom. Kosten, die überwiegend
Für wieviel Leistung elektr./thermisch war dies
ausgelegt und was war als Energieträger vorgesehen ??

Perspektivisch ist eine weitestgehend autake Energie-
versorgung geplant welches mit Stroh oder/und Holz
arbeitet...


thx
Dirk
Helmut Hullen
2004-10-18 18:47:00 UTC
Permalink
Hallo, Dirk,
Post by Dirk Bossenz
Perspektivisch ist eine weitestgehend autake Energie-
versorgung geplant welches mit Stroh oder/und Holz
arbeitet...
Hmmm - wieviele Quadratkilometer Getreide und Wald müssen dazu
vorgehalten werden?

Viele Grüße!
Helmut
Gerd Schweizer
2004-10-18 08:31:00 UTC
Permalink
Post by Dirk Bossenz
Zum einen gehe ich von den normalen Stromerzeugungs-
weg aus (siehe Wikipedia: Wirkungsgrad) und dann will
ich dem auch Ernergieerzeugung aus regenerativen/alternativen
Quellen gegenüberstellen...
leider finde ich nirgends einen ("universellen") Zahlenwert
für den Wirkungsgrad (thermischer) eines Ölradiators und
einer Wärmewellenheizung um die Rechnung zu
vervollständigen.
Dirk, in welchem Bereich bewegt sich denn heute der Wirkungsgrad eines
Stromkraftwerks? Sind die schon bei 40%?
Gerd
--
homepage mit der Satelliten FAQ, PC-Tipps, Mopped, Katzen:
http://home.t-online.de/home/gerd.j.schweizer/ oder
http://www.gerd.digitv-online.info
Ralf Kusmierz
2004-10-18 09:21:14 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Gerd Schweizer
Dirk, in welchem Bereich bewegt sich denn heute der Wirkungsgrad eines
Stromkraftwerks? Sind die schon bei 40%?
Ja:
http://webplaza.pt.lu/greenpea/kampagnen/klima/gud/10q-a.html
http://www.uni-stuttgart.de/hkw/standort/tecdat.html

Angegeben werden (el.) Wirkungsgrade um 55% herum.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt heraus Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Juergen Bors
2004-10-18 18:36:31 UTC
Permalink
Post by Gerd Schweizer
Dirk, in welchem Bereich bewegt sich denn heute der Wirkungsgrad eines
Stromkraftwerks? Sind die schon bei 40%?
Je nach Kraftwerksart. Ein Kraftwerk mit Fernwärmespeisung liegt in der
Gesamtenergienutzung höher, andere liegen etwas niedriger. (35...40%)

Das bezieht sich natürlich nur auf Kraftwerke, die Wärmekraftmaschinen
nutzen.
--
Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Bors
---
Helmut Hullen
2004-10-18 19:52:00 UTC
Permalink
Hallo, Gerd,
Post by Gerd Schweizer
Dirk, in welchem Bereich bewegt sich denn heute der Wirkungsgrad
eines Stromkraftwerks? Sind die schon bei 40%?
Auch wenn ich nicht Dirk bin:
Steinkohlekraftwerke schaffen das, Kraftwerke mit Gas- oder
Diesel-/Heizölmotor auch.

Für den letzten Typ: beliebt sind Schiffsdiesel und LKW-Motoren.

Viele Grüße!
Helmut
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